Grundlagen für f r ecall in der Schweiz 7. its-ch Plattform, 29. April 2009, Ittigen Forschungsauftrag VSS 2007/903 Peter M. Rapp Philipp Jordi Marc Deuber
Ablauf der Präsentation Wofür steht ecall? Ziel des Forschungsauftrages Erkenntnisse aus dem Schlussbericht Kosten & Nutzen von ecall für die Schweiz Zuständigkeiten betreffend ecall in der Schweiz Weiteres Vorgehen nach dem Schlussbericht Empfehlungen für das weitere Vorgehen bezüglich ecall in der Schweiz 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 2
Wofür steht ecall? ecall, steht für ein satellitengestütztes, vorzugsweise fest im Auto installiertes Notrufsystem mit folgenden Fähigkeiten: automatische Auslösung eines Notrufes nach einem schweren Verkehrsunfall manuelle Auslösung über eine zusätzliche Notruftaste in beiden Fällen: automatische Übermittlung der Position des verunfallten Fahrzeuges optionale Einführung auf europäischer Ebene ab 2010/2012 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 3
Wofür steht ecall? 1995: Erste Tests mit automatisierten Unfallnotrufsystemen in den USA Vergleichbare bestehende Systeme:» TELEAID von Mercedes Benz (seit 1997)» ConnectedDrive von BMW (seit 1997), 500 000 Fz in 10 Ländern» Volvo On Call (CH: in 2% der Volvo-Neuwagen)» Peugeot» OnStar in den USA 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 4
Wofür steht ecall? Das ecall Memorandum of Understanding (Absichtserklärung) wurde seit 2004 von 17 europäischen Staaten sowie über 70 weiteren Organisationen, unterzeichnet. Damit bekunden sie ihre Unterstützung bei der Einführung von ecall in Europa. 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 5
Ziel des Forschungsauftrages Zusammenstellung Grundlagen Analyse der wichtigsten ecall Funktionen und Aufgaben der Keyplayer und Zuständigkeiten in der Schweiz Sind Kosten-/Nutzen-Analysen auf die Schweiz übertragbar? Beurteilung Eignung GSM-Kanal Aufzeigen von Lösungen für die Finanzierung der Telekommunikationsund Bereitschaftsdienste Aufzeigen Koordinationsbedarf mit VM und Verkehrsmanagementzentrale VMZ-CH 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 6
Nutzen von ecall in der Schweiz Schätzungen aus dem EU e-merge Projekt (2004):» Reduktion getöteter Verkehrsteilnehmer um 5% (2 000 Menschenleben)» Reduktion schwer Verletzter um 10% (170 000 Verkehrsteilnehmer) Übertragbarkeit der EU-Studien wurde für die Schweiz kritisch beurteilt:» dichte Besiedelung der Schweiz» sehr gut ausgerüstete Autobahnen und Strassen (Notrufsäulen, Überwachungskameras)» hohe Verkehrsdichte in der Schweiz» hohe Dichte an Mobiltelefonbenutzern vorhanden» lückenhafte Mobilfunk-Netzabdeckung im Gebirge 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 7
Nutzen von ecall in der Schweiz ecall wird in der Schweiz jedoch auch Menschenleben retten bzw. den Grad der Verletzungen reduzieren können! Übertragung der Schätzungen auf die Schweiz: Schätzung e-merge Unfallstatistik Schweiz 2007 Übertragung der Schätzung auf die Schweiz Verkehrsunfälle gesamt Mit Verunfallten in Fahrzeugen* Verkehrsunfälle gesamt Mit Verunfallten in Fahrzeugen* Anzahl Getötete -5% 384 170-19 -9 Anzahl schwer Verletzte -10% 5235 1761-524 -176 *Personenwagen, Personentransportfahrzeuge & Sachentransportfahrzeuge 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 8
Nutzen von ecall in der Schweiz Veränderte Rahmenbedingungen: Verkehrssicherheit konstant gestiegen 357 (2008) Verbreitung von Mobiltelefonen hat in der Schweiz stark zugenommen Möglichkeit der Lokalisierung der Mobilfunkzelle der Notrufe von Mobiltelefonen seit 1.7.2007 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 9
Nutzen von ecall in der Schweiz Veränderte Rahmenbedingungen: Verkehrssicherheit bei Personenwagen ist konstant gestiegen 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 10
Nutzen von ecall in der Schweiz Fazit: Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass der Nutzen von ecall für die Schweiz nicht in derselben Grössenordnung erwartet werden kann wie dies mit den EU-Forschungsstudien gezeigt wurde. Potential von ecall sinkt tendenziell Sobald jedoch die Möglichkeit besteht, dass mit ecall ausgerüstete Fahrzeuge in der Schweiz unterwegs sind, besteht für die Schweiz zumindest ein politischer Druck, ihre PSAPs so auszurüsten, dass diese die ecalls empfangen und verarbeiten können. 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 11
Kosten von ecall in der Schweiz Schätzung der Kosten gemäss esafety support 50 000 pro PSAP (80 000 Fr.) 100-150 pro Fahrzeug (160-240Fr.) Übertragung der Kosten auf die Schweiz Ca. 35 PSAP die Notruf 112 empfangen 1.75 Mio. (ca. 2.8 Mio. CHF) für Aufrüstung PSAPs Ca. 4.3 Mio. Fahrzeuge* 430 Mio. (ca. 692 Mio. CHF) für Ausrüstung aller Fahr-zeuge (vom Konsumenten zu tragen ecall ist jedoch nur eine Standardoption!) *Personenwagen, Personentransportfahrzeuge & Sachentransportfahrzeuge 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 12
Zuständigkeiten betreffend ecall in der Schweiz Bundesamt für Strassen ASTRA Verkehrsmanagement & Typenprüfung (fahrzeugseitig) Bundesamt für Kommunikation BAKOM Gesetzliche Rahmenbedingungen für die Übermittlung von ecalls mittels Schweizer Mobilfunknetzen Konferenz der Kantonalen Polizeikommandanten der Schweiz (KKPKS) Empfang der Notrufe 112 Der Vollzug wird weiterhin auf kantonaler Ebene durch die regionalen Notrufzentralen sowie die regionalen Einsatzkräfte erfolgen. 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 13
Zuständigkeiten betreffend ecall in der Schweiz Notruf Übermittlung des Notrufs Bearbeitung des Notrufs Verkehrsmanagement Positionsbestimmung mithilfe der Mobilfunkzelle ecall Regionale Einsatzzentralen Verkehrsmanagementzentrale des ASTRA GSM+GPS mögliche zukünftige Lokalisierung Police Police Polizei VMZ-CH VIZ-CH Notruf mit GSM Lokalisierung (neu) Feuerwehr Police Information und Zusammenarbeit Notruf mit Lokalisierung durch den Mobilfunkbetreiber (gegenwärtiger Stand) Police Police Sanität Mobilfunkbetreiber Abruf der Notrufdatenbasis Notruf Datenbasis 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 14
Zuständigkeiten betreffend ecall in der Schweiz Stadtpolizei Kantonspolizei KKJPD Kantonale Justiz- und Polizeidirektoren Kommandanten der Stadtpolizeien CCPMS KKPKS Kommandanten Kantonspolizeien Besitzer 112 SPTK ASTRA ecall Schweiz Technisch zuständig Fahrzeugzulassung für 112 Verkehrsmanagement Fernmeldegesetz BAKOM 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 15
Empfehlungen für das weitere Vorgehen Für das weitere Vorgehen von ecall in der Schweiz wird empfohlen, dass: der VSS auf Empfehlung dieser Studie eine Projektgruppe ecall Schweiz einberuft, dazu das Bundesamt für Strassen, das Bundesamt für Kommunikation sowie die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten zur Teilnahme eingeladen werden, der VSS die Erkenntnisse aus dieser Studie für das weitere Vorgehen bezüglich ecall in der Schweiz darstellt; die Projektgruppe wird die Projektorganisation selber neu definieren, 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 16
Empfehlungen für das weitere Vorgehen die neuen Zuständigkeiten den internationalen Gremien (insbesondere der Europäischen Kommission) kommuniziert werden, die Projektgruppe ecall in der Schweiz die Entwicklung von ecall auf internationaler Ebene beobachtet und ihre Bedürfnisse in den jeweiligen Gremien einbringt, die Projektgruppe ecall in der Schweiz sich darauf vorbereitet, die Einführung von ecall in der Schweiz zu koordinieren, wenn sich dies auch auf europäischer Ebene konkretisiert. 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 17
Download Schlussbericht Der Schlussbericht zu ecall ist verfügbar unter: www.rapp-trans.ch Vorträge und Fachartikel im 2009 oder im VSS Shop: www.vss.ch Forschungsberichte 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 18
Danke für Ihre Aufmerksamkeit Philipp Jordi Rapp Trans AG Hochstrasse 100 CH-4018 Basel, Schweiz T: +41 61 335 77 77 F: +41 61 335 77 00 www.rapp.ch philipp.jordi@rapp.ch 60.354.0 / 29.04.2009 / MD & PhJ / ecall 19