Sozialintegrative Unternehmen in Wien. Sozial Handeln. Nachhaltig Wirtschaften.

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Sozialintegrative Unternehmen in Wien Sozial Handeln. Nachhaltig Wirtschaften.

Ein geschützter Entwicklungsrahmen auf Zeit Sozialintegrative Unternehmen unterstützen Menschen auf dem Weg zurück ins Erwerbsleben. Dabei bieten sie Beratung und Dienstleistungen an oder stellen unter Marktbedingungen Produkte her, die ökologisch und sozial nachhaltig sind.

Was sind Sozialintegrative Unternehmen? Sozialintegrative Unternehmen bieten sogenannten arbeitsmarktfernen Personen* zeitlich befristete, geförderte Arbeitsplätze und/ oder individuell angepasste Beratung und Betreuung an. Sie ermöglichen den von ihnen betreuten Menschen Hilfe zur Selbsthilfe, fachliche Qualifizierung und individuelle Hilfe bei Problemen wie z.b. Schulden, psychischen Beeinträchtigungen, der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Suchterkrankungen. Sozialintegrative Unternehmen stellen Produkte her und bieten Dienstleistungen an, die sich am freien Markt bewähren. Dieses Ziel erreichen sie durch Innovationskraft und die erfolgreiche Besetzung von Marktnischen. In welchen Branchen sind Sozialintegrative Unternehmen tätig? Restaurant, Kantinenbetrieb, Catering Handwerk, Renovierung, Reparatur und Design persönliche Dienstleistungen (z.b. Reinigung und Besuchsdienste) Handel (Lebensmittel, Secondhand-Waren, Design, Versand) Straßenreinigung und Grünraumbewirtschaftung Gemeinnütziges Integrationsleasing (Geförderte Vermittlung in alle Branchen) Beratung und Betreuung, die individuell abgestimmt ist auf Mädchen und Frauen, Jugendliche und junge Erwachsene, Ältere, Migrantinnen und Migranten, ältere Führungskräfte, Akademikerinnen und Akademiker, Personen mit Suchterkrankung, Haftentlassene etc. *Der Begriff beschreibt Arbeit suchende Menschen, die wegen verschiedener Problemlagen den Weg (zurück) in den Arbeitsmarkt alleine nicht schaffen.

Was macht der DSE-Wien? Der Wiener Dachverband für sozial-ökonomische Einrichtungen (DSE-Wien) vertritt seit 2001 Sozialintegrative Unternehmen aus Wien, die arbeitsmarktferne Menschen beraten, qualifizieren, betreuen und beschäftigen. In Zusammenarbeit mit seinen allesamt gemeinnützigen Mitgliedsunternehmen bietet der DSE-Wien fundiertes Know-how in Belangen der aktiven Arbeitsmarktpolitik und ist Ansprechpartner für Fördergeber, Politik, Medien, Wissenschaft und Betroffene. Weitere Informationen zum DSE-Wien und seinen Mitgliedsunternehmen finden Sie auf www.dse-wien.at Wofür steht der DSE-Wien? Für die Weiterentwicklung arbeitsmarktpolitischer Angebote in den Bereichen Beschäftigung, Qualifizierung, Beratung und Betreuung. Für intensive Vernetzung zwischen Mitgliedern. Für den Diskurs mit Fördergebern und der Öffentlichkeit. Für die Förderung der sozialen Teilhabe Arbeit suchender Wienerinnen und Wiener. Österreich- und EU-weit ist es der Bundesdachverband für Soziale Unternehmen (bdv austria), der die Interessen der DSE-Mitglieder vertritt. Nähere Informationen auf www.bdv.at

Die Bilanz von 10 Jahren Seit 2001 haben DSE-Mitglieder: über 20.000 Dienstverhältnisse abgeschlossen und dabei über 200.000 Bewerbungs- und Beratungsgespräche geführt. Über 220.000 Personen wurden von Beratungs- und Betreuungseinrichtungen beim (Wieder-)Einstieg in den Arbeitsmarkt unterstützt.

Glossar Formen Sozialintegrativer Unternehmen in Wien: Beratungs- und Betreuungseinrichtungen Sozial-ökonomische Betriebe Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte Anbieter von Gemeinnützigem Integrationsleasing Sozialintegrative Unternehmen, die individuell geförderte MitarbeiterInnen beschäftigen

Welche Typen Sozialintegrativer Unternehmen unterscheidet man? Sozialintegrative Unternehmen unterstützen arbeitsmarktferne Personen auf vielfältige Weise. Die gebräuchlichen Organisationsformen in Wien sind: Beratungs- und Betreuungseinrichtungen Sie bieten Arbeit suchenden Menschen Beratung und Betreuung an, die individuell auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. In Wien gibt es ein breites Angebot dieser Einrichtungen, z.b. für Mädchen und Frauen, Jugendliche und junge Erwachsene, Ältere, Migrantinnen und Migranten, ältere Führungskräfte, Akademikerinnen und Akademiker, Personen mit Suchterkrankung, Haftentlassene etc. Sozial-ökonomische Betriebe Sie produzieren Produkte und bieten Dienstleistungen an. Dabei stellen sie einen erheblichen Teil ihres Budgets durch eigene Erlöse sicher (Eigenerwirtschaftungsquote), was eine hohe Marktnähe bedingt. Gemeinnützige Beschäftigungsprojekte Sie stellen wie Sozial-ökonomische Betriebe Produkte her und bieten Dienstleistungen an, müssen aber keine vorgegebene Eigenerwirtschaftungsquote erfüllen. Anbieter von Gemeinnützigem Integrationsleasing Sie überlassen am Arbeitsmarkt benachteiligte Personen zu geförderten Bedingungen an Wirtschaftsbetriebe und verfolgen damit das Ziel, den von ihnen betreuten Personen den Einstieg in ein langfristiges Dienstverhältnis zu ermöglichen.

Was macht Sozialintegrative Unternehmen so besonders? Die Einzigartigkeit Sozialintegrativer Unternehmen ergibt sich aus der Verbindung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Ziele: Sozialintegrative Unternehmen denken wirtschaftlich, handeln sozial und ökologisch! Gleichzeitig folgen sie arbeitsmarktpolitischen Aufträgen erbringen also auch wichtige gesellschaftspolitische Leistungen. Schritt für Schritt zurück ins Erwerbsleben Sozialintegrative Unternehmen haben das notwendige Knowhow und die Erfahrung, um benachteiligte Bevölkerungsgruppen schrittweise ans Arbeitsleben heran zu führen: Sie bieten arbeitsmarktfernen Menschen einen geschützten Entwicklungsrahmen auf Zeit. Sie knüpfen nicht an Defiziten an, sondern an Kompetenzen und fördern diese individuell. Sie helfen dabei, bestehende Probleme im persönlichen Umfeld zu lösen. Sie vermitteln praxisorientiertes Wissen, was besonders Menschen mit niedrigerem formalem Bildungsstand zugute kommt. Sie stellen die Gesamt-Lebenssituation der betroffenen Menschen ins Zentrum ihrer Bemühungen. Dabei verfolgen sie das Ziel, diese nachhaltig zu verbessern.

Einzigartig... Der Arbeit suchende Mensch erlebt sich am Arbeitsplatz im Sozialintegrativen Unternehmen in der Rolle als DienstnehmerIn, folgt einem strukturierten Tagesablauf, hat soziale Kontakte und persönliche Erfolgserlebnisse. Fähigkeiten und Stärken der sogenannten Transitarbeitskräfte werden von geschulten MitarbeiterInnen der Sozialintegrativen Unternehmen individuell gefördert. Gleichzeitig wird versucht, bestehende Probleme zu lösen.

Ursachen für längerfristige Erwerbslosigkeit können sein: Krankheit Behinderung fehlende, veraltete oder nicht anerkannte Ausbildungen Alter Betreuungspflichten mangelnde Deutschkenntnisse Vorstrafen Entwicklungen am Arbeitsmarkt sowie Wandel der Berufsbilder und Berufsanforderungen Wirtschaftskrisen etc.

Wen unterstützen Sozialintegrative Unternehmen? Sozialintegrative Unternehmen beraten und betreuen bzw. beschäftigen arbeitsmarktferne Personen und BezieherInnen der Bedarfsorientierten Mindestsicherung. Voraussetzung einer positiven Entwicklung für die Betroffenen ist ihre Bereitschaft zur Veränderung der persönlichen Situation. Dabei ist es wichtig, dass die Betroffenen im Sozialintegrativen Unternehmen entsprechend ihren beruflichen Erfahrungen, persönlichen Fähigkeiten und Wünschen eingesetzt werden. Grundlegende Probleme wie Obdachlosigkeit, unzureichende Sprachkenntnisse oder fehlende Arbeitserlaubnis müssen jedoch im Vorfeld abgeklärt und behoben werden. Welche Hilfestellungen bieten Sozialintegrative Unternehmen an? Hilfe bei der Erstellung von aktuellen Bewerbungsunterlagen Training für Vorstelltermine Entwicklung einer Bewerbungs- und Weiterbildungsstrategie Kontaktaufnahme mit Firmen Falls erforderlich: Unterstützung bei der Schuldenregulierung Hilfe bei der Wohnungssuche Beratung bei einer Suchterkrankung Organisation einer Kinderbetreuung Klärung familiärer Probleme Unterstützung bei rechtlichen Schwierigkeiten, etc.

Wie finanzieren sich Sozialintegrative Unternehmen? Die meisten Sozialintegrativen Unternehmen erwirtschaften einen beträchtlichen Teil ihres Budgets durch eigene Erlöse. Neben dem Hauptfördergeber Arbeitsmarktservice sind unterschiedliche Institutionen für die Finanzierung der Sozialintegrativen Unternehmen verantwortlich. Wie werden Transitarbeitskräfte von Sozialintegrativen Unternehmen bezahlt? Sozialintegrative Betriebe bieten reguläre Dienstverhältnisse befristet auf eine Dauer von sechs bis höchstens 12 Monaten an. Häufig wird in Form einer Trainingsphase vorab geklärt, ob das Angebot für den Klienten/die Klientin passt und ob eine Übernahme in ein Dienstverhältnis möglich und sinnvoll erscheint. Sobald die TeilnehmerInnen in ein Dienstverhältnis eintreten, gelten die jeweiligen Kollektivverträge der Betriebe. Studien bestätigen: Eine Beschäftigung im Sozialintegrativen Unternehmen wirkt sich für die Transitarbeitskräfte im weiteren Erwerbsleben finanziell positiv aus.

Wiener Sozialintegrative Unternehmen finanzieren sich aus Mitteln des/der Arbeitsmarktservice Wien Bundessozialamt Fonds Soziales Wien Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds Wiener Sucht- und Drogenkoordination Europäischen Sozialfonds der Europäischen Union

Innovation und regionale Wertschöpfung Sozialintegrative Unternehmen schaffen innovative Produkte und bieten Dienstleistungen an. So tragen sie zur regionalen Wertschöpfung bei. Durch die Einkäufe der Sozialintegrativen Unternehmen bei zumeist regionalen Betrieben wird allein in Wien jährlich ein Umsatz von mehreren Millionen Euro erwirtschaftet.

Welchen gesellschaftlichen Nutzen haben Sozialintegrative Unternehmen? Alle Beschäftigten in Sozialintegrativen Unternehmen unterliegen der Sozialversicherungspflicht und bekommen einen Lohn, der kollektivvertraglich geregelt ist. So werden staatliche Transferzahlungen wie Arbeitslosenunterstützung und Bedarfsorientierte Mindestsicherung eingespart. Gleichzeitig wird die Kaufkraft erhöht, und die Einnahmen der öffentlichen Hand steigen. Da sich die Beschäftigung auf das Einkommen der Betroffenen im weiteren Erwerbsleben positiv auswirkt, leisten Sozialintegrative Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Armutsvermeidung. Einkommensschwache oder armutsgefährdete Menschen kaufen bei Sozialintegrativen Unternehmen zu sozialverträglichen Preisen ein (z.b. bei Sozialmärkten oder Secondhand-Geschäften). Weiters bieten Sozialintegrative Unternehmen wichtige Nischen- Dienstleistungen an, die sich für Betriebe am freien Markt nicht rechnen und daher nicht angeboten würden wie z.b. Besuchsdienste für ältere und kranke Menschen oder kleinere Reparaturen im Haushalt. Immer mehr Menschen möchten umweltbewusst leben. Sozialintegrative Unternehmen unterstützen sie dabei mit einer Vielfalt innovativer Produkte und Dienstleistungen: z.b. mit der Annahme, der Reparatur und dem Verkauf gebrauchter Elektro- und Haushaltsgeräte oder mit Secondhand-Kleidung oder Möbeln; mit Designund Gebrauchsgegenständen aus recycelten Materialien.

Wiener Dachverband für sozial-ökonomische Einrichtungen Parhamerplatz 9/5 A-1170 Wien T +43 (01) 720 38 80 F +43 (01) 720 38 80-20 E office@dse-wien.at W www.dse-wien.at 1. Auflage, November 2011 Layout: Kreativwarenhandlung, www.kwh.co.at Bilder: photocase: ohneski, magieradesign, dommy.de, knallgrün, maspi, eskemar, manun, fotolia: iamnao