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Transkript:

P R E S S EI N FO R M AT I O N Wien, 25. Oktober 2016 Bank Austria Analyse: Warum die Arbeitslosenquote nicht überall in Europa sinkt Verbesserung der Lage am Arbeitsmarkt im EU-Durchschnitt seit 2013 Unterschiedliche Konjunktur sowie Entwicklung des Arbeitskräfteangebots sorgen für länderspezifisch deutlich abweichende Trends Verbesserte Konjunktur reduzierte die Arbeitslosenquote in fast allen EU-Mitgliedsländern, ausgenommen Finnland, Rumänien und Zypern Veränderung des Arbeitskräfteangebots hat die Arbeitslosenquote in vielen ost- und südeuropäischen Ländern entlastet In einigen west- und nordeuropäischen Ländern hat der Angebotseffekt den zumeist positiven Konjunktureffekt konterkariert auch in Österreich In Österreich übertrifft der Angebotseffekt sogar den Konjunktureffekt, daher stieg die Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent (2013) auf 5,7 Prozent (2015) an, statt auf 4,4 Prozent zurückzugehen Die anhaltende Konjunkturerholung führt in Europa insgesamt zu einer Entspannung der Lage am Arbeitsmarkt. Neben der positiven Wirkung der Konjunktur ist die Veränderung des Arbeitskräfteangebots ein ganz entscheidender Faktor für die Entwicklung der Arbeitslosenquote in den einzelnen EU-Mitgliedsländern. Dabei hat sich seit 2013 ein klares regionales Muster herausgebildet: In vielen süd- und osteuropäischen Mitgliedsländern hat der Angebotseffekt den positiven Konjunktureffekt unterstützt, während er in einigen west- und nordeuropäischen Ländern den zumeist positiven Konjunktureffekt zumindest teilweise konterkariert hat, fasst Chefökonom Stefan Bruckbauer die Ergebnisse einer aktuellen Analyse 1 der Bank Austria zum europäischen Arbeitsmarkt zusammen. 1 Die aktuelle Analyse der Bank Austria Warum die Arbeitslosenquote in Europa nicht überall sinkt ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage der Bank Austria kostenlos verfügbar (http://www.bankaustria.at/boersen-und-research-analysen-und-research-oesterreich-wirtschaftsanalysen-undstudien.jsp) 1

Auch in Österreich ist das Arbeitskräfteangebot durch eine steigende Frauenbeschäftigung, einen Anstieg der Erwerbstätigkeit älterer Arbeitnehmer und durch Zuwanderung gewachsen. In Österreich war zwischen 2013 und 2015 der entlastende Konjunktureffekt geringer als der gegenläufige Angebotseffekt, daher ist die Arbeitslosenquote von 5,4 auf 5,7 Prozent gestiegen. Der positive Konjunktureffekt für sich allein genommen, hätte die Arbeitslosenquote 2015 auf 4,4 Prozent gesenkt, errechnet Bruckbauer 2. Konjunkturerholung senkt Arbeitslosigkeit in Europa aber nicht überall Seit 2013 wirkt die Konjunkturerholung positiv auf den Arbeitsmarkt. Bis 2015 ist die Arbeitslosenquote in der Europäischen Union im Durchschnitt um immerhin fast 1 ½ Prozentpunkte auf 9,4 Prozent im Jahresdurchschnitt gesunken. Der rückläufige Trend setzte sich 2016 weiter fort. Ende September betrug die Arbeitslosenquote in der Europäischen Union saisonbereinigt nur noch 8,6 Prozent. Dahinter steht jedoch eine sehr unterschiedliche Entwicklung auf den Arbeitsmärkten der einzelnen Länder, meint Bruckbauer. In den fünf Ländern Belgien, Finnland, Frankreich, Luxemburg und Österreich lagen die nationalen Arbeitslosenquoten im Jahresdurchschnitt 2015 über dem jeweiligen Vergleichswert von 2013. Dem gegenüber hat sich die Arbeitslosenquote in einigen EU-Ländern überdurchschnittlich stark verbessert. Zum einen in jenen Ländern, die vor dem Beginn der Erholung in Europa besonders stark unter der Wirtschaftskrise gelitten hatten, wie etwa Spanien, Irland, Portugal und Griechenland. Zum anderen auch in vielen osteuropäischen Mitgliedsstaaten, wie unter anderem in Bulgarien und der Slowakei. Je stärker das Wirtschaftswachstum, desto stärker ist im Regelfall auch die Beschäftigung gestiegen und hat den Arbeitsmarkt entlastet. Für die unterschiedliche Entwicklung der Arbeitslosenquote in den Ländern der EU seit 2013 ist somit eine unterschiedliche Konjunkturentwicklung hauptverantwortlich, meint Bank Austria Ökonom Walter Pudschedl. Im Durchschnitt der EU-28 lag die Wirtschaftsleistung 2015 um 3,3 Prozent real über dem Jahr 2013. Die Beschäftigtenzahl ist im gleichen Zeitraum um 2,4 Prozent gestiegen. Die fünf Länder mit steigender Arbeitslosenquote weisen, mit Ausnahme von Luxemburg, eine nur unterdurchschnittlich starke Wirtschaftsentwicklung und damit zusammenhängend eine unterdurchschnittliche Beschäftigungsdynamik auf. So war in Österreich die Wirtschaftsdynamik in diesem Zeitraum mit 1,6 Prozentpunkten nur etwa halb so hoch wie im EU-Durchschnitt und auch die Beschäftigung stieg mit nur 0,9 Prozent gemäß Eurostat-Daten deutlich weniger. 2 Die Analyse der Bank Austria stellt rein deskriptiv die Veränderung des Arbeitskräfteangebots in den EU- Mitgliedsländern dar und enthält keine Diskussion über Auswirkungen von Migration. Weder die positive oder negative Veränderung des Potenzialwachstums durch Zu- oder Abwanderung noch mögliche Verdrängungs- oder Entlastungseffekte am Arbeitsmarkt in den einzelnen Ländern werden thematisiert. 2

Einfluss des Arbeitskräfteangebots auf die Arbeitslosigkeit Der Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Ländern der EU bei steigender Wirtschaftsleistung fällt jedoch geringer aus als der Anstieg der Beschäftigung. Das zeigt, dass neben der Konjunktur auch die Veränderung des Arbeitskräfteangebots für die Entwicklung der Arbeitslosenquote ausschlaggebend ist, meint Pudschedl. In der EU-28 ist zwischen 2013 und 2015 das Arbeitskräfteangebot (Anzahl der Beschäftigten und Arbeitssuchenden) um 0,8 Prozent bzw. fast zwei Millionen gestiegen. Dabei unterscheidet sich die Entwicklung des Arbeitskräfteangebots in den einzelnen Ländern der EU sehr stark voneinander. In 12 der 28 Länder der Europäischen Union hat das Arbeitskräfteangebot überdurchschnittlich stark zugenommen. In Luxemburg, dem Land mit dem stärksten Anstieg der Arbeitslosenquote, war auch der Anstieg des Arbeitskräfteangebots mit fast 9 Prozent am stärksten. Auch Österreich zählt mit einem Plus von 1,4 Prozent zu den Ländern mit einem überdurchschnittlich starken Zuwachs. In neun Ländern sank das Arbeitskräfteangebot hingegen. Dazu gehören vor allem einige südeuropäische Länder, wie Spanien, Portugal und Zypern, wo es aufgrund der Wirtschaftskrise zur Abwanderung von Arbeitskräften kam, sowie osteuropäische Länder, wo das Arbeitskräfteangebot auch aufgrund struktureller Faktoren, wie hoher Lohndifferenziale zu anderen EU-Ländern und geringer Beschäftigungsmöglichkeiten, abgenommen hat. Die Entwicklung der Arbeitslosenquote zwischen 2013 und 2015 war in den EU-Ländern in sehr unterschiedlichem Ausmaß von der Konjunktur und der Veränderung des Angebots am Arbeitsmarkt bestimmt. In einer Simulation haben die Ökonomen der Bank Austria die Veränderung der Arbeitslosenquote in eine Konjunktur- und eine Angebotskomponente 3 zerlegt. Unsere Aufteilung der Veränderung der Arbeitslosenquote seit 2013 in eine Konjunktur- und eine Angebotskomponente zeigt für 25 von 28 EU-Mitgliedsländern einen positiven Einfluss der Konjunktur auf den Arbeitsmarkt. Dagegen begünstigte ein sinkendes Arbeitskräfteangebot nur in neun Ländern die Lage am Arbeitsmarkt, so Pudschedl. In Finnland nahm das Arbeitskräfteangebot zu und war für rund 40 Prozent des Anstiegs der Arbeitslosenquote verantwortlich. In den übrigen vier Ländern der EU mit einer höheren Arbeitslosenquote als 2013 dämpfte die Konjunktur zwar den Auftrieb der Arbeitslosigkeit. Der positive Effekt war jedoch nicht stark genug, um die Belastung durch den Zuwachs des Arbeitskräfteangebots vollständig kompensieren zu 3 In der Berechnung des Angebotseffekts unterstellen die Ökonomen der Bank Austria vereinfachend, dass sich die tatsächlich gemessene Veränderung der Beschäftigung zwischen 2013 und 2015 in exakt dem gleichen Ausmaß in einer gegenläufigen Veränderung der Anzahl an Arbeitssuchenden niedergeschlagen hat. Im Vergleich der tatsächlichen Arbeitslosenquote für 2015 mit der auf Basis dieser simulierten Anzahl an Arbeitssuchenden errechneten Arbeitslosenquote (bei gleicher Beschäftigtenzahl) ergibt sich der von uns berechnete Angebotseffekt. Der Konjunktureffekt ergibt sich durch Abzug des Angebotseffekts von der tatsächlichen Veränderung der Arbeitslosenquote zwischen 2013 und 2015. 3

können. Bei starrem Arbeitskräfteangebot wäre in Luxemburg durch die Konjunkturverbesserung sogar ein Arbeitskräftemangel gegeben. In Belgien läge die Arbeitslosenquote 2015 um 0,4 Prozentpunkte unter dem Wert aus 2013 bei 8 Prozent (tatsächlich 8,5 Prozent), in Frankreich sogar um 2,1 Prozentpunkte tiefer bei 7,8 Prozent (tatsächlich 10,4 Prozent) und in Österreich um einen Prozentpunkt unter dem Wert von 2013 bei 4,4 Prozent (tatsächlich 5,7 Prozent). Arbeitskräftemobilität in EU steigt Der Anstieg des Arbeitskräfteangebots im EU-Durchschnitt betrug 0,8 Prozent bzw. fast 2 Millionen seit 2013. Abzüglich der Zuwanderung aus dem EU-Ausland ist das Arbeitskräftepotenzial in der EU seit 2013 um nicht ganz 1,9 Millionen gestiegen. Davon ist in den einzelnen EU-Ländern zusammengenommen ein Plus von rund 0,9 Millionen auf den Anstieg der nationalen Erwerbsbevölkerung zurückzuführen. Ein etwas größerer Zuwachs des Arbeitskräfteangebots um rund 1 Million ist durch EU-Bürger verursacht, die außerhalb ihres jeweiligen Heimatlandes zusätzlich am Arbeitsmarkt aufgetreten sind. Rund ein Viertel dieser EU-Bürger stammen aus den alten Mitgliedsländern, der sogenannten EU-15. Die große Mehrheit von rund drei Vierteln sind EU-Bürger aus den neuen Mitgliedsstaaten. Bedingt durch die vollständige Öffnung der Arbeitsmärkte für Arbeitskräfte aus den neuen osteuropäischen Mitgliedsländern hat sich die an sich in den vergangenen Jahren bereits stark gestiegene Mobilität der Arbeitnehmer in Europa zusätzlich erhöht. Insgesamt weist rund die Hälfte aller EU-Länder eine positive Wanderbilanz bei Arbeitskräften aus anderen EU-Ländern auf. In Relation zum jeweiligen Beschäftigtenstand war dabei der Zuwachs zwischen 2013 und 2015 in Luxemburg mit 1,6 Prozent, vor Österreich mit 1,3 Prozent und dem Vereinigten Königreich mit 1,0 Prozent am stärksten. 4

Rückfragen: Bank Austria Economics & Market Analysis Austria Walter Pudschedl, Tel. +43 (0) 50505-41957; E-Mail: walter.pudschedl@unicreditgroup.at 5