1. UN-Klimaschutz-Gipfel in Paris: Mehr Wald bedeutet mehr Klimaschutz!

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Transkript:

Rede des Vorsitzenden des Waldbesitzerverbandes für Rheinland-Pfalz, Hans- Günter Fischer, anlässlich des Öffentlichen Teils der Mitgliederversammlung am 14.12.2015 in Boppard. Es gilt das gesprochene Wort! 1. UN-Klimaschutz-Gipfel in Paris: Mehr Wald bedeutet mehr Klimaschutz! Anrede, es tut gut, wieder Positives aus Paris zu hören. Historisches ist dort an diesem Wochenende geleistet worden. Nach Jahrzehnten mit vielen gescheiterten Anläufen ist erstmals Konkretes bei einer UN-Klimakonferenz beschlossen worden. Den Wald als die Lunge der Erde zu schützen, das ist eine der Kernforderungen dieser Klimakonferenz. In Paris hat es der für sein Umweltengagement hoch angesehene britische Thronfolger Prinz Charles auf eine klare Formel gebracht. Er sagte: "Da all der Horror einer selbst nur zwei Grad wärmeren Welt weh tun wird - und das wird er - werden wir viel mehr Wald brauchen". Denn die Folgen des Klimawandels sind spürbar: Mildere Winter mit mehr Niederschlägen, mehr trocken-heiße Sommer, mehr Starkregenereignisse und mehr Orkane. Der Wald ist auch Betroffener des Klimawandels. Hitze und Trockenheit setzen Wäldern zu titelte noch vor wenigen Tagen die Rhein-Zeitung nach der Vorstellung des Landes-Waldberichts. Ministerin Höfken berichtete, der Zustand der Bäume habe sich gegenüber dem letzten Jahr weiter verschlechtert. Keine andere Wirtschaftsbranche muss die Auswirkungen des Klimawandels schultern und trägt gleichzeitig so deutlich zum Klimaschutz bei. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Betroffenen ist der Wald auch wichtiger Teil der Lösung des Klimaschutzes. Wir Waldbesitzer können entscheidend zur Erreichung der Klimaschutzziele beitragen - bei den richtigen politischen Rahmenbedingungen! Denn Holz ist unschlagbar. Der nachwachsende Rohstoff Holz ist durch nichts anderes zu übertreffen. In langlebigen Holzprodukten wird CO2 gebunden. Holz hat damit eine unschlagbare Ökobilanz und ersetzt die endlichen fossilen Rohstoffe Kohle, Gas und Öl, die in der Erde besser aufgehobenen sind.

2 Wenn in diesen Tagen ein großer Versicherer verkündet, dass er aus Kohle- Investments aussteige, dann ist das ein gutes Signal. Das richtige Signal wäre, den Ausstieg aus der Kohle mit dem Einstieg in nachhaltige Holzwirtschaft zu verbinden. Denn der Wald ist das Herzstück der Green Economy! Die vielen Baumarten haben unterschiedliche Standortansprüche. Als Reaktion auf den Klimawandel wird es wohl eine Änderung der Baumartenzusammensetzung geben. Deshalb müssen standortgerechte, auch fremdländische Baumarten, beim Waldaufbau berücksichtigt werden. Wenn in diesen Zeiten die Douglasie, die mit trockenen und heißen Sommern besser zurechtkommt, bei der Aufforstung nicht einbezogen werden darf, dann kommt das einem Schildbürgerstreich gleich! Deshalb fordern wir ein Beenden des Brandmarkens der Douglasie als invasive gebietsfremde Baumart im Naturschutzrecht! Wir als die Waldverantwortlichen, als diejenigen, die unermüdlich, zäh und passioniert den Wald im echten Sinne pflegen und hegen, sind in großer Sorge um die Beibehaltung einer 300jährigen Erfolgsgeschichte: der forstlichen Nachhaltigkeit. Mit weiteren Stilllegungen, Totholz-Konzepten, potentiellen Wildnisgebieten und Totalreservaten droht das Wegbrechen einer entscheidenden Säule der Nachhaltigkeit: der Wirtschaftlichkeit. Wir in Rheinland-Pfalz wissen, was dies für die Forstwirtschaft, die Holzindustrie und damit für die tausende Arbeitsplätze im ländlichen Raum bedeuten kann. Dem volkswirtschaftlich wichtigen Cluster Forst und Holz darf in Rheinland-Pfalz nicht schrittweise der Nährboden entzogen werden! Es ist nicht nachvollziehbar, dass die Landesregierung bei stets den Klimaschutz auf den Lippen trägt, im konkreten Handeln jedoch in der Wald- und Forstwirtschaft kein konsequentes Bild abgibt. 2. Die neue Biodiversitätsstrategie der Landesregierung Vor wenigen Tagen wurde von der Landesregierung eine neue Biodiversitätsstrategie verabschiedet. Damit wird die im Jahr 2008 von Ministerin Conrad erarbeitete Strategie abgelöst. Die von Ministerin Conrad in großem partnerschaftlichem Einvernehmen mit vielen Verbänden beschlossene Strategie stand unter dem Motto Schutz durch Nutzung. Der Waldbesitzerverband hat sich damit identifiziert und diese Strategie mit unterzeichnet. Wenn Strategien neuerdings eine Laufzeit haben, die über eine Wahlperiode nicht mehr hinausreichen, dann trägt dies mehr zur Verwirrung bei als zu Akzeptanz und Glaubwürdigkeit. Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist unser Interesse. Die Waldbesitzer arbeiten in der Natur und mit der Natur. Die Vielzahl der privaten Waldbesitzer mit ihren

3 unterschiedlichen Behandlungs- und Pflegemethoden führen zu einer Vielfalt von Waldbildern und Waldbeständen. Diese Vielfalt führt zu Artenvielfalt oder Biodiversität. Aber: Die neue Biodiversitätsstrategie ist gekennzeichnet durch viele Vorgaben, Indikatoren und Lasten, ohne dass den privaten und kommunalen Waldbesitzern ein finanzieller Ausgleich für entstehende Mehraufwendungen und Mindererträge gewährt wird. Auch die politische Bevorzugung der FSC-Zertifizierung und deren Verbreitung in nichtstaatlichen Wäldern über die Gemeinschaftsforstämter sehen wir sachlich als nicht gerechtfertigt an. Das spaltet die Waldbesitzarten! Wir wünschen uns mehr Unterstützung statt Behinderung! Frau Ministerin Höfken hat Recht, wenn sie in den ersten Sätzen des Vorwortes zur neuen Biodiversitätsstrategie für Rheinland-Pfalz schreibt: Die biologische Vielfalt ist rückläufig. Die Ursache für die Gefährdung der Biodiversität sind vielfältig und reichen von der Nutzungsaufgabe von Flächen bis hin zum Klimawandel. Deshalb bieten wird der Landesregierung an: Lassen Sie uns gemeinsam gegen die Nutzungsaufgabe von Flächen im Wald vorgehen! Lassen Sie uns gemeinsam den sich abzeichnenden Klimawandel bekämpfen! Frau Ministerin Höfken hat Recht, wenn sie feststellt, die Stilllegung von Flächen sei weder aus Gründen des Arten- noch des Klimaschutzes sinnvoll und angezeigt. Dass der Ansatz der In-Wert-Setzung von Wald durch Nutzung richtig ist, zeigen beeindruckend die Zahlen des Clusters Forst und Holz, die von der Landesregierung bereits vor 10 Jahren erhoben wurde. 3. Cluster Forst und Holz eine Chance für den ländlichen Raum Holz ist der intelligenteste Rohstoff, den Deutschland besitzt. Er steht nachhaltig zur Verfügung und ist die Grundlage für das Cluster der Forst- und Holzwirtschaft. Holznutzung sichert auf der Ebene der Bundesrepublik ca. 1,3 Millionen Arbeitsplätze, vor allem im ländlichen Raum. Über 50.000 Menschen arbeiten in der Forst- und Holzwirtschaft hier in Rheinland- Pfalz. 90 % der Einnahmen, die die Forstwirtschaft erzielt, stammen aus den Holzverkäufen. Das Nadelholz ist die wirtschaftliche Basis der Forstbetriebe in Rheinland-Pfalz. Nur 20 % der Waldflächen in Rheinland-Pfalz sind mit Fichten bestockt. Diese Waldfläche erbringt aber eine Wertschöpfung von über 50 %.

4 Es ist ein Gebot der Klugheit, das Cluster Forst- und Holz in Rheinland-Pfalz zu stärken und nicht, es weiter zu schwächen. Wer weitere Flächenstilllegungen verfügt, schützt nicht die Erdatmosphäre. Jeder Meter Holz, den die einheimische Wirtschaft nicht produziert, wird in ökologisch und sozial unverantwortlicher Weise aus anderen Teilen der Welt beschafft. Deshalb fordern wir ein Ende der Flächenstilllegungen in Rheinland-Pfalz. Wer diese Einschränkungen verfügt, trägt eine Mitverantwortung für rücksichtlose Vernichtung von global bedeutsamen Waldbeständen in anderen Teilen der Erde. 4. Änderung der Vermarktungsstrukturen möglich Das Bundeskartellamt fordert zurzeit eine Änderung der forstlichen Vermarktungsstrukturen in Deutschland. Dies wird die privaten und kommunalen Waldeigentümer in Ländern mit forstlichen Einheitsverwaltungen vor große Herausforderungen stellen. Vermarktungswege müssen wohl verändert oder neu aufgebaut werden. Die privaten und kommunalen Waldbesitzer stehen vor einer Mammutaufgabe. Die nachhaltige Bewirtschaftung muss durch leistungsfähige und neue Kooperationen gesichert werden. Die Unterstützung der privaten und kommunalen Waldbesitzer durch Bund und Länder ist äußerst wichtig wenn nicht existenziell. Die Unterstützung muss sowohl mit direkten als auch indirekten Förderungen erfolgen. Wir sollten gemeinsam mit der Landesregierung die notwendigen Vorbereitungen treffen. Denn das Land Rheinland-Pfalz wird, wenn die zuständigen Gerichte dem Beschluss des Bundeskartellamtes folgen, in den Fokus geraten. Das Land wird möglicherweise am Ende des Tages beklagt, aber die privaten und kommunalen Waldbesitzer müssen die Folgen und Konsequenzen tragen. Die Holzvermarktung muss wettbewerbskonform erfolgen. Das wir weiterhin, vor allem im Kleinprivatwald, personelle und finanzielle Unterstützung und Zusammenarbeit erwarten, steht deshalb außer Zweifel. 5. Forderungen an den rheinland-pfälzischen Landtag und an die Landesregierung Am 13. März 2016 werden die rheinländischen Wähler über die Zusammensetzung des neuen Landtags entscheiden. Damit verbunden ist die Entscheidung über die Wald- und Forstpolitik der neuen Wahlperiode.

5 Im Jahr 2011 haben wir ein Positionspapier verabschiedet, das nach wie vor aktuell ist. Zu unseren Forderungen zählen: Die Einbeziehung der privaten und kommunalen Waldeigentümer in sämtliche Planverfahren. Die Schaffung eines finanziellen Ausgleichs für die Leistungen im Klima-, Umwelt- und Naturschutz. Ein an die langen Produktionszeiträume angepasstes Steuer- und Abgabensystem und eine finanzielle Kompensation für Nutzungseinschränkungen. Die Ausweitung und Verlängerung der Förderung für forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse, sowie die Förderung des Waldwegebaues als Voraussetzung für eine nachhaltige Forstwirtschaft. Die für uns alle überlebenswichtigen Wälder schützen wir seit Jahrhunderten, und wir wollen dies auch noch lange tun. Aber: man muss uns das auch tun lassen! Wenn wir unsere Wälder im Stich lassen, dann sind sie verloren, mit allen weitreichenden Folgen, auch für Klima und Mensch. Die Bürgerinnen und Bürger können sich aber darauf verlassen: Wir lassen weder das Klima noch die Menschen im Stich!