Protokoll der Sitzung der Arbeitsgruppe Palliativmedizin der ATO & des Krebsverbandes Baden-Württemberg im Rahmen der 28. ATO-Tagung in Heidelberg

Ähnliche Dokumente
Schmerzkonzeption Land Baden Württemberg

Umsetzung Hospiz- und Palliativversorgungskonzeption für Baden-Württemberg

das Münchner Hospiz- und Palliativnetzwerk stellt sich vor

GAP. Gemeinsame Arbeitsgruppe der Personalvertretungen der Universitätsklinika Baden-Württemberg. GAP Herbert Beck 1

10 Jahre DGP Landesvertretung Bayern Wegmarken

FA für: Praxisanschrift:

Palliativmedizin. Eine Herausforderung für unser Gesundheitssystem. Stephanie Rapp Allgemeinmedizin Palliativmedizin

36. Jahrestagung. der Tumorzentren und Onkologischen Schwerpunkte in Baden-Württemberg

Das Kompetenzzentrum Allgemeinmedizin

Geschäftsstelle Qualitätskonferenzen

Best Practice erfolgreiche Projekte aus der Praxis Palliative Care

Palliativmedizinische Versorgung in Deutschland ein zukunftweisendes Konzept

16. Herbsttagung. vom 16. bis 17. September 2016 in Berlin

Abteilung Qualitätssicherung Bismarckallee Bad Segeberg 04551/883

auf Genehmigung zur Durchführung und Abrechnung der besonders qualifizierten und koordinierten palliativ-medizinischen Versorgung

NaWi-gation ins Studium: Naturwissenschaftlicher Vorkurs für Studienanfänger/innen der Human- und Zahnmedizin

Stabilisierungsarbeit als Praxis der ambulanten Palliativversorgung

Palliativ- und Hospizversorgung in Essen (Ruhrgebiet/NRW)

des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Auskunft über das Medizinstudium in Baden-Württemberg

Ambulante Palliativmedizinische Versorgung in Westfalen-Lippe René Podehl

Gemeinsam Schmerzversorgung verbessern.

Impulsreferat. von. Frank Winkler. Stv. Leiter des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek) in Baden-Württemberg. anlässlich

AG Palliative Strahlentherapie und Palliativmedizin der DEGRO , Mannheim

PRESSEMITTEILUNG Nr. 190 / 2008

Weiterbildung: Nachwuchssicherung in der Allgemeinmedizin

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin Schwerkranke Menschen und Angehörige im Mittelpunkt. deutsche gesellschaft für palliativmedizin

Staatl. anerkannte Fachweiterbildung für Palliativ- und Hospizpflege

Spezialisierte Ambulante PalliativVersorgung (SAPV)

Sterben im Heim Stiefkind der Hospizlandschaft?

Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV) in Baden-Württemberg. Beispiel: Tübinger Projekt: Häusliche Betreuung Schwerkranker

B E S C H L U S S. des Bewertungsausschusses nach 87 Abs. 1 Satz 1 SGB V in seiner 398. Sitzung am 25. Juli 2017

Nationale Strategie Palliative Care

Die Entwicklung der Palliativmedizin in Deutschland

Was kostet Lebensqualität?

Nationale Strategie Palliative Care

Hausärztliche Palliativversorgung. Institut für Allgemeinmedizin Prof. Dr. Nils Schneider

Projekt Palliative Versorgung, Betreuung und Pflege im KWP

Palliativ-Team Ortenau - SAPV was ist das? Was ist SAPV?

7. Geriatrietag. am Universitätsklinikum Halle (Saale) Unter dem Dach des IZAH und dem Patronat der DGG und DGGG

Entwicklung und Durchführung von Programmen für frauentypische Berufsbilder

Palliative Care eine Gemeinschaftsaufgabe von Staat und Bürgerschaft

CroMe. Das Crossmentoring-Programm für Studentinnen an der DHBW

Ambulante Hospiz- und Palliativzentren

Hospizkultur und Palliative Care Kompetenz in den Pflegeheimen im Bodenseekreis. Ergebnisse einer Befragung der Pflegeheime 2018

B E S C H L U S S. des Bewertungsausschusses nach 87 Abs. 1 Satz 1 SGB V in seiner 398. Sitzung am 25. Juli 2017

Bundesministerium für Gesundheit Stand: 7. September 2009

MEDIKAMENTE NHEILBAR FORUM THERAPIE PALLIATIVMEDIZIN. Thema: Entwicklung der Palliativversorgung im regionalen Netzwerk


Weiterentwicklung der Palliativ- und Hospizversorgung Im Freistaat Sachsen

Palliativmedizin - Individualisierte Therapie und psychosoziale Versorgung - Ulrike Bock / Hubert J. Bardenheuer

AG 1: Netzwerk der Städte Beispiele für eine erfolgreiche Zusammenarbeit

Regionalisierte Versorgung in der Schmerztherapie in Baden-Württemberg: Ergebnisse eines strukturierten Dialogs

Sperrfrist: , Uhr Es gilt das gesprochene Wort.

Arbeitstagung Kinderrehabilitation

SAPV Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung

32. Jahrestagung. der Tumorzentren und Onkologischen Schwerpunkte in Baden-Württemberg. Onkologische Rehabilitation

Ausbau der ambulanten Kinder- und Jugendhospizarbeit in Baden-Württemberg

3. ob bekannt ist, bis wann diese Versorgungslücke geschlossen werden kann;

25. Dresdner Pflegestammtisch

Leben bis zuletzt Die hospizliche und palliative Versorgung schwerstkranker und sterbender Menschen

Kooperationsvereinbarung. zwischen dem ambulanten Hospiz. und. (SAPV-Team)

Palliative Care. Ein Thema für die Ergotherapie-Ausbildung?!

Rahmenkonzept zur Weiterentwicklung der Palliativversorgung in Niedersachsen

Haus der kleinen Forscher in Baden-Württemberg Zahlen und Fakten (Stand 30. September 2015)

Notfallkoffer Palliativmedizin der Einstieg

Das neue Hospiz- und Palliativgesetz, ein Beitrag zur würdevollen Versorgung am Ende des Lebens. Till Hiddemann Bundesministerium für Gesundheit

1 Jahr SAPV in Bayern Entwicklung und Ausblick

Palliative Care für Pflegende

Telemedizin-Netzwerk Baden Württemberg e.v.

Forschung und Entwicklungsintensität in Unternehmen in Baden-Württemberg

Hospiz- und Palliativversorgung in der Region Landshut

MEDIKAMENTE NHEILBAR FORUM THERAPIE PALLIATIVMEDIZIN. Thema: Kommunikation in Krisenzeiten

Grundkurs Palliativmedizin. Allgemeines

Kooperationsvereinbarung PalliativNetz Darmstadt (PaNDa)

Palliativversorgung in Ulm unter besonderer Berücksichtigung der spezialisierten. Stephanie Rapp

Satzung des Hospiz- und PalliativVerband Baden-Württemberg e.v.

Forschungsprojekt. Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in ambulanten Kinderkrankenpflegediensten.

37 Versorgung gemäß Anlage 27 und 30 zum Bundesmantelvertrag-Ärzte (BMV-Ä)

Grundkurs Palliativmedizin. Allgemeines

Gesundheitsregionen plus als Weiterentwicklung der Gesunden Landkreise

Modulare Weiterbildungen 2018 / 2019

Geschäftsbericht 2017

Förderverein Hospiz Pinneberg e.v. - Neukonzeption - Pinneberg, den 7. Februar 2007

Bayerische Staatskanzlei

Stationäres Hospiz als Teil der Versorgung

Strategien für eine gute gesundheitliche Versorgung älterer Menschen in Bremen

Konzept zur Einrichtung von Arbeitsgruppen

Modellversuch Mobiler Palliativer Dienst (MPD) im Kanton Bern

Palliativ Care Netz Nord

186. Stellenausschreibung Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in Stellenausschreibung Wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in

Palliative Versorgung in Deutschland was haben wir was brauchen wir.?

Master Online. Weiterbildungsstudiengänge an der Universität Freiburg. Christoph Hermann. Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Antrag. Straße, Hausnummer, PLZ, Ort der Hauptbetriebsstätte. Nur falls noch nicht zugelassen: Wohnanschrift

Carolin Hürster Projektmanagement IBS. Kurzvorstellung. Integriertes Bibliothekssystem Baden-Württemberg Projektlaufzeit:

Palliativbetreuung. Palliativmedizin für wen? Palliativmedizin für wen? Palliativmedizin heute

Zertifikatskurs Palliativbegleiter/-in an der APOLLON Hochschule der Gesundheitswirtschaft

beraten begleiten vernetzen Palliativ - Hospiz - Tag Mittwoch, Bürgerzentrum Elsenfeld Rückblick

Palliativmedizinischer Konsiliardienst Informationen für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter

Transkript:

Protokoll der Sitzung der Arbeitsgruppe Palliativmedizin der ATO & des Krebsverbandes Baden-Württemberg im Rahmen der 28. ATO-Tagung in Heidelberg Freitag, 06.11.2009 Heidelberg 13.30 16.30 Uhr Teilnehmer: 12 Vertreten: Tumorzentren Tübingen, Ulm, Freiburg Onkologische Schwerpunkte/Kliniken Göppingen, Karlsruhe, Oberschwaben, Stuttgart, Walldorf, Darmstadt Vor Eintritt in die Tagesordnung erfolgt eine kurze Vorstellungsrunde. TOP 1: Protokoll der letzten Sitzung vom 7.11.2008 in Karlsruhe: Zum Protokoll der letzten Sitzung bestehen keine Änderungswünsche. TOP 2: Bericht der Sprecherin Die Aktivitäten konzentrierten sich auch in diesem Jahr wieder hauptsächlich auf die Auseinandersetzung mit der SAPV. Laut DGP-Angaben sind im Jahr 2009 erst einige wenige Vertragsabschlüsse zur SAPV zustande gekommen. Allerdings ist bundesweit viel in Bewegung, so dass bis Ende des Jahres mit weiteren Ergebnissen zu rechnen ist. TOP 3: Spezielle Ambulante Palliativversorgung - Aktivitäten auf Landesebene In Form eines Kurzvortrages verdeutlicht die Sprecherin die wesentlichen Aktivitäten hinsichtlich der SAPV auf Landesebene. Wichtigste Punkte sind: 1. Gründung einer speziellen Landesarbeitsgruppe (LAG SAPV BW), die den einzelnen Netzwerken und schon bestehenden Gremien übergeordnet ist. Diese soll als Interessengemeinschaft geführt werden. 2. Vorstand der LAG SAPV BW Dr. Beck (Stuttgart); Hr. Braunwald (Tübingen); Fr. Kössl (Freiburg); Fr. Dr. Pakaki (Esslingen); Dr. Schramm (Mannheim)

3. Arbeitsinhalte: Erstellen eines eigenen Vertragswerks zur Umsetzung der SAPV Erarbeitung einer wirtschaftlichen Vergütungsstruktur Gewinnung der bestehenden Netzwerke der LAG beizutreten 4. Mandat der Netzwerke, diese bei den Verhandlungen zu vertreten (2-stufig): 1) Erklärung des unterstützenden Beitritts, Unterlassung eigener Verhandlungen und Vertragsabschlüssen 2) Explizite Erteilung des Mandats zum Mustervertragsabschluss 5. Geschäftsstelle der LAG SAPV BW: Dr. med. Ingo Wiedenlübbert, Hauptstr. 64 76534 Baden-Baden iwiedenluebbert@t-online-de Tel. 07221/71019 Wichtig für die SAPV in Baden-Württemberg ist nach wie vor die Einbeziehung der Brückenpflege als Kristallisationskern für die neu zu bildenden regionalen SAPV-Teams. Die Rückmeldungen der einzelnen Teilnehmerinnen und Teilnehmern bestätigen, dass landesweit an der Entwicklung und Etablierung entsprechender Strukturen zum Angebot von SAPV gearbeitet wird. Je nach lokalen Erfordernissen und Möglichkeiten sind unterschiedliche Organisationsformen im Entstehen. Als Hilfestellung für die Entwicklung von SAPV-Strukturen wird noch einmal auf den Leitfaden Allgemeine und Spezialisierte ambulante Palliativversorgung in Baden-Württemberg verwiesen.

TOP 4: Weiterentwicklung des Schmerzforums Baden-Württemberg zum Schmerz- und Palliativforum Baden-Württemberg Aus dem bestehenden Schmerz- und Palliativforum Baden-Württemberg sind in diesem Jahr zwei neue Strukturen hervorgegangen, der Landesbeirat Schmerzversorgung unter der fachlichen Leitung von Herrn Prof. Bardenheuer, Heidelberg, sowie der Landesbeirat Palliativversorgung unter der fachlichen Leitung von Herrn Prof. Aulitzky, Stuttgart, in dem palliativmedizinische Themen und Anliegen ein eigenes Forum finden. Beide Gremien arbeiten unter der Moderation des Sozialministeriums Baden-Württemberg. TOP 5: Aktivitäten zur palliativmedizinischen Aus-, Fort- und Weiterbildung in Baden- Württemberg In der Aus-, Fort- und Weiterbildung gibt es in diesem Jahr einige erfreuliche Neuerungen zu berichten. 1. Seit Juni 2009 ist Palliativmedizin als Pflicht- und Prüfungsfach in das Curriculum des Medizinstudiums aufgenommen; dies bedeutet, das ab WS010/2011 Palliativmedizin an allen Medizinischen Fakultäten in Deutschland gelehrt und ab 2014 auch im Staatsexamen geprüft werden muss. Dies bedeutet jedoch auch gleichzeitig, dass an den Medizinischen Fakultäten ein Bedarf an entsprechend ausgebildeten Lehrbeauftragten für Palliativmedizin besteht.

2. Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin plant eine Zertifizierung der angebotenen Weiterbildungskurse in Palliativmedizin, um einen gewissen Qualitätsstandard in der Weiterbildung zu gewährleisten. Aufgrund der bundesweit großen Nachfrage nach palliativmedizinischer Weiterbildung werden vielerorts Weiterbildungskurse in teilweise sehr heterogener Qualität angeboten. 3. Ab WS 2010/2011 wird es an der Universität Freiburg einen neuen Weiterbildungsstudiengang Palliative Care Online (PalliCon) geben, angeboten vom Fachbereich Palliativmedizin und der medizinischen Fakultät. Der Aufbau des Studienganges wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden- Württemberg Kurzinfo PalliCon: Zielgruppen AbsolventInnen eines Hochschulstudiums der Humanmedizin, Psychologie,Theologie, Pflegewissenschaft/Pflegemanagement/ Pflegepädagogik, Sozialwissenschaften oder anderer im Bereich Palliative Care engagierter Fachrichtungen Zielkompetenzen Konzeption Voraussetzung Workload Studienzeit Transdisziplinäre Fach-, Kommunikations-, Reflexions- und Handlungskompetenz für das spezifische Anforderungsprofil der Betreuung von Palliativpatienten und ihren Angehörigen sowie für die Konzeption und Durchführung spezieller Versorgungs-, Evaluations-, Forschungs-, Lehrund Weiterbildungsprojekte Blended E-Learning Individuelle Schwerpunktbildung durch Modularisierung Einjährige Berufserfahrung vorzugsweise in medizinischen und/oder sozialen Bereichen, in denen kritisch kranke und sterbende Menschen betreut werden. 80 ECTS-Creditpoints (auf 120 CPs erweiterbar) 4 Semester (auf 6 Semester erweiterbar) Kosten ca. 14.900 Studienplätze 25 Masterstudienplätze pro Jahr Studienstart WS 20010/2011 Abschluss Master of Science der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Weitere Infos: www.pallicon.uni-freiburg.de

TOP 6: Verschiedenes Für die stationäre palliative Betreuung werden bei Abrechnung nach DRG ab Januar 2010 neue Abrechnungssätze zugrunde gelegt werden: Codierung Zusatzentgeld Erlös 9-892.1 ZE 60.01 7-13 Behandlungstage 1.321,76 9-892.2 ZE 60.02 14-20 Behandlungstage 2.108,98 9-892.3 ZE 60.03 > 21 Behandlungstage 3.354,27 Für die Codierung 9-892.0 (bis zu 6 Behandlungstagen) wird es auch ab Januar 2010 kein Entgelt geben.