09. MAI 2014 Für unsere 1. Veranstaltung haben wir uns 7 Hausmittel herausgesucht, die unserer Erfahrung nach bekannt und auch in den unterschiedlichsten Kulturkreisen angewendet werden. Natürlich standen alle 7 Hausmittel vor Ort als Anschauungsobjekte für den interkulturellen Meinungsaustausch bereit. Es wurde gerochen, geschmeckt, probiert, gelacht, und ob der unterschiedlichen Wirkungen gestaunt! Knoblauch: Der Knoblauch wirkt antibakteriell, desinfizierend, krampflösend und sekretionssteigernd. Ebenso wird er zur Abwehr stechender Insekten verwendet. Darüber hinaus stärkt er das Immunsystem und wirkt so vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten. Verbreitungsgebiet: Als Herkunftsgebiet gilt das zentrale bis südliche Asien, als sekundäres Zentrum der Mittelmeerraum. Heute wird Knoblauch auf der ganzen Welt angebaut. Anwendung: Anwendungsgebiete: Bei Magen- und Darmstörungen, zur Vorbeugung und Behandlung von Alterungsprozessen des Gefäßsystems sowie zur Unterstützung der Behandlung von Schlafstörungen, Bluthochdruck, allgemeiner Schwäche und Leistungsminderung. Äußerlich kann man den Knoblauch zur Behandlung von Pickel oder Warzen nutzen. Hierfür schneidet man eine Knoblauchzehe in Scheiben. Die Pickel bestreicht man mit dem Knoblauch; für die Behandlung von Warzen nimmt man ein Pflaster, klebt mit diesem die Knoblauchscheiben auf die betroffene Stelle und lässt diese über Nacht einwirken. Honig: Vitamine: Vitamin B1, B2, Pantothensäure, Lactoflavin, Nicotinsäure, thiamin, Pyridoxin, Biotin, Folsäure; Vit. C. Bei Bronchialerkrankungen wie Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit, Erkältungen ist Honig ein altbewährtes Hausmittel. Anwendung erfolgt als Tee oder Milch mit Honig, beziehungsweise wird Honig in mehreren kleinen Gaben langsam auf der Zunge zergehen lassen. Wichtig: Getränke nur warm, aber nicht heiß mit Honig süßen, um Enzyme nicht zu zerstören; außerdem rasch trinken und nicht in einer Thermoskanne über längere Zeit warm halten. Sinnvoll: Kombination mit
Vitaminhaltigen Säften, z.b. Honig-Zitronen- Limonade bei Fieber. Wirkung dürfte wiederum über den Inhibingehalt des Honigs erfolgen! Die Wirkung auf die Verdauung von Honig ist nicht zu vergessen.diastase wirkt als stärkespaltendes Enzym; günstige Wirkung von Honig bei Magengeschwüren, Anregung der Darmbewegung (Honig fördert die Verdauung). Bei seltenen Fällen von Unverträglichkeit von Honig sollten verschiedene Sorten versucht werden; insbesondere heller Rapshonig und dunkle Waldhonigsorten werden auch von (Säure-)empfindlichen Personen gut vertragen. Kamille: Die Kamille ist eine der beliebtesten Heilpflanzen in Europa. Die Kamille gilt als antibakteriell, austrocknend, beruhigend, blutreinigend, harntreibend, krampflösend, menstruationsfördernd, milchbildend, schmerzlindernd, schweißtreibend und tonisierend. Sie findet auf folgenden Gebieten Anwendung: Kamille ist ideal bei schlecht heilenden Wunden von Haut und Schleimhaut. Beispiel: Umschläge bei einem Unterschenkel-Geschwür. Zur Förderung der Heilung bei Entzündungen im Genitalbereich sind 1x-tägliche Kamillen-Sitzbäder sinnvoll. Bei Erkältung, Schnupfen oder Entzündung der Nasennebenhöhlen führt das Einatmen heißer Kamillen-Dämpfe oft zu rascher Besserung. Auch das Allgemein-Befinden hebt sich dabei. Bei dickem Hals kann mit Kamille gegurgelt werden. Weitere Anwendungsgebiete sind akute oder andauernde Entzündungszustände der Magenschleimhaut (Gastritis) sowie Magen-Geschwüre (Ulkus). Sehr hilfreich ist Kamille auch bei Reizdarm (Krämpfe, Durchfälle abwechselnd mit Verstopfung) oder gesteigerter Gasbildung im Darm (Blähungen, kurze krampfartige Leib-Schmerzen)
Ingwer: Ingwer gehört zu den Acht Schätzen der Chinesischen Heilküche. Haben Sie Glieder-, Muskel- oder rheumatische Beschwerden, die bei Wärme besser werden. Dann können Sie Ihr Befinden mit einem Ingwerbad verbessern. Nehmen Sie dazu ein 2 cm Stück langes Stück Ingwer, schneiden es in Scheiben und köcheln diese Scheiben in ca. 1 Liter Wasser 5-10 Minuten. Diesen Sud geben Sie in Ihr Badewasser und genießen 15 Minuten ein wärmendes Ingwerbad. Ingwer wirkt aber auch bei (Zahn)Entzündungen, Athrose, Muskelkater, bei Übelkeit und Erbrechen, nachweislich sogar gegen Alzheimer und er stärkt das Immunsystem. Ob frisch gegessen, oder als Tee mit Biozitrone, er wirkt wärmend, gesundheitsfördernd und schmeckt gut. Kartoffeln: Ob schmerzende Schulter, Athrose im Knie, Sodbrennen, Nierenleiden, hartnäckiger Husten oder Erkältung- mit Kartoffeln lassen sich diese und andere Beschwerden auch ohne Arzneimittel lindern und zum Teil sogar heilen. Die Knolle aus den Anden ist viel mehr als eine Sättigungsbeilage. Warme Kartoffelwickel: Kartoffeln wie Pellkartoffeln kochen, zerdrücken und in eine Mullbinde geben. Handtuch auf die betroffene Stelle legen, Kartoffeln darauf geben und mit einem Wollschal umwickeln. Etwa eine Stunde einwirken lassen. Aber Vorsicht: Nicht zu heiße Kartoffeln verwenden, sonst besteht Verbrennungsgefahr. Gegen Sodbrennen hilft eine Kartoffel, roh gegessen.
TOPFEN: Topfen ist ein bewährtes Hausmittel und vielseitig einsetzbar. Er wirkt abschwellend, schmerzlindernd und entzündungshemmend. Aufgrund seiner guten Hautverträglichkeit eignet er sich auch für die Anwendung auf empfindlicher Haut. Magertopfen hat im Vergleich zum normalen Topfen den Vorteil, dass er eine festere Konsistenz aufweist und weniger nässt. Kalter Wickel* Die Anwendung eines kalten Topfenwickels empfiehlt sich bei vielen Beschwerden. Zum Beispiel bei Fieber, Kopfschmerzen, akuten Entzündungen, Schwellungen, Tennisarm, oberflächlicher Venenentzündung, Krampfadern, Sonnenbrand, Insektenstiche, Juckreiz, Ekzeme und Akne. Dazu einfach den Topfen fingerdick auftragen und mit einer Frischhaltefolie umwickeln. Natürlich kann man auch eine Stoffunterlage verwenden. In diesem Fall die vier Seiten einschlagen und den so entstandenen Wickel mithilfe eines weiteren Stofftuchs, das die Feuchtigkeit auffängt, an der betreffenden Körperstelle fixieren. Der Wickel muss immer dann entfernt werden, sobald er sich nicht mehr kalt anfühlt bzw. der Topfen eingetrocknet ist. Warmer Wickel* Der warme Topfenwickel findet bei Fieber, Bronchitis und Lungenentzündung seine Anwendung und wirkt fiebersenkend, hustenstillend und schleimlösend. Er ist eine begleitende Therapiemöglichkeit. Sie sollten in jedem Fall Ihren Arzt oder Apotheker aufsuchen. Ein warmer Wickel kann mehrere Stunden am Körper bleiben, vorausgesetzt er bleibt so lange warm. Sobald er abkühlt oder als unangenehm empfunden wird, sollte er entfernt werden. Nach Abnahme des Wickels empfiehlt es sich, dem Körper Ruhe und Wärme zu gönnen. Die Zubereitung erfolgt übrigens genau wie beim kalten Wickel. Praktischer Tipp: Zum Erwärmen des Topfens gibt man ihn am besten zwischen zwei mit warmem Wasser gefüllten Wärmeflaschen. Essig: Bei Fieber ein, in Essig getränktes Tuch um die Füße wickeln und mit einem trockenen Tuch abdecken. Solange einwirken lassen, bis das Essigtuch getrocknet ist. Bei Bedarf wiederholen. Auch kalte Fuß- und Wadenwickel sind zu empfehlen. Fußschweiß verschwindet durch Einreiben der Füße mit Essigwasser nach dem Fußbad.
Bei Ohnmacht den Betroffenen an starkem Essig riechen lassen und damit auch Schläfen, Gesicht, Hände und Füße einreiben. Rote Flecken nach Insektenstichen behandelt man mit kalten Umschlägen aus Wasser und Weinessig. Auch eine Auflage aus rohen, geriebenen Kartoffeln ist hilfreich. Bei Sonnenbrand Apfelessig mit kaltem Wasser verdünnen, darin saubere Tücher tränken und auf die Haut legen.