Sehr geehrte Damen und Herren vom Mieterverein Dortmund und Umgebung e.v.,

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Transkript:

Sehr geehrte Damen und Herren vom Mieterverein Dortmund und Umgebung e.v., nachstehend erhalten Sie die gewünschte Stellungnahme zu Ihrem Positionspapier zur Dortmunder Wohnungspolitik. Mit freundlichen Grüßen Utz Kowalewski Fraktionssprecher DIE LINKE im Rat der Stadt Dortmund

Position der Fraktion DIE LINKE im Rat der Stadt Dortmund zur Wohnungspolitik In unserem Kommunalwahlprogramm für die kommende Wahlperiode nimmt die Wohnungspolitik einen prominenten Platz ein und hat unter dem Titel Wohnen ist ein Menschenrecht ein eigenes Kapitel erhalten. Sozialer Wohnungsbau In Dortmund gibt es bei etwa 582.000 Einwohnern derzeit rund 311.000 Wohnungen, davon 235.000 Mietwohnungen. Knapp 50% der Bevölkerung lebt in Singlehaushalten. Auf die Wohnkosten entfallen bei einkommensschwachen Haushalten ca. 30% des Einkommens, bei einkommensstarken Haushalten ca. 14%. Dortmund ist die Stadt mit dem größten Armutsrisiko aller deutschen Großstädte (25% - siehe Studie DPWV). Es beziehen 110.000 Menschen in Dortmund Transferleistungen wie Hartz IV, Grundsicherung oder Wohngeld mit weiter steigender Tendenz. Die Hälfte der Bevölkerung ist ihrem Einkommen nach berechtigt eine Sozialwohnung zu beziehen. Für einkommensschwache Haushalte, kinderreiche Familien, ältere und behinderte Menschen sind öffentlich geförderte Wohnungen unverzichtbar. Sozialer Wohnungsbau gleicht den privaten Wohnungsmarkt aus und wirkt zugunsten der Mieter korrigierend auf die Mietpreise. Und er bestimmt für lange Zeit den Wohnort von Menschen mit geringem Einkommen. Der Bestand an sozial geförderten Wohnungen ist in Dortmund rapide gesunken. Von 53.000 im Jahr 2000 auf 28.000 im Jahr 2012 mit weiter fallender Tendenz. Durch die Kürzungen des Landes NRW bei der Wohnbauförderung wurden in Dortmund 2012 nur noch 116 neue Sozialwohnungen gebaut. Für 2014 stehen noch weniger Mittel zur Verfügung. Dazu kommt erschwerend ein schon länger andauerndes Niedrigzinsniveau, dass die Kreditaufnahmen bei Privatbanken oder bei der KfW für private Investoren attraktiver erscheinen lässt, als die Wohnbauförderung in Anspruch zu nehmen, so dass hier dem kommunalen Wohnungsunternehmen DOGEWO eine besondere Verantwortung zukommt. Städtischerseits kann über günstig zur Verfügung gestellte Grundstücke die DOGEWO in die Lage versetzt werden Sozialwohnungen zu entwickeln. Das städtische Sondervermögen macht schließlich auch im Grundstücksgeschäft zur Entwicklung von privaten Eigenheimsiedlungen Verluste, wo eigentlich Gewinne erwartet werden müssten. Die Daten des Wohnungsamtes zeigen: Dortmund steuert auf eine neue Wohnungsnot für Menschen mit geringem Einkommen zu insbesondere Familien und Alleinerziehende finden kaum noch bezahlbaren und gesunden Wohnraum. Diese Hinweise des Wohnungsamtes haben wir sehr ernst genommen und die Politik des Rates seit gut zwei Jahren immer wieder auf diese Problematik hingewiesen. Zu den Hausberatungen des Jahres 2014 haben wir gefordert angesichts der erkennbaren Anspannungstendenzen ein umfassendes Wohnraumkonzept für Dortmund erarbeiten zu lassen, dass sich mit Fragestellungen beschäftigen sollte, wie den sinkenden Beständen an gefördertem Wohnraum, der Bezahlbarkeit des Wohnens, einer menschenwürdigen Qualität des verfügbaren Wohnraums und der massiven sozialräumlichen Spaltung der Stadt in einen reicheren Süden und einen ärmeren Norden. Nach unserer Vorstellung sollte sozialer Wohnungsbau eben nicht mehr primär in sozialen Brennpunkten erfolgen, sondern zu einer Entzerrung der sozialräumlichen Situation beitragen. Leider konnten wir bei den anderen Fraktionen des Rates keine Unterstützung für dieses Ansinnen finden. Eine Ausweitung des Aktionsplans Soziale Stadt zur Unterstützung der Bewohnerinnen und Bewohner haben wir im Rat ebenfalls mehrfach beantragt, konnten uns aber in diesem Ziel nicht durchsetzen. Lediglich eine Quote von 25% sozialem Wohnungsbau in Neubaugebieten ließ sich im Nachgang zur der von uns angestoßenen wohnungspolitischen Debatte mit den Stimmen von SPD, Grünen

und LINKEN erreichen. Diese Maßnahme ist zwar richtig, geht uns aber längst noch nicht weit genug, weil sie nur eine isolierte Einzelmaßnahme darstellt, aber noch keine zielführende Gesamtkonzeption mit integrierten Handlungsansätzen sowohl für besonders benachteiligte Stadtteile, aber auch für das gesamte Stadtgebiet. Zudem ist es auch immer wieder möglich von solchen Regelungen abzuweichen, wie das jüngste Beispiel am Hohenbuschei zeigt, wo der ursprünglich vorgesehene geförderte Geschosswohnungsbau nun ersatzlos zugunsten des Baus von Einfamilienhäusern gestrichen wurde. Öffentlich statt Privat Dortmund wurde durch Wohnungsprivatisierungen besonders schwer getroffen. Häufig sind es solche privatisierten Wohnungsbestände, die dann auch in negativer Hinsicht besonders auffällig werden, weil sie in die Hände von dem Wohnungsmarkt fernen Finanzinvestoren gefallen sind und nun erst in der nächsten Erwerbergeneration mit Verbesserungen versehen werden, die für einen gewinnträchtigen Weiterverkauf unabdingbar sind. Hiervon sind besonders die Siedlungen in Westerfilde (vormals DOGEWO) und Lanstrop (vormals LEG) durch Rot-Grün betroffen, aber auch der dann nachgeschaltete Gesamtverkauf der LEG durch die Schwarz-Gelbe Landesregierung unter Herrn Rüttgers. DIE LINKE war an der Einrichtung der in Westerfilde und Lanstrop geltenden Vorkaufsrechtssatzungen direkt beteiligt. Zumindestens in Westerfilde hat dieses Mittel dazu geführt, dass bei einem Eigentümerwechsel zur Abwendung des Vorkaufsrechtes von Seiten des Wohnungsamtes Auflagen zur Sanierung gemacht werden konnten. DIE LINKE hat hier eine klare Haltung: Privatisierungen öffentlicher Wohnungsbestände haben zu unterbleiben. Die öffentliche Hand hat ein Mindestmaß an Wohnungen vorzuhalten, dass es erlaubt Einfluss auf den Mietspiegel in Dortmund auszuüben. Dazu ist die Kommunalisierung von Wohnungsbeständen sinnvoll. Hier ist auch ganz klar das Land NRW finanziell in die Pflicht zu nehmen, denn Dortmund badet derzeit die Folgen der vom Land NRW getroffenen grundfalschen Privatisierungsentscheidungen aus. Verdrängung durch Mietpreissteigerungen Sorge bereitet uns in diesem Zusammenhang die Verdrängung von Mietern aus ihren angestammten Wohnquartieren durch Steigerungen der Mieten. Damit verdichtet sich der ohnehin schon in Teilsegmenten schwierige Wohnungsmarkt erneut. Zum einen versuchen private Unternehmen ihre Gewinne zu vergrößern, indem sie unberechtigte Mietforderungen erheben nach dem Motto: Man kann es ja mal versuchen. Zum anderen versuchen sie über die Mieten bereits abgegoltene Instandhaltungsmaßnahmen durch das Mittel der Modernisierung auf die Mieten umzulegen und damit die Durchschnittsmieten in ihrem Bestand dauerhaft zu erhöhen (Annington, LEG und neuerdings wohl auch Vivawest). Hier ist politisch zwar über das Mittel der Skandalisierung öffentlicher Druck aufzubauen, aber letztlich ist hier die konsequente Anwendung des Mietrechtes gefragt. Ebenso macht uns das Phänomen der Gentrifizierung Sorge, bei dem über die Aufwertung ganzer Wohnviertel mittelfristig Mietsteigerungen erzeugt werden, die dann von der Ursprungsbevölkerung nicht mehr aufzubringen sind. Besonders sorgenvoll blicken wir hier nach Hörde ins Umfeld des Phönixsees, wo die ehemaligen Stahlarbeiterfamilien in ungünstigere Wohnlagen abgedrängt zu werden drohen. Aber auch das Viertel an der Rheinischen Strasse im Umfeld des U-Turmes ist ein solches Viertel. Nicht zuletzt muss man sich auch im Rahmen der Nordstadtdebatte und der Überlegungen durch Stadtentwicklungsmaßnahmen zu Aufwertungen (Stichwort Studentenviertel) zu kommen, Gedanken machen was mit den Menschen geschehen soll, die derzeit in den späteren

Studentenwohnungen leben, oder die von außerhalb nach Dortmund zuziehen. Auch hier sei noch einmal an die Notwendigkeit eines gesamtstädtischen Wohnraumkonzeptes erinnert. Kosten der Unterkunft Zwangsumzüge zurückdrängen, Energiesperren verhindern DIE LINKE fordert in regelmäßigen Abständen die Grenzen der Angemessenheit für die Kosten der Unterkunft nach oben anzupassen, um so wenige Zwangsumzüge von Transferleistungsbeziehern wie möglich zuzulassen wie möglich. Hier braucht es intelligente Lösungen, damit auch Transferleistungsbezieher in energetisch sanierten Gebäuden leben können, deren Sanierungskosten ja vom Vermieter auf die Mieten umgelegt werden können. Gerade diese Bevölkerungsgruppe kann sich die hohen Energiepreise unsanierter Häuser kaum leisten, wird aber häufig zum Wohnen in ebensolchen Häusern gezwungen. Energiesperren sind häufig die Folge auch dafür braucht es bessere Lösungen als sie zur Zeit bestehen. Wir denken an die Entwicklung von Energiesozialtarifen für Grundenergiemengen in Kombination mit verbrauchsabhängigen Preissteigerungen bei Mehrverbrauch. Energiesperren gehören grundsätzlich abgeschafft, weil es nicht menschenwürdig ist, ohne Strom-, Trinkwasser- und Wärmeversorgung in einer Notlage von der Gesellschaft alleine gelassen zu werden. Altersarmut in Würde alt werden DIE LINKE unterstützt den Kurs der DOGEWO altersgerechte und barrierefreie Wohnungen herzurichten und zu bezahlbaren Preisen zu vermieten. Ebenso verfolgen wir das DOGEWO- Projekt eines integrierten Wohnkonzeptes mit Betreuungsmöglichkeiten in der eigenen Wohnung mit großen Interesse. Die Seniorenbüros in den Stadtbezirken wollen wir erhalten. Ebenso sind wir gegen die Auflösung ganzer Stadtbezirke wie sie im Falle von Huckarde und Eving von CDU, FDP und Grüne verfolgt wurden. Die damit verbundene Ausdünnung des Angebotes für die Menschen vor Ort - insbesondere für mobilitätsbeeinträchtigte Menschen - halten wir nicht für vertretbar. Die Interessen von Menschen mit Behinderungen sind in gleicher Art und Weise zu berücksichtigen wie die Interessen älterer Menschen. DIE LINKE bekennt sich klar zur Umsetzung der UN- Behindertenrechtskonvention auf kommunaler Ebene. Kommunale wohnungspolitische Strukturen DIE LINKE steht ganz klar zu einem personell und finanziell gut ausgestattetem Wohnungsamt. Die derzeitige Personalkürzungspolitik der Stadt ist insgesamt zu überdenken. Häufig werden durch solche Kürzungen am Personal Folgekosten und Standardabsenkungen erzeugt, die kontraproduktiv sind. Beabsichtigt ist nach der Devise Privat vor Staat hier das ordnungspolitische Durchsetzen von privatwirtschaftlicher Aufgabenerledigung oder schlicht die Nichterfüllung freiwilliger Aufgaben. Was dieser aus unserer Sicht falsche Glaubenssatz in der Wohnungspolitik bisher schon an Unheil gebracht hat, kam weiter oben bereits zur Sprache. DIE LINKE steht ebenso zum kommunalen Wohnungsunternehmen DOGEWO. Dieses hat in den letzten Jahren eine sehr vernünftige Geschäftspolitik verfolgt, die durchaus den von der LINKEN erwarteten Standards entspricht. Wir möchten, dass die DOGEWO auch weiterhin als expandierendes Unternehmen auf dem Dortmunder Wohnungsmarkt tätig ist. Daher ist es nicht sinnvoll die erwirtschafteten Gewinne an die Sparkasse (selbst sehr gewinnträchtig) und die DSW abzuführen. Diese Gewinne sollten im Wohnungsunternehmen verbleiben. Die Gewinne der DOGEWO liegen auch nicht in einer Größenordnung, die tatsächlich einen nennenswerten Beitrag dazu leisten könnten die Schwierigkeiten der DSW durch falsche RWE-Aktienankäufe und

ausbleibende Dividendenzahlungen und den ständigen Aderlass in Richtung Flughafen beheben zu können. Ergebnisse der Enquetekommission des Landtages NRW DIE LINKE.NRW hat in der vergangenen Wahlperiode die Enquetekommission des Landtages NRW Wohnungswirtschaftlicher Wandel und neue Finanzinvestoren auf den Wohnungsmärkten in NRW durchgesetzt. Deren Ergebnisse liegen vor. DIE LINKE in Dortmund fordert, dass die Ergebnisse der Enquetekommission konsequent auf allen Ebenen umzusetzen sind. Beispielsweise sollten die Kommunen sicherstellen, dass sich Transferleistungsbezieher bei den Mietervereinen beraten lassen und sich gegen ihre Vermieter zur Wehr setzen können. Es sollten die Nebenkosten einer Wohnung künftig bei den Angemessenheitskriterien berücksichtigt werden. Und es sollten auf Landes- und Bundesebene zahlreiche Gesetzesinitiativen ergriffen werden, um die Wohnungsaufsicht zu stärken, Mieterinitiativen ein Verbandsklagerecht einzuräumen, Genossenschaften steuerlich zu entlasten, Veräußerungsgewinne wieder zu besteuern und die öffentlichen Vorkaufsrechte zu verbessern. Hierzu bleiben wir im Dialog mit unseren Landes- und Bundesebenen von DIE LINKE.