Einige Artischockensorten können mit Winterschutz aus Vlies+ Lochfolie bis -12 C überstehen. Der Ertrag steigt, die Ernte beginnt früher.

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Transkript:

Die Ergebnisse kurzgefasst Überwinterte Artischocken erzielen im 2. und 3.Standjahr deutlich höhere Erträge und kommen 6 8 Wochen früher zur Erntereife. Sind die Winter, wie in den letzten 2 Jahren, nicht übermäßig kalt, kann die Überwinterung von Artischocken gelingen. Die Frosthärte ist sortenabhängig. Einige Sorten vertragen Temperaturen bis -9 C. Durch eine Abdeckung mit handelsüblichen Vliesen und Lochfolie werden auch Temperaturen bis -12 C vertragen. Andere Überwinterungsmethoden, wie Rückschnitt + Strohauflage und Spargelfolie, haben sich nicht bewährt. Der sehr heiße und trockene Sommer 2015 führte zu Einbußen bei der Qualität und der Größe der Knospen. Versuchsfrage und Versuchshintergrund Artischocken sind in südlichen Ländern ein begehrtes Gemüse. Zunehmend werden auch in Deutschland importierte Artischocken angeboten. Für einen heimischen Anbau fehlen noch Erfahrungen. Artischocken sind in Mitteleuropa nicht winterhart und werden deshalb i.d.r. nur einjährig kultiviert. Ein Sortenversuch 2013 mit anschließender Überwinterung ohne Winterschutz ergab, dass einige Sorten Temperaturen bis -9 C ertragen. Die Erträge stiegen im 2. Standjahr auf das Doppelte. Kann durch einen geeigneten Winterschutz auch in unseren Breiten eine Artischockenkultur mehrjährig betrieben werden? Welche Überwinterungsvarianten sind dazu geeignet, die einerseits Schutz im Winter bieten und andererseits vom Aufwand her vertretbar sind? Ergebnisse im Detail Überwinterung und Frosthärte Der Winter 2014/2015 war, wie im Vorjahr, insgesamt sehr mild. Viele Frosttage, aber nur mäßige Tiefsttemperaturen (siehe Tab.1) führten dazu, dass von Oktober bis April die Abweichungen z.t. deutlich über dem langjährigen Monatsmittel lagen. Die kälteste Nacht war der 29.12.14 mit -12 C. Während im Winter 2013/2014 (tiefste Temperatur -9 C) die einzelnen Sorten zwar unterschiedlich gut überwinterten, es jedoch keine Ausfälle gab, waren im Winter 2014/2015 bei -12 C bei der Variante ohne Winterschutz bei allen Sorten Ausfälle zu verzeichnen (siehe Tab.2). Wie bereits im Vorjahr erwiesen sich die Sorten 'JW 106 F1' und 'Imperial Star F1' am frostgefährdetsten und fielen zu 100 % aus. Die Sorte mit der besten Frosthärte im Sortiment war 'Madrigal F1'. Immerhin die Hälfte der 1 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

Pflanzen überstand den Winter ohne Frostschutz. -8 bis -9 C ist anscheinend die kritische Temperaturgrenze für Artischocken. Die verschiedenen Abdeckungsvarianten konnten die Ausfallquote senken. Am besten schnitt hierbei die Variante 2 ab. Durch die praxisübliche Abdeckung mit Vlies + Lochfolie konnte der Ausfall an Pflanzen auf 3,8 % im Mittel aller Sorten begrenzt werden. Nur die frostanfälligeren Sorten 'JW 106 F1' und 'Imperial Star F1' zeigten Ausfälle von 15 % bzw. 8 %. Die übrigen Pflanzen dieser Sorten waren jedoch geschädigt und erzielten nur einen sehr geringen Ertrag (siehe Abb.1). Als zweitbeste Überwinterungsvariante erwies sich die Abdeckung mit Wintervlies, bei der im Mittel aller Sorten 11,5 % der Pflanzen ausfielen. Der Rückschnitt zu Beginn der Frostperiode auf ca. 10 cm mit dem Balkenmäher und die anschließende Abdeckung mit Stroh und weißer Spargelfolie als zusätzlichen Schutz und als Schutz gegen eine Vernässung des Strohdamms ergaben ebenfalls 11,5 % Ausfall. Allerdings schnitt diese Variante hinsichtlich des Ertrages am schlechtesten ab. Die lichtundurchlässige Abdeckung bewirkte eine Entwicklungsverzögerung der austriebswilligen Pflanzen im Frühjahr, das Chlorophyll bildete sich zurück, dies führte zu einer Ernteverzögerung und zu insgesamt niedrigen Erträgen. Die Var. 4, der Rückschnitt und die Abdeckung mit Wintervlies, ergab zwar fast doppelt so viel Ausfall im Bestand wie bei der Strohabdeckung, die Erträge waren jedoch durch die frühere Erwärmung des Bestandes höher (siehe Abb. 1). Tab.1: Meteorologische Werte vom Winter 2013/2014 und vom Winter 2014/2015 Monat Tage mit Bodenfrost tiefste Temperatur Abweichung vom langjährigen Monatsmittel Monat Tage mit Bodenfrost tiefste Temperatur Abweichung vom langjährigen Monatsmittel Okt. 13 10-2 C +0,8 K Okt. 14 1-1 C +2,8 K Nov. 13 14-9 C +0,9 K Nov. 14 11-5 C +2,0 K Dez. 13 19-6 C +2,5 K Dez. 14 17-12 C +2,7 K Jan. 14 24-5 C +3,7 K Jan. 15 24-5 C +3,7 K Feb. 14 25-7 C +3,3 K Feb. 15 27-6 C +/-0,00 K Mrz. 14 25-4 C +2,9 K Mrz. 15 25-5 C +1,5 K Apr. 14 3-5 C +3,0 K Apr. 15 23-6 C +0,4 K Mai. 14 3-2 C -0,2 K Mai. 15 1 0 C +0,7 K 2 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

Tab. 2: Ausfälle im Winter 2014/2015 in % bei den einzelnen Sorten und den verschiedenen Abdeckungsvarianten: Ausfälle 2014/2015 in % (kältester Tag: 29.12.14: -12 C) Varianten 1 2 3 4 5 Sorte Vlies + Folie Wintervlies Rückschnitt + Wintervlies Rückschnitt + Stroh + Spargelfolie 1 Madrigal F1 54 0 0 0 0 10,8 2 JW 106 F1 100 15 31 46 19 42,3 3 Symphony F1 100 0 0 0 0 20,0 4 Amethyste F1 92 0 0 31 4 25,4 5 Lancelot F1 77 0 0 8 4 17,7 6 Imperial Star F1 100 8 38 46 42 46,9 Mittelwert 87,2 3,8 11,5 21,8 11,5 ohne Winterschutz Mittelwert Erträge und Sortierungen: Die Gesamterträge in Stück und kg pro Pflanze lagen 2015 im Bereich wie 2014. Allerdings war der Anteil marktfähiger Ware (Knospen größer als 6 cm Durchmesser) 2015 geringer als 2014. Das lag möglicherweise an der extremen, sehr heißen und trockenen Witterung ("Jahrhundertsommer") während der Erntezeit. Artischocken wachsen in ihren Hauptanbaugebieten im Winter und Spätwinter bei viel Niederschlag und kühlen Temperaturen heran, geerntet wird dann je nach Region bis in das Frühjahr hinein. Im Sommer legen Artischocken eine Knospenruhe ein, sie ziehen ein wie unsere Stauden im Winter. Ab September beginnt dann wieder das vegetative Wachstum. Ein weiterer Grund für größere Anzahl kleinerer Knospen 2015 könnte daran liegen, dass der Bestand bereits zum dritten Mal geerntet wurde (2013, 2014, 2015). In Italien z.b. wird nach dem 2.Erntejahr der ganze Bestand über Kindel neu angelegt, um die Qualität und Größe der Knospen zu erhalten. Den höchsten marktfähigen Ertrag im 3. Erntejahr 2015 erzielte 'Symphony' in der Abdeckungsvariante Vlies + Folie mit 8,5 Stielen und 1,44 kg jeweils pro Pflanze (siehe Abb.1-3). 'Sympony' war auch die früheste Sorte im Sortiment. Die Ernte begann 2015 am 13.05.15, 'Amethyst' war eine Woche später, bei 'Madrigal' und 'Lancelot' begann die Ernte 2 Wochen nach 'Symphony'). Auch 'Madrigal' mit über 7 marktfähigen Stielen und 1,08 kg Gewicht pro Pflanze war anbauwürdig. Bei 'Lancelot' wurden, wie schon im Vorjahr, die meisten Stiele geerntet. Die Knospengröße war jedoch bei 68 % unter 6 cm Durchmesser und damit nicht marktfähig. Die auberginenfarbige 'Amethyst' hat längliche Knospen, etwas geringeren Ertrag, ist aber eine gute Ergänzung für das Sortiment. 'JW 106' und 'Imperial Star' sind zu frostempfindlich und für eine mehrjährige Kultur nicht zu empfehlen. 3 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

Stück/Pflanze 9,0 8,0 7,0 6,0 5,0 4,0 3,0 2,0 1,0 Abb. 1: Artischocken 2015 Bamberg: marktfähiger Ertrag bei den verschiedenen Abdeckungsvarianten Rückschnitt am 3.12.2014 Madrigal JW 106 Symphony Amethyste Lancelot Imperial Star 0,0 Var. 1: ohne Schutz Var. 2: Vlies+Folie Var. 3: Wintervlies Var. 4: Rückschnitt, Wintervlies Var. 5: Rückschnitt, Stroh+ Spargelfolie Abb. 2: Artischocken 2015 in Bamberg Ertrag in Stück/Pflanze in der Variante Abdeckung mit Vlies + Lochfolie Abb. 3: Artischocken 2015 in Bamberg Ertrag in kg/pflanze in der Variante Abdeckung mit Vlies und Lochfolie 18,0 16,0 Stück nicht marktfähig Stück marktfähig 2,50 kg nicht marktfähig kg marktfähig 14,0 2,00 12,0 10,0 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 9,8 7,1 3,1 1,2 6,0 8,5 8,1 12,1 5,2 5,8 3,2 1,2 1,50 1,00 0,50 0,00 0,81 1,08 0,17 0,18 0,47 1,44 0,73 0,86 0,85 0,73 0,17 0,16 4 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

Bild 1: vorne links Variante 2: kein Rückschnitt, Abdeckung mit 19g-Vlies+Lochfolie Bild 2: Variante 4 und 5: Rückschnitt mit dem Balkenmäher Bild 3: Variante 5: Damm aus Stroh und Abdeckung mit Spargelfolie Bild 4: Variante 5: Abnahme der Spargelfolie und des Strohs Bild 5: marktfähige Ware der Sorten 'Madrigal', 'Symphony', 'Amethyst' und 'Lancelot' 5 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen

Kultur- und Versuchshinweise Versuchsanlage: 2-faktorieller Versuch ohne Wiederholung Parzellengröße: 21,45 m 2, 13 Pflanzen pro Parzelle Boden: lehmiger Sand bis sandiger Lehm Pflanzung: 23.04.13 im Abstand 1,65 m (Spurweite ) x 1,00 m Ernte 2013: 10.07.13 05.09.13 Überwinterung 2013/2014: ohne Winterschutz Ernte 2014: 16.05.14 15.07.14 Anfang August 2014: trockenes Laub und Blütenstände bodennah abgeschnitten und kompostiert A) Überwinterung 2014/2015 mit Winterschutz in verschiedenen Varianten: 1: ohne Winterschutz 2. Abdeckung mit Vlies + Lochfolie am 03.11.14 3. Abdeckung mit Wintervlies, Lutrasil (30 g/m 2 ), am 03.11.14 4. Rückschnitt am 02.11.14 auf ca. 10 cm, Abdeckung mit Wintervlies Lutrasil 5. Rückschnitt am.02.11.14 auf ca. 10 cm, Abdeckung mit Stroh + weißer Spargelfolie 23.3.15: alle Abdeckungen, auch Stroh wurden entfernt Düngung am 15.04.15: 100 kg N/ha als Maltaflor Pflanzenschutz: Blühstreifen am Rand zur Förderung der Nützlinge Ernte 2015: 13.05.14 30.07.15 Sortierung: marktfähig: > 6 cm Durchmesser, nicht marktfähig: < 6 cm Durchmesser, kranke B) Sorten: Sorte Herkunft Saatgut 1 Madrigal F1 Hild cu 2 JW 106 F1 Enza cu 3 Symphony F1 Hild cu 4 Amethyste F1 Graines Voltz cu 5 Lancelot F1 Graines Voltz cu 6 Imperial Star F1 Graines Voltz bio 6 Wilhelm Schubert, Birgit Rascher Versuchsbetrieb für ökologischen Gemüsebau Bamberg der Bayerischen