Kulturlandschaft Goitzsche, ein Referenzstandort der EXPO 2000 Seebrücke und Pegelturm...

Ähnliche Dokumente
Abbildungsverzeichnis... 13

AKTUELLE INFORMATIONEN AUS DEM ZWECKVERBANDSGEBIET

ffi HI// BAUTEX 2002 Strafien- und Ingenieurbau 1 EMM rfffll UB/TIB Hannover lli,.4 JJF 5. Sachsisches Bautextilien-Symposium

Alte Gruben Neue Seen Landschaftswandel

Merseburg-Ost. Sanierungstagebau

Der Goitzschepegel AKTUELLE INFORMATIONEN AUS DEM ZWECKVERBANDSGEBIET

Momentaufnahmen von Industrie-Landschaften im Umbruch

Initiative EnergieEffizienz Herausragende Beispiele für effiziente Energienutzung

TGZ Bitterfeld-Wolfen. im ChemiePark Bitterfeld-Wolfen. Hier stimmt die Chemie!

Unbebautes Grundstück in Bitterfeld Brehnaer Straße 43

Industrie- und Wirtschaftsregion Lausitz: Bestandsaufnahme und Perspektiven. Prof. Dr. Joachim Ragnitz

König und Heunisch Planungsgesellschaft. Ingenieurbüro KHP

GOITZSCHE. Sanierungsgebiet. Ein Referenzstandort für die EXPO 2000

Großkayna, Kayna-Süd und Roßbach

G ITZSCHE MARATHON. Marathon I Halbmarathon 10-Kilometer I Marathonstaffel Minimarathon. Dachverband Goitzsche e.v.

Neuauflage der Richtlinien Dichte Schlitzwände und Bohrpfähle

KunstKonzepte. Köln I Palma

Holzbauprojekte Holz für komplexe und einfache Strukturen. Prof. Dr.-Ing. Christoph Gengnagel

Diplomvortrag von Isabel Scholz

Potentiale der LEAG- Flächen in der Lausitz Expo Real 2018

An jedem Tag finden mindestens 6 Unterrichtsstunden statt. Wir behalten uns Änderungen im Programmablauf vor. Stand: Oktober 2017

DEUTSCHER BAUTECHNIK-TAG 2019

Neuer Raum für»wildnis«im ehemaligen Braunkohletagebaugebiet um Holzweißig

3D Betondrucker DIE NEUE MASCHINENGENERATION DER BETONVERARBEITUNG

Das Tourismuswirtschaftliche Gesamtkonzept und seine Bedeutung für die Gewässerlandschaft im mitteldeutschen Raum

NVESTITION ZUKUNFT

ASSMANN BLUE. - Fundament der Energiewende - Wälderhaus, Hamburg

Der Betonfertigteilbau ist die modernste Form des Bauens. Im Gegensatz zum konventionellen Bau spielt sich die Arbeit überwiegend geschützt vor Wind

H mm. H mm

Grundlagen zu Sleeve-Systemen

PAETZKE RESTAURIERUNGSWERKSTÄTTEN

REFERENZEN ERDBAU. Bauvorhaben: HafenCity Hamburg Erschließung Strandkai Erd- und Baugrundverbesserungsarbeiten (Öffentliche Ausschreibung)

Fahrgastschifffahrt im Lausitzer Seenland schiffbarer Verbund

Haus entflieht Hochwasser Hebung in Halle an der Saale

Lausitz Industriepark Marga / Senftenberg Grundstück ehemalige Werksverwaltung

Flüsse brauchen Raum Gewässerprofile im Zeichen der Zeit 25 Jahre Landestalsperrenverwaltung Fachsymposium, Leipzig, Prof. Dr. habil.

E 2-9 Einsatz von Geotextilien und Bewehrungsgittern aus Kunststoff im Deponiebau

Az BIS Düsseldorf, den

Die Windenhäuser und die sehr langen 160 Tonnen Castor-Stahlseile

Die Vorteile von glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) im Brückenbau liegen auf der Hand:

Referenzliste Gründungen Signalausleger

Beratende Ingenieure für Bauwesen

TTV Ettlingenweier 1980 e. V.

Brunnen ZEN Design: david haydon ZEN

Der Betonfertigteilbau ist die modernste Form des Bauens. Im Gegensatz zum konventionellen Bau spielt sich die Arbeit überwiegend geschützt vor Wind

3.5. BAUTREPPEN UND BAULEITERN. aus Aluminium

Regionaler Planungsverband Leipzig-Westsachsen

SCALE Architekturmodelle. Perfektion ist unser Maßstab.

Montageanleitung. Elba Sichtschutzzaun. Art. Nr. GD4002A /

Südraum von Leipzig unter dem Ansatz einer regionalen

Sachsen-Anhalt und Sachsen. Dessau Bitterfeld Leipzig Dresden - Zittau Juni 2011

Darstellende Geometrie, WS 15/16, Hilfsblatt V2, Gerade in kotierter Projektion

Das Bauhaus und die Gestaltung mitteldeutscher Bergbaufolgelandschaften

Gitterroste Bahnroste Treppenbau. Von Profis für Profis

Die "STRASSENBOJE" hat ihren Heimathafen gefunden: Abbau am alten, Wiederaufbau und Montage am neuen Liegeplatz

Jahreshauptversammlung der Internationalen Arbeitsgemeinschaft Modellbahnbau Spur 0 e.v.

1984 Diplom an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg

ABF BOHRTECHNIK. Bohren mit System

Neujahrsempfang der Stadt Großräschen

Produktdatenblatt: TRANSFEREXPRESS

Flughafen München Gestaltungsrichtlinien. 8 Kunst

Gestalte. Deine Zukunft In einer erfolgreichen Branche!

Drössler ULTRALITH die Hochleistungsbetonlinie für das Außergewöhnliche

Hochbahn Hamburg. Fortschritt baut man aus Ideen.

Leipzig. Andreas Kacirek, Regina Rakete (Ingenieurbüro für Grundwasser GmbH)

Windkraftanlage Paunzhausen. Teil 2: Fundament, Betonturm

EIN TAG AM SEE. nach dem bergbau

Überdachungsund. Mobile. Modern, robust und vielseitig einsetzbar

Baugrube am Kurfürstendamm

Wasserwirtschaft Stadtentwässerung Erschließung Landschaftsplanung Umweltkommunikation

MPREIS - Bäckerei Therese Mölk und Alpenmetzgerei

Fakultät für Architektur Lehrgebiet für Bauplanung und Baurealisierung

Berufliche Bildung. Lammetal GmbH Ein Unternehmen mit sozialem Auftrag

Günther Uecker: o. T., 1970

Renate Wolff: o. T. (Spiel von Form und Farbe), 2012 / VG Bild-Kunst, Bonn; Fotonachweis: BBR / Bernd Hiepe (2012)

TREPPEN....Treppenlösungen aus Ihrem Bodenbelag.

Anforderung Schaffung eines Atelier- und Büroraumes. Atelier für Photographie und Werbung

Zertifiziert: Abfallwirtschaft, Verpackungswirtschaft Deponiewesen, Altlastensanierung

HAUSTÜREN AUS REHAU BRILLANT-DESIGN

DESIGN ROLLEN-NEWS DESIGN 2012

Aus Holz macht man große und kleine Heilige

Welcher Boden hält das Wasser besser zurück? Wir untersuchen, welcher Boden das Regenwasser besser speichern kann.

Exposé. Exposé. Gemischte Baugrundstücke Bitterfeld-Wolfen Röhrenstraße / Zimmerstraße

Ausschreibungsunterlagen. für. Schaltanlagen

Kunststoff-Doppelrollen

Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals bei Münster: Bau der Umfahrungsstrecke für die Kanalbrücke über die Ems. Dipl.-Ing.

Kaufland-Dienstleistungszentrum Möckmühl. Fortschritt baut man aus Ideen.

Alles aus einer Hand Lichtgitter Express

Draufsicht - Aufprall auf Poller 1:50

EBB 15. Stahl - Neue Tendenzen. Wissenschaftliche Mitarbeiter Stefan Giers Lavinia Herzog Ursula Schürmann

Porsche Pavillon, Autostadt Wolfsburg PROMINENTE LAGE

AW Der Füllungsrad. 1 Was verbirgt sich hinter dem Wort Füllungsgrad? Wofür ist das ein Maß?

Bergbau und Umweltschutz in Sachsen, Deutschland

Ausgewählte Referenzen auf dem Fachgebiet der Betreuung als Fachkraft für Arbeitssicherheit (ASiG, DGUV, Vorschrift 2)

01 Ansicht Schloßplatz

WIR DANKEN DEN FÖRDERERN DES DEUTSCHLANDSTIPENDIUMS

Professor Ohde. Mitteilungen des Instituts für Geotechnik der TU Dresden (1992) Heft 1

Erfahrungen mit der Einführung der Doppik in Bitterfeld

Transkript:

Kulturlandschaft Goitzsche, ein Referenzstandort der EXPO 2000 Seebrücke und Pegelturm... Seebrücke und Pegelturm...

Die Vision der Architekten Professor Wolfgang Christ vom Büro für Architektur und Städtebau MEDIASTADT Weimar und Professor Klaus Bollinger vom Ingenieurbüro für Bauwesen Frankfurt am Main im September 1998 in "Architektur der Verwandlung" Pegelturm und Seebrücke symbolisieren unmittelbar die Flutung der Bergbaufolgelandeschaft Goitzsche. Eine Architektur der Verwandlung setzt indes Zeichen für mehr. Sie deutet auf das VERSCHWINDEN der Industrie-Welt des 20. Jahrhunderts den ORT der Flutung den PROZESS des Wandels der Elemente Boden, Wasser, Luft die ZUKUNFT als Naherholungslandschaft die INNOVATIONSFÄHIGKEIT im ChemiePark Bitterfeld-Wolfen die KUNST in der Landschaft - Landschaft als Kunstwerk den UFERVERTRAG als contract sociale ` für eine ökologisch-stabile und zugleich ästhetisch reizvolle Uferlandschaft. Der Pegelturm ist während der Flutung das Maß für den Stand des Wassers. Dananch spiegelt seine Höhe die Tiefe des Sees. Der Pegelturm erlaubt den Überblick von einem erhabenen Ort über den ruhigen Wasserspiegel hinweg auf Landschaft, Dorf, Stadt und Industrie rund um die Goitzsche." Das industrielle Gartenreich erschließt sich so als Bild. Der Standort ist Programm: vom See aus gewinnt der Raum Bitterfeld eine neue Kontur. Aus einem neuen Image erwachsen die Potentiale für die Region in der Konkurrenz um Arbeitsplätze, Wohnbevölkerung und Tourismus. Mai 1999 Projektvorstellung

Die Realisierung beginnt... August 1999 Absenkung des Grundwasserspiegels durch Vakuumentwässerung und Rigoleneinbau in den Kippenboden. 2800 m² Vliesstoff, 220 m Drainagerohr wurden verlegt, 1700 m³ Kies verfüllt. Zur Untergrundstabilisierung wurden 3500 m² Kombinationsmatten aus Vliesstoff und Geogitter auf den Kippenboden aufgebracht. 15.09.1999 Die 1. Bohrung für insgesamt 42 Großbohrpfähle mit einem Durchmesser von 1,2 m und 16 m Tiefe ist niedergebracht. Bewehrung für die 42 Großbohrpfähle Arbeitsablauf ab 22.10.1999: Herstellen der Pfahlköpfe und Köcherfundamente: bewehren, einschalen, mit Beton ausgießen. Ein fertiges Fundament für die Stützen hat einen Durchmesser von 2,5 m und eine Höhe von 2,5 m. Jetzt können die 25 Stützen eingebracht werden. Diese sind aus Schleuderbeton, zwischen 6,5 m und 21 m lang und bilden den seitlichen Halt für die Seebrücke.

Geschafft! Alle 25 Stützen gesetzt. Der Endwasserspiegel steigt bis auf +75,0 m NN an, die Pfahlenden ragen dann 3 m aus dem Wasser heraus. 16 Großbohrpfähle dienen als Fundament für die Kopfplatte, auf dieser wird der Pegelturm errichtet. Bewehrung der Kopfplatte, die anschließend mit Beton ausgegossen wird. Die Kopfplatte hat folgende Abmessungen: 14 m x 14 m x 2 m. 22.11.1999 Jetzt wird der Massivdorn, der "Kern" des Pegelturmes gesetzt. Es ist ein Stahlrohr mit 1,3 m Durchmesser, 20,7 m Höhe und einer Materialstärke von 24 mm. Der Pegelturm selbst besteht aus einer zylindrischen Stahlkonstruktion an der Wendeltreppen angeschraubt sind. Er wird in zwei Teilen gefertigt und auf dem Dorn installiert.

Planumherstellung für die 24 Pontons der 200 m langen Seebrücke. Die Pontons sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff und gleiten mit steigendem Wasserstand durch eine Verbindung mit den seitlichen Betonpfählen nach oben. Betonfertigteile: auf diese werden die Stahlrahmen der Rampentreppe (Zugang zur Seebrücke) montiert. Die Lauffläche selbst wird als Holzkonstruktion aufgebaut.

09.03.2000 Die erste Hälfte des Turmes ist auf den Dorn gesetzt. Letzte Schweißnaht in der Werkstatt und Aufsetzen der zweiten Pegelturmhälfte am 16.03.2000. Über eine aufsteigende Wendeltreppe aus Stahlblech kann man die Aussichtsplattform in 26 m Höhe erreichen. Eine separate Wendeltreppe führt vom Turm wieder hinab. Es sind insgesamt 274 Stufen. Durch die Verbindung mit einem entsprechend dimensionierten Schwimmponton aus Stahlblech steigt der Pegelturm mit zunehmendem Wasserstand noch 7,5 m bei einem Zwischenwasserstand von +71,5 m NN und 11 m bei einem Endwasserstand von +75 m NN. April 2000 Über den Turm wird ein transparentes Stahlnetz gezogen. Mai 2000

Projektträger Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft mbh Finanzierung Land Sachsen-Anhalt Bundesanstalt für Arbeit Kreissparkasse Bitterfeld Ein Projekt der EXPO 2000 Sachsen-Anhalt GmbH Dessau Entwurf und Planung Prof. Wolfgang Christ und Mediastadt Büro für Architektur und Städtebau Weimar und Prof. Dr. Ing. Klaus Bollinger Bollinger und Grohmann Ingenieurbüro für Bauwesen Frankfurt am Main Baurealisierung PDR-Bau-Union Bitterfeld Erd- und Tiefbau Bitterfeld GmbH Technische Dienste Espenhain Harald Baumgarten Prüfingenieur für Baustatik Erfurt BAUGEO Ingenieurbüro für Baugrund und Geotechnik GmbH Leipzig Sächsischer Brunnen- und Spezialtiefbau GmbH Albrechtshain Erstbesteigung am 9. Juni 2000 Eigentümer Zweckverband Bergbaufolgelandschaft Goitzsche

Herausgeber: Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbh Länderbereich Sachsen-Anhalt Öffentlichkeitsarbeit Brehnaer Str. 41-43 06749 Bitterfeld Telefon: (0 34 93) 64 17 47 Telefax: (0 34 93) 64 15 44 http://www.lmbv.de Fotos: LMBV René Bär und Andreas Bergner Stand: 6/2000