Von der Idee bis zum Ziel der Businessplan Unsere Sparkasse: Die beste Bank im Oberland! 16. Oktober 2015 Jörg Wellhausen, Firmenkundenberater
Agenda Warum ein Businessplan? Wo erhalte ich Hilfestellung? Welche Form ist die richtige? Was gehört zu einem Businessplan? Worauf die Hausbank achtet 2
Warum ein Businessplan? Nicht ins Blaue hinein wirtschaften Je durchdachter die Gründungsplanung desto größer die Erfolgschancen Eine ausführliche Planung zwingt Sie alle Chancen und Risiken zu überdenken Problemfelder werden frühzeitiger erkannt und schaffen Spielraum nach dem Start Ein guter Businessplan überzeugt Geldgeber und Kooperationspartner von Ihrem Vorhaben Wer den Start sorgfältig plant, ist auch später in der Lage weiter zu planen, um auf Veränderungen zu reagieren und das Konzept neuen Bedingungen anzupassen 3
Wo bekomme ich Hilfestellung? Industrie- und Handelskammer / Handwerkskammer allgemeine Beratung zu allen Fragen der Gründung (www.ihk-muenchen.de, www.hwk-muenchen.de) Bundesweite Gründeragenturen telefonische Beratung für Gründerinnen zu allen Fragen der Gründung (www.gruenderinnenagentur.de) Gründerinnen- und Unternehmerinnennetzwerk Gründerinnenstammtische oder Unternehmerinnenvereine zum Erfahrungsaustausch, Kontaktmöglichkeiten zu Team-und Kooperationspartnerinnen. Adressen über kommunale Wirtschaftsförderung oder Gründungsinitiative Gründermessen/Gründertage 4
Wo bekomme ich Hilfestellung? Agenturen für Arbeit Beratungsangebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW www.kfw.de Beratungsangebote der Förderbank Bayern, LfA www.lfa.de Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer www.landwirtschaftskammer.de Landratsamt Weilheim-Schongau Wirtschaftsförderung Aktiv-Senioren ( Alt hilft Jung ) www.aktivsenioren.de Steuerberater/Rechtsanwälte/Notare/Unternehmensberater/ Berufsverbände 5
Welche Form ist die richtige? aussagekräftig: Er enthält alle Informationen, die ein Kreditgeber erwartet, wenn er das Vorhaben finanzieren soll klar gegliedert: Er ist in verschiedene Kapitel unterteilt gut verständlich:er sollte in einer für Laien verständlichen Sprache geschrieben werden kurz und knapp:er sollte einschließlich Anhang nicht mehr als 30 Seiten umfassen optisch ansprechend:optische Erscheinungsbild ist ordentlich, professionell, nicht übertrieben bunt oder grafisch verspielt 6
Stufe 1, Zusammenfassung Kurze Beschreibung der Idee und Auslöser Wesentliche Erfolgsfaktoren und wesentliche Risiken Ziele (Unternehmensvision) Hinweis: Leser muss in 5 Minuten alles verstanden haben Stufe 2, Unternehmensform Alleininhaber oder mit Partnern, im letzteren Fall stellen Sie die Funktionen des Einzelnen und die Gesellschafterstruktur dar Welche Rechtsform wählen Sie und warum? 7
Stufe 3, Produkt/Dienstleistung Ihr Geschäft gründet sich auf eine Produkt-oder Dienstleistungsidee! Beschreibung des Produktes/der Dienstleistung Kundenvorteile/-nutzen Stand der Entwicklung von Produkt und Dienstleistung Vorsprung zum Mitbewerber? Voraussetzungen für den Geschäftsbetrieb/Fertigungsanforderungen - mit einfachen Worten auch für den Nicht-Fachmann - 8
Stufe 4, Branche/Markt In welche Branche ist mein Unternehmen einzuordnen? Wie ist die aktuelle Situation der Branche und ihre zukünftige Entwicklung? Kunden Wer, Wo, Kundensegmente, Bedürfnisse/Probleme Ihrer Kunden Umsatzpotential / Abhängigkeiten Nutzen Ihres Produktes? Konkurrenz Wer sind die Konkurrenten? Was kostet Ihr Produkt beim Wettbewerber? 9
Stufe 4, Branche/Markt Konkurrenz Welches sind die größten Stärken und Schwächen Ihrer Konkurrenten? Welche Schwächen hat Ihr Unternehmen gegenüber Ihrem wichtigsten Konkurrenten? Wie können Sie diesen Schwächen begegnen? Standort Wo bieten Sie Ihr Angebot an? Warum haben Sie sich für diesen Standort entschieden? Welche Nachteile hat der Standort und wie können Sie diese ausgleichen? Wie wird sich der Standort zukünftig entwickeln? 10
Stufe 5, Marketing und Vertrieb Angebot Welchen Nutzen hat Ihr Angebot für potenzielle Kunden? Was ist besser gegenüber dem Angebot der Konkurrenz? Preis Welche Preisstrategie verfolgen Sie und warum? Zu welchem Preis wollen Sie Ihr Produkt/Ihre Leistung anbieten? Welche Kalkulation liegt diesem Preis zugrunde? 11
Stufe 5, Marketing und Vertrieb Vertrieb Welche Absatzgrößen steuern Sie in welchen Zeiträumen an? Welche Zielgebiete steuern Sie an? Welche Vertriebspartner werden Sie nutzen? Welche Kosten entstehen durch den Vertrieb? Werbung Wie erfahren Ihre Kunden von Ihrem Produkt/Ihrer Dienstleistung? Welche Werbemaßnahmen planen Sie wann? 12
Stufe 6, Unternehmensführung/Gründerperson Gehen Sie möglichst auf das ganze Team ein Wer hat welche Ausbildung und Erfahrung ( fachliche und unternehmerischen Qualifikation)? Vollständige Lebensläufe und Zeugnisse sollten im Anhang beiliegen Stufe 7, Chancen und Risiken! Banker können mit Risiken leben, wenn sie den Eindruck haben, dass die Gründerin verantwortungsbewusst damit umgeht. Machen Sie unbedingt eine Worst-case-und-Best-case-Betrachtung Überlegen Sie genau: Unter welchen Bedingungen funktioniert Ihr Konzept nicht mehr Wie können Sie dann reagieren, bewerten Sie die Wahrscheinlichkeit der aufgezeigten Chancen und Risiken, belegen Sie Ihre Annahmen 13
Stufe 8, 3-Jahres-Planung Wozu die ganze Arbeit? Ist das Vorhaben rentabel und lohnt sich die Zeit und das Geld Messbare/definierte Ziele, Plan-/Ist-Abgleich ist möglich Abweichungen feststellbar, um zu reagieren Und dies wird von Ihnen erwartet: überlegtes, unternehmerisches Handeln Personalplanung Bekomme ich qualifiziertes Personal Starte ich mit Vollzeit- oder zunächst mit Teilzeit- oder Aushilfskräften Beachten Sie alle Personalkosten und die Entwicklung in den Folgejahren 14
Stufe 8, 3-Jahres-Planung a) Liquiditätsplanung Überblick über Zahlungseingänge oder -ausgänge Reine Erfassung der Höhe und des Zeitpunktes der Zahlungen Wichtig für die Kapitalplanung (Betriebsmittelkredit) Sicherheitsreserve mit einplanen, insbesondere eine großzügige Anlaufphase b) Ertragsvorausschau/ Rentabilitätsrechnung/ Gewinn-und-Verlust- Rechnung: Werden Ihre Umsätze höher sein als die Kosten? Wie setzen sich Ihre Planumsätze zusammen? 15
b) Ertragsvorausschau/ Rentabilitätsrechnung/ Gewinn-und-Verlust- Rechnung Welche Absatzmengen, welcher Preis, welche Produkte/Dienstleistungen liegen Ihren Angaben zugrunde? Die Zahlen müssen nachvollziehbar sein. Liegen ggf. erste Aufträge vor? Überlegen Sie, welchen Umsatz Sie erwirtschaften müssen, um Ihre privaten Lebenshaltungskosten zu verdienen. Vergessen Sie bei steigenden Umsätzen nicht, dass auch die Kosten steigen Berücksichtigen Sie, dass bei Expansion ggf. neues Kapital erforderlich ist Hilfestellung bieten Ihnen Branchenvergleichszahlen oder Ist-Zahlen vergleichbarer Unternehmen 16
Stufe 9, Kapitalbedarf Aus Liquiditätsplan und Finanzplanung geht hervor, wie viel Kapital Sie benötigen Wie hoch ist der Kapitalbedarf für Investitionen, Material-und Warenlager, zur Vorfinanzierung der betrieblichen und privaten Kosten sowie zur Vorfinanzierung der Außenstände Berücksichtigen Sie eine Reserve für unvorhergesehene Ausgaben Welche Eigenmittel kann ich einsetzen (angemessen; 15 %)? Welche öffentlichen Finanzierungshilfen kann ich nutzen? Wenn die 1. Version Ihres Geschäftsplanes steht, sollten Sie mit dem Kapitalgeber Kontakt aufnehmen. 17
Worauf die Hausbank achtet? Das Bankgespräch: Darauf kommt es an! Kann ich einen nachvollziehbaren Businessplan vorweisen? Bin ich in der Lage, überzeugend und kompetent aufzutreten? Drücke ich mich klar und verständlich aus? Kann ich alle Inhalte meines Businessplans schlüssig erläutern? Kann ich meine Kompetenz sowie zukünftige Kunden, Kooperationen oder Kosten durch entsprechende Unterlagen nachweisen? Kann ich auf eventuelle Bedenken meine Gesprächspartners angemessen reagieren 18
Fazit Wer hohe Türme bauen will, muss lange beim Fundament verweilen Anton Bruckner 19
Ansprechpartner bei den Vereinigten Sparkassen Weilheim Jörg Wellhausen Firmenkundenberater Tel.: 0881/641-992 Fax: 0881/641-949 E-Mail: joerg.wellhausen@vereinigte-sparkassen.de 20