BODEX BAHNVERBINDUNG SCHAFFHAUSEN / SINGEN - KONSTANZ - CHUR KANTONE GRAUBÜNDEN, THURGAU, SCHAFFHAUSEN. Schlussbericht. Zürich, 18.

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Transkript:

KANTONE GRAUBÜNDEN, THURGAU, SCHAFFHAUSEN BODEX BAHNVERBINDUNG SCHAFFHAUSEN / SINGEN - KONSTANZ - CHUR Schlussbericht Zürich, 18. September 28 Zürich, Matthias 18. Lebküchner, September Urs Ambühl 28 1773A_SB_DEF_V2.DOC INFRAS BINZSTRASSE 23 POSTFACH CH-80 ZÜRICH T +1 205 95 95 F +1 205 95 99 ZUERICH@INFRAS.CH MÜHLEMATTSTRASSE CH-37 BERN WWW.INFRAS.CH

2 Auftraggeber Kantone Thurgau, Graubünden und Schaffhausen Begleitgruppe W. Müller (Kt. Thurgau) P. Stopper (Kt. Graubünden) P. Altenburger (Kt. Schaffhausen) H. Glatt (Kt. Schaffhausen) W. Gerstner (NVBW) H. Focken (NVBW) R. Oettli (THURBO) T. Neff (SBB, Deutschland) D. Andres (DB Regio, Korridormanagement Schwarzwaldbahn) Ch. Bechtold (DB Regio, Produktmanagement) T. Neff (SBB, Deutschland) Fachliche Bearbeitung INFRAS Matthias Lebküchner Urs Ambühl INFRAS 18. September 28 BODEX

3 INHALT 1. AUFTRAG 2. MARKTANALYSE 5 2.1. CHARAKTERISTIK BODEX-KORRIDOR 5 2.2. POTENZIALE 7 2.2.1. Einwohner und Beschäftigte 7 2.2.2. Tourismus 9 2.3. HEUTIGE VERKEHRSSTRÖME 10 2.. POSITIONIERUNG BODEX IM STÄDTENETZ BODENSEE-RHEINTAL 11 3. ÜBERGEORDNETE BAHNPLANUNGEN (AP-OST) 12 3.1. ÄNDERUNGEN IM ST. GALLER RHEINTAL 12 3.2. ÄNDERUNGEN IM RAUM SCHAFFHAUSEN UND ROMANSHORN 1 3.3. SPANGENZUG KONSTANZ ST. GALLEN 1. VARIANTENENTWICKLUNG BODEX 16.1. VORAUSSETZUNGEN UND HANDLUNGSSPIELRÄUME 16.2. VARIANTENSPEKTRUM 17.2.1. Konzeptansätze und Systemzwänge 17.2.2. Variante 1: Spangenzug in Romanshorn flügeln 18.2.3. Variante 2: ½-h Takt am Bodensee 22.3. ZU VERTIEFENDE ANSÄTZE 26 5. VARIANTENVERTIEFUNG 27 5.1. ABHÄNGIGKEITEN BODEX MIT REX UND S-BAHN 27 5.2. ANZUSTREBENDES BODEX-ANGEBOT 2016 MIT AP OST 27 5.2.1. Konzept 27 5.2.2. Infrastrukturanforderungen BODEX 2016 5.3. LANGFRISTIGES BODEX-ANGEBOT 6. FOLGERUNGEN 31 6.1. MACHBARKEIT BODEX 31 6.2. BODEX IN DIE PLANUNGEN 2016 AUFNEHMEN 31 6.3. MARKTTEST 31 GLOSSAR 33 INFRAS 18. September 28 BODEX INHALT

1. AUFTRAG Die Kantone Graubünden, Thurgau und Schaffhausen möchten die Möglichkeiten für ein schnelles Bahnprodukt zwischen Schaffhausen / Singen und Chur prüfen. Dabei handelt es sich um ein langjähriges Projekt unter dem Titel Ostschweizer Spange 1. In der vorliegenden Studie wird die Verbindung Schaffhausen/Singen Konstanz Chur unter dem Arbeitstitel BODEX (Bodensee-Express) behandelt, um insbesondere Verwechslungen mit dem geplanten HGV-Anschlusszug Konstanz St. Gallen (Spangenzug) und dem Rheintalexpress (REX) zu vermeiden. Für den BODEX sind mit der vorliegenden Studie zum einen die Marktpotenziale auszuloten. Zum anderen werden für das BODEX-Produkt Konzeptvorschläge entwickelt, die in die Angebotsplanung Ost (AP-Ost) einfliessen sollen. 1 Die Ostschweizer Spange, wie sie in der Botschaft des Bundesrates vom 23. Mai 1990 an die Eidgenössischen Räte über den bau der schweizerischen Eisenbahn-Alpentransversale definiert ist (Alpentransit-Beschluss, Botschaft-Nr. 90.00): Die Ostschweizer Spange umfasst die Strecke Chur St. Margrethen Rorschach Romanshorn Kreuzlingen/Konstanz Schaffhausen. Diese ist auf die folgenden internationalen Linien auszurichten: - Zürich St. Gallen München - Stuttgart Konstanz/Kreuzlingen Chur/St. Gallen Je nach prognostiziertem Verkehrsaufkommen und Ergebnis der Zweckmässigkeitsprüfung drängen sich Infrastrukturausbauten auf, so insbesondere eine durchgehende Doppelspur auf der St. Galler Rheintallinie (anstelle der vorgesehenen Doppelspurinseln gemäss Bahn 20), Doppelspurinseln auf der Thurgauer Seelinie und Terminals für den Güterverkehr in Riealsingen, Wolfurt sowie allfälligen anderen Orten Für die internationalen Linien sucht der Bundesrat das Gespräch mit der Bundesrepublik Deutschland und mit Österreich, um Streckenverbesserungen auf dem Gebiet zu erreichen. INFRAS 18. September 28 BODEX AUFTRAG

5 2. MARKTANALYSE 2.1. CHARAKTERISTIK BODEX-KORRIDOR Entlang dem südlichen Bodenseeufer fehlt heute im Städtenetz eine Schnellzugsverbindung. Im übrigen Städtenetz auf schweizerischem Gebiet besteht mindestens ein Schnellzugsstundentaktangebot(vgl. Figur 1). Der BODEX soll innerhalb des Städtenetzes von Schaffhausen via Singen nach Konstanz zum Bodensee geführt werden und die Lücken im Schnellzugsnetz schliessen. Weiter führt der BODEX-Korridor vom Bodensee via Rorschach / Rheintal nach Chur. ÜBERSICHT SIEDLUNGSSTRUKTUR UND SCHNELLZUGVERBINDUNGEN Figur 1 Quelle Grundlagenkarte: Die Schweiz Städtebauliches Portrait; ETH Zürich 26 INFRAS 18. September 28 BODEX MARKTANALYSE

6 Wie Figur 2 zeigt, wären mit einer schnellen und direkten Verbindung, insbesondere entlang dem Bodensee, konkurrenzfähige Reisezeiten gegenüber dem MIV möglich. Im St. Galler Rheintal wird das mögliche Bahnpotenzial durch die Autobahn konkurrenziert. FAHRZEITENVERGLEICHE Minuten 180 160 10 120 1 80 60 0 20 0 via Zürich Schaffhausen - Chur Singen - Chur Konstanz - Chur Rorschach - Chur Schaffhausen - Konstanz Singen - Romanshorn Kreuzlingen - St. Margrethen Romanshorn - Sargans via Zürich Bahn, Netto-Fahrzeit Direktverbindung SH-Chur Bahn, Fahrplan 28 MIV Figur 2 Die Nettofahrzeit Schaffhausen Chur ist die reine Fahrzeit bei idealer Trassierung und ohne Aufenthaltszeiten an Haltestellen INFRAS 18. September 28 BODEX MARKTANALYSE

7 2.2. POTENZIALE 2.2.1. EINWOHNER UND BESCHÄFTIGTE Der gesamte Korridor weist ein Nachfragepotenzial von rund 30 0 Einwohnern und 0 0 Beschäftigten aus. Zwei Drittel davon konzentrieren sich auf den Raum Schaffhausen / Singen / Konstanz. Die Orte am Schweizer Bodenseeufer und im Rheintal sind deutlich kleiner (vgl. Figur 3). EINWOHNERPOTENZIALE Figur 3 INFRAS 18. September 28 BODEX MARKTANALYSE

8 BESCHÄFTIGTENPOTENZIALE Figur INFRAS 18. September 28 BODEX MARKTANALYSE

9 2.2.2. TOURISMUS Der BODEX-Korridor erschliesst bedeutende Tourismusregionen. Er durchquert den Bodenseeraum mit vielfältigen Freizeitangeboten und tangiert verschiedene voralpine Tourismusgebiete. Zudem entsteht eine Verbindung aus dem bevölkerungsreichen Gebiet Singen / Konstanz in die Tourismusregionen Heidiland und Graubünden (vgl. Figur 5). Wie der Mikrozensus der Schweiz 25 zeigt, liegt der ÖV-Anteil beim Tourismusverkehr bei 2%. Hauptgrund für die Wahl des ÖV ist der Reisegenuss und die Reisezeit. ERSCHLIESSUNGSPOTENZIAL TOURISMUSREGIONEN Figur 5 INFRAS 18. September 28 BODEX MARKTANALYSE

10 2.3. HEUTIGE VERKEHRSSTRÖME Die Auswertung des nationalen UVEK-Verkehrsmodells zeigt, dass grössere Verkehrsströme im BODEX-Korridor vor allem zwischen benachbarten Regionen vorhanden sind. Wie die folgenden Beispiele zeigen, ist innerhalb des Korridors die Nachfrage über längere Distanzen gering: Region Schaffhausen Region Chur / Graubünden: ~ 3 Personenfahrten / Tag Landkreis Konstanz Region Chur / Graubünden: ~ 250 Personenfahrten / Tag Region Thurgau Ost Region Chur/Graubünden: ~ 750 Personenfahrten / Tag HEUTIGE GESAMTVERKEHRSSTRÖME (ÖFFENTLICHER UND PRIVATVERKEHR) Figur 6 Quelle: Daten UVEK - Verkehrsmodell, Bundesamt für Raumentwicklung, Bern, März 28 INFRAS 18. September 28 BODEX MARKTANALYSE

11 2.. POSITIONIERUNG BODEX IM STÄDTENETZ BODENSEE-RHEINTAL Aufgrund der Marktanalyse können dem BODEX verschiedene Funktionen und Potenziale zugewiesen werden. Ganzer Korridor Die Nachfrage im grossräumigen Pendlerverkehr ist eher gering. Deshalb steht die Positionierung im Freizeitverkehr als Ausflugszug beziehungsweise Zubringer zu Tourismusgebieten im Vordergrund (zum Beispiel aus dem Raum Konstanz/Singen nach Graubünden oder aus dem Raum Chur/Rheintal an den Bodensee). Der BODEX erhält eine ähnliche Funktion wie der Voralpenexpress. Er lebt insbesondere von den Regionalzentren und den Unterwegshalten. Je nach Fahrplankonstellation kann der BODEX Anschlüsse ans internationale Bahnnetz in Singen Richtung Stuttgart und in St. Margrethen Richtung München ermöglichen. Raum Singen / Bodensee Innerhalb des Städtenetzes verbessert der BODEX die ÖV-Verbindungen für den Berufs- sowie den Freizeit- und Tourismusverkehr. Eine Verlängerung des BODEX von Konstanz via Singen nach Schaffhausen schafft eine attraktive Städteverbindung zwischen den Zentren in dieser Region. Raum Rheintal / Bodensee Hier liegt das Potenzial vor allem im Freizeit- und Tourismusverkehr innerhalb der Region. Der Berufsverkehr ist in erster Linie auf St. Gallen ausgerichtet. INFRAS 18. September 28 BODEX MARKTANALYSE

12 3. ÜBERGEORDNETE BAHNPLANUNGEN (AP-OST) 3.1. ÄNDERUNGEN IM ST. GALLER RHEINTAL Rheintalexpress (REX) Im Rheintal wird gemäss AP-Ost der Rheintalexpress (REX) gegenüber dem heutigen Angebot um rund Minuten gedreht und damit in Sargans der wichtige Eckanschluss auf den Fernverkehr Richtung Zürich hergestellt: FAHRPLAN REX MIT AP-OST St. Gallen ab xx.26 an xx.3 Sargans an xx.25 ab xx.35 Sargans ab xx.27 an xx.33 Chur an xx.8 ab xx.12 Tabelle 1 Langfristig strebt der Kanton St. Gallen für den REX einen ½-h Takt an. S-Bahn St. Gallen Zwischen St. Gallen und Altstätten ist mit der S2 und S ein ½-h Takt vorgesehen. Die S verkehrt ab Altstätten weiter nach Sargans. Ergänzend verkehrt als drittes S-Bahnprodukt die S6 zwischen St. Gallen und St. Margrethen. Der aktuelle Planungsstand im Rheintal ist auf Seite 13 ersichtlich. INFRAS 18. September 28 BODEX ÜBERGEORDNETE BAHNPLANUNGEN (AP-OST)

13 GRUNDLAGE FÜR DIE BODEX-PLANUNG IM RHEINTAL: ANGEBOT GEMÄSS AP-OST 2016 St. Gallen Rorschach Haltestelle REX 26 3 39 St. Gallen - Chur (REX) 20 09 Anschlüsse 50 56 0 S- Bahn gem. AP Ost 2016 31 02 20 1 27 57 39 56 Abfahrtszeit 2 2 2 0 Ankunftszeit S6 St. Margrethen 21 52 13 37 07 7 Heerbrugg 1 1 S2 1 06 53 Altstätten 1 1 09 39 51 21 S Buchs 3 6 13 Sargans 3 35 59 25 IC Zürich 38 8 22 12 12 21 1 7 39 Maienfeld Landquart Chur Figur 7 Quelle: AP-Ost, SBB AG Infrastruktur, Planungsstand 20. September 27 INFRAS 18. September 28 BODEX ÜBERGEORDNETE BAHNPLANUNGEN (AP-OST)

1 3.2. ÄNDERUNGEN IM RAUM SCHAFFHAUSEN UND ROMANSHORN Für Schaffhausen und Romanshorn ist ein / Bahnknoten geplant. Folglich soll auch der Regionalverkehr auf der Seelinie zwischen diesen beiden Knoten um Minuten gedreht werden, so dass gute Anschlüsse zwischen der Seelinie und dem Fernverkehr in Schaffhausen und Romanshorn weiterbestehen. Für den Knoten Schaffhausen und den Seelinienabschnitt Schaffhausen Stein am Rhein könnten diese Änderungen nach erfolgtem HGV- Ausbau zwischen Eglisau und Schaffhausen bereits vor der Realisierung der neuen Durchmesserlinie in Zürich HB (DML) erfolgen. Demgegenüber wird die Umstellung im Knoten Romanshorn erst mit Realisierung der Durchmesserlinie in Zürich (DML) sowie den Ausbauten zwischen Zürich und Winterthur möglich sein. Das bedeutet für den BODEX relevanten Abschnitt Kreuzlingen Romanshorn Rorschach, dass die Seelinie bis ca. 2016 nicht gedreht wird und weiterhin in der heutigen Fahrplanlage verkehrt (Ankunft / Abfahrt in Romanshorn zur Minute /). 3.3. SPANGENZUG KONSTANZ ST. GALLEN Die Trassierung des BODEX hängt stark von der Trassierung des Spangenzugs Konstanz St. Gallen ab. Im Juli 28 wurde die Trassierung des Spangenzugs für die AP-Ost festgelegt. Geplant ist die Variante 1a mit den Ausbauten auf der Seelinie in Kreuzlingen Hafen und Uttwil (jeweils Kreuzung Spangenzug / S5) umzusetzen. Die Fahrzeiten sind in der Figur 8 ersichtlich. INFRAS 18. September 28 BODEX ÜBERGEORDNETE BAHNPLANUNGEN (AP-OST)

TRASSIERUNG SPANGENZUG KONSTANZ ST. GALLEN (AP-OST) KarlsruheEngen Singen Schwarzwaldbahn 2 10 10 Seehas Schaffhausen Konstanz 20 0 Kreuzlingen Hafen 17 2 16 Haltestelle 3 Spangenzug Konstanz - St. Gallen (AP Ost) REX: St. Gallen - Chur (AP Ost) 9 9 S- Bahn gem. AP Ost 2016 S5 0 56 Abfahrtszeit Romanshorn 55 0 Ankunftszeit 56 03 6 6 S8 26 3 Rorschach St. Gallen 20 39 Rheintal Figur 8 Quelle: SBB, HGV-Anschluss Ost, BAV, SBB, Kt. SG/TG, Juli 28 INFRAS 18. September 28 BODEX ÜBERGEORDNETE BAHNPLANUNGEN (AP-OST)

16. VARIANTENENTWICKLUNG BODEX.1. VORAUSSETZUNGEN UND HANDLUNGSSPIELRÄUME Unterschiedliche Voraussetzungen in Deutschland und in der Schweiz Die Infrastruktur zwischen Konstanz und Singen ist mit der durchgehenden elektrifizierten Doppelspur gut ausgebaut und bietet ohne grosse Infrastrukturausbauten entsprechenden Handlungsspielraum für zusätzliche Produkte. Schwierig ist hingegen auf deutscher Seite die Finanzierung von Zusatzprodukten, zumal aus Sicht der Nahverkehrsgesellschaft Baden- Württemberg (NVBW) das bestehende Angebot mit dem Halbstundentakt Seehas und der stündlichen Schwarzwaldbahn aus Nachfragesicht ausreicht. Darüber hinaus schränken die noch bis 2016 laufenden Verträge für den Seehas und die Schwarzwaldbahn den Handlungsspielraum ein. Auf Schweizer Seite wäre die Bestellung und Finanzierung einer BODEX-Verbindung eher möglich. Mit den vorwiegend einspurigen Abschnitten entlang des Sees und im Rheintal sind die Trassierungsmöglichkeiten ohne Infrastrukturausbauten allerdings beschränkt. Zeithorizont Die Variantenprüfung des BODEX bezieht sich auf den Planungshorizont der AP-Ost 2016. Für diesen Zeithorizont wird unterstellt, dass die Seelinie um Minuten gedreht ist und die /-Bahnknoten Romanshorn und Schaffhausen realisiert sind. In einem ersten Schritt wird für diesen Zeithorizont ein mögliches Zielprodukt BODEX definiert. Abgeleitet daraus soll ein Marktest mit den heutigen infrastrukturellen und fahrplantechnischen Voraussetzungen geprüft werden. Konzept Rheintal Für das Konzept im Rheintal mit BODEX gilt der Eckanschluss in Sargans zur Minute xx. an den IC Chur Zürich als Randbedingung. Er muss nicht zwingend durch den REX hergestellt werden, weil dieser Anschluss für die Rheintalgemeinden zwischen Rorschach und Sargans, nicht aber für diejenigen zwischen Rorschach und St. Gallen wichtig ist. Somit wäre es auch möglich den REX um Minuten zu drehen und den Eckanschluss in Sargans mit dem BODEX herzustellen. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

17 Planung Knoten Singen Auf den Planungshorizont 2016 ist der Knoten Singen nicht definiert. Fakt ist, dass nach Abschluss der HGV-Ausbauten zwischen Eglisau und Schaffhausen der IC-T Zürich Stuttgart voraussichtlich ab 2013 in Zürich 6-7 Minuten früher abfährt beziehungsweise ankommt. Wegen des S-Bahnkonzepts Stuttgart 21 und der fehlenden Infrastruktur zwischen Singen und Stuttgart kann diese geänderte Fahrlage ab Singen nicht auf den Abschnitt Richtung Stuttgart übertragen werden. Der ICE-T erhält unter diesen Bedingungen in Singen eine Aufenthaltszeit von 10- Minuten. Solange die Gäubahn nicht ausgebaut wird, werden sich die Fahrlagen der bestehenden Produkte zwischen Konstanz und Singen nicht ändern. Zusätzliche Bahnprodukte drängen sich gemäss NVBW zwischen Konstanz und Singen aus Nachfragesicht nicht auf beziehungsweise lassen sich nicht finanzieren. Angestrebt werden attraktive Durchbindungen in Konstanz Richtung Schweiz (Chur, St. Gallen) sowie in Singen nach Schaffhausen. Beschränkung BODEX-Zuglauf auf Konstanz Chur Wegen der unbekannten längerfristigen Angebotsstrukturen im Raum Singen wird die Variantenentwicklung des BODEX auf den Abschnitt Konstanz Chur beschränkt. Im Knoten Konstanz sind gute Anschlüsse an die Schwarzwaldbahn oder den Seehas anzustreben. Aus Kundensicht sollen die Produkte idealerweise durchgebunden werden. Machbarkeitsprüfung Die Machbarkeitsüberlegungen der nachfolgenden Varianten basieren auf einer ersten Trassenprüfung durch SBB-Trassenmanagement (Prüfung im Juni 28). Dabei ist der Güterverkehr nicht berücksichtigt und das Angebot des Regionalverkehrs zwischen Rorschach und Romanshorn noch nicht abschliessend definiert..2. VARIANTENSPEKTRUM.2.1. KONZEPTANSÄTZE UND SYSTEMZWÄNGE Für den BODEX werden grundsätzlich zwei Ansätze verfolgt: Variante 1: Spangenzug in Romanshorn flügeln Die beiden Züge, Spangenzug (St. Gallen Konstanz) und BODEX (Konstanz Chur), werden zwischen Konstanz und Romanshorn gemeinsam geführt. In Romanshorn werden die Züge getrennt beziehungsweise vereiningt. Dieser Ansatz führt im Rheintal für den BODEX zu einer um Minuten zum REX versetzten Fahrlage. REX und BODEX ergänzen sich somit zwischen Rorschach und Chur zum Halbstundentakt. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

18 Variante 2: ½-h Takt am Bodensee Beim zweiten Ansatz wird ein ½-h Takt Schnellzugsangebot am Bodensee angestrebt. Mit diesem Ansatz kommt der BODEX im Rheintal in die Fahrlage des REX zu liegen. Das bedeutet, dass entweder in Rorschach ein Flügelzugkonzept REX / BODEX umgesetzt oder die Fahrlage des REX um Minuten gedreht werden muss. Letzteres führt wie bei der Variante 1 zu einem Schnellzughalbstundentakt im Rheintal, wobei der BODEX den Eckanschluss in Sargans auf den IC Richtung Zürich herstellt..2.2. VARIANTE 1: SPANGENZUG IN ROMANSHORN FLÜGELN Untervariante 1a: Haltepolitik Rheintal gemäss REX (vgl. Figur 9) Spangenzug Konstanz St. Gallen in Romanshorn flügeln Genauer ½-h Takt im Rheintal REX / BODEX Haltepolitik BODEX wie REX gemäss AP-Ost Machbarkeit / Beurteilung Der Spangenzug Konstanz St. Gallen ist mit dem BODEX aus Richtung Rheintal nicht erreichbar. Die Aufenthaltszeit in Romanshorn ist kleiner als eine Minute. Damit ist das Flügelzugkonzept in Romanshorn nicht realisierbar und die Variante wird nicht weiterverfolgt. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

19 SPANGENZUG IN ROMANSHORN FLÜGELN VARIANTE 1A; HALTEPOLITIK BODEX IM RHEINTAL WIE REX Karlsruhe Engen Singen Schwarzwaldbahn 2 10 10 Seehas Schaffhausen Konstanz Kreuzlingen Hafen 9 9 S5 Romanshorn Arbon 2 2 S8 Rorschach 3 3 St. Gallen St. Margrethen 2 2 2 S6 ECN München 1 1 Heerbrugg S2 Altstätten 1 1 Haltestelle REX / BODEX Buchs S Stündliche Verbindungen: BODEX, Spangenzug; Konstanz - St. Gallen/Chur 3 REX; St. Gallen - Chur S- Bahn gem. AP Ost 2016 mit Zwischenhalten 1 3 Railjet Wien Anschlüsse Ungefähre Ankunfts-/ Abfahrtszeit IC Zürich Sargans 1 Landquart Chur Figur 9 INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

20 Untervariante 1b: Schnelle Fahrlage des BODEX St. Margrethen Chur (vgl. Figur 9) Spangenzug Konstanz St. Gallen in Romanshorn flügeln Zwischen Konstanz und St. Margrethen gleiche Trassierung wie Variante 1a. Beschleunigung BODEX zwischen St. Margrethen und Chur gegenüber REX-Fahrlage (ohne Halt zwischen St. Margrethen und Sargans) Machbarkeit / Beurteilung Im Rheintal entsteht mit dieser Variante ein wenig systematisches Angebot. Zudem weist diese Variante ein eingeschränktes Nachfragepotenzial auf, weil der BODEX zwischen St. Margrethen und Sargans ohne Halt verkehrt und damit die Orte im Rheintal und in den voralpinen Tourismusregionen schlecht erschliesst. Diese Variante wird nicht weiterverfolgt. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

21 SPANGENZUG IN ROMANSHORN FLÜGELN VARIANTE 1B; SCHNELLE FAHRLAGE DES BODEX ST. MARGRETHEN - CHUR Karlsruhe Engen Singen Schwarzwaldbahn 2 10 10 Seehas Schaffhausen Konstanz Kreuzlingen Hafen 9 9 S5 Romanshorn Arbon 2 2 S8 Rorschach 3 3 St. Gallen St. Margrethen 2 2 2 S6 ECN München 1 1 Heerbrugg S2 Altstätten 1 1 Haltestelle REX / BODEX S Stündliche Verbindungen: BODEX, Spangenzug; Konstanz - St. Gallen/Chur 3 REX; St. Gallen - Chur S- Bahn gem. AP Ost 2016 mit Zwischenhalten 1 Anschlüsse Ungefähre Ankunfts-/ Abfahrtszeit Buchs IC Zürich 3 Sargans Railjet Wien 1 Landquart Chur Figur 10 INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

22.2.3. VARIANTE 2: ½-H TAKT AM BODENSEE Untervariante 2a: REX um Minuten gedreht (vgl. Figur 11) BODEX zwischen Konstanz und Romanshorn um Minuten zum Spangenzug versetzt und damit ½-h Takt BODEX / Spangenzug REX wird gegenüber AP-Ost um Minuten gedreht, damit stündlich schnelle Direktverbindung St. Gallen Rheintal weiterhin gewährleistet bleiben. ½-h-Takt REX / BODEX im Rheintal Eckanschluss in Saragans an den IC Richtung Zürich bietet BODEX. Machbarkeit / Beurteilung Ein sauberer ½-h Takt im Rheintal (REX / BODEX) und am Bodensee (Spangenzug / BODEX) ist mit den zurzeit in AP-Ost geplanten und zusätzlichen Ausbauten zwischen Rorschach und Romanshorn sowie Romanshorn und Kreuzlingen Hafen grundsätzlich möglich. Wird der BODEX im Rheintal im Hinketakt zum REX geführt, zeichnen sich auf den Abschnitten St. Margrethen Rorschach und Chur Bad Ragaz Zugfolgekonflikte ab. Der Variantenansatz 2a wird mit einem sauberen ½-h Taktangebot im Rheintal vertieft betrachtet. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

23 ½-H TAKT AM BODENSEE VARIANTE 2A: REX UM MINUTEN GEDREHT Karlsruhe Engen Singen Schaffhausen Konstanz Schwarzwaldbahn 2 10 10 Seehas Kreuzlingen Hafen 9 9 Romanshorn S5 2 2 Arbon S8 St. Gallen Rorschach 3 3 St. Margrethen 2 2 2 S6 ECN München 1 1 Heerbrugg S2 Altstätten 1 1 Haltestelle REX / BODEX Buchs 3 Railjet Wien Stündliche Verbindungen: BODEX, Spangenzug; Konstanz - St. Gallen/Chur REX; St. Gallen - Chur S- Bahn gem. AP Ost 2016 mit Zwischenhalten 1 Anschlüsse Sargans S 3 Ungefähre Ankunfts-/ Abfahrtszeit IC Zürich 1 Landquart Chur Figur 11 INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

2 Untervariante 2b: REX in Rorschach flügeln (vgl. Figur 12) BODEX und REX verkehren im Rheintal gemeinsam und werden in Rorschach geflügelt. Der eine Zugteil verkehrt zwischen Rorschach und St. Gallen, der andere zwischen Rorschach und Konstanz Zwischen Konstanz und Romanshorn entsteht ein ½-h Takt BODEX / Spangenzug Als zusätzliches schnelles Produkt kann ein um Minuten zum REX / BODEX versetzter Zug geführt werden, womit ein ½-h Takt Rheintal - St. Gallen entsteht. Machbarkeit / Beurteilung Grundsätzlich gelten für diese Untervariante die gleichen Aussagen wie für die Variante 2a. Die Abfahrts- und Ankunftszeiten in Rorschach Richtung Rheintal sind aufgrund des Eckanschlusses in Sargans gegeben und können nicht geschoben werden. Die Fahrzeitverschiebungen wegen des zusätzlichen Zeitbedarfs des Flügelns müssen auf den Abschnitt Rorschach St. Gallen übertragen werden, da der BODEX wiederum die um Minute versetzte Fahrlage zum Spangenzug in Romanshorn erreichen muss. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

25 ½-H TAKT SEE UND RHEINTAL VARIANTE 2B: REX IN RORSCHACH FLÜGELN Karlsruhe Engen Singen Schaffhausen Konstanz Schwarzwaldbahn 2 10 10 Seehas Kreuzlingen Hafen 9 9 Romanshorn S5 2 2 Arbon S8 St. Gallen Rorschach 3 3 St. Margrethen 2 2 2 S6 ECN München 1 1 Heerbrugg S2 Altstätten 1 1 Haltestelle REX / BODEX Buchs Stündliche Verbindungen: BODEX, Spangenzug; Konstanz - St. Gallen/Chur REX; St. Gallen - Chur S- Bahn gem. AP Ost 2016 mit Zwischenhalten 1 Anschlüsse Ungefähre Ankunfts-/ Abfahrtszeit 3 S 3 Railjet Wien IC Zürich Sargans 1 Landquart Chur Figur 12 INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

26.3. ZU VERTIEFENDE ANSÄTZE Die Variante 1 mit einem Flügelzugkonzept entlang dem Bodensee ist betrieblich nicht machbar. Beide Untervarianten werden nicht weiterverfolgt. Hingegen ist eine Variante mit einem sauberen ½-h Taktangebot am Bodensee mit zusätzlichen Infrastrukturausbauten grundsätzlich möglich. Aus den beiden Ansätzen der Variante 2 wird deshalb in der Variantenvertiefung ein Angebot definiert, welches in die AP-Ost einfliessen soll. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENENTWICKLUNG BODEX

27 5. VARIANTENVERTIEFUNG 5.1. ABHÄNGIGKEITEN BODEX MIT REX UND S-BAHN Beim Variantenansatz 2a wird der REX um Minuten gedreht. Zusammen mit dem BODEX entsteht der vom Kanton St. Gallen langfristig angestrebte ½-h Takt im Rheintal. Jedoch nur mit einer stündlichen umsteigefreien Verbindung St. Gallen Rheintal. In Sargans bietet der BODEX den Eckanschluss an den IC Chur - Zürich. Die Drehung des REX um Minuten kann sich auf die geplante Verlängerung des REX von St. Gallen bis nach Wil auswirken. Dieser Aspekt wurde im Rahmen dieser Studie nicht weiter untersucht. Beim Variantenansatz 2b kommt der REX wie in der AP-Ost vorgesehen um die Minute xx. in St. Gallen an. Durch das Trennen und Vereinigen mit dem BODEX verschiebt sich die Fahrlage des REX zwischen St. Gallen und Rorschach gegenüber der im AP-Ost vorgesehnen Fahrlage um rund 3 Minuten. Dies bedingt einen Doppelspurabschnitt zwischen Rorschach und Goldach oder die Schiebung der Fahrlage der S2 um rund 5 Minuten, was einen Hinketakt zur S mit sich bringt. Wird der BODEX am Bodensee im Hinketakt zum Spangenzug geführt, dürfte dies gegenüber einem sauberen Halbstundentakt wesentlich mehr Infrastrukturausbauten zwischen Romanshorn und Kreuzlingen Hafen auslösen. 5.2. ANZUSTREBENDES BODEX-ANGEBOT 2016 MIT AP OST 5.2.1. KONZEPT Der BODEX soll in der AP-Ost mit möglichst wenig Abhängigkeiten zu den anderen vorgesehenen Angebotsausbauten trassiert werden. Ein Flügelzugkonzept in Rorschach bringt neben den in Kapiteln.2.3 und 5.1 erläuterten Abhängigkeiten zusätzlichen Abstimmungsbedarf mit dem Rollmaterial und der gemeinsamen Gleisbelegung in Rorschach. Demgegenüber hat eine direkte BODEX Verbindung das Drehen des REX um Minuten zur Folge, was einen grösseren Abstimmungsbedarf mit den geplanten Angebotsentwicklungen im Kanton St. Gallen mit sich bringt. Deshalb soll in einer ersten Umsetzungsphase des BODEX ein Angebot mit einer Schnellzugsverbindung Konstanz Rorschach und schlankem Anschluss an den REX in Rorschach angestrebt werden. Dies bedingt voraussichtlich weniger Abstimmungsbedarf als ein Flügelzugkonzept, obwohl die Fahrlage in etwa jener des Flügelzugkonzepts entspricht. Mit der Fahrlage Konstanz Rorschach für einen durchgehenden Zug bis Chur kann der Anschluss des BODEX an den REX in Rorschach nicht garantiert werden (Umsteigezeit nur eine Minute). Weil der REX wegen seinen Systemzwängen (Kreuzungen und Eckanschluss in Sargans) nicht geschoben werden kann, müsste die Fahrzeit zwischen Romanshorn und INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENVERTIEFUNG

28 Rorschach um 2-3 Minuten verkürzt oder andere Massnahmen geprüft werden, um genügend Umsteigezeit BODEX / REX in Rorschach zu erhalten. Wie die Umsteigebeziehung zwischen BODEX und REX in Rorschach gewährleistet werden kann, ist im Rahmen der weiteren AP- Ost-Planungen zu prüfen. In Konstanz ist eine Durchbindung mit dem Seehas zu prüfen um das Nachfragepotenzial des BODEX mit einer Direktverbindung in den Süddeutschen Raum zu erhöhen. Das anzustrebende BODEX-Konzept im Zeithorizont der AP-Ost, mit Umsteigen in Rorschach, ist in der nachfolgenden Figur 13 ersichtlich. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENVERTIEFUNG

29 BODEX ANGEBOT AP-OST ½-H TAKT ENTLANG BODENSEE UND UMSTEIGEN IN RORSCHACH Karlsruhe Engen Schaffhausen Singen Konstanz Schwarzwaldbahn 56 06 03 33 2 10 10 Seehas 21 51 37 07 20 50 0 10 Fahrzeiten Abschnitt Singen - Konstanz gemäss Fahrplan 28 Verknüpfung prüfen Kreuzlingen Hafen 17 7 3 13 Romanshorn 9 9 S5 0 3 55 25 03 56 2 2 S8 33 26 Arbon 3 3 20 St. Gallen Rorschach 38 25 26 38 35 3 21 Halt in Arbon und Anschluss REX / BODEX sind vertieft zu prüfen. Anschluss und Halt sind nicht garantiert. St. Margrethen 2 2 2 S6 20 39 1 6 Heerbrugg Altstätten 13 7 08 52 06 53 01 58 3 6 Haltestelle REX / BODEX 13 Buchs Stündliche Verbindungen: BODEX, Spangenzug; Konstanz - St. Gallen/Chur S REX; St. Gallen - Chur S- Bahn gem. AP Ost 2016 mit Zwischenhalten 35 1 3 25 Anschlüsse Sargans 27 36 38 8 33 22 20 12 56 Abfahrtszeit (gem AP Ost) 0 Ankunftszeit (gem AP Ost) IC Zürich 1 Landquart Chur 1 1 S2 1 1 Railjet Wien Figur 13 Machbarkeitsprüfung BODEX durch SBB-Trassenmanagement, Juni 28. Angebot Spangenzug Konstanz St. Gallen Variante 1a (Variantenentscheid im Rahmen AP-Ost, Juli 28). Güterverkehr ist nicht berücksichtigt. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENVERTIEFUNG

5.2.2. INFRASTRUKTURANFORDERUNGEN BODEX 2016 Für den Spangenzug Konstanz St. Gallen wird der Bahnhof Uttwil zur Kreuzungsstelle ausgebaut (Kreuzung Spangenzug / S5). Dieser Ausbau kann durch den BODEX genutzt werden, wenn dieser Minuten versetzt zum Spangenzug verkehrt. Der BODEX löst zwischen Konstanz und Rorschach jedoch den Bau von weiteren Doppelspurinseln aus: Haltestelle Bottighofen für Kreuzung BODEX / Spangenzug Zwischen Egnach und Seemoosriet für Kreuzung BODEX / BODEX Raum Steinach für Kreuzung BODEX / Regionalverkehr Muss die Fahrlage des BODEX geschoben werden um den Anschluss BODEX-REX in Rorschach zu garantieren, resultiert entlang dem See ein Hinketakt zum Spangenzug Konstanz St. Gallen, was weitere Infrastrukturausbauten auslösen könnte. 5.3. LANGFRISTIGES BODEX-ANGEBOT Langfristig ist eine Direktverbindung Singen Konstanz Chur anzustreben. Der REX soll in diesem Zustand um Minuten gedreht werden. Im Rheintal entsteht ein ½-h Takt mit stündlichen Direktverbindungen nach Konstanz und St. Gallen. Zwar entspricht dieses Konzept nicht den aktuellen Vorstellungen des Kantons St. Gallen mit einem schnellen halbstündlichen Produkt zwischen dem Rheintal und St. Gallen. Ein kombiniertes Angebot mit je einem stündlichen REX und BODEX Zug hätte jedoch den Vorteil, dass das Rheintal verbesserte Verbindungen Richtung Bodensee erhält. Davon profitiert vor allem der Freizeitverkehr zwischen diesen beiden Regionen. Welcher Ansatz aus Sicht Nachfragepotenzial beziehungsweise Standortattraktivität besser abschneidet, bleibt im Detail zu analysieren. INFRAS 18. September 28 BODEX VARIANTENVERTIEFUNG

31 6. FOLGERUNGEN 6.1. MACHBARKEIT BODEX Eine Schnellzugsverbindung Konstanz Chur ist mit Ausbauten grundsätzlich möglich. Allerdings ist ein bis Chur durchlaufendes BODEX-Produkt nur mit einem Schnellzugshalbstundentakt im Rheintal sinnvoll. Ein Flügelzugkonzept in Rorschach löste grössere Ausbauten im Korridor Rorschach St. Gallen aus. Deshalb soll eine Direktverbindung Konstanz Chur erst für den Zustand mit einem schnellen Halbstundentakt im Rheintal ins Auge gefasst werden. In einer ersten Phase mit Zeithorizont AP-Ost soll die Verbindung Konstanz Chur mit Umsteigen in Rorschach angeboten werden. Der BODEX verkehrt nur zwischen Konstanz und Rorschach und bietet schlanken Anschluss an den REX. Um das Nachfragepotenzial des BODEX zu erhöhen, ist eine Durchbindung bis nach Singen anzustreben. Eine Verlängerung nach Schaffhausen macht nur mit einem schnellen Produkt Konstanz Singen Schaffhausen Sinn. Ein langsames Produkt würde Schaffhausen gegenüber dem bestehenden Regionalverkehrsangebot keine Vorteile bringen. Das Bahnangebot zwischen Singen und Konstanz, mit einem schnellen (Schwarzwaldbahn) und zwei langsamen (Seehas) Produkten, scheint jedoch mittelfristig gesetzt beziehungsweise ein zusätzliches Produkt wird von Deutscher Seit nicht finanziert. Aufgrund der Fahrlagen drängt sich vorerst eine Durchbindung mit dem Seehas auf. 6.2. BODEX IN DIE PLANUNGEN 2016 AUFNEHMEN Der BODEX soll in die zurzeit laufende AP-Ost aufgenommen werden. Die konkrete Trassierung eines Zuges Konstanz Rorschach mit Anschluss REX sind für den Zeithorizont 2016 zu klären. Längerfristig sind die Möglichkeiten für einen durchgehenden Zug bis Chur zu prüfen. Ausgelöst durch auslaufende Verträge mit den Transportunternehmungen, Elektrifizierungen im Bodenseeraum und dem Projekt Stuttgart 21 wird das Bahnangebot im süddeutschen Raum auf den Zeithorizont 2016 neu definiert. Die Verlängerung des BODEX ab Konstanz nach Singen und Schaffhausen soll in die Planungen in Deutschland einfliessen. 6.3. MARKTTEST Der BODEX ist sobald als möglich einem Marktest zu unterziehen. Ziel ist es, bereits vor 2016 einzelne schnelle Züge zwischen Konstanz und Rorschach mit möglichst gutem Anschluss an den REX mit Fahrlage gemäss Fahrplan 29 zu führen. Der Marktest soll ohne INFRAS 18. September 28 BODEX FOLGERUNGEN

32 Infrastrukturausbauten erfolgen. Die Möglichkeiten für einen Marktest mit den Fahrplanstrukturen 29 sind in Abstimmung mit einem Marktest für den Spangenzug Konstanz St. Gallen zu prüfen, wobei dem Spangenzug eine höhere Priorität als dem BODEX beigemessen wird. Um einen Marktest durchzuführen müssen folgende Punkte geklärt werden: Trassierung einzelner Züge mit Fahrplanstruktur 29 und Anforderung ans Rollmaterial, Abschätzung der Nachfrage und Ableiten der zweckmässigen Gefässgrösse, Abschätzen der erforderlichen Abgeltungen durch die öffentliche Hand. INFRAS 18. September 28 BODEX FOLGERUNGEN

33 GLOSSAR AP-Ost BODEX DML IC NVBW UVEK REX Schwarzwaldbahn Seehas Angebotsplanung Ost Bodensee-Express Durchmesserlinie Zürich InterCity Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg Departement für Umwelt, Verkehr, Energie, und Kommunikation Rheintal-Express Bahnverbindung Konstanz Singen Offenburg - Karlsruhe Bahnverbindung Konstanz Singen - Engen INFRAS 18. September 28 BODEX GLOSSAR