Modellvorhaben Altersgerecht Umbauen Die Chance ergreifen Wohnen altersgerecht gestalten Ein Modellvorhaben auf dem Weg zu mehr Lebensqualität aller Generationen in Bensheim Dokumentation des Workshops Finanzierung: Fördermöglichkeiten der KfW-Bankengruppe und sonstige Fördermöglichkeiten am 25.Mai 2011 Das Modellvorhaben wird im Rahmen des KfW-Programms Altersgerecht Umbauen aus Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefördert und vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung betreut.
Ablauf des Workshops Finanzierung: Fördermöglichkeiten der KfW- Bankengruppe und sonstige Fördermöglichkeiten am 25.Mai 2011 in der Michaelsgemeinde 18:00 Uhr Einführung Herr Foltin, Demographiebeauftragter Moderation Frau Erzigkeit, Mediation planen + bauen 18:15 Uhr Fördermöglichkeiten der KfW-Bankengruppe Frau Mohr, KfW-Bankengruppe Frankfurt Frau Becker, Sparkasse Bensheim im Gespräch mit den Teilnehmern des Workshops 20:00 Uhr Weiteres Vorgehen in der Workshopreihe Herr Foltin, Demographiebeauftragter 20:10 Uhr Verabschiedung und Ende der Veranstaltung Dokumentation 2
1. Einführung Herr Foltin begrüßt die 13 Teilnehmer und berichtet zusammenfassend über die Ergebnisse der städtebaulichen Bestandsanalyse und Befragung in den Projektgebieten vom April 2011 zu den Themen Umbaubedarf und KfW-Programm Altersgerecht Umbauen. Das KfW-Programm ist nur bei 14% der Befragten bekannt. Von allen Befragten haben 42% weiteren Informationsbedarf. 2. Frau Mohr, KfW - Bankengruppe Frankfurt Frau Becker, Sparkasse Bensheim im Gespräch mit den Teilnehmern des Workshops Frau Manuela Mohr von der KfW-Bankengruppe, die Kredite und Zuschüsse im Rahmen von Förderprogrammen der Bundesregierung vergibt, erläuterte in einer sehr anschaulichen Präsentation die Förder- und Zuschussmöglichkeiten im Rahmen des KfW- Programms Altersgerecht Umbauen. Frau Becker von der Sparkasse Bensheim ergänzte die Antworten zu den Fragen der Bürger insbesondere hinsichtlich der Antragstellung und auch im Hinblick auf Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Förderprogrammen der KfW-Bankengruppe, z.b. Energieeffizient Sanieren oder Wohnraum Modernisieren.. Im Programm Altersgerecht Umbauen fördert die KfW-Bankengruppe alle Baumaßnahmen inklusiv der damit verbundenen Planungskosten, die zu einer Barrierereduzierung führen und eine angenehme Wohnqualität gewährleisten oder den Kauf kürzlich umgebauter Wohngebäude. Diese Förderung kann ein Eigentümern oder auch Vermieter für das Ein- oder Zweifamilienhaus bzw. für eine Eigentumswohnung beantragen. Auch Mieter können mit Zustimmung Ihres Vermieters umbauen und die Fördermittel nutzen. Maßgebend ist die abgeschlossene Wohneinheit bei Antragstellung, so dass bei der Zusammenlegung von 2 Wohnungen eine maximale Kreditsumme von 100.000 Euro zur Verfügung steht. Eine Altersbegrenzung des Antragstellers besteht nicht. Voraussetzung für die Darlehnbewilligung ist die Bonität des Antragstellers. Folgende Maßnahmen werden unter anderem gefördert: Erschließungssysteme: Wege zu Gebäuden, Stellplätze, Gebäudezugang, Wohnungszugang, Aufzüge, Treppenanlagen, Rampen. Maßnahmen in Wohnungen: Flure, Freisitze, Türen, Fenster, Anpassung der Raumgeometrie von Wohn- und Schlafräumen sowie von Küchen. Sanitärräume: Bewegungsflächen, Sanitärobjekte, Sicherheitssysteme. Erwerb einer frisch barrierereduziert umgebauten Eigentumswohnung oder eines Wohngebäudes. 3
Förderfähig sind nur von Fachbetrieben ausgeführte Baumaßnahmen, die den technischen Mindestanforderungen der KfW-Bankengruppe entsprechen. Das KfW-Darlehen umfasst folgende Rahmenbedingungen: Kredit bis zu 100 % der förderfähigen Kosten, maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit, Zinssatz derzeit von 2,27 % effektiv pro Jahr, Kreditlaufzeit von maximal 30 Jahre, Zinsbindung für 10 Jahre, Auszahlung 100%, ohne Bearbeitungsgebühren, Außerplanmäßige Tilgungen sind kostenfrei jeder Zeit möglich. Der Kredit kann innerhalb von 12 Monaten nach Zusage abgerufen werden. Danach wird eine Bereitstellungsprovision berechnet. Sie beträgt 0,25 % pro Monat vom noch nicht abgerufenen Kreditbetrag. Der Kredit ist in einer Summe oder in Teilbeträgen abrufbar. Die maximale Zuschusshöhe für altersgerechte Umbaumaßnahmen beträgt 5% der Investitionssumme, maximal jedoch 2.500 Euro. Der Zuschuss kann bei einer Bausumme von mindestens 6.000 Euro beantragt werden. Der Förderantrag muss über die Hausbank gestellt werden, während der Zuschuss direkt bei der KfW zu beantragen ist, bevor mit dem Umbau begonnen wird. Am folgenden Finanzierungsbeispiel für den Umbau eines Einfamilienhauses erläutert Frau Mohr die Vorteile des KfW-Darlehns: Investitionen Euro Gebäudezugang 5.000 Breitere Türen 10.000 Neues Bad 15.000 Summe 30.000 Bei einer 100%igen Kreditfinanzierung können 3.500 Euro eingespart werden, unter der Annahme einer 10-jährigen Laufzeit und 2% Zinsvorteil gegenüber der Hausbank. Es besteht auch die Möglichkeit ein Darlehn ohne Tilgung mit einer Lauf- und Zinsbindungszeit von 8 Jahren zu beantragen. Außerdem ist eine Kombination mit weiteren Förderungsprogrammen denkbar. Die Summe aus allen Fördermitteln darf die Summe Ihrer Umbaukosten nicht übersteigen. Für Maßnahmen an der Gebäudehülle von Altbauten kann das Programm Energieeffizient Sanieren in Anspruch genommen werden. Für alle anderen Arbeiten steht das Programm Wohnraum Modernisieren zur Verfügung. 4
Zuschüsse für einen barrierereduzierenden / barrierefreien Wohnungsumbau können auch bei Pflegekassen, Stiftungen oder beim Integrationsamt beantragt werden. Von Seiten der Bürger wurde kritisiert, dass die Eigenleistungen sowie Einzelobjekte ohne Handwerksdienstleistungen nicht gefördert werden. Auch die mangelnde Beratung zu den Möglichkeiten der Förderungen über die KfW-Bankengruppe bei den Hausbanken wurde beanstandet. Die Sparkasse Bensheim mit ihren Beratungsexperten ist eine Ausnahme. Die Internetseite der KfW-Bankengruppe wurde als unübersichtlich beurteilt. Nach den Einschätzungen einiger Teilnehmer ist die Antragstellung für einen Zuschuss ohne fachliche Beratung kaum durchführbar. Die Teilnehmer des Workshops hatten keine konkreten Projekte in der Planungsphase. Sie wollten sich nur über Förderungsmöglichkeiten informieren. 3. Weiteres Vorgehen in der Workshopreihe Herr Foltin weist darauf hin, dass im nächsten Workshop am 1. Juni die Quartiersentwicklung Griesel und Hemsberg hinsichtlich der Nahversorgung, Grünflächen und Infrastruktur diskutiert wird. 5