SpitalPharmazie Seite: 1 von 8 : 07.03.2013 Autorisierte Kopie Nr.: 03 Bo 07.03.2013 Dokumentennummer: LL0038V03.doc Vergleichstabelle: Statine Prüfung und Genehmigung Funktion: Name: Datum: Unterschrift: Autor Leiter Klinikbetreuung Leiter Klinische Pharmazie Dr. S. Zeggel Dr. H. Plagge D. Bornand Leiter Qualitätssicherung Dr. S. Deuster Historie und Gültigkeitsdauer Die vorliegende ersetzt die Version LL0038V02, gültig ab: 10.12.2009 Diese ist gültig bis zur nächsten Revision, längstens jedoch bis 3 Jahre nach dem Gültigkeitsdatum gemäss Kopfzeile Übergeordnete und Mitgeltende Dokumente DokumentenNr.: Titel Ausgabedatum ArzneimittelKompendium der Schweiz 2012 RL0023V04 n 09/2012 Verteiler Autorisierte Kopien gemäss Verteilerliste Informationskopien an: Ärzteschaft Pflegepersonal einzelne/mehrere/alle Stationen einer/mehrerer/aller Kliniken Bemerkung Nur die mit GROSSBUCHSTABEN geschriebenen Arzneimittel sind in der Arzneimittelliste gelistet und in der SpitalPharmazie an Lager.
SpitalPharmazie Seite: 2 von 8 : Dokumentennummer: LL0038V03.doc Abkürzungsverzeichnis AML Arzneimittelliste KI Kontraindikation AUC Area under the curve NI Niereninsuffizienz BV Bioverfügbarkeit RetTab Retardtablette d Tag s.o. Siehe oben H Stunde t 1/2 Elim Eliminationshalbwertszeit J Jahre Wo Woche k.a. Keine Angabe WS Wirkstoff WW Wechselwirkung Die Angaben dieser wurden nach bestem Wissen zusammengetragen, es kann jedoch keine Garantie für die Richtigkeit der Angaben übernommen werden. Vergleich mit Livazo (Pitavastatin) Pitavastatin hat bezüglich der LDLSenkung eine ähnliche Wirkung wie Atorvastatin, wobei eine äquivalente Dosierung von 2 mg Pitavastatin 20 mg Atorvastatin entspricht [Masana et al. Atheroscler Suppl 2010]. Im Vergleich zu Atorvastatin hat Pitavastatin aber ein geringeres Nebenwirkungspotential, da es nur marginal über das CYPSystem abgebaut wird und stattdessen glucuronidiert wird. Pitavastatin ist nicht in der AML gelistet, die SpitalPharmazie empfiehlt die kurzfristige Substitution mit Atorvastatin. Copyright SpitalPharmazie 2013 Diese darf ohne ausdrückliche Genehmigung des Autors nicht kopiert und in andere Websites oder Medien übernommen werden.
SpitalPharmazie Seite: 3 von 8 LL0038V03.doc Wirkstoff in Salzform Darreichungsformen (oral) Teilbarkeit / Dosishalbierung AtorvastatinCalcium Trihydrat Filmtabletten 10 mg, 20 mg, 40 mg, 80 mg (80 mg nicht in AML) 10 mg: nein (keine Bruchrille) 20 mg, 40 mg: ja (Bruchrille) in Wasser dispergierbar Ja [1,2] zermörserbar / sondengängig Zermörserbar und sondengängig Die Stabilität und Verträglichkeit kann jedoch beeinflusst werden. [2] AtorvastatinMepha Sortis PravastatinNatrium Simvastatin RosuvastatinCalcium FluvastatinNatrium Tabletten 20 mg, 40 mg (40 mg nicht in AML) 20 mg: ja (Bruchrille) 40 mg: nein (keine Bruchrille) Ja. Achtung, Wirkstoff ist lichtempfindlich. Zermörserbar und sondengängig (innerhalb 10 Minuten verabreichen) Lactabs 10 mg, 20 mg, 40 mg, 80 mg (10 mg und 80 mg nicht in AML) 10 mg: nein (keine Bruchrille) 20 mg, 40 mg, 80 mg: ja (Bruchrille) Ja (nach Zermörsern). Beim Dispergieren bleibt etwas Rückstand vom Filmüberzug, der aber nicht problematisch ist. Zermörserbar und sondengängig (Sonde gut nachspülen) Tabletten 5 mg, 10 mg, 20 mg Nein (keine Bruchrille) ja Zermörserbar und sondengängig (innerhalb 10 Minuten verabreichen) Kapseln 20 mg,40 mg Retardtabletten 80 mg (alle nicht in AML) Nein (keine Bruchrille) Wirkstoffidentische Pravastatin Actavis Simvastatin Actavis FluvastinMepha Handelspräparate (Auswahl) PravastatinTeva SimvastatinTeva FluvastatinTeva Pharmakokinetik t½ Elimination 14 h 1,52 h 2 h 19 h 2,3 ± 0,9 h Wirkdauer (h) k.a. k.a. k.a. k.a. k.a. Bioäquivalenz bzw. Bioverfügbarkeit (%Werte von AUC, c max, t max ) 14% 17% < 5% 20 % 24% Nein Nein
SpitalPharmazie Seite: 4 von 8 LL0038V03.doc Verzögerte Absorption mit Nahrung nein Ja, aber Wirkung auf die HMGCoAReduktase wird dadurch nicht beeinflusst Plasmaspiegel unabhängig von Mahlzeiten Mit der Mahlzeit werden kleinere Spitzenspiegel erreicht, aber die AUC wird nicht reduziert Einnahme unabhängig von den Mahlzeiten möglich Plasmaspiegel unabhängig von Mahlzeiten Plasmaproteinbindung (%) 98% 50% [3] 95% [3] 90% [3] >98% [3] Verteil.volumen Vd (L/kg) 381 L 0.5 L/kg k.a. 134 L [4] 330 L Clearance Cltot. (L/h) Nicht relevant Nicht relevant Nicht relevant Nicht relevant Nicht relevant Art der Elimination (Q 0 ) biliär Über Fäces (70%) Über Fäces (60%) Über Fäces (90%) und Urin (20%) und Urin (13%) und Urin (10%) Prodrug Nein Nein [3] Ja [3] Nein [3] Nein [3] Metabolisierung CYP3A4 Nicht über CYP450System Nur zu 10% metabolisiert, CYP3A4 [3] [3] v.a. über CYP2C9 [5] AUC ist bei Asiaten etwa SlowMetabolizer k.a. k.a. k.a. doppelt so hoch wie bei Kaukasiern. k.a. Dosisanpassung s.o. Über Fäces (93%) und Urin (6%) Mehrere CYP450 Abbauwege [3] Aktive Metaboliten ja Ja, aber Hauptmetabolit nur Ja, aber Hauptmetabolit nur ja schwach wirksam schwach wirksam ja FirstPass Effekt Ja (ausgeprägt) [6] Ja [7] Ja (ausgeprägt) Ja [8] Ja [9] Klinische Daten Wirkmechanismus Senkung der Cholesterinsynthese in der Leber durch kompetitive Hemmung der HMGCoAReduktase Indikationen Reduktion von Gesamt/LDL Cholesterin, Apolipoprotein B, Triglyzeriden: primäre primäre und kombinierte Hyperlipidämie Reduktion von Gesamt/LDL Cholesterin, Apolipoprotein B, Triglyzeriden bei: primäre primäre Reduktion von Gesamt/LDL Cholesterin, Apolipoprotein B, Triglyzeriden: primäre und kombinierte Hyperlipidämie
SpitalPharmazie Seite: 5 von 8 LL0038V03.doc Hyperlipidämien (Mischformen) familiäre, heterozygote familiäre, homozygote (Adjuvans) Prophylaxe von kardiovaskulären Ereignisse bei hohem Risiko für ein erstes kardiovaskuläres Ereignis (adjuvante Prophylaxe) koronare Herzkrankheit bei nach Versagen von diätetischen Massnahmen Sekundärprophylaxe nach Myokardinfarkt bzw. Status nach Hospitalisation wegen instabiler Angina pectoris bei normalem bzw. leicht erhöhtem Serumcholesterinspiegel Hyperlipidämien (Mischformen) familiäre, heterozygote familiäre, homozygote (Adjuvans) Risiko einer koronaren Herzkrankheit (mit oder ohne ) inkl. Patienten mit Diabetes, zerebrovaskulärer oder peripherer Gefässerkrankung oder mit bestehender Herzkrankheit Erhöhung des HDL Cholesterins bei mässig erhöhtem Gesamtcholesterin (5,58,0 mmol/l) Hyperlipidämien (Mischformen) familiäre, homozygote familiäre, heterozygote Risikoverminderung von kardiovaskulären Ereignissen bei Erwachsenen (Männer ab 50 J, Frauen ab 60 J) mit normalem LDLCholesterinspiegel, aber erhöhtem hscrp und mind. 1 kardiovaskuären Risikofaktor in der Anamnese familiäre, heterozygote koronare Herzkrankheit: Risikoreduktion einer erneuten perkutanen koronaren Intervention Einzeldosisdosis 1080 mg 1040 mg 1040 mg (80 mg) 520 mg 2080 mg Max. Einzeldosis k.a. k.a. k.a. k.a. k.a.
SpitalPharmazie Seite: 6 von 8 LL0038V03.doc Max. Tagesdosis 80 mg/d 40 mg/d unter Ciclosporin Behandlung: 20 mg/d 80 mg/d unter Behandlung mit Amiodaron/Verapamil: 20 mg/d unter Behandlung mit Ciclosporin, Danazol, Gemfibrozil, anderen Fibraten ausser Fenofibrat, Niacin: 10 mg/d 20 mg/d (40 mg/d nur unter Beobachtung eines Spezialisten und nicht bei Asiaten, da kontraindiziert) Dosisintervall 24 h 12 h oder 24 h 24 h 24 h 24 h unabhängig von einer unabhängig von den Einnahmezeitpunkt (vor, nach, Mahlzeit abends vor dem Mahlzeiten, Kapseln: abends unabhängig von einer zu jeder Tageszeit während mit dem Essen, morgens, Schlafengehen mit dem Abendessen oder vor dem Schlafengehen, Mahlzeit zu jeder Tageszeit oder unabhängig vom Essen abends) (ausnahmsweise 2x tägliche RetTab Einmaldosis zu jeder Gabe) Tageszeit Anwendungsart (i.v., Infusion, s.c., i.m., etc.) oral oral oral oral oral Äquivalenzdosis orientiert an mittlerer Erhaltungsdosis [10] 10 mg 40 mg 20 mg 5 mg [5] 80 mg Dosisanpassung bei älteren Patienten Niereninsuffizienz (NI) Nein (Plasmaspiegel sind erhöht, aber Wirkung bleibt gleich) Nein (Plasmaspiegel und Wirkung werden nicht beeinflusst). Aufgrund limitierter Daten sollte die Dosis bei Pat > 65 Nein (Studien bis max. 40 mg J. erniedrigt werden (erhöhte durchgeführt) AUC wurde festgestellt). Aufgrund limitierter Daten sollte die Dosis erniedrigt werden (WSKumulation ist möglich). Bei mässiger NI keine Dosisanpassung nötig; bei schwerer NI (CL< 30 ml/min) Dosierung über 10 mg/d nur mit Vorsicht anwenden. Initialdosis: 5 mg Bei leichter bis mittelschwerer NI: Initialdosis 5 mg; bei mittelschwerer NI sind 40 mg kontraindiziert. Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion kontraindiziert 80 mg/d Nicht nötig Nicht nötig
SpitalPharmazie Seite: 7 von 8 LL0038V03.doc Leberinsuffizienz Kontraindikationen WW m. Nahrungsmitteln Nein. Plasmakonzentrationen von Atorvastatin sind deutlich erhöht bei Pat. mit chronisch alkoholischer Lebererkrankung. (s. KI) Aktive Lebererkrankungen o. ungeklärte dauerhafte Erhöhung der Serum Transaminasen auf mehr als das 3fache des Normalwertes Schwangerschaft und Cholestase Myopathien Keine grösseren Mengen (> 1 Liter/Tag) Grapefruit Saft trinken WSKumulation möglich (s. KI) Aktive Lebererkrankungen o. ungeklärte dauerhafte Erhöhung der Serum Transaminasen auf mehr als das 3fache des Normalwertes Schwangerschaft und Cholestase Nicht relevant k.a. (s. KI) Aktive Lebererkrankungen o. ungeklärte dauerhafte Erhöhung der Serum Transaminasen Schwangerschaft und Keine grösseren Mengen (> 1 Liter/Tag) Grapefruit Saft trinken Bei leichter bis mittelschwerer Leberinsuffizienz.: keine Dosisanpassung nötig. Bei stark eingeschränkter Leberfunktion Therapie mit 5 mg beginnen und Dosen >5 mg sorgfältig abwägen. Aktive Lebererkrankungen o. ungeklärte dauerhafte Erhöhung der Serum Transaminasen auf mehr als das 3fache des Normalwertes Schwangerschaft und gebärfähige Frauen ohne Kontrazeption schwere Nierenfunktionsstörung Myopathie gleichzeitige Einnahme von Ciclosporin, 40 mg sind kontraindiziert bei prädisponierenden Faktoren für Myopathie/ Rhabdomyolyse Nicht relevant Bei Patienten mit aktiver Lebererkrankung oder ungeklärter, persistierender Erhöhung der Serumtransaminasen kontraindiziert Aktive Lebererkrankungen o. ungeklärte persistierende Erhöhung der Serum Transaminasen Schwangerschaft und Nicht relevant Schwangerschaft u. kontraindiziert kontraindiziert kontraindiziert kontraindiziert kontraindiziert
SpitalPharmazie Seite: 8 von 8 LL0038V03.doc Literaturangaben: [1] Firmeninfo Pfizer_Sortis + Atorvastatin_2012_05 [2] Firmeninfo Pfizer_Sortis + Atorvastatin_2012_05 [3] Neuvonen PJ, Backman JT, Niemi M. Pharmacokinetic Comparison of the Potential OverTheCounter Statins Simvastatin, Lovastatin, Fluvastatin and Pravastatin. Clin Pharmacokinet. 2008. 47 (7), 46374 [4] Olsson AG, McTaggart F, Raza A. Rosuvastatin : A highly effective new HMGCoA reductase inhibitor. Cardiovascular Drug Reviews. 2002. 20 (4), 303 328 [5] Kendrach MG, KellyFreeman M. Approximate Equivalent Rosuvastatin Doses for Temporary Statin Interchange Programs. The Annals of Pharmacotherapy. 2004; 38: 12861289 [6] Lennernäs H. Clinical pharmacokinetics of atorvastatin. Clin Pharmacokinet. 2003; 42 (13): 11411160 [7] Hatanaka T. Clinical pharmacocinetics of pravastatin: mechanisms of pharmacokinetic events. 2000; 39 (6): 397412 [8] Martin PD, Warwick MJ, Dane AL, Brindley C, Short T. Absolute oral bioavailability of rosuvastatin in healthy white adult male volunteers. Clin Ther. 2003; 25 (10): 25532563 [9] Jokubaitis LA. Development and pharmacology of fluvastatin. Br J Clin Pract Suppl. 1996; 77A: 115 [10] Weng TC, Kao Yang YH, Lin SJ, Tai SH. A Systematic Review and MetaAnalysis on the Therapeutic Equivalence of Statins. Journal of Clinical Pharmacy and Therapeutics. 2010. 35: 139151