Vorhang auf WIR blühen auf

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Kora Bösch
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1 Vorhang auf WIR blühen auf 1. Beteiligte Institutionen In Kooperation zwischen der Hochschule Koblenz und der Medardus-Grundschule Bendorf wurde das Projekt Vorhang auf WIR blühen auf von den Studierenden Anna Schatoba und Tanja Diede zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls durch das gemeinsame Erleben vom darstellenden Spiel, durchgeführt. Das Projekt wurde vom WS 2011/12 WS 2012/13 im Rahmen der Projektwerkstatt Soziale Arbeit an der Schnittstelle von Jugendhilfe und Schule unter der Leitung von Frau Prof. Dr. Jansen-Schulze konzipiert, reflektiert und kollegial beraten. 1

2 2. Projektdarstellung In dem Projekt ging es vordergründig um die Förderung der einzelnen Teilnehmer in ihrer Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und zugleich gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit durch gemeinschaftliche Erlebnisse. Gerade für Kinder im Grundschulalter stellt das darstellende Spiel eine angemessene Form des Lernens dar und bietet zahlreiche Möglichkeiten zur vielseitigen Entfaltung der Persönlichkeit. Theater spielen gibt Kindern Selbstbewusstsein und eröffnet Möglichkeiten zur Persönlichkeitsentfaltung. Sogar gehemmte und scheue Kinder werden zur Äußerung und Selbstdarstellung ermutigt. Durch das Zusammenspiel mit anderen macht das Kind zudem Gruppenerfahrungen, die für seine soziale Entwicklung bedeutsam sein können. Bei diesem Projekt ging es vorrangig um die Arbeit vor der Aufführung. Dabei wurde das Theaterspiel durch einfache Aufwärm- und Darstellübungen, über Stimm- und Ausdruckübungen entdeckt und ausprobiert. 3. Zielgruppe Das Projekt richtete sich an die Schüler der dritten und vierten Klassenstufe, die das Ganztagsangebot in Anspruch nahmen, um dort mehr Zeit zum Üben und Lernen in der Gruppe, aber auch um vielfältige Freizeitaktivitäten in der Gemeinschaft zu erleben, um die Schule nicht nur als Lern-, sondern auch als Lebensraum zu erfahren. Aufgrund der Vielfalt der Nationalitäten, die etwa die Hälfte der Schüler der Medardus-Grundschule mitbrachten, richtete sich das darstellende Spiel besonders an Kinder mit Migrationshintergrund, die noch sprachliche Barrieren hatten, um die Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit zu stärken. 2

3 Zu jedem Halbjahresbeginn steht den Schülern eine vielseitige Auswahl von AG`s zur Verfügung, die sie selbst wählen können. In diesem Rahmen wurde das Projekt Vorhang auf WIR blühen auf angeboten. 4. Ziele Das Projekt Vorhang auf WIR blühen auf soll den Kindern ein Gemeinschaftsgefühl vermitteln, welches sie durch das gemeinsame Erleben vom darstellenden Spiel erfahren. Durch das Darstellen vor der Gruppe gewinnen die Kinder an Selbstvertrauen und Selbstentfaltung. Ihre individuellen Ausdrucksfähigkeiten können die Kinder durch theaterpädagogische Elemente und Spiele entwickeln. 4.1 Richtziele Die Kinder lernen mit anderen auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten, selbstbewusst vor der Gruppe und vor Publikum zu treten und ihre Sprache bewusst einzusetzen Grob- und Feinziele Grobziel 1: Die Kinder lernen die Grundzüge von Theater kennen - Die Schüler nehmen an der Theater-AG regelmäßig teil - Jedes Kind wählt eine Rolle, die es spielerisch lernt, darzustellen Grobziel 2: Die Kinder entwickeln ein Gemeinschaftsgefühl - Die Kinder lernen mit und voneinander durch Spielübungen - Die Kinder bekommen ein Selbstbewusstsein dafür, dass jede Rolle von ihnen wichtig für die Gruppe ist - Die Kinder lernen, dass jede Rolle die andere ergänzt und sie nur als Gruppe funktionieren Grobziel 3: Die Kinder fühlen sich in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt - Die Kinder bauen Hemmnisse ab sich vor der Gruppe zu präsentieren - Die Kinder entdecken ihre Fähigkeiten und können diese nutzen Grobziel 4: Die Kinder können Sprache und Bewegung bewusst einsetzen - Die Kinder sprechen miteinander und hören sich gegenseitig zu - Die Kinder lernen unterschiedliche Ausdrucksmöglichkeiten kennen - Die Kinder können unterschiedliche Gefühlslagen und Bewegungen durch Gestik und Mimik darstellen 3

4 5. Durchführung 1. Schritt: Kennenlernen der einzelnen Gruppenmitglieder und Formierung der Gruppe 2. Schritt: Sensibilisierung der Gruppe für das Theater und das Wecken der Neugierde und Vorfreude 3. Schritt: Übungen zur Sprache 4. Schritt: Übungen zur Ausdrucksweise von Emotionen 5. Schritt: Übungen zur Körpersprache 6. Schritt: Gemeinsames Auswählen des Theaterstücks 7. Schritt: Erarbeitung des Inhaltes des Stücks und der unterschiedlichen Charaktere 8. Schritt: Einüben des Theaterstücks und Beschaffung der Requisiten 9. Schritt: Erstellung einer Fotobuchcollage des Theaterstücks 10. Schritt: Gemeinsame Reflektion 4

5 6. Auswertung Nachdem das Projekt Vorhang auf WIR blühen auf im Rahmen der Nachmittagsangebote zur Wahl gestellt wurde, entschieden sich sieben Schüler aus der vierten Klassenstufe an dem Projekt teilzunehmen. Aufgrund eines Wegzugs eines Kindes und das Verlassen des Nachmittagsbereiches eines weiteren Kindes, minimierte sich die Teilnehmerzahl auf fünf Schüler. Auf die Veränderung der Gruppengröße wurde flexibel reagiert und die Vorgehensweisen der Übungen auf die neue Teilnehmerzahl angepasst. Angesichts der Tatsache, dass sich die Schüler bereits im Vorfeld untereinander sehr gut kannten, verkürzte sich der Prozess des Kennenlernens und die Orientierung der einzelnen Gruppenmitglieder. Die einzelnen Übungen wurden von den Schülern von Beginn an begeistert aufgenommen und mit großer Freude durchgeführt, da diese facettenreich waren und auf die Interessen der Kinder gestoßen haben. Auf dieser Grundlage konnte gewährleistet werden, dass die Kinder nicht nur Selbstvertrauen gewonnen haben, sondern auch frei und offen für das darstellende Spiel wurden. Durch dieses Element sind die Kinder über sich hinaus gewachsen und die Hürde sich selbstbewusst vor anderen zu präsentieren, wurde 5

6 genommen. Sie entdeckten ihre Fähigkeiten und wurden in ihnen gestärkt und bestätigt. Parallel dazu konnte beobachtet werden, dass die Kinder sich gegenseitig bei den einzelnen Übungen Hilfestellungen gaben und somit mit und voneinander lernten und als eine Gruppe zusammen agierten. Der Verlauf des Projektes ist positiv zu beurteilen, obwohl eine Aufführung des Theaterstückes nicht stattgefunden hat, da die einzelnen Übungen, die den Grundstein für das Theaterstück bildeten, Zeit in Anspruch nahmen und den einzelnen Gruppenprozessen viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die angestrebten Feinziele des Projektes konnten erreicht werden, mit Ausnahme der Aufführung. Um das Projekt positiv abzuschließen, wurde zusammen mit den Kindern nach alternativen Lösungen gesucht. Um ein Erfolgserlebnis zu erfahren, einigten sich die Schüler das Theaterstück in einer Bilderbuchcollage festzuhalten, die ihnen am Tag ihrer Abschlussfeier überreicht wurde. Tanja Diede/ Anna Schatoba 6

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