Palliative Care Update - Wo stehen wir in der Palliativversorgung?

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Transkript:

Palliative Care Update - Wo stehen wir in der Palliativversorgung? Dr. med. Nicole Pakaki Internistin/ Diplom für Palliativmedizin Paracelsus-Krankenhaus Ruit Zollernalb-Klinikum ggmbh Fortbildungsveranstaltung der Zentralanästhesie KH Albstadt 4.3.2010 1

Palliative Care ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihrer Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, untadelige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art (WHO 2002). 2

Meilensteine von Hospizbewegung und Palliative Care (international) 1967 Gründung des St. Christopher s Hospice London (Dame Cicely Saunders). Geburtsstunde der modernen Palliativmedizin 1969 Veröffentlichung von On Death and Dying (E. Kübler-Ross; dt.: Interviews mit Sterbenden ) Starker Einfluss auf die öffentliche Diskussion 1975 Gründung der ersten Palliativstation am Royal Victoria Hospital, Montreal (Belfour Mount) Begriff Palliative Care zur Beschreibung eines umfassenden Programms zur Betreuung von Patienten mit weit fortgeschrittenen Erkrankungen Aus: Lang/Schmeling-Kludas/Koch. Die Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen: Das Hamburger Kursprogramm. Schattauer 2007. 6 3

Meilensteine von Hospizbewegung und Palliativversorgung (in der BRD) 1983 erste deutsche Station für Palliative Therapie an der Chirurgischen Universitätsklinik Köln 1986 erstes Hospiz in Deutschland (Haus Hörn, Aachen) 1994 Gründung der Dt. Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) 19991. Lehrstuhl für Palliativmedizin (Bonn, Prof. Eberhard Klaschik) 20032. Lehrstuhl (Aachen, Prof. Lukas Radbruch) 20043. Lehrstuhl (Köln, Prof. Raymond Voltz) 20064. Lehrstuhl (München, Prof. Gian Domenico Borasio) geplant: Göttingen, Jena Aus: Lang/Schmeling-Kludas/Koch. Die Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen: Das Hamburger Kursprogramm. Schattauer 2007. 7 4

Entwicklung von Palliativstationen, Hospizen und ambulanten Hospizdiensten in der BRD Palliativstationen Hospize (Betten) Ambulante Hospiz- (Betten) und Palliativdienste 1983 1 (5) -? 1993 21 (137) 11 (165) 81 2003 93 (780) 113 (1023) 780 (aus: Sabatowski u. Nauck 2006) Aus: Lang/Schmeling-Kludas/Koch. Die Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen: Das Hamburger Kursprogramm. Schattauer 2007. 10 5

Palliativstation - Räume Abgetrennte räumliche Einheit mit wohnlicher Ausstattung: Patientenzimmer: Ein- und Zweibettzimmer Küche Wohnzimmer Raum für Besprechungen mit Angehörigen Therapeuten Raum für Teambesprechungen Raum der Stille 6

Palliativstation - Personal personelle Ausstattung nach DGP für 8 Betten: 0,5% Oberarzt - Palliativmediziner 1 Assistenzarzt wenn möglich mit Basiskurs 11,4 Pflegekräfte davon mindestens die Hälfte mit Palliative Care Ausbildung 7

Palliativteam Ärzte Angehörige Ehrenamtliche Ergotherapeuten Ernährungsberater Amb. Hospizdienst Physiotherapeuten Kunst- und Werktherapeuten Logopäden Musiktherapeuten (Palliativ-) Pflegekräfte Psychologen Seelsorger Sozialarbeiter In alphabetischer Reihenfolge 8

Aufgaben der Palliativstation Palliativkonsile (des gesamten Palliativteams) für andere Abteilungen Teilnahme am Ethikkomitee /Ethikberatung Kollegiale telefonische Beratung für niedergelassene Kollegen und amb. Pflegedienste 9

Modell Esslingen Runder Tisch zur Verbesserung der Palliativversorgung im Landkreis Esslingen Dr. med. Nicole Pakaki, Internistin, Diplom für Palliativmedizin (Univ. Cardiff. GB) Sprecherin der DGP Landesvertretung Baden-Württemberg Moderation des Runden Tisches zur Verbesserung der Palliativversorgung im Landkreis ES Oberärztin Palliativstation an den 10

Entwicklung und zeitlicher Ablauf 1996 Gründung des Esslinger Initiative e.v.. 2000 Umfragen zur Palliativversorgung bei Hospizdiensten, Pflegekräften, Hausärzten wissenschaftliche Auswertung der Umfragen mit der Fachhochschule Esslingen 2001 Runder Tisch zur Verbesserung der Palliativversorgung 2002 erster Palliative Care Kurs für Pflegekräfte 2005 erster Basiskurs für Mediziner 2007 Eröffnung Palliativstation Klinikum Esslingen Gründung der Palliativverbundes Ostfildern 2008 Eröffnung Palliativstation Paracelsus-Krankenhaus Ruit Gründung der Palliativverbünde Esslingen und Kirchheim/Nürtingen 2009 SAPV Konzept 11

Runder Tisch - Teilnehmer Neutraler Moderator Altenhilfefachberatung Niedergelassene Ärzte 7 Kliniken 63 amb. Pflegedienste Altenheime Apotheke AOK Amb. Hospizdienst und AG Hospiz 12

Runder Tisch - Aufgaben Bestandsaufnahme schon vorhandener Angebote zur Palliativversorgung im Landkreis Esslingen Fortbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte Sicherung der palliativen Versorgung in den Krankenhäusern Klärung des Bedarfs an einem stationären Hospiz Vernetzung der an der Palliativversorgung Beteiligten Qualitätssicherung Öffentlichkeitsarbeit 13

Bestandsaufnahme 300 250 200 150 100 Hospizdienstmitarbeiter Palliative Care Pflegekräfte Ärzte 50 0 2001 2005 2009 14

Fortbildungsmöglichkeiten zu Palliative Care Palliative Care für Pflegekräfte Basis- und Aufbaukurse für die Zusatzbezeichnung Palliativmedizin Palliative Care für Physiotherapeuten Neuer Kurs 2010: Kurs für Apotheker nach den Curricula der DGP 15

Sicherung der palliativen Versorgung in den Krankenhäusern Palliativstationen Palliativkonsile Kollegiale telefonische Beratung Ethikkomitees Vernetzung mit dem ambulanten Bereich 16

Ambulante Palliativversorgung 10% SAPV 90 % allgemeine Palliativversorgung Ambulanter Hospizdienst 17

AAPV - 3 Palliativverbünde Vernetzung: informelle Zusammenschlüsse aller an der ambulanten Palliativversorgung Beteiligten regionale Verbesserung der Palliativversorgung interdisziplinäre Zusammenarbeit Verbesserte Versorgungsqualität Qualitätsstandards Qualitätszirkel Öffentlichkeitsarbeit Veranstaltungen Homepage www.palliativ-esslingen.de 18

Definition AAPV Die allgemeine ambulante Palliativversorgung dient dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdige Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen bzw. stationären Hospizen zu ermöglichen. AAPV beinhaltet die Palliativversorgung, die von Leistungserbringern der Primärversorgung mit palliativmedizinischer Basisqualifikation erbracht werden kann. Geschulte ehrenamtliche Hospizmitarbeiter werden je nach Bedarf aktiv eingebunden. 19

132d Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (1) Über die spezialisierte ambulante Palliativversorgung einschließlich der Vergütung und deren Abrechnung schließen die Krankenkassen unter Berücksichtigung der Richtlinien nach 37b Verträge mit geeigneten Einrichtungen oder Personen, soweit dies für eine bedarfsgerechte Versorgung notwendig ist. In den Verträgen ist ergänzend zu regeln, in welcher Weise die Leistungserbringer auch beratend tätig werden. (2) Der Spitzenverband Bund der Krankenkassen legt gemeinsam und einheitlich unter Beteiligung der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Vereinigungen der Träger der Pflegeeinrichtungen auf Bundesebene, der Spitzenorganisationen der Hospizarbeit und der Palliativversorgung sowie der Kassenärztlichen Bundesvereinigung in Empfehlungen 1. die sächlichen und personellen Anforderungen an die Leistungserbringung, 2. Maßnahmen zur Qualitätssicherung und Fortbildung, 3. Maßstäbe für eine bedarfsgerechte Versorgung mit spezialisierter ambulanter Palliativversorgung fest. 20

Definition SAPV Die spezialisierte ambulante Palliativversorgung dient in Ergänzung zur AAPV dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen bzw. stationären Hospizen zu ermöglichen. Nur ein Teil aller Sterbenden benötigt diese besondere Versorgungsform. 21

Definition SAPV Die spezialisierten Leistungserbringer der SAPV sind Teil einer multiprofessionell vernetzten Versorgungsstruktur im jeweiligen regionalen Gesundheitssystem. Qualifizierte Ärzte und Pflegekräfte arbeiten mit psychosozialen Unterstützern, mit der ambulanten Pflege, mit Hausärzten und anderen Diensten zusammen. 22

SAPV Beispiel Organisation Trägerschaft: Landkreis Organisation: 30% Arzt; 2 x 50% Pflege Aufgaben: Koordination Kommunikation Entwicklungsarbeit Organisation Dienstpläne- /Nachtdienste Arzt / Pflege Abrechnung / Verteilung der Einnahmen Qualitätssicherung Öffentlichkeitsarbeit Werbung 23

SAPV - operative Arbeit Palliativstation Klinikärzte mit Zusatzbezeichnung Palliativmedizin Niedergelassene Ärzte mit Zusatzbezeichnung Amb. Palliativpflegekräfte Altenheime mit Palliativpflegekräften Hospizwohnung / oder besser: stat. Hospiz Amb. Hospizdienst 24

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Ziele der SAPV: Lebensqualität erhalten, fördern, verbessern Selbstbestimmung erhalten Menschenwürdiges Leben bis zum Tod in häuslicher Umgebung Weitere Ziele der SAPV Strukturierte Behandlungsabläufe angepasst an den besonderen Bedarf der Betroffenen 25

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Wer bekommt SAPV? Palliativpatienten mit besonders aufwändiger Versorgung komplexem Symptomgeschehen notwendigen kurzfristigen Anpassungen der Therapien durch Fachkräfte 26

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Welche Formen der Leistungserbringung gibt es? Beratung: Telefonat oder persönliches Gespräch mit Patienten oder Angehörigen Beratung von Behandlern der Primärversorgung Koordination: Ressourcenfokussierte Versorgungsplanung Vernetzung im ambulanten und / oder stationären Leistungserbringern 27

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Welche Formen der Leistungserbringung gibt es? Versorgung: Beratung und Koordination Hausbesuche zu Tages- und Nachtzeit (24h-Rufund Einsatzbereitschaft) 28

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Wer kann SAPV verordnen? Vertragsärzte Krankenhausärzte für max. 7 Tage Mit Muster 63 29

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Personelle Anforderungen der Leistungserbringer - Arzt: Zusatzweiterbildung Palliativmedizin Erfahrung mit mind. 75 Palliativpatienten oder einjährige Tätigkeit in einer Palliativabteilung im Krankenhaus innerhalb der letzten 3 Jahre 30

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Übergangsregelung - Arzt: Begonnene Zusatzweiterbildung Palliativmedizin Erfahrung mit mind. 40 Palliativpatienten oder 10wöchige Tätigkeit in einer Palliativabteilung im Krankenhaus innerhalb der letzten 5 Jahre 31

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Personelle Anforderungen der Leistungserbringer - Pflege: Führung der Berufsbezeichnung Gesundheits- und Krankenpfleger/-in, Altenpfleger/-in Abgeschlossener 160 h Palliative Care Kurs mind. 2jährige Tätigkeit in der Palliativversorgung, davon mind. 6monatige Mitarbeit in einer spezialisierten Einrichtung der Hospiz- und Palliativversorgung innerhalb der letzten 3 Jahre 32

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Übergangsregelung - Pflege: Angefangener 160 h Palliative Care Kurs mind. 2jährige Tätigkeit in der Palliativversorgung, davon mind. 5 Wochen Mitarbeit in einer spezialisierten Einrichtung der Hospiz- und Palliativversorgung innerhalb der letzten 5 Jahre 33

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Personelle Anforderungen der Leistungserbringer - Koordinator: Arzt oder Pflegekraft mit oben genannter Erfahrung Andere Berufsgruppen mit entsprechender Zusatzweiterbildung Palliative Care oder mehrjähriger Erfahrung in der Palliativversorgung 34

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Sachliche Anforderungen: Patientendokumentation Mobilität Arzneimittel incl. BtM Bereitschaftstasche Administration: Büro, Kommunikationstechnik Eigene Adresse mit eigener Telefonnummer und Räumen für Teambesprechung, Beratung von Patienten/Angehörigen, Lager, BtM-Schrank 35

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Aufgaben des PCT individueller Behandlungsplan Ständige Verfügbarkeit eines Arztes und einer Pflegekraft Hilfsfrist max. 120 min Vernetzung Dokumentation Fortbildung aller Beteiligten 36

Mustervertrag SAPV in Baden-Württemberg Vergütung: Versorgung: bis zu 7 Tage: 1260 Ab dem 8. Tag, an Tagen mit Hausbesuch: 150 Im Hospiz: bis zu 7 Tage: 560 Ab dem 8. Tag, an Tagen mit Einsatz: 80 Beratung: Erstberatung 200 ; Folgeberatung max. 2/Tag: 25 Koordination: Erstkoordination: 200 Euro; Folgeberatung 100 max. 1/Woche 37

Tod Der Tod hat keine Bedeutung - ich bin nur nach nebenan gegangen. Ich bleibe wer ich bin und auch ihr bleibt dieselben zusammen. Was wir einander bedeuten, bleibt bestehen. Nennt mich bei meinem vertrauten Namen, sprecht in der gewohnten Weise mit mir und ändert euren Tonfall nicht! Hüllt euch nicht in Mäntel aus Schweigen und Kummer lacht wie immer über die kleinen Scherze, die wir teilten. Wenn ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue und ohne jegliche Traurigkeit. Leben bedeutet immer nur Leben - es bleibt so bestehen - immer ohne Unterbrechung. Ihr seht mich nicht, aber in Gedanken bin ich bei euch - irgendwo ganz in der Nähe - nur ein paar Straßen weiter. Von Henry Scott Holland, 1847-1918 38

Death is nothing at all. I have only slipped away into the next room. I am I and you are you. Whatever we were to each other, that we still are. Call me by my old familiar name. Speak to me in the easy way which you always used. Put no difference in your tone. Wear no forced air of solemnity or sorrow. Laugh as we always laughed at the little jokes we enjoyed together. Play, smile, think of me, pray for me. Life means all that it ever meant. It is the same that it ever was. There is absolutely unbroken continuity. Why should I be out of mind because I am out of sight? I am waiting for you, for an interval, somewhere very near, just around the corner. Let my name be ever the household word that it always was. Let it be spoken without affect, without the trace of a shadow on it. All is well. Henry Scott Holland 39