Körnermais, Foto, Stickstoff, Düngung, Entec, Nitrat, N-Bilanz, Sandboden, Düngungssysteme.

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Transkript:

Landesanstalt für Pflanzenbau Forchheim Kutschenweg 20 76287 Rheinstetten +49 721 9518-30 poststelle@lap.bwl.de +49 721 9518-202 http://www.lap.bwl.de/ Wirkung verschiedener Düngungssysteme zu Körnermais auf Sandboden Paul Schweiger NSI-Produkt: Prod.-Technik Stand: 30.07.04 09:21 Körnermais, Foto, Stickstoff, Düngung, Entec, Nitrat, N-Bilanz, Sandboden, Düngungssysteme. Auf Sandböden besteht immer ein gewisses Risiko einer erhöhten Nitratauswaschung wenn nach der Saat bzw. nach der Düngung der N-Bedarf der angebauten Frucht längere Zeit nicht hoch ist und größere Mengen an Niederschlag anfallen. Ein solcher Fall kann bei Körnermais eintreten, zumal auf leichten Böden die Beregnung üblich ist und die Auswaschungsgefahr sogar noch erhöhen kann. Als vorbeugende Maßnahme bietet sich die Verwendung von stabilisierten N-Düngern oder Düngungsverfahren (CULTAN) an, die mit einer zeitlich verzögerten Umsetzung des Ammoniums zu Nitrat die Auswaschungsgefahr mindern und zugleich eine an den Bedarf der Kulturpflanze besser angepasste N-Versorgung gewährleisten. Körnermais zum Erntezeitpunkt (Foto: Schweiger) Die LAP Forchheim hat dazu auf ihren Flächen eine Versuchsreihe mit Körnermais zur Prüfung von ENTEC in verschiedenen Düngungssystemen in den Jahren 2000 bis 2003 durchgeführt und die Auswirkungen auf Wachstum, Ertrag und N-Bilanz geprüft (Tab. 1). Die zu Beginn geprüften Varianten wurden in den Folgejahren etwas verändert und damit laufend den gewonnen Erkenntnissen Rechnung getragen (siehe Tab. 2). Versuchsdurchführung Standorteigenschaften Bodentyp: Parabraunerde; Sandboden der Oberrheinebene (lehmiger Sand); Höhenlage: 117 m ü. NN; Ackerzahl: 24 32; ph-wert: 5.6 6.0; Humus: 1.6 2.0 %; Nährstoffversorgung: B C; Niederschläge: 790 l/m 2, davon 50 % in der Vegetationszeit; Temperaturen: 10.2 C Jahresmittel; Beregnung zu Kulturen mit hohem Wasserbedarf obligatorisch. LAP Forchheim ENTEC Körnermais Seite 1 von 5

Versuchspläne Tab. 1: Grunddaten der Versuchsdurchführung 2000 2001 2002 2003 Angebaute Sorte Lob Lob Lob Clarica Saat 19.04. 27.04. 25.04. 24.04. Ernte 06.10. 05.10. 07.10. 22.09. Grunddüngung (kg Nährstoff/ha) 140 N, 120 P 2O 5, 250 K 2O, 50 MgO Pflanzenschutz 1.0 l/ha Mikado + 1.0 09.05; Trichogramma 160 N, 120 P 2O 5, 240 1.0 l/ha Mikado + 1.0 22.05; Trichogramma 174 N, 120 P 2O 5, 240 1.0 l/ha Mikado + 1.0 21.05; Trichogramma 183 N, 120 P 2O 5, 240 2.0 l /ha Stopm SC am 02.05. + 1.3 l/ha Certrol B am 22.05.; Trichogramma Beregnung 90 l/m 2 in 3 Gaben 180 l/m 2 in 6 Gaben 120 l/m 2 in 4 Gaben 120 l/m 2 in 4 Gaben Witterungsverlauf Sehr warm, mittlere Niederschläge Kühl und trocken Mittlere Temperaturen, feucht Mittlere Temperaturen, sehr trocken Tab. 2: Versuchsvarianten mit Körnermais in den einzelnen Jahren (X bedeutet, dass diese Variante im entsprechenden Jahr geprüft wurde) Nr. Variante 2000 2001 2002 2003 1 ohne N-Düngung X X X X 2 40 kg N als Entec (25+15) als UF 1) + FD 2) als KAS 3) im 6-Blattstadium X X X X 3 40 kg N als Entec (25+15) als UF + FD als Entec-26 X X X 4 40 kg N als Entec (25+15) als UF + FD als Entec-26 nach dem Auflaufen X 5 40 kg N als Entec (25+15) als UF + FD als Entec-26 zum 6-Blattstadium X 6 40 kg N als NP 4) (25+15) als UF + FD als Entec-26 X X X 7 Entec in einer Gabe X X 8 30 kg N als Kalkstickstoff UF + FD als KAS in 6-Blattstadium X X X 9 40 kg N als DAP 5) UF + FD als KAS in 6-Blattstadium X X X 10 Harnstoff in einer Gabe X X X 11 40 kg N als DAP UF + CULTAN 6) Linieninjektion im 3-Blattstadium X 12 40 kg N als DAP UF + CULTAN in jede 2. Zwischenreihe X 13 CULTAN Injektion in einer Gabe X 1) UF = Unterfußdüngung; 2) FD = Flächendüngung ; 3) KAS = Kalkammonsalpeter; 4) NP = Stickstoff-Phosphat-Dünger; 5) DAP = Di-Ammon-Phosphat; 6) CULTAN = Depotdüngung mit Ammonsulfat-Harnstoff-Lösung mit Schwefel (20 + 6) durch Injektion in den Boden Ergebnisse Durch die wechselnden Varianten der Düngung liegen de facto oft nur ein- oder zweijährige Ergebnisse vor; eine entsprechende Einschränkung der Aussagen ist daher nötig. Gleichwohl lassen sich einige wichtige Erkenntnisse zusammenfassen. Das Ertragsniveau an Körnern in den gedüngten Varianten (Tab. 3) lag in den vier Versuchsjahren mit Werten von 10.7 bis 12.7 t/ha vergleichsweise hoch, wobei das Jahr 2001 deutlich herausragte. Die Stroherträge schwankten dagegen etwas stärker; sie lagen im ersten Jahr bei ü- ber 14 t und fielen in den späteren Jahren auf unter 10 t ab. Diese Schwankungen sind der Jahreswitterung zuzuschreiben, sie haben mit der Düngerwirkung direkt nichts zu tun. LAP Forchheim ENTEC Körnermais Seite 2 von 5

Die Ertragsunterschiede der gedüngten Varianten liegen in der Größenordnung von 0.5 bis 1.0 t/ha. Aus wirtschaftlicher Sicht ist das sehr wohl bedeutend, da damit erhebliche Kostenunterschiede in der Düngung auszugleichen sind, bzw. ein monetärer Erfolg oder Misserfolg wesentlich beeinflusst wird. Die Variante ohne N-Düngung zeigt den erwarteten Ertragsabfall, der erwartungsgemäß in den einzelnen Jahren sehr unterschiedlich ausfiel. Tab. 3: Wirkung verschiedener Düngungssysteme auf den Körner- und Strohertrag von Körnermais auf Sandboden Variante Kornertrag (t bei 86 % TM/ha) Strohertrag (t TM/ha) 2000 2001 2002 2003 2000 2001 2002 2003 ohne N-Düngung 6.8 6.8 5.3 8.9 9.0 9.8 7.0 9.1 40 kg Entec (25+15) als UF + FD als KAS 11.6 13.2 11.0 10.9 14.0 11.7 10.0 9.8 im 6-Blattstadium nach dem Auflaufen zum 6-Blattstadium 40 kg NP 4) (25+15) als UF + FD als Entec-26 11.1 12.8 11.0 13.9 11.7 10.4 11.2 14.0 11.4 14.2 10.9 12.8 10.8 14.6 11.6 9.6 Entec in einer Gabe 10.4 11.2 9.4 9.6 30 kg N Kalkstickstoff UF + FD als KAS in 6-Blattstadium 40 kg N DAP 5) UF + FD als KAS in 6- Blattstadium 12.5 11.2 10.6 11.5 9.7 10.0 12.7 11.0 10.5 12.6 10.6 9.5 Harnstoff in einer Gabe 12.2 10.6 11.0 11.0 9.2 9.7 40 kg N DAP UF + CULTAN 6) Linieninjektion im 3-Blattstadium 40 kg N DAP UF + CULTAN in jede 2. Zwischenreihe 10.7 9.3 10.2 8.8 CULTAN Injektion in einer Gabe 10.4 10.5 Mittel der gedüngten Varianten 11.2 12.7 10.9 10.7 14.1 11.7 9.8 9.7 Die Kombination einer Unterfußdüngung (UF) als Entec mit einer Flächendüngung im 6-Blatt- Stadium ebenfalls als Entec bewährt sich sehr gut. Die Ausbringung der N-Düngung in einer Gabe führt zu unterschiedlichen Erfolgen: im Jahr 2002 fielen die Körnererträge sowohl nach Düngung mit Entec als auch mit Harnstoff etwas ab, im Jahr 2003 brachten beide Varianten ein gutes Ergebnis. Die Düngung im System CULTAN fällt etwas ab (Ausnahme: Strohertrag bei Injektion in einer Gabe). Der N-Entzug mit den Körnern beträgt im Jahresmittel etwa 125 155 kg/ha (Tab. 4). Im Jahr 2001 lag der Wert am höchsten, bedingt durch sehr hohe Erträge. Die Variante Entec + Entec im 6-Blatt-St. zeigt sich wiederum als sehr vorteilhaft, aber auch andere Kombinationen mit Unterfußdüngung und einer weiteren Gabe im 6-Blattstadium wirken sich positiv aus. Aus diesem Grunde ist in Baden-Württemberg die Späte Nmin-Methode zu Mais in sensiblen Gebieten favorisiert. Die Düngung in einer Gabe kann in manchen Jahren sehr gut sein, in anderen dagegen (2002) fällt sie ab. CULTAN wurde nur einjährig geprüft, aber auch in dieser Form ist ein deutlicher Abfall des N-Entzugs zu sehen, wenn die Düngung in einer Gabe erfolgte. LAP Forchheim ENTEC Körnermais Seite 3 von 5

Tab. 4: Variante N-Entzug der Versuche zur Prüfung verschiedener Düngungssysteme zu Körnermais auf Sandboden N-Entzug durch Körner (kg/ha) Gesamt-N-Entzug durch Körnermais (kg/ha) 2000 2001 2002 2003 2000 2001 2002 2003 ohne N-Düngung 55 63 45 88 101 122 83 144 40 kg Entec (25+15) als UF + FD als KAS 133 168 134 150 203 242 210 225 im 6-Blattstadium nach dem Auflaufen zum 6-Blattstadium 40 kg NP 4) (25+15) als UF + FD als Entec-26 120 158 126 197 230 177 122 192 131 203 119 163 134 193 243 179 Entec in einer Gabe 116 148 165 227 30 kg N Kalkstickstoff UF + FD als KAS in 6-Blattstadium 40 kg N DAP 5) UF + FD als KAS in 6- Blattstadium 156 140 147 236 193 235 161 137 141 240 208 224 Harnstoff in einer Gabe 139 122 142 209 182 221 40 kg N DAP UF + CULTAN 6) Linieninjektion im 3-Blattstadium 40 kg N DAP UF + CULTAN in jede 2. Zwischenreihe 147 236 145 230 CULTAN Injektion in einer Gabe 141 258 Mittel der gedüngten Varianten 125.0 157.5 129.9 145.1 197.6 233.8 187.7 232.0 Erntereste mit Mittel der gedüngten Varianten (= Anteil im Stroh) 72.6 76.3 57.6 86.9 Der Gesamt-N-Entzug (Tab. 4) in der ungedüngten Variante liegt mit Ausnahme des feuchten Jahres 2002 deutlich über 100 kg/ha, ein für diesen Boden sehr beachtliches Potenzial an Nachlieferung. Ob die geringere Aufnahme des Jahres 2002 durch die Pflanzen in einer stärkeren Verlagerung begründet liegt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, ist aber wahrscheinlich. In den gedüngten Varianten liegen die Gesamt-N-Entzüge mit Werten bis zu 250 kg N/ha fast ausnahmslos über der N-Düngung. Ein höherer N-Entzug mit dem Stroh bei geringerem Entzug mit den Körnern ist an einigen Beispielen zu ersehen, gilt aber nicht als Regel. Im gesamten Versuchszeitraum gibt es nur wenige Fälle, in denen die N-Düngung höher liegt, als der Gesamt-N-Entzug. Ansonsten ist die N-Bilanz von Körnermais deutlich negativ (Abb. 1). Betrachtet man aber nur den Entzug mit den Körnern der ja de facto die Abfuhr vom Feld bedeutet so ist die Bilanz bei allen Düngungsvarianten positiv. Mit dem Stroh bleiben somit etwa 60 85 kg N/ha auf dem Feld, die dort zur Bildung von Humus dienen, bei ungünstigen Witterungsbedingungen sicher auch zum Teil verlagert werden. Es ist jedenfalls gerechtfertigt, für die Düngung zur Folgekultur eine entsprechende Nachwirkung dieser Erntereste anzurechnen. Die N-Bilanz der verschiedenen Düngungssysteme muss jedoch in den einzelnen Jahren differenziert werden (Abb. 2). Im kühlen und trockenen Jahr 2001 war die N-Bilanz mit -73 kg/ha sehr deutlich, während im feuchten Jahr 2003 dieser Wert nur bei 12 kg N/ha lag. Dass derartige Un- LAP Forchheim ENTEC Körnermais Seite 4 von 5

terschiede im Entzug sich auf die weitere N-Dynamik auswirken, liegt auf der Hand. Möglicherweise wäre es sinnvoll, bei der Bemessung der N-Düngung des Folgejahres die N-Bilanz der Vorfrucht stärker zu berücksichtigen, als nur den Teil, der mit den Ernteresten konkret zurück bleibt. Abb. 1: N-Bilanz verschiedener Düngungssysteme zu Körnermais auf Sandboden 60 40 20 0-20 -40-60 -80-100 -120 kg N/ha ohne N Entec + KAS (6-Blatt) Entec + Entec (Saat) Entec + Entec (Auflauf) Entec + Entec (6-Blatt) Düngung - Entzug Körner NP + Entec (Saat) Entec (1 Gabe) Kalkst. + KAS(6-Blatt) DAP + KAS (6-Blatt) Harnstoff DAP + Cultan (3-Blatt) DAP + Cultan (Saat) Art der N-Bilanz Düngung - Entzug Gesamtpflanze Cultan Abb. 2: 60 kg N/ha N-Bilanz verschiedener Jahrgänge (Einfluss der Witterung) zu Körnermais auf Sandboden (nur gedüngte Varianten) 40 20 0-20 -40-60 -80 2000 2001 2002 2003 Art der N-Bilanz Düngung - Entzug Körner Düngung - Entzug Gesamtpflanze LAP Forchheim ENTEC Körnermais Seite 5 von 5