Person-zentriertes Arbeiten

Ähnliche Dokumente
Zukunftsplanung als Weg zur Teilhabe am öffentlichen Leben Was ist denn eigentlich Teilhabe

Zusammenfassung in Leichter Sprache

ENTSTEHUNG UND GRUNDHALTUNG UNSER LEITBILD

Das Leitbild der Lebenshilfe Vorarlberg

Leitlinien und Aktionsplan des Bezirk Schwaben

Im Jahr 1990 haben sich verschiedene Vereine zusammen getan: Lebenshilfe Oldenburg Lebenshilfe Wesermarsch Lebenshilfe Ammerland

Die Trainingsphase AuW

Leitbild der Gemeinnützigen Werkstätten Oldenburg e.v.

Positionspapier der LEBENSHILFE Niedersachsen in schwieriger und in leichter Sprache

Arbeit und Bildung für Menschen mit Behinderung

Assistenz beim Wohnen

Persönliche Zukunftsplanung

Wohnen mit Unterstützung. Info-Heft in Leicht Lesen

MEIN LEBEN FABIAN BISCHOFF ASSISTENZ IST KEINE BETREUUNG. Fabian Bischoff Persönliche Assistenz 1

Leitbild der WAG. Das sind die Regeln für unsere Arbeit:

Teilhaben im Lindli-Huus

46. Martinstift-Symposion Sabine Etzlstorfer & Martin Reidinger. Der Weg aus der Institution ein Spannungsfeld.

Es gibt viel Neues. Und vieles mehr. Viel Spaß beim Lesen!

Inhalt. - Impressum. - Wer wir sind - Wie wir arbeiten. - Was wir wollen. - Inklusion. - Solidarität. - Adressen, Spendenkonto

Meine Zukunft beginnt JETZT!

Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,

AWO INKLUSIV. Gemeinsam für ein Bayern der Vielfalt. INKLUSIV

Älter werden in Münchenstein. Leitbild der Gemeinde Münchenstein

Inklusion. Wohnstättenleiterkonferenz 2013

Inhalt. Flyer in Leichter Sprache S Flyer in Standardsprache S. 6-12

Ambulante Jugend-Hilfe

1. Anthroposophie: Die Weisheit vom Menschen Rudolf Steiner ist der Gründer der Anthroposophie. Anthroposophie bedeutet: Die Weisheit vom Menschen.

Selbstbestimmt Wohnen in der Gemeinde

TAGESABLAUF. 07:00-09:00; Aufstehen und Morgenpflege

Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.v.¹

Leben und Wohnen, wie es zu mir passt

Unser Leitbild. Was macht uns als Lebenshilfe Erlangen-Höchstadt aus? Was wollen wir gemeinsam als Lebenshilfe erreichen?

Ambulant Betreutes Wohnen

Soziale Arbeit Persönliche Assistenz für Menschen mit Lernschwierigkeiten

Insieme Horgen

Herzlich Willkommen auf der Internet-Seite von der AWO Hamburg.

Unser Leitbild. Individuelle Wohnangebote für Menschen mit Behinderung

Leitbild Inklusion. Leichte Sprache

MEINE RECHTE NEU! VINZENZ-HEIM AACHEN. Mit Audio-CD Meine Rechte. Sprecher: Michael Korneffel. Recht auf Schutz. Vinzenz-Heim Aachen

7. Bericht über die Arbeit vom Behinderten-Beauftragten im Westerwald-Kreis

Wohnen und Beratung. Ambulante Dienste. für Menschen mit Behinderung

Menschen mit Behinderungen sollen überall dabei sein können. Ein anderes Wort dafür ist Teilhabe. Teilhabe heißt: selbst entscheiden zu können,

Richtlinien für die Interessen-Vertretung in Einrichtungen

48 schwächende und stärkende Glaubenssätze über das Alter(n)

Leitbild der Lebenshilfe Peine-Burgdorf. Peine // Edemissen // Burgdorf

Zusammenwirken von Sozialraum und Menschen mit Behinderung Empfehlungen aus der Berliner Kundenstudie

Leichte Sprache Das Bundes-Teilhabe-Gesetz und das 3. Pflege-Stärkungs-Gesetz

Arbeiten, wo alle arbeiten Integrative Beschäftigung. Ich arbeite! Bald bei Ihnen?

Integrative Beschäftigung Hopfgarten Diakoniewerk Tirol. Ich arbeite! Bald bei Ihnen?

Miteinander leben füreinander da sein

Geschäfts-Ordnung Inklusions-Fach-Beirat

Familie Freizeit Schule

Ziel-Vereinbarung Persönliches Geld

Mut zur Inklusion machen!

BTHG. Mehr möglich machen! Einzelheiten zum neuen Bundes-Teilhabe-Gesetz. Bundesteilhabegesetz

Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Hardt. Leitbild. der katholischen Kindertagesstätten und Kindergärten

Persönliches. Schritt für Schritt von der Idee bis zum Ziel Ein Fahrplan für Menschen mit Behinderung (und ihre Angehörigen)

Wir planen unsere Unterstützung mit!

Wie wollen Menschen mit Behinderung wohnen? Zusammenwirken von Sozialraum und Menschen mit Behinderung Empfehlungen aus der Berliner Kundenstudie

Die wichtigsten Punkte in der Behinderten-Hilfe im Deutschen Roten Kreuz

LEBENSHILFE WEIZ GMBH DIENSTLEISTUNGSANGEBOTE

Tagung. Persönliches Budget Unterstützung nach Maß? Ergebnisse in leichter Sprache

Was war. Wie misst man. Seite 1

Newsletter Projekt Lebenswichtig

Leit-Bild in leichter Sprache. In diesem Leit-Bild stehen die Regeln der Lebenshilfe Freising. An diese Regeln sollen sich alle halten.

Arbeiten, wo alle arbeiten Integrative Beschäftigung. Ich arbeite! Bald bei Ihnen?

Unsere Mission - unser Auftrag

Externe Wohnschulung der Wohnschule Basel

Assistenz im Kranken-Haus: Wie war das bei Ihnen?

Landeshauptstadt Potsdam. Teilhabe für alle!am. Zwischen-Bericht zum Lokalen Teilhabe-Plan der Landes-Hauptstadt Potsdam in Leichter Sprache

Altersleitbild der Gemeinde Egg (angepasst per ) Lebensqualität im Alter

Haus CERES 1. Wachkomawohngemeinschaft in BaWÜ

wertkreis Gütersloh unser Leitbild

Manche Dinge im Leben sind schwer zu entscheiden

Psychotherapie Beratung Supervision. Mag. Christoph Schmitz

DER FACHBEREICH WOHNEN UND ASSISTENZ

Programm für die Tagung

Altissimo. Persönliche Zukunftsplanung realisieren. Gefördert von der Baden-Württemberg Stiftung

Diakonisches Selbstverständnis im Rauhen Haus

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

In einem Leitbild stehen viele Sachen: Über einen Verein oder über eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

Eine Einrichtung des Evang. Luth. Dekanatsbezirkes München

teilhabe jetzt O ffene B ehinderten A rbeit Programm März bis Juni 2017 in den Landkreisen Ebersberg und Erding

Lebenshilfe für Menschen mit Behinderung

Persönliche Assistenz im Arbeitgebermodell

Gemeinsame Erklärung für ein Bundes- Teilhabe-Gesetz von den Beiräten vom BeB

Assistenzvertrag AUW (Ambulant Unterstütztes Wohnen)

Wohnen, Leben, Zuhause sein!

Inklusions-Plan der Stadt Herne. Abschluss-Bericht in leichter Sprache

Wege zur Inklusion. Dialogpapier der Lebenshilfe Österreich in leichter Sprache

Meine Rechte. Vinzenz-Heim Aachen

Unser Leitbild. Lebenshilfe Österreich

Mut zur Inklusion machen!

Initiative Allenstein

Leitbild der RBO WohnStätten gemeinnützige GmbH

Mut zur Inklusion machen!

Transkript:

Person-zentriertes Arbeiten www.lebenshilfe-radkersburg.at

Die Lebenshilfe Radkersburg will die Qualität der Unterstützung und Assistenz steigern. Das Konzept der Personzentrierten Arbeit bietet dazu besondere Möglichkeiten: Person-zentriertes Arbeiten (PZA) Begleitung in ein möglichst selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben Erweiterung des sozialen Netzwerkes Teilhabe an der Gesellschaft Ziel ist immer die Erhaltung bzw. Steigerung der

Was heißt selbstbestimmt und eigenverantwortlich leben? Jeder Mensch trägt Verantwortung für sein eigenes Leben. Jeder Mensch ist Spezialist in eigener Sache: Er weiß, was er gerne mag, was ihn interessiert, welche Wünsche und Träume er hat. Person-zentriertes Arbeiten unterstützt den Menschen eigene Träume und Wünsche wahrzunehmen und sein Leben seinen eigenen Interessen und Fähigkeiten entsprechend zu gestalten. Es ermöglicht und ermutigt mit neuen Erfahrungen umzugehen. Es unterstützt beim Entdecken der eigenen Möglichkeiten. Person-zentriertes Arbeiten traut dem Menschen zu, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Herr Josef W. möchte gerne eine eigene Wohnung. Er hat in manchen alltäglichen Dingen Schwierigkeiten sie alleine zu meistern. Für viele ist kaum vorstellbar, dass Herr Josef in einer eigenen Wohnung wohnen kann. Wir fragen ihn, welche Unterstützung er dazu benötigt. Er bekommt die Möglichkeit es auszuprobieren, eigene Erfahrungen zu machen. Er kann in verschiedenen Wohnungen und Wohnformen schnuppern. Er kann aus den Erfahrungen lernen. Die BegleiterInnen und AssistentInnen können auch lernen - mit Herrn Josef gemeinsam.

Was bedeutet die Erweiterung des sozialen Netzwerkes? Familie und qualifizierte BegleiterInnen bzw. AssistentInnen sind häufig die einzigen sozialen Kontakte der KundInnen. Person-zentriertes Arbeiten unterstützt die Menschen dabei ihre sozialen Kontakte zu erweitern. Wenn Herr Josef W. in eine eigene Wohnung ziehen möchte, braucht er qualifizierte Unterstützung. Aber auch andere Menschen sind wichtig, damit Herr Josef sich wohlfühlen kann. Vielleicht gibt es jemanden der zum Beispiel einmal in der Woche mit ihm Kaffee trinken oder einkaufen geht oder bei Herrn Josef auf ein fünf Minuten Tratscherl vorbeischaut. Vielleicht gibt es auch jemanden der mit ihm einmal im Sommer einen Ausflug macht. Viele weitere Möglichkeiten sind denkbar es kommt darauf an, was Herrn Josef wichtig ist

Was heißt Teilhabe an der Gesellschaft? Person-zentriertes Arbeiten geht davon aus, dass jeder Mensch etwas geben kann und somit für die Gesellschaft nützlich ist. Sich dazugehörig fühlen ist ein wesentliches Bedürfnis aller Menschen. Sich an gesellschaftlichen Aktivitäten zu beteiligen und mitzuwirken ist daher sehr bedeutend sei es beruflich oder in der Freizeit, über Hobbies, in Vereinen, ehrenamtlich oder bezahlt. Es gibt viele Möglichkeiten der Teilhabe. Alle Menschen haben etwas zu sagen - es braucht Menschen, die zuhören! Person-zentriertes Arbeiten macht darauf aufmerksam und versucht Menschen zu gewinnen um gemeinsam darüber nachzudenken. Herr Josef W. wollte immer schon gerne zur Feuerwehr. Gemeinsam mit dem Feuerwehrkommandanten und anderen Menschen wird überlegt, ob es eine Möglichkeit gibt, dass Herr Josef dabei sein kann. Es wird besprochen, was er gut kann und welche Aufgaben er übernehmen könnte. Für Herrn Josef geht ein Traum in Erfüllung! Die Person-zentrierte Haltung unterscheidet nicht zwischen Menschen. Sie orientiert sich an der Würde und am Wert des Menschseins an sich. Sie respektiert Verschiedenartigkeit und sieht in jedem Menschen die Fähigkeit zu lernen und zu wachsen. Die Person-zentrierte Haltung unterstützt somit Inklusion. Inklusion ist gleiche Rechte für Menschen, die verschieden sind. Stefan Doose

impressum. Herausgeber: Lebenshilfe Radkersburg, Plaschenaustraße 2, 8490 Bad Radkersburg Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Michael Schachinger Druck: Dienstleistungs und HandelsgmbH Reha Druck, Graz Textverarbeitung und Gestaltung: Mag. Michael Schachinger/Marlene Eberhart-Pirkheim Fotos: Eigen/istockphoto.com