Förderung von Erdwärmesonden-Wärmepumpenanlagen in Baden- 2005 Dr.-Ing. Martin Sawillion Workshop Förderung von WP aus dem MAP DLR Stuttgart, 12. Juli 2007
Förderprogramm Oberflächennahe Geothermie (1) Fördergeber: Umweltministerium Baden- (im Rahmen des Förderprogramms Klimaschutz-Plus ) Gegenstand der Förderung: Erdwärmesonden in Verbindung mit Wärmepumpen zur Beheizung und/oder Kühlung von kleinen Wohngebäuden (Einfamilien-, Zweifamilien- oder Reihenhäuser) in Baden- Antragsberechtigte: Natürliche Personen als Eigentümer, Mieter oder Pächter sowie juristische Personen (KMU) als Bauträger der Gebäude Laufzeit: 01. April 2005 bis 31. Dezember 2005 Fördervolumen (Plan): 2 Mio. (1 Mio. für 2005, 1 Mio. für 2006) Bearbeitung durch KEA und L-Bank nach dem Windhundverfahren 1
Förderprogramm Oberflächennahe Geothermie (2) Art / Höhe der Förderung: Zuschuss 14 pro m Sondenlänge Absolute Deckelung: 3.500 pro Haus (mit Wärmezähler: 3.700 ) (Relative Deckelung: Nicht förderfähig: Sonstiges: 50 % der förderfähigen Investitionen) Heizkreis und Heizflächen, bauliche Maßnahmen, Planungsleistungen, Genehmigungsgebühren, Eigenleistungen, gebrauchte Anlagen, Prototypen Pauschale Freigabe für alle Vorhaben, die nach dem 01. April 2005 begonnen worden sind. Wasserrechtliche Erlaubnis (LRA) muss vorliegen. Leitfaden zur Nutzung von Erdwärme mit Erdwärmesonden des Landes ist einzuhalten. Notwendige Anlagen: Bohranzeige, wasserrechtliche Freigabe, Angebote (Bohrung + Sonden sowie Wärmepumpe) 2
Antragseingang (Frist 31. Dezember 2005) 600 550 556 500 450 400 Anträge 350 300 250 200 150 100 98 121 109 116 177 160 172 155 50 0 Apr 05 Mai 05 Jun 05 Jul 05 Aug 05 Sep 05 Okt 05 Nov 05 Dez 05 3
Bilanz der Förderung 1.664 Anträge eingegangen (100 %) 1.449 Anträge bewilligt (87 %) 103 Anträge abgelehnt (6 %) 111 Rückfragen offen oder nicht fristgerecht beantwortet (7 %) Vergebene Förderung 3,69 Mio. Ausgelöste Investitionen 36,3 Mio. (Faktor 1 : 10) Beteiligung von 300 Bohrunternehmen, 660 Installateuren, 40 WP- Herstellern Rückfragequote 47 % Wärmezähler installiert: 191 (13 % der geförderten Vorhaben) 4
Charakteristische Daten der geförderten Vorhaben Durchschnittswerte: Wohnfläche: 210 m 2 (Bandbreite 50 bis 1.860 m 2 ) Verhältnis Neubau / Bestand (Ø Baujahr 1963) = 100 / 45 Sondenzahl: 2,1 (1 bis 15) Sondentiefe: 95 m (20 bis 300 m) Heizleistung Wärmepumpe: 13 kw (3 bis 92 kw) Förderung: 2.540 (840 bis 14.100 ) 5
60.000 Investitionen für Bohrung und Sonden über Sondenlänge (brutto) Brutto-Investitionen = (54 /m x Bohrmeter) + 2.100 50.000 Investitionen (brutto) in 40.000 30.000 20.000 10.000 0 0 100 200 300 400 500 600 700 800 Gesamte Sondenlänge in m 6
Investitionen für Wärmepumpe über deren Heizleistung (brutto) 40.000 35.000 Brutto-Investitionen = 3.400 x Wärmepumpen-Heizleistung (in kw) 0,52 Investitionen (brutto) in 30.000 25.000 20.000 15.000 10.000 5.000 0 0 10 20 30 40 50 60 70 Wärmepumpen-Heizleistung in kw (S 0 W 35) 7
Gesamt-Investitionen über Wohnfläche (brutto) 90.000 80.000 Brutto-Investitionen = (65 /m2 x Wohnfläche) + 11.650 70.000 Investitionen (brutto) in 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 0 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 Wohnfläche in m2 8
Wärmepumpen-Heizleistung über Sondenlänge 70 Wärmepumpen-Heizleistung = 0,066 kw/m x Sondenlänge 60 Wärmepumpenheizleistung in kw 50 40 30 20 10 0 0 100 200 300 400 500 600 700 800 Bohrmeter 9
Ergebnisse und Erfahrungen Das Förderprogramm hat im Verbund mit dem damaligen Anstieg der Öl- und Erdgaspreise eine große Nachfrage nach Erdwärmesonden- Wärmepumpen ausgelöst (+ 276.000 Sondenmeter, + 18.500 kw WP- Heizleistung, für 286.000 m 2 Wohnfläche) und das Interesse einer breiten Öffentlichkeit auf diese Technik gelenkt. Alle bis Jahresende 2005 vorliegenden Anträge konnten bedient werden (3,7 Mio. ). Die Höhe der Förderung erscheint angemessen (im Mittel rund 10 % der Brutto-Investitionen). Probleme bei der Antragstellung bereiten vor allem die Unterlagen zur wasserrechtlichen Unbedenklichkeit des Vorhabens. Die notwendigen Rückfragen sowie die begrenzten Bearbeitungskapazitäten zogen längere Bearbeitungszeiten nach sich. 10
Sinnvolle Anwendungsgebiete für Wärmepumpen... in Verbindung mit Niedertemperaturheizsystemen (Fußbodenheizung, Wandheizung) bei Verdrängung von Heizöl für kleine Gebäude (Ein- und Zweifamilienhäuser, Kindergärten) für zu klimatisierende Gebäude (Büro, Verwaltung, Museen, ) vor allem in Neubauten bei einem günstigen Strombezugspreis an emissionssensiblen Standorten (Kurorte, Innenstädte) 11