Februar/ März Bestimmt wird alles gut. Einleitung. Inhalt. Kirsten Boie

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Transkript:

Februar/ März 2016 Kirsten Boie Bestimmt wird alles gut Einleitung In den nächsten Jahren wird fast jedes deutsche Kind auch Flüchtlingskinder kennenlernen: in der Kita, in der Schule, im Sportverein. Dann sollte es zumindest ansatzweise wissen, was alles hinter diesen Kindern liegt. Darum habe ich mir von Rahaf und Hassan ihre Geschichte erzählen lassen und sie aufgeschrieben., erzählt Kirsten Boie über ihr zweisprachiges Buch Bestimmt wird alles gut. Nun ist die Geschichte von Rahaf und Hassan, die mit ihrer Familie vor dem Bürgerkrieg in Syrien geflohen sind, auch auf einem Hörbuch zu hören. Inhalt Track 1 Ansage (00:16) Bestimmt wird alles gut Track 2: Dies ist die wahre Geschichte (05:47) Rahaf (10) und Hassan (9) leben jetzt in Deutschland. Mit ihren zwei kleinen Schwestern, mit Papa und Mama. Früher haben Rahaf und Hassan in Homs gelebt, das liegt in Syrien. Dort hatten sie ein großes Haus, in dem sie mit ihrer ganzen Groß-Familie Oma und Opa, Onkeln und Tanten, Cousinen und Cousins - gelebt haben. Die Kinder haben oft zusammen gespielt und sie konnten viel lachen. Das war schön. Aber dann kam die Zeit, in der die Flugzeuge Bomben auf Homs geworfen haben. Alle Kinder mussten dann schnell ins Haus rennen. Sie hatten Angst und haben geweint. Aber ihre Mutter hat sie beruhigt. Wenn die Flugzeuge wieder weg waren, lagen manche Straßen in Trümmern und manche Menschen sind hinterher nicht mehr aufgestanden (03:19 Minuten). Es wurde immer schlimmer: Männer haben auf den Straßen gekämpft und die Kinder mussten immer Angst haben. Track 3: Wir gehen weg! (03:46) Papa hat eines Tages gesagt, dass sie weggehen. Irgendwohin, wo kein Krieg ist. Aber keiner von den Tanten und Onkeln wollte mitkommen. Das war sehr traurig. Rahaf und Hassan wollten nicht weg von ihrer großen Familie. Erst sind sie mit dem Flugzeug nach Ägypten geflogen. Dort sind sie auf ein kleines Boot umgestiegen und durften ihr Gepäck nicht mitnehmen. Sie mussten alle ihre Sachen bei den Schleusern lassen - den Männern, denen das Schiffchen gehörte. Immer mehr Menschen sind an Bord gekommen. Und auf dem Schiff ist es immer enger geworden. Da hatte die Familie Angst, dass es untergehen könnte.

Track 4: Dann ist es Nacht geworden. (04:11) Das ganze Gepäck mit Papieren und Geld von 300 Menschen hatten die Schleuser in Ägypten gelassen. Alle Menschen auf dem kleinen Schiff haben in dem Moment verstanden, dass die Schleuser Verbrecher sind. In der Nacht war es kaum möglich sich zum Schlafen hinzulegen. Es war einfach nicht genug Platz an Bord. Rahafs Mama ist die ganze Nacht sitzen geblieben, weil sie die beiden kleinen Mädchen nicht auf den Boden legen wollte. Und in einer Nacht ist jemand auf Rahas Hand getreten, so dass sie ganz dick wurde. Zum Glück ist Rahafs Vater Arzt. Er wusste, dass Rahafs Hand wieder gut werden würde. Acht Nächte waren die 300 Menschen auf dem Schiff. Es gab nicht genug zu trinken und nicht genug zu essen. Für die Erwachsenen gab es vom 5.Tag an gar nichts mehr zu essen. Doch zum Glück ist die Familie schließlich in Italien angekommen. Aber ohne Geld und ohne Papiere, mitten in der Nacht. Track 5: Ein bisschen Geld (03:27) Zum Glück hatte Rahafs Papa ein bisschen Geld in der Hosentasche. Er konnte damit etwas zu essen kaufen und Fahrkarten für die vielen Züge. So sind sie über Italien und Frankreich bis nach Deutschland gefahren. Sie konnten sich aber keine Zugfahrkarte kaufen das Geld war ausgegeben. In einem Zugabteil war noch ein Platz frei. Dorthin setzte sich Rahafs Mutter mit den zwei kleinen Schwestern. Eine der Kleinen weinte, weil sie sehr durstig war. Da hat eine Frau Rahafs Mama beschimpft in einer Sprache die sie alle nicht verstehen konnten. So sind die Menschen hier doch nicht., hat sie mit einer Träne im Auge gesagt. Als der Schaffner schließlich kam, hatte die ganze Familie Angst: Ohne Zugfahrkarte im Zug. Doch der Schaffner hat Rahafs Papa nur einen Arm auf die Schulter gelegt und ihnen viel Glück gewünscht. So sind die Menschen hier in diesem Land. Track 6: Und irgendwie ist es auch gut (02:05) Zuerst sind sie in einer Stadt in ein großes Haus gekommen. Dort wurden die Personalien aufgenommen und Rahafs Eltern mussten ganz genau erklären, warum sie aus Syrien geflohen sind. Rahafs Vater hat erklärt: Keine Bomben mehr! Dann haben alle sechs zusammen in einem Zimmer gewohnt. Das war eng und ungewohnt, doch Rahaf fand das große Haus gut. Sie konnte dort duschen und hatte genug zu essen. Außerdem traf sie ein Mädchen aus Homs, mit dem sie spielen konnte. Auch Hassan fand Freunde und er konnte wieder Fußball spielen, wie zuhause. Nach drei Monaten aber mussten sie weiter. Track 7: Es waren keine syrischen Kinder... (06:13) In ihrem neuen Zuhause waren keine syrischen Kinder. Es war ein Container, mit einem Zimmer und drei Betten. Dort musste die sechsköpfige Familie eine ganze Zeit lang leben. Und Rahaf und Hassan sollten in die Schule gehen. Die neue Lehrerin von Rahaf hat ganz viel erzählt und einige Mädchen haben Rahaf ganz viel gefragt. Die Mädchen waren nett, aber weil Rahaf nichts verstehen konnte, hat sie Angst bekommen und musste fast weinen. Am nächsten Tag kam Emma zu Rahaf. Sie hat Ich heiße Emma gesagt. Dann hat sie auf den Füller gezeigt und Füller gesagt. So hat Rahaf an einem einzigen Tag ganz viele neue Wörter gelernt. Rahaf ist nun schon zwei Jahre in Deutschland und spricht mittlerweile fließend Deutsch. Und manchmal hat sie Heimweh. 2

Im Gespräch mit Kirsten Boie und Original-Stimmen: Syrische Kinder erzählen von ihrer Flucht Track 8: Wie haben die Kinder auf die Geschichte reagiert? (03:28) Die Journalistin Sarah Teel unterhält sich mit Kirsten Boie und fragt sie, wie Kinder auf die Geschichte Bestimmt wird alles gut reagiert haben. Kirsten Boie berichtet, dass Kinder auch für so ein tiefes und trauriges Thema wie Flucht sehr offen sind. Viele möchten helfen, nachdem sie die Geschichte von Rahaf und Hassan gehört haben. Außerdem haben viele Kinder auch schon Kontakt zu Flüchtlingskindern gehabt. Dennoch wussten die Grundschüler oft gar nicht, was die Flüchtlingskinder schon alles erlebt und durchgemacht haben. Track 9: Manche Menschen sind hinterher nicht mehr aufgestanden. (02:08) Die Moderatorin fragt weiter, wie sich Kirsten Boie dem Thema Bombenangriffe und Tod genähert hat, um es für die Kinder einfühlsam beschreiben zu können. Kirsten Boie hat die Geschichte von Rahaf und Hassan für Grundschulkinder geschrieben. Ihr war es wichtig, dass die Kinder emotional nicht überfordert werden und die Information über den Tod für sich selbst passend dosieren können. Aus diesem Grund hat sie die Formulierung Manche Menschen sind hinterher nicht mehr aufgestanden gewählt. So können die Kinder selbst entscheiden, ob sie darüber nachdenken, was mit den Menschen beim Bombenangriff passiert ist oder auch nicht. Track 10: Die Kinder aus Syrien erzählen (00:58) Nun sind Hanim, Salma, Bajan und Mohammed zu hören, die auf Deutsch erzählen, wie es im Bürgerkrieg in Syrien war. Track 11: wie sie ihre Flucht erlebt haben (01:36) Hanim, Salma, Bajan und Mohammed erzählen auf Deutsch, wie sie ihre Flucht erlebt haben. Zu dem Zeitpunkt als das Interview geführt wurde, waren alle vier Kinder seit 2 Monaten in Deutschland. Track 12: Warum können die Kinder nicht mit dem Flugzeug nach Deutschland kommen? (01:55) Kirsten Boie erklärt, dass man dazu ein Visum braucht. Ein Visum für Deutschland kann aber in Syrien nicht beantragt werden. Aus diesem Grund bleibt einfach nur der teure, gefährliche und beschwerliche Weg mit Schleusern. Track 13: Die Flucht mit den Booten ist gefährlich (02:17) Asyl kann in Deutschland nur beantragt werden, wenn man schon in Deutschland ist. Hanim, Salma, Bajan und Mohammed erzählen, wie gefährlich ihre Flucht mit Schleuserbooten war. Track 14: Gibt es zu den Schleusern eine Alternative? (02:23) Was sind Schleuser für Menschen und warum vertrauen sich Flüchtlinge ihnen überhaupt an? Kirsten Boie erklärt, dass - auch wenn es den einen oder anderen Schleuser gibt, der Menschen wirklich helfen möchte Schleuser am Leid der Flüchtlinge richtig gut verdienen. Und leider gibt es zu den Schleusern keine Alternative. Track 15: Deutsche Kinder sind neugierig auf die Flüchtlingskinder und hilfsbereit (01:54) Kirsten Boie erlebt bei den deutschen Kindern eine unglaubliche Hilfsbereitschaft, sobald sie wissen, was die Flüchtlingskinder hinter sich haben. Außerdem gehen viele Spiele ohne Sprache, so dass eigentlich keine Hemmungen da sein müssten, miteinander zu spielen. Track 16: In Bestimmt wird alles gut (01:03) 3

Hanim, Salma, Bajan und Mohammed erzählen, dass sie ihre Freunde und ihr zuhause sehr vermissen. Track 17: Die Eingliederung in die Schule und Klasse erleichtern (02:10) Sprache ist eines der größten Hindernisse, um in einem neuen Land Fuß fassen zu können. Wie könnten Schulen und Lehrer den Flüchtlingskindern dabei helfen? Kirsten Boie erlebt Lehrer als sehr engagiert und bemüht die Eingliederung in die Klasse zu erleichtern. Auch wenn mitunter auf beiden Seiten Überforderung mit dabei ist, denn die Flüchtlingskinder haben Traumatisches erlebt, geht es doch darum Verständnis zu fördern. Track 18: Wünsche für die Zukunft. (02:15) Wie geht es der Familie von Rahaf und Hassan jetzt? Kirsten Boie erzählt, dass es der Familie den Umständen entsprechend gut geht. Der Vater kann zwar noch nicht wieder als Arzt arbeiten. Aber sie haben eine schöne Wohnung und Teile der Familie sind aus Syrien nachgekommen. Sie haben nicht mehr ihre ganze Familie verloren. Hanim, Salma, Bajan und Mohammed erzählen von ihren Wünschen und über ihre deutschen Freunde und die Hilfe, die sie bekommen haben. Gesamtspielzeit: 48:28 Minuten Trackliste Track 1 Ansage (00:16) Bestimmt wird alles gut Track 2: Dies ist die wahre Geschichte (05:47) Track 3: Wir gehen weg! (03:46) Track 4: Dann ist es Nacht geworden. (04:11) Track 5: Ein bisschen Geld (03:27) Track 6: Und irgendwie ist es auch gut (02:05) Track 7: Es waren keine syrischen Kinder... (06:13) Im Gespräch mit Kirsten Boie und Original-Stimmen: Syrische Kinder erzählen von ihrer Flucht Track 8: Liebe Frau Boie, (03:28) Track 9: Viele Menschen (02:08) Track 10: Wir hören jetzt (00:58) Track 11: Wie wir gerade gehört haben (01:36) Track 12: Warum können die Kinder (01:55) Track 13: Genau, weil man Asyl auch nur (02:17) Track 14: Frau Boie, in Ihrer Geschichte (02:23) Track 15: Auf ihrer Reise (01:54) Track 16: In Bestimmt wird alles gut (01:03) Track 17: Es ist ja schon bemerkenswert (02:10) Track 18: Eine Frage habe ich noch (02:15) Gesamtspielzeit: 48:28 Minuten 4

Zur Produktion Bestimmt wird alles gut eignet sich besonders gut für den Unterricht in der Grundschule. Aber auch ältere Schüler aus der Mittelstufe können von der Beschäftigung mit dem Hörbuch profitieren. Sowohl deutschen als auch syrischen Kindern bietet Bestimmt wird alles gut zahlreiche Möglichkeiten, sich mit (der eigenen) Flucht und der (eigenen) aktuellen Situation der Flüchtlinge zu beschäftigen, sowie in Kontakt mit einander zu kommen. Das Hörbuch bietet, neben der inhaltlichen Einstiegsmöglichkeit in das Thema, die Gelegenheit sich formal und praktisch mit der journalistischen Technik des Interviews und der Bedeutung von Original-Stimmen (O-Töne) in Hörstücken, Features und Beiträgen zu beschäftigen und diese selbst auszuprobieren. Das Hörbuch besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil (Track 2-7) liest Kirsten Boie die Geschichte vor. Im zweiten Teil (Track 8-18) sind ein Interview mit der renommierten Kinderbuchautorin und O-Töne von Flüchtlingskindern zu hören. Das Hörbuch bietet dadurch einen sehr authentischen Einstieg in das aktuelle Thema Flüchtlinge. Deutsche Kinder ab der ersten Klasse erfahren darin, was Kinder auf der Flucht erleben, warum sie überhaupt auf der Flucht sind und wie es ihnen hier in Deutschland geht. Kirsten Boie ist eine der bekanntesten deutschen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Für ihr Gesamtwerk erhielt die gebürtige Hamburgerin im Jahr 2007 den Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises und im Jahr 2008 den Großen Preis der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur. 2011 wurde sie mit dem Gustav-Heinemann- Friedenspreis ausgezeichnet. Inzwischen sind von Kirsten Boie rund 100 Bücher erschienen und in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Ideen zur Umsetzung Die Geschichte mehrsprachig vorlesen: Da Bestimmt wird alles gut als gleichnamiges Buch im Klett Kinderbuchverlag auf Deutsch und Arabisch erschienen ist, kann man es sehr gut in Kombination mit dem Hörbuch verwenden. Arabisch sprechende Kinder können die Geschichte in ihrer eigenen Sprache lesen und haben gleich eine Übersetzung ins Deutsche mit dabei. Ihr könnt die Geschichte von Rahaf und Hassans Familie sowohl auf Deutsch als auch auf Arabisch in eurer Klasse vorlesen. Die eigene Geschichte erzählen: Vielleicht ist ein Kind aus eurer Klasse geflüchtet und möchte seine Geschichte erzählen. Die eigene Geschichte kann auch in Bildern erzählt werden. Geschichten von anderen erzählen: Vielleicht kennt ihr die Geschichte eines Flüchtlingskindes und dürft diese der Klasse erzählen. Ein Interview selbst führen und aufnehmen: Sucht euch einen Interviewpartner (ein Kind oder auch ein Jugendlicher oder Erwachsener). Jemand der bereit ist, seine Geschichte zu erzählen und aufnehmen zu lassen. Überlegt euch dann gute Frage. Nehmt euer Gespräch, in dem ihr eure Fragen stellt, auf ein Aufnahmegerät auf. Warum flüchten Menschen aus Syrien? Hört euch Track 2-8 aufmerksam an und besprecht dann, warum Menschen all die Gefahren einer Flucht überhaupt auf sich nehmen, ihre Familien und guten Berufe zurück lassen. 5

Wie kann ich helfen? : Nachdem Kirsten Boie die Geschichte Bestimmt wird alles gut vorgelesen hat, fragen ganz viele Kinder, wie sie helfen können. Überlegt euch gemeinsam, welche Möglichkeiten ihr habt, um bei euch vor Ort Flüchtlingen und ihren Kindern zu helfen. Besprecht anschließend, wie ihr eure Ideen umsetzten könnt. Holt euch dabei ruhig Hilfe von Erwachsenen, und setzt eure Ideen in die Tat um. So sind die Menschen hier doch nicht : Hört euch Track 5 aufmerksam an. Wie findet ihr, was Rahafs Mutter im Zugabteil passiert? Sammelt anschließend eure Vorstellungen und Wünsche in Bezug dazu, wie deutsche Menschen Flüchtlingen begegnen sollten. Ich helfe dir dich wohlzufühlen: Als Rahaf das erste Mal in die Schule gegangen ist, hatte sie große Angst, obwohl alle nett zu ihr waren. Warum hat sie Angst bekommen (Track 7)? Was hat ihr schließlich geholfen Stück für Stück Deutsch zu lernen? Wie kann man sich gut verständigen, wenn man nicht die gleiche Sprache spricht? Besprecht, warum Emmas Verhalten für Rahaf so wichtig war (Track 7) Welche Spiele kann man ohne Sprache spielen? Überlegt und sammelt gemeinsam Spiele, für die man eigentlich nicht sprechen muss, um sie zu spielen. Erfindet eigene Hör-Spiele. Gestaltet ein Plakat mit eurer Spielesammlung. Welche Spiele eignen sich besonders gut, um Deutsch zu lernen?: Bestimmt kenn ihr aber auch Spiele, bei denen man besonders gut Deutsch lernen kann. Spiele, bei denen nur ganz wenig gesprochen wird, die Wortbedeutung aber ganz klar wird. Fazit Bestimmt wird alles gut eignet sich besonders gut für den Unterricht in der Grundschule. Sowohl deutschen als auch syrischen Kindern bietet das Hörbuch zahlreiche Möglichkeiten, um sich mit (der eigenen) Flucht und der (eigenen) aktuellen Situation der Flüchtlinge zu beschäftigen, sowie in Kontakt mit einander zu kommen. Ein wichtiges Hörbuch zur richtigen Zeit! Tipp: Eine Hörprobe aus dem Hörbuch gibt es auf der Website des Verlags: https://www.jumboverlag.de/data/media/me2082.mp3 6

Angaben zur Produktion Lesung und Original-Stimmen Für Kinder ab 6 Jahren Verlag: Jumbo Neue Medien & Verlag 2016 Autor: Kirsten Boie Erscheinungsdatum: März 2016 Umfang: 48 Minuten Sprecherin: Regie und Gespräch: Produktion: Ton und Schnitt: Titelillustration: Kirsten Boie Sarah Theel Ulrich Maske Jonas Engelke Jan Birck Bibliographische Angaben 1 Audio-CD Kirsten Boie. Bestimmt wird alles gut 18 Tracks, 48 Minuten Jumbo Neue Medien 2016 ISBN: 978-3-8337-3586-8 Preis: 9,99 Euro Die CD des Monats erscheint ebenfalls beim Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) der Hochschule der Medien, Stuttgart Rezension: Helen Seyd (Stiftung Zuhören) Redaktion: Volker Bernius (Fachbeirat Stiftung Zuhören) 7