Seite 1 von 5 Pädagogischer Hintergrund Projekt: OLAMICORAMA Der Grundgedanke - Jedesmal einzigartig anders Alle Kinder haben Fantasie, Spielfreude und eine Menge Energie. Sie sind kreativ und neugierig. Dies alles in künstlerische Bahnen zu lenken, Kultur erlebbar zu machen und den Kids die tolle Erfahrung zu ermöglichen, dass sie im Team etwas Eigenes erarbeiten und präsentieren können - das ist die Idee von OLAMICORAMA. Die Herangehenweise Am Anfang stehen bei uns die Talente und Ideen der Kinder. Wir nehmen uns die Zeit, alle Teilnehmer mit ihren Fähigkeiten und Interessen kennen zu lernen. Wir ermutigen sie, sich Herausforderungen auf ihren Lieblingsgebieten zu stellen, und Neues im Zusammenspiel mit anderen auszuprobieren. Durch die Arbeit in kleinen Gruppen stellen wir sicher, dass die Show alle Kids in ihrer Individualität berücksichtigt. Um jedem einzelnen Teilnehmer gerecht zu werden, allen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit zu bieten, können max. 30 Kinder bei einer Revue mitwirken. Spezielle Talente, Fertigkeiten und Vorkenntnisse sind für die Revue natürlich von Nutzen, jedoch keine Voraussetzung für die Teilnahme. Die Gruppengröße ermöglicht es im Verlauf der Probentage, auf die Fähigkeiten, Interessen, auf die Neugierde jedes einzelnen Kindes einzugehen und diese zu fördern. Auch wird bei der Erarbeitung der Revue darauf geachtet, dass jedes Kind entsprechend seiner Bedürfnisse und Interessen im Programm integriert wird und so zu seinem ganz eigenen Auftritt kommt oder die Möglichkeit erhält, die Show als Techniker, Bühnenarbeiter u.ä. zu unterstützen. Unsere Trainer gehen auf die individuellen Stärken, Interessen, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Talente und Bedürfnisse der Kinder ein und befähigen sie dazu, aktiv an der Entwicklung der Revue teil zu nehmen. Die Trainer greifen die von den Kindern mitgebrachten Elemente auf und bieten Unterstützung an, damit diese ihren gleichberechtigten Platz in der Show erhalten. Im Laufe der Probenarbeit beginnt dann eine auf die Aufführung hin orientierte binnendifferenzierte Einzel- und Kleingruppenarbeit. Der Spaß steht dabei immer im Vordergrund. Die Aufteilung der Probenzeiten in Gruppen- und Einzelproben unterstützt sowohl die Förderung des Gemeinsinnes der Kinder, als auch die Selbstwahrnehmung und Selbstdarstellung auf einer Bühne bei solistischen oder Kleingruppendarbietungen. Individualität und Teamgeist gehören für uns zusammen.
Seite 2 von 5 Wir unterstützen Gruppenprozesse die Rücksicht, genauso wie Respekt und Akzeptanz, gegenüber anderen Vorstellungen und Erwartungen verlangen. Ziel ist, den Kindern und Jugendlichen nicht nur die eigenen Erfolge deutlich zu machen, sondern auch die der anderen Teilnehmer und natürlich auch die der gesamten Gruppe. So erfahren sie gleichzeitig Ausdauer, Geduld und gegenseitige Rücksichtnahme. Dadurch steigern wir das Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl der Kinder. Sie haben die einmalige Chance, sich bei uns selbst neu und anders kennenzulernen und gegebenenfalls aus einem neuen Blickwinkel wahr zu nehmen. Die Kinder werden befähigt, als Teil eines Ensembles möglichst gleichzeitig und synchron, zum Beispiel bei gemeinsamen Tänzen, zu agieren und sie lernen zu erkennen, wann ihre ganz persönliche Note, ihr Stil, ihre Stimme, ihre Präsenz während einer Paarübung, einer Clownsszene oder eines Zaubertricks gefordert sind. Diese Situationen zu unterscheiden, ihre Vor- und Nachteile zu erkennen, auszuhalten und auch zu nutzen, lernen sie unter Anleitung der Künstler und Pädagogen, die das Projekt leiten. Neben den sozialen Komponenten, die innerhalb der Proben zur OLAMICORAMA-Revue vermittelt werden, erleben die Kids, Dank der im Wesen so verschiedenen Darbietungen, gleichzeitig das Training ihrer fein-, wie grobmotorischen, sensorischen, wie auch ihrer rhythmischen, musikalischen, mimischen, gestischen und sprachlichen Möglichkeiten, die alle während der Proben und der abschließenden Aufführung gefordert und präsentiert werden. Dabei erfahren die Kinder, Dank des Beifalls und des Erfolges, auch gleich die Wertschätzung dieser Eigenschaften. Sie erkennen und erlernen den Unterschied zwischen einem Gespräch und dem Sprechen vor Publikum, genauso wie die Verschiedenheit des leisen Singens und dem Gesang im Chor oder als Solist auf einer Bühne. Die Trainer zeigen Ihnen Wege, mit den eigenen Unsicherheiten umzugehen, sie zu überlisten oder auch zu nutzen. Während der Proben lernen sie, welchen Wert Konzentration, Geduld und Ehrgeiz haben können, wenn sie gezielt und rücksichtsvoll eingesetzt werden. Natürlich achten die Trainer darauf, dass diese für Kinder meist noch ungewohnte Art der Arbeit durch Erfolge schon während des Übens, und dann vor allem bei der Aufführung, belohnt wird. Die Offenheit der Kinder, ihr Mut, ihre Freude und ihr Ehrgeiz sind für uns Motivation und Inspiration. Die Lust auf Kreativität, Ausprobieren, schräge Ideen, auf Machen und Lachen der Trainer, bei OLAMICORAMA begleitet die Kids durch jedes Projekt. Die Revue, die so entsteht, ist jedesmal einzigartig. OLAMICORAMA ist eine von Kindern gemachte Revue und macht den Spaß an Kultur praktisch erlebbar.
Seite 3 von 5 Ziel In allen Bereichen werden vorhandene Talente geschult und ausgeprägt. Kindern Kultur nahe zu bringen und ihnen die Möglichkeit zu geben, selbstgestaltend ein Teil von Kunst und Kultur zu sein,sind Ziel und Aufgabe von OLAMICORAMA. Ein weiteres Ziel ist die Erarbeitung und Aufführung einer mindestens einstündigen und jedesmal anderen und einzigartigen Revue durch die Kids. OLAMICORAMA im Bezug auf das Berliner Bildungsprogramm OLAMICORAMA baut auf dem Berliner Bildungsprogramm auf und bringt diese in eine Form die für alle Beteiligten in der Praxis bisher noch nicht da war. Die Revue. Von den sieben Bildungsbereichen werden 6 im Verlauf eines Projektes bedient, wie die folgende Kurzdarstellung belegt: 1. Körper, Bewegung und Gesundheit: Durch die Unterschiedlichkeit der Angebote, haben die Teilnehmer die Möglichkeit, sich ausgewogen, viel und neu zu bewegen. Akrobatik, Artistik und Tanz bieten mannigfaltige Chancen den eigenen Körper besser und anders wahr zu nehmen und kennen zu lernen. Fein -, Grob,- und Sensomotorik werden gefördert und gestärkt. In den Feriencamps sind wir in einem kleinen Naturparadies. Ein großer See, Wälder und keine größere Stadt in der Nähe, sind eine willkommene und gesunde Abwechslung zum alltäglichen Lebensraum der teilnehmenden Kids. Wir achten auf einen ausreichenden und abwechslungsreichen Bewegungsausgleich zwischen Spannungs - und Entspannungsphasen, motivieren zu toben, zu klettern, zu rennen, zu schwimmen und das Umfeld und das Camp selbst zu entdecken. Die Ernährung im Camp ist ausgewogen und die Trainer und Betreuer achten auf Körperpflege, Hygiene und gesunde abwechslungsreiche Ernährung außerhalb der festen Mahlzeiten. Die Kitaprojekte sind durch die ausgewogene und abwechslungsreiche Versorgung der Einrichtung abgedeckt. Die Probenfreie Zeit wird durch die Kollegen der Einrichtung gestaltet Während der AG, bringen sich die Kids ihre Verpflegung selbst mit, erhalten jedoch auch Obst und gesunde Getränke durch die Trainer. 2. Soziale und kulturelle Umwelt: Wir stärken die sozialen Kompetenzen, begleiten und unterstützen die positive Gruppendynamik und achten auf Rücksicht, Toleranz und Akzeptanz untereinander.
Seite 4 von 5 Durch klare Regeln die für alle gelten, gelingt es uns, die Beteiligten für einander zu sensibilisieren und sie in ihrer Individualität und Persönlichkeitsentwicklung zu erkennen, zu begleiten und zu bestärken. Das Kennenlernen anderer kultureller Lebenserfahrungen und Lebensräume ist spannend, macht neugierig und regt an, mit den anderen Teilnehmern zu interagieren und sie näher kennen zu lernen. Das Ziel ist für alle das Gleiche und so haben alle auch eine gemeinsame Verantwortung. 3. Kommunikation: Sprachen, Schriftkultur und Medien Die Kids kommen aus den ganz unterschiedlichsten Regionen und sozialen Schichten. Dieses Projekt gelingt nur durch Kommunikation und den Umgang mit Sprache in ihrer Vielfältigkeit. Ob in den Darbietungsmöglichkeiten selber oder in der Freizeit muss kommuniziert werden. Absprachen, Regeln, Konflikte, Erfolg, Spaß etc. wird kommuniziert. Hier werden alle Teilnehmenden im Umgang miteinander und durch Sprache füreinander sensibilisiert. Sprachbarrieren können abgebaut, der Spaß an Sprache und Sprechen gestärkt werden. Eigene Texte und Ideen für die Revue werden selbst aufgeschrieben oder aufgemalt, in andere Sprachen übersetzt und für alle anderen zugänglich gemacht. Es entsteht ein Verständnis für Schrift und ihre Andersartigkeit in verschieden Kulturen. Gemeinsames musizieren und Musik hören ist großer Bestandteil unserer Arbeit. Die Nutzung der digitalen Medien ist auch bei uns nicht mehr weg zu denken. Kontrolliert und gut durchdacht genutzt sind sie Hilfe beim Finden neuer Ideen. 4. Bildnerisches Gestalten Zu jeder Revue gehören ein Bühnenbild, Werbeplakate, Requisiten oder Masken. Hier haben alle die wollen und können eine weitere Gelegenheit ihren Gedanken und Gefühlen, Ideen und Vorschlägen Raum zu geben und sich aus zu probieren. Die Entwürfe und die Herstellung des gewünschten Materials sind Teil der Erarbeitung der Show und damit des Projektes. 5. Musik OLAMICORAMA funktioniert nur mit Musik. Es hat seine eigene Titelmelodie, die für die Kinder von Anfang an, den Beginn und das Ende jeder Probenzeit markiert. Musik steht hier im Vordergrund, da sie Stimmung erzeugt und verstärkt, begleitet, solistisch und chorisch gebraucht und
Seite 5 von 5 eingesetzt wird. Keine Vorführung ohne Musik! Die Kinder lernen im Verlauf eines Projektes neue Musikstile kennen, können sie ausprobieren und selbst entscheiden, welche Art der Musik ihre Nummer begleiten soll. Auch gibt es immer wieder Darbietungen, in denen die Kinder selbst singen, musizieren und oder eine Nummer rhythmisch begleiten. Den Ideen der Kids kann musikalisch Ausdruck verliehen werden. sie können auf diese Weise mitteilen, was ihnen zu sagen vielleicht schwer fällt. Mit Musik können Texte besser gelernt, Abläufe eher verinnerlicht werden. 6. Naturwissenschaftliche und technische Grundfragen Um einige Nummern der OLAMICORAMA-Revue richtig verstehen und sicher üben zu können, ist es für die Kinder wichtig, ein Grundverständnis für die Eigenschaften einiger Elemente wie Wasser, Erde und Feuer zu bekommen. Für andere Darbietungen bedarf es der Grunderfahrungen für die Balance, den Gewichtausgleich und die Beweglichkeit des eigenen bzw. anderer Körper. Kraftverhältnisse und Schwerkraft werden praktisch erlebt und damit nachhaltig geprägt. Wie und warum manche Bilder der Akrobatik funktionieren und warum nicht, wird hinterfragt und ausprobiert. Rhythmik schult Zeit- und Taktgefühl, lässt die teilnehmenden Kids beim Tanzen oder Singen zählen. Synchrone Auftritte sind abhängig von einem Zeitgefühl und Zählzeiten. Auch hier werden die Kids durch Wiederholungen und eigenes Engagement befähigt und gestärkt, ihre eigene Leistung so gut wie möglich dar zu stellen und zu interpretieren damit die Nummer wirkt und funktioniert.