Auslandssemester in Budapest Für den Inhalt dieses Berichts trage ich die alleinige Verantwortung. Ich heiße Jonathan Pünder und habe mein Wintersemester 2015/2016 als Auslandssemester in Budapest verbracht. Der Aufenthalt begann dort Anfang September und endete Ende Januar. Um in Budapest aber studieren zu können muss man sich bereits mehrere Monate zuvor um diesen Platz bewerben. In meinem Fall war das Anfang des Jahres 2015. Aufgabe war dann zunächst sich 3 favorisierte Städte heraus zu suchen, wo man am liebsten sein Auslandssemester verbringen möchte. Auf Platz 1 bei mir war Prag. Budapest folgte auf Platz 2. Letztlich bekam ich in Budapest, womit ich aber auch sehr zufrieden war. Danach war es meine Aufgabe sich darum zu kümmern welche Fächer auch hier in Aachen anerkannt werden und ich musste mir Unterschriften von einigen Mitarbeitern einholen um Dokumente wie das Learning Agreement zu vervollständigen. Da kann ich definitiv empfehlen sich früh genug drum zu kümmern, da es viel Zeit braucht bis man alle nötigen Unterschriften hat. Desweiteren war es meine Aufgabe mich um den Transfer nach Budapest zu kümmern. So war es nun am Sonntag, dem 31. August soweit, dass ich von Düsseldorf aus nach Budapest geflogen bin. Der Flug dauert knapp 3 Stunden. Ich selber bin ein wenig schlecht vorbereitet nach Budapest gekommen, was die Wohnungssuche betrifft. Ich hatte nur ein Hostel für eine Woche gebucht und hatte gehofft in der ersten Woche dann selber in Budapest eine Wohnung zu finden. Vom Flughafen in Budapest dauert es knapp eine Stunde mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Budapest. Das Ticket kostet glaub ich 1,50 und der Weg war nicht schwer. In Budapest angekommen war es für mich von Vorteil, dass noch 3 befreundete Kommilitonen ebenfalls ihr Auslandssemester mit mir in Budapest verbringen. So habe ich die erste Woche mit ihnen im selben Hostel verbracht und man konnte sich zusammen um die ersten organisatorischen Aufgaben kümmern. Was die Wohnungssuche betrifft war es am sinnvollsten sich über Facebook in verschiedensten Gruppen über Wohnungsangebote zu informieren. Eine von der Uni angebotene Wohnungssuchhilfe war wenig hilfreich. Ich selber hatte jedoch Glück, dass meine zweite Wohnungsbesichtigung schon erfolgreich war. So konnte ich nach 5 Tagen in Budapest schon meinen Mietvertrag unterschreiben und zog in eine 3 Personen Wg ein. Die Wohnung teilte ich mir mit einem
Polen und einem Italiener. Ich habe mich mit beiden verstanden, doch nur mit dem Italiener habe ich auch sonst etwas unternommen. Bei der Wohnung hatte ich außerdem Glück, dass der Vermieter sehr nett war. Dieser wohnte mit seiner Familie direkt im Haus neben an und kam sogar manchmal bei uns vorbei um mit uns zu reden und etwa von seinem selbst gemachten Palinka zu trinken. Palinka ist so etwas wie das Nationalgetränk in Ungarn. Es ist ein hochprozentiger Schnaps, den es in verschiedenen Geschmacksrichtungen gibt. Die Wohnung selber war zwar nicht sonderlich groß aber vollkommen ausreichend und hatte sogar für jeden ein einzelnes Bad. Gerade die Lage war aber sehr gut. Zur Uni waren es nur 10 Minuten zu Fuß und man musste nur einmal die Donau überqueren. Auch sonst war Die Lage sehr zentral und ich war daher hoch zufrieden mit der Wohnung. Außer der Wohnungssuche war aber gerade die erste Woche sehr entspannt. Es ist halt eine Einführungswoche. Es geht darum die Stadt- und die Uni besser kennen zu lernen um sich überall zurecht zu finden. Gerade in der ersten Woche soll auch der Spaß im Vordergrund stehen und man geht eigentlich jeden Tag feiern und genießt die Stadt. Jedem der nämlich noch nicht in Budapest war kann ich eine Reise dorthin definitiv empfehlen. Ich fand die Stadt sofort extrem schön und fand es angenehm dort zu leben. Desweiteren lernt man durch das Erasmusprogramm auch schnell neue Leute aus der ganzen Welt kennen. Nach der ersten Woche gingen dann auch langsam die Kurse in der Uni los. Die Uni war von meiner Wohnung aus schnell erreichbar. Andere hatten jedoch weitere Wege da. Ich selber hatte mich in dem Semester für 5 Kurse angemeldet. Die Kurswahl war aber nicht so einfach, da die Auswahl nicht so groß war und die Fächer nicht so oft wirtschaftlich ausgerichtet waren. Am Ende kam ich aber auf meine abgezielte Anzahl an Credit-Points. Unteranderem hatte ich mich auch für den ungarisch Kurs angemeldet, der an der Rwth nicht angerechnet wird. Sehr erfolgreich war ich in diesem Kurs auch nicht, weil die Sprache echt sehr schwer ist. Allerdings muss ich sagen, dass dies der witzigste Kurs im Semester war, weil alle Teilnehmer ihre Probleme mit der Sprache hatten und es somit immer wieder zu witzigen Situationen kam. Generell sind die Kurse so aufgebaut, dass man immer wieder im Semester Mid-terms hat, welche dann die Noten ausmachen. Ich fand das sehr angenehm, da man dann nicht alles am Semesterende lernen musste. Außerdem war das unterrichtete Niveau unter dem, was wir hier in Aachen haben. Die Notenverteilung in Ungarn liegt zwischen 1 und 5. Eine 1 ist dabei die schlechteste und eine 5 die beste Note. In meinen 5 Fächern hatte ich dann einmal eine 4 und viermal eine 5. Zurzeit bin ich noch dabei mich um die
Anerkennung aller Noten und Fächer zu kümmern, aber ich gehe davon aus, dass das alles klappen wird. Man muss nur im Vorfeld des Aufenthalt sich um ein korrekt ausgefülltes Learníng Agreement kümmern, wobei einem bestätigt wird, dass die belegten Fächer auch angerechnet werden. Im Anschluss an das Auslandssemester muss man sich dann an der Uni im Ausland noch ein Transcript of Records besorgen und einen Erfahrungsbericht schreiben um die Anerkennung der Fächer sicher zu stellen. Die Uni nahm aber zum Glück nicht allzu viel Zeit in Anspruch, sodass man genug Zeit für Freizeit im Alltag hatte. Man kann in Budapest eigentlich jeden Tag etwas unternehmen, egal ob tagsüber oder Abends. In den ersten beiden Monaten konnte man auch noch gut draußen sein und so haben wir öfters Fußball gespielt oder draußen entspannt. Abends gibt es in Budapest genug Möglichkeiten um Spaß zu haben und es sollte für jeden etwas dabei sein. Desweiteren sind auch Autotouren in benachbarte Länder sehr zu empfehlen. Ich habe mir zum Beispiel einmal mit 6 Freunden ein Auto gemietet und wir sind für 5 Tage unteranderem nach Krakau gefahren und haben auch sonst auf dem Weg schöne Sehenswürdigkeiten entdeckt. Außerdem habe ich Städte wie Wien, Bratislava und kleinere Städte in Ungarn angeschaut, die auch definitiv einen Besuch Wert sind. In Budapest selber gibt es auch verschiedenste Sehenswürdigkeiten, die man im Laufe des Aufenthalts aber auch alle gesehen haben sollte und auch wird. Im Winter kann man dort außerdem gut Schlittschuhlaufen und die Weihnachtsmärkte genießen. Insgesamt kann ich sagen, dass mir das Semester in Budapest sehr gut gefallen hat und ich es definitiv weiter empfehlen kann dort zu studieren. Generell ist Budapest eine sehr schöne Stadt in der es Spaß macht zu leben. Desweiteren lernt man im Erasmus schnell neue Leute kennen, mit denen man viel Spaß hat und man neue Sachen entdecken kann. Über Erasmus werden auch durchgängig Touren und Partys angeboten, sodass man auch über das ganze Semester etwas neues erlebt und sich in seiner neuen Stadt wohlfühlt. Allerdings ist es aufgrund des Erasmus Programms schwer mit Ungarn in Kontakt zu kommen, da alle Kurse nur für Erasmus-Studierende sind und man daher kaum mit Ungarn zu tun hat. Die Kurse sind jedoch auch alle auf Englisch, sodass man dort keine Sprachprobleme haben sollte und man verbessert auch definitiv seine Englischkenntnisse und fühlt sich generell viel sichere und wohler nach einem Semester wenn man dann Englisch spricht. Zudem ist es von
Budapest auch einfach andere Städte in Osteuropa zu besuchen, da Budapest eine zentrale Lage dort besitzt. Wie gesagt war ich in Bratislava und Wien. Die beiden Städte sind etwa 3 Stunden entfernt. Im Sommer bietet es sich meiner Meinung nach an die kroatische Küste zu erreichen da es dort bei gutem Wetter besonders schön sein wird das Meer und die Landschaft zu genießen.. Ab Ende Oktober sind die Temperaturen aber zu kalt um dann noch Richtung Meer zu fahren, sodass ich diese Fahrten eher im Sommersemester durchführen würde. Das Wetter war im September noch sehr gut, wird dann mit der Zeit aber merkbar kälter und die Winter sind auch ein bisschen kälter als noch hier in Mittedeutschland. Desweiteren ist in Budapest das Verkehrsnetz sehr gut. Egal ob mit der Metro, der Tram oder dem Bus. Die Verbindungen sind einfach und schnell. Es kommt einem eben wie in einer europäischen Hauptstadt vor. Durch die Metro gelangt man ohne Probleme schnell von einem zum anderen Platz und man gewöhnt sich schnell an der Fahrplan, sodass man nur am Anfang mal in die falsche Richtung fährt. Außerdem ist es meiner Meinung nach sehr sinnvoll sich das Monatsticket für das Verkehrsnetz in Budapest zu holen, welches für einen Monat umgerechnet 15 kostet. Da sonstige Einzelfahrten immer etwa 1,50 kosten lohnt es sich schnell dieses Ticket zu holen, da auch öfters in den Bahnen die Tickets kontrolliert werden. Bei Kontrollen muss man allerdings auch immer das Monatsticket plus gültigem Studentenausweis mit Lichtbild dabei haben, da man sonst direkt 50 zahlen muss und der Ausweis dabei nicht nachgezeigt werden kann. Abschließend glaube ich, dass jeden ein Auslandssemester mit Erasmus weiterbringt und auch gefallen wird. Man sollte sich einfach auf das neue einlassen. Als Stadt für ein Auslandssemester kann ich dabei auch gerade Budapest empfehlen, denn dass ich meine Zeit in Budapest verbringen konnte war letztlich auch ein Glücksfall, da Budapest echt eine tolle Stadt ist und man da eine super Zeit verbringen wird.
Der Heldenplatz in Budapest
Aussicht auf das Parlament