Palliative Care. Ein Thema für die Ergotherapie-Ausbildung?!
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- Gerrit Salzmann
- vor 6 Jahren
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1 Palliative Care Ein Thema für die Ergotherapie-Ausbildung?!
2 Ich selbst habe in meiner Ergotherapieausbildung von keinerlei Inhalte zur Palliative Care gelernt, sollte aber in meiner Arbeit im Seniorenpflegeheim Klienten am Ende ihres Lebens begleiten. (Auszug aus der einer Ergotherapeutin an die Arbeitsgruppe Palliativversorgung des DVE)
3 Ich wüsste nicht, was Ergotherapeuten in der Palliative Care leisten könnten?! Wieso sollten Menschen, die sowieso sterben noch (Ergo)- therapie erhalten?
4 Betätigung ist ein Grundbedürfnis des Menschen! Menschen treten durch Betätigung mit ihrer Umwelt in Interaktion! Auch am Lebensende!
5 Warum ist Palliative Care bisher kein Thema in der Ergotherapie-Ausbildung?
6 Warum sollte Palliative Care ein Thema in der Ergotherapie-Ausbildung sein? Klienten mit palliativer Diagnose in sämtlichen Fachbereichen Forderung der DGP (DGP, 2016) Forderung in der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland (DGP, DHPV, BÄK, 2010) Forderung in S3-Leitlinie ( Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung ) (Leitlinienprogramm Onkologie, 2015) Seit 2016 OPS-Ziffer zur Abrechnung ergoth. Leistungen (Dimdi, 2015) Entwurf für neue Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
7 Teilcurriculum Ergotherapie in der Palliative Care Ziel Verortung Entwicklung beruflicher Handlungskompetenz im Bereich Palliative Care Frühestens Mitte des zweiten Ausbildungsjahres Umfang 36 Unterrichtseinheiten in Blöcken zu je 4UE
8 Modulplanung im Überblick Einheit Inhalt/ Thema SP UE 1-4 UE 5-8 Einführung und Grundlagen der Palliative Care Eigene Vorstellung und Auseinandersetzung mit der Thematik C Gesellschaftlicher Umgang mit den Themen Sterben, Tod, Trauer A Geschichte und Entwicklung der Hospiz- und Palliativbewegung A Organisatorische und gesetzliche Rahmenbedingungen Organisationsformen, Bereiche und Handlungsfelder der Palliative Care A UE 9-12 Rechtliche Vorgaben und Gesetze (Sterbehilfe, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht, etc.) A Medizinische Aspekte Zielgruppen palliativer Versorgung B Typische Symptome und Prinzipien der Symptombehandlung B Physiologie des Sterbens aus medizinischer Sicht B
9 Modulplanung im Überblick Einheit Inhalt/ Thema SP UE UE UE UE UE UE Ergotherapeutische Aspekte Der ergotherapeutische Prozess im palliativen Setting Ergotherapeutische Interventionen Psychologische und Psychosoziale Aspekte Trauerphasen nach Kübler-Ross B/C Trauerprozesse verstehen und begleiten B/C Gesprächsführung und Kommunikation im palliativen Setting B/C Persönliche Gesunderhaltung/ Selbstfürsorge/ Umgang mit eigener Trauer/ C Gefühlen Ethische und spirituelle Aspekte Bedeutung von Spiritualität am Lebensende Umgang mit ethischen Fragestellungen in der palliativen Situation Exkursion und Modulabschluss B B/C UE Exkursion Hospiz/ Palliativstation A/B/C UE Modulabschluss, Reflexion der Erfahrungen im Hospiz C
10 Besonderheiten des Moduls Persönlichkeitsentwicklung = übergeordnetes Lernergebnis! Erwerb von reinem Faktenwissen = nachrangig! Persönliche Erfahrungen mit Tod und Trauer berücksichtigen! Reflexions- und Rückzugsmöglichkeiten einplanen! Gestaltung der Atmosphäre besonders wichtig! Handlungsorientierte und lernendenaktivierende Methoden! Einsatz von Prüfungen und Notengebung ist kritisch zu hinterfragen!
11 Mögliche Verortung in aktueller ErgThAprVO Themenbereich ErgThAPrV Stunden Stunden für Palliative Care 6 Spezielle Krankheitslehre Psychologie und Pädagogik Medizinsoziologie und Gerontologie Grundlagen der Ergotherapie 19 Psychosoziale Behandlungsverfahren 21 Adaptierende Verfahren in der Ergotherapie Stunden 36 Stunden
12 In den letzten Lebenstagen wünschte Frau K. die Gegenwart von zwei Menschen [ ] Die zweite Person war die Beschäftigungstherapeutin, in deren Anwesenheit sie die Wirklichkeit eine Zeitlang vergessen konnte und die ihr half, sich noch einmal als brauchbarer Mensch zu fühlen und kleine Dinge herzustellen, die für sie vielleicht Unsterblichkeit bedeuteten. (Elisabeth Kübler-Ross, 1971)
13 Diskussion und Fragen?! Sollte das Thema Palliative Care Ihrer Meinung nach Einzug in die Ergotherapie-Ausbildung halten? Unterrichten Sie an Ihrer Schule/ Hochschule bereits Themen der Palliativversorgung? Wie und in welchem Umfang?
14 Literaturverzeichnis Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten (ErgThAPrV). (1999). Abgerufen am von: Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, Deutscher Hospiz- und Palliativverband, Bundesärztekammer (Hrsg.). (2010). Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Abgerufen am von: Deutsches Institut für Dokumentation und Information (DIMDI) (2015). OPS Version Systematisches Verzeichnis. Abgerufen am von: Kübler-Ross, E. (1971). Interviews mit Sterbenden. Stuttgart: Kreuz, S. 48. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF): Palliativmedizin für Patienten mit einer nicht heilbaren Krebserkrankung, Langversion 1.1 (2015). AWMF-Registernummer: 128/001OL, (Zugriff am: ). Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) (2007). Empfehlende Ausbildungsrichtlinie für die staatlich anerkannten Ergotherapieschulen in NRW.
15 Bildquellen Bild 1: Nein danke, wir sterben nicht. Bild 2: Ausbildungs- und Prüfungsverordnung. Screenshot von: Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Ergotherapeutinnen und Ergotherapeuten (ErgThAPrV). (1999). Zuletzt geändert durch Art. 15 G v I 886. Abgerufen am von: Bild 3: Empfehlende Ausbildungsrichtlinie NRW. Screenshot von: Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales NRW (MAGS) (2007). Empfehlende Ausbildungsrichtlinie für die staatlich anerkannten Ergotherapieschulen in NRW. Abgerufen am von: dungsrichtlinien/ausbildungsrichtlinien-ergotherapieausbildung-nrw.pdf. Bild 4: We can do it jpg Bild 5: Elisabeth Kübler-Ross. Ross.html.
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