Auslandsfamulatur Sri Lanka Februar 2016

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Transkript:

Karla Thomas Sparbersbachgasse 63 Top 5 8010 Graz Österreich Abteilung für Internationale Beziehungen Neue Stiftingtalstraße 2/1 8036 Graz Österreich Auslandsfamulatur Sri Lanka Februar 2016 In meinen ersten beiden Studienjahren habe ich lange darüber nachgedacht die Gelegenheit im Studium zu nutzen und ins Ausland zu gehen. Viele meiner Mitstudenten haben mir erzählt, dass das eine der schönsten Erfahrungen innerhalb ihrer Ausbildung war. Bei der Frage wohin gab es für mich von Anfang an zwei Präferenzen: Asien und Südamerika. Das sind die Erdteile, deren Kultur und Landschaft mich am meisten fasziniert. Der asiatische Raum hat dabei immer ein wenig überwogen, da er sich durch seine große medizinische Vielfalt an traditionellen Behandlungsmethoden abhebt. Ich habe mich zusammen mit zwei meiner Mitstudentinnen im Krankenhaus Karapitiya in Galle, Sri Lanka, beworben und mich für die Fachrichtungen Sozialmedizin, Allgemeinmedizin und Pädiatrie entschieden. Nach ca. 2 Monaten kam die Übermittlungsbestätigung mit der Information, dass Sie uns benachrichtigen sobald sie auf den jeweiligen Stationen nachgefragt haben und dass dies ca. 6-8 Wochen dauern wird. Nach weiteren 2 Monaten bekamen wir dann glücklicherweise die endgültige Bestätigung und wurden aufgefordert 25 Dollar zu überweisen, damit Sie die weiteren Formalitäten für unser Visum

erledigen können. Das war auch der Zeitpunkt an dem wir auch unsere Flüge gebucht haben (ca. ein halbes Jahr vor der Famulatur, für 540 Euro hin und zurück). Der Antrag für das Visum hat sich im Verlauf als schwer herausgestellt, aber nur weil wir so unterschiedliche Informationen bekommen haben. Die Universität vermittelt die Anträge seit Januar 2015 nichtmehr weiter, da es nun möglich ist den Antrag online selbst auszufüllen und das Visum innerhalb von 24 Stunden als Email zu erhalten. (http://www.eta.gov.lk) Ein Touristenvisum reicht nicht aus. Am besten ist das Business Visa - as short term training programs geeignet. Wichtig ist noch, dass man als Universitätsemailadresse (an die das Visum geschickt wird) seine eigene Adresse angibt, da das Visum sonst eventuell im Spamordner der Universität landet. Vor Ort sollte man sich darauf einstellen, dass die Universität Ruhuna 50 Dollar pro Woche als Studiengebühr verlangt. Unterkunft Gewohnt haben wir bei Rohini Alahapperuma und ihrer Familie, die eine große Unterkunft für bis zu 18 Austauschstudenten führen. Die Miete beträgt 7 Dollar pro Tag und die Klinik erreicht man innerhalb von 5 Minuten mit dem Bus. Der einzige Nachteil dabei ist, dass man bis nach Unawatuna zum Strand ca. 40 Minuten braucht (mit dem Bus). Es gibt eine Gemeinschaftsküche, die wir auch sehr oft genutzt haben auch wenn das Essen in Sri Lanka allgemein sehr günstig ist (an Ständen 90 Cent). Die Familie war immer sehr nett und hilfsbereit. Rohini arbeitet selbst im Krankenhaus in Karapitiya und hat uns am ersten Tag sogar zur Arbeit gebracht. Während unserer Zeit haben wir dort Studenten aus Deutschland, Österreich, Australien und Neuseeland kennengelernt.

Famulatur An unserem ersten Tag haben wir in der Universität einen Vortrag über das Gesundheitssystem in Sri Lanka bekommen und einen Überblick über das Programm der nächsten Wochen. Alle waren allgemein sehr offen für Vorschläge und haben versucht uns möglichst viel zu zeigen. So waren wir innerhalb der ersten zwei Wochen jeden Tag in einer anderen Institution eingeteilt, darunter das SOS Kinderdorf, die Ayurveda Klinik, ein Altersheim, eine Behindertenwerkstätte und eine Klinik für pränatale Diagnostik. Insgesamt haben bei mir alle Bereiche einen guten Eindruck hinterlassen, vor allem das SOS Kinderdorf und die Klinik für pränatale Diagnostik. Man merkt, dass Kinder einen hohen Stellenwert in Sri Lanka haben. Außerdem ist der überwiegende Teil des Gesundheitssystems kostenfrei zugänglich, auch wenn dadurch mit hohen Wartezeiten gerechnet werden muss. In der Ayurvedaklinik durften wir ein Anamnesegespräch führen, bei ein paar Behandlungen dabei sein und zusehen wie verschiedene Arzneimittel hergestellt wurden. In unserer dritten Woche waren wir in der Kinderheilkunde eingeteilt und durften jeden Tag bei der Visite mitgehen. Leider waren dabei abgesehen von uns noch weitere 7 Austauschstudenten, ca. 30 einheimische Studenten, zwei Assistenzärzte, zwei Professoren und zahlreiche Krankenschwestern anwesend, so dass es dabei sehr eng wurde und man teilweise auf der anderen Seite des Raumes stand und nicht viel sehen und hören konnte. Die Lehre an sich jedoch sehr gut und die Ärzte erklären sehr viel. Jeden Tag wurden Studenten abgefragt und es gab nach jeder Visite Fortbildungsmöglichkeiten zu Notfallsituationen in der Pädiatrie. Im Anschluss wurde in einem Nebenraum der Station Unterricht abgehalten, an dem wir ebenfalls teilnehmen durften. Dort wurden beispielsweise Fallberichte von Studenten vorgestellt und die Diagnose mit dem Chefarzt der Pädiatrie diskutiert. Die Stationen an sich bestanden leider meist aus großen Räumen mit vielen Patienten und wenig Privatsphäre. Lediglich das Isolationszimmer war durch eine Tür getrennt. Jedoch war diese Maßnahme wahrscheinlich nicht sonderlich effektiv, da wir in unserer Zeit weder Handschuhe, noch

Desinfektionsmittel gesehen haben. Die Ärzte nehmen sich für die Patienten viel Zeit und es wird deutlich mehr Wert auf ausführliche soziale Anamnese und den Familienstammbaum gelegt. Dieser wird grundsätzlich bei jeder Erkrankung dokumentiert. (Teilweise sogar mehrmals bei einem Patienten.) Die Studenten tragen auf den Stationen weiße Kittel (das ist am gesamten Gelände Pflicht), die männlichen Assistenzärzte und Professoren tragen Hemd und Krawatte, die Frauen Saris. Allgemein ist uns aufgefallen das gut die Hälfte der Studenten Frauen waren. Es wurde oft betont, dass man Indien nicht mit Sri Lanka vergleichen kann und dass die Frauen sehr emanzipiert sind. Land und Leute Auch wenn die Frauen im Beruf respektiert und gefördert werden, ist uns doch oft aufgefallen, dass wir abends (oft schon ab 19 Uhr) die einzigen Frauen im Bus waren. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig und hinterließ anfangs ein komisches Gefühl. Mit der Zeit haben wir uns aber daran gewöhnt und haben Sri Lanka als ein sehr sicheres Land kennengelernt. Die Leute waren allgemein sehr nett und es gab auch sprachlich nie Probleme. Durch unsere Unterkunft hatten wir oft die Gelegenheit tiefer in die Kultur einzutauchen und beispielsweise bei einem buddhistischen Fest in der Nachbarschaft teilzunehmen. Erst hat eine Tanzgruppe mit traditionellen Kostümen getanzt und später haben alle zusammen am Boden gesessen und gesungen. Es ist Tradition, dass die Mönche bis zum Morgengrauen weitersingen und nur abwechselnd schlafen. Dabei saßen sie in einem yellow cage, der Mitten im Haus aufgebaut wurde. Das waren Erfahrungen, die man als Urlauber einfach nicht machen kann. Außerdem wurde uns gezeigt wie man einen Sari richtig bindet und Rohini hat uns gezeigt wie man 10 verschiedene Arten von Curry kocht. Es war sehr beeindruckend, dass sie bereits um 5 Uhr morgens aufsteht um zu kochen und danach zur Arbeit zu gehen. Daran sieht man dann doch, dass die Frauen nicht ganz gleichberechtigt sind. Bei Sonnenaufgang sprangen immer schon die ersten Affen übers Dach und an den Wochenenden hatten wir Zeit viele weitere Tiere in den Nationalparks zu sehen, darunter Elefanten und Schildkröten.

Insgesamt war es gut Möglich die Famulatur selbst zu organisieren und ich würde empfehlen sich am Schluss noch mindestens eine Woche Zeit zu nehmen um herumzureisen. Wir hatten das Glück, dass in unseren Aufenthalt viele Feste wie beispielsweise das Straßenfest Navam Perahera in Colombo, Perahera in Anuradhapura und der Unabhängigkeitstag gefallen sind. Es lohnt sich aufjedenfall sich darüber zu informieren!

Es war eine sehr abwechslungsreiche, schöne Zeit und ich kann eine Famulatur in Sri Lanka nur weiterempfehlen. Falls noch Fragen offen sind, kann man mich gerne über meine Emailadresse kontaktieren: karla.thomas@stud.medunigraz.at