Online-Zahlungssysteme



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Transkript:

Banken starten einheitlichen E-Payment-Standard für Online-Zahlungen Durchbruch bei Online-Zahlungssystemen Es ist eine kleine Sensation, daß es tatsächlich gelungen ist, die vier größten österreichischen Bankengruppen zu einem gemeinsamen Standard für Online-Payments zu bringen, freut sich Mag. Walter Jung, zuständig für E-Commerce und E-Finance bei der Erste Bank über die im Juni erfolgte Einigung auf den E- Payment-Standard eps. Mehr als eine Million Internet-Banking-Kunden stehen den heimischen Webshopbetreibern ab sofort als potentielle Nutzer eines bankübergreifenden Online-Zahlungssystems zur Verfügung. Denn mit der nun abgeschlossenen Implementierung des neuen E-Payment-Standards eps ist die volle Kompatibilität der Online-Zahlungssysteme von Erste Bank/Sparkassen, Bank Austria-Creditanstalt, Raiffeisen und BAWAG/P.S.K. gegeben. In Zukunft benötigen Shopbetreiber nur mehr eine Schnittstelle, um 90 Prozent aller österreichischen Online-Banking-Nutzer zu erreichen. Das letzte Mal ist so etwas vor acht Jahren mit der Einführung des Multi Bank Standards MBS im Telebanking gelungen. Von eps werden sowohl die Webshop-Betreiber als auch die Käufer in Österreich profitieren. Daß sich die vier größten heimischen Bankengruppen nach der Einführung jeweils eigener Online-Zahlungssysteme auf einen kompatiblen Zahlungsstandard einigen konnten, ist wohl auch auf die zunehmende Konkurrenz anderer Zahlungsmöglichkeiten in Webshops zurückzuführen, die eine gemeinsame Positionierung der Banken-Zahlungssysteme wünschenswert erscheinen ließ. So prognostizierte eine Studie der Mummert + Partner Unternehmensberatung von Anfang 2002, daß innerhalb der nächsten drei Jahre voraussichtlich drei von vier Internet-Bezahlsystemen mangels Erfolg eingestellt werden. Das Prinzip von Netpay basiert auf der Trennung des Bestellvorgangs im Online-Shop vom Bezahlungsvorgang 23

t Wachsende Konkurrenz der Bezahlsysteme Andererseits zeigen die offensichtlichen Vorteile eines von den Banken selbst als Payment- Dienstleister ohne zwischengeschaltete Mittler betriebenen Zahlungssystems, daß auch die Betreiber elektronischer Handelsplätze von einer Vereinheitlichung der technischen Schnittstelle zu den Banken entscheidend profitieren. Die Anforderungen an das digitale Bezahlen sind dabei weitgehend klar: Der online zahlende Kunde will Bequemlichkeit, Sicherheit, eine hohe Verbreitung und keinen unnötigen Aufwand wie die Installation einer spezifischen Software. Auf der anderen Seite verlangt der Webshop-Betreiber so wenig Zahlungsausfälle wie möglich, geringe Gebühren und Fixkosten sowie eine möglichst hohe Zahl potentieller Nutzer. t Bisher vier verschiedene Banken-Systeme Angesichts des bestehenden Bedarfs immer noch wird der Großteil der Online-Geschäfte offline über Nachnahme oder per Erlagschein bezahlt entwickelten mehrere österreichische Bankengruppen eigene Online-Zahlungssysteme. Während die Bank Austria-Creditanstalt seit Ende 2001 Partner Online Paying (POP) in mehr als einem Dutzend Shops implementiert hat, ist auch die BAWAG-Gruppe mit Direct Pay sowie Raiffeisen mit ELBA Payment im Markt der Online-Zahlungsdienste für den elektronischen Handel im B2C-Sektor vertreten. Die Erste Bank und Sparkassengruppe stellte Mitte letzten Jahres das Online-Zahlungssystem Netpay vor, das mittlerweile von mehr als zwanzig Internet-Shops in Österreich genutzt wird. Während zum Beispiel die Nachnahme als Zahlungsform für den Händler mit hohem Aufwand und Kosten verbunden beziehungsweise für virtuelle Dienstleistungen überhaupt ungeeignet ist, können wir mit Netpay jetzt etwas offerieren, das genau zum Wesen des E-Commerce paßt und für den Webshop-Betreiber eine rasche, effiziente und kostengünstige Zahlungsabwicklung bietet. Das gilt sowohl für traditionelle Produkte als auch für virtuelle Dienstleistungen, freut sich Jung über die neuen Vorteile für den elektronischen Handel. t Sicherheit und Anonymität Das Prinzip von Netpay basiert auf der Trennung des Bestellvorgangs im Online-Shop vom Bezahlungsvorgang, wodurch erreicht wird, daß der Kunde dem Shopbetreiber keinerlei sensible Daten zur Verfügung stellen muß. Die Registrierung und Authentifizierung des Nutzers erfolgt bei Netpay analog zum Online-Banking mit PIN und TAN. Das bedeutet, daß im Unterschied zu vielen anderen Online-Zahlungssystemen seitens der Konsumenten keine separate Anmeldung oder Registrierung erforderlich ist. Die einzige Voraussetzung für die kostenlose Nutzung des Zahlungssystems ist ein Girokonto bei der Erste Bank oder einer Sparkasse, für das ein Netbanking- Zugang besteht. t Der Bezahlvorgang bei Netpay Im Detail sieht der Ablauf das Zahlungsvorgangs bei Netpay folgendermaßen aus: Nachdem der Kunde im Online- Shop seinen Warenkorb befüllt und zur Bezahlung die Option Netpay gewählt hat, werden die Bezahldaten mittels verschlüsseltem XML- Von der Einführung des E-Payment-Standards eps werden sowohl die Webshop-Betreiber als auch die Käufer in Österreich profitieren Walter Jung Stream oder HTML-Request an den Netpay-Server im Rechenzentrum der Erste Bank und Sparkassengruppe übermittelt. Dort wird die Anforderung des Händlers geprüft und die Authentifikation des Shop- Rechners durchgeführt. Im Anschluß daran retourniert der Bankrechner eine Web- Adresse, an die der Kunde automatisch weitergeleitet wird, um sich genau wie in seiner vertrauten Netbanking-Umgebung über eine SSL-gesicherte Verbindung mit seiner Netbanking-Verfügernummer und dem PIN-Code am Bankrechner einzuloggen. Nach erfolgter Identifikation werden dem Kunden die vom Rechner des Händlers ermittelten Bezahldaten angezeigt. Verfügt der Kunde über mehrere Konten, kann er nun wählen, von welchem seiner Bankkonten die Überweisung erfolgen soll. Im Anschluß daran überprüft die Applikation automatisch, ob auf dem gewählten Konto ausreichend Deckung für den gewünschten Zahlungsvorgang vorhanden ist. Schließlich bestätigt der Online-Shopper mit einer Transaktionsnummer (TAN) oder einem Transaktionscode (TAC, siehe Kasten) die Bezahlung der soeben gekauften Waren, worauf der Bankrechner die Überweisung durchführt. Gleich darauf erhalten sowohl Kunde als auch Händler eine Bestätigung über die erfolgte Zahlung mit Angabe einer vom 24

Netpay in der Online-Praxis Insgesamt 25 Online-Shops bieten ihren Kunden derzeit die Möglichkeit, ihren Einkauf mittels Netpay zu bezahlen. Die Palette reicht von Unterhaltungselektronik und Informationstechnologie über Bekleidung, Mode und Autozubehör bis zu Blumen und Büchern. Spiele-Portal Aber auch im Bereich der Online-Spiele wird das Online- Zahlungssystem bereits eingesetzt. So bietet das österreichische Spiele-Portal StarGames (www.stargames.at) seit kurzem die Möglichkeit, die Gebühren für eine monatliche oder jährliche Mitgliedschaft per Netpay zu bezahlen. Neben dem Online-Zahlungssystem der Erste Bank/Sparkassen stehen auf StarGames auch die Paysafecard, die Überweisung per Erlagschein oder Postanweisung, Paybox, das Mehrwertnummern-System PhoneGate sowie das Partner Online Paying der Bank Austria-Creditanstalt zur Verfügung. Mag. Bernd Krczal, Co-Geschäftsführer der Greentube Internet Entertainment Solutions AG, die das StarGames-Portal betreibt, hat bisher nur positive Erfahrungen mit Netpay gemacht: Der Vorteil für den Kunden ist, daß es eine sehr einfache und schnelle Zahlungsart ist, während für den Händler das niedrige Disagio sowie der Umstand zählt, daß es schnell zu implementieren ist. Wir sind mit dieser Methode sehr zufrieden. Einziger Wermutstropfen ist laut Krczal der Umstand, daß Netpay nur für Kunden interessant sei, die Online-Banking bei der Erste Bank oder einer Sparkasse nutzen: Das ist der einzige Nachteil, daß die Kundenschicht hier begrenzt ist. Mir wäre es am liebsten, wenn ich ein System für alle Banken hätte. Ein Wunsch, den die Banken mit der nun erfolgten Umsetzung des E-Payment-Standards eps mittlerweile erfüllt haben. schalten, wichtig: Bei der Zahlung für die Teilnahme an Spielen ist der Vorteil gegenüber einer normalen Banküberweisung, die erst nach ein paar Tagen wirksam wird, das der Betrag bei Netpay sofort überwiesen wird. Insgesamt weise diese Form des instant payment laut Krczal ein hervorragendes Kosten-Nutzen-Verhältnis auf, zumal die Implementierung überhaupt kein Problem und eine Angelegenheit von wenigen Stunden gewesen sei. E-Commerce-Pionier Auch der nach eigenen Angaben Pionier unter den heimischen Webshops, der weltweit agierende Blumenversandservice Fleurop, setzt Netpay seit kurzem als Bezahlungsmodalität neben Kreditkarten und Paybox ein. Fleurop kümmert sich für 420 österreichische Floristen um die Auftragsvermittlung und Logistik beim Versand von Blumengrüßen und wickelt dabei im Jahr rund 17.000 Online-Bezahlvorgänge ab. Bereits seit Anfang 1994 im österreichischen Web präsent, war der Fleurop-Webshop der erste seiner Art in Österreich und verzeichnet ungeachtet der auf die Online-Branche hereingebrochenen Probleme auch heute noch von Monat zu Monat zweistellige Zuwachsraten. Auch über die vor drei Monaten erfolgte Implementierung von Netpay hat der Fleurop-Geschäftsführer in Österreich, Dir. Manfred Hausleitner, nur Positives zu berichten: Das System läuft völlig problemlos. Die Zahlungen treffen unverzüglich ein und auch seitens der Kunden haben wir bereits viele positive Rückmeldungen erhalten. Ein Umstand, der sich auch in steigenden Nutzungszahlen von Netpay niederschlägt: Wir haben festgestellt, daß Netpay ziemlich stark aufholt und schon stärker genutzt wird als Paybox. Wenn man bedenkt, daß es sich bei Netpay bisher (vor der Einführung des E-Payment-Standards) um einen geschlossenen Nutzerkreis gehandelt hat, ist das durchaus beachtlich. Bei den Banken-Online-Zahlungssystemen ist für Krczal vor allem die Möglichkeit, Kunden nach der Bezahlung mit Netpay umgehend freizu- 25

Händler vergebenen Referenznummer, die im Fall von Rückfragen oder Reklamationen die Identifizierung des Geschäftsfalls und eine eventuelle Übernahme in das ERP-System des Händlers erleichtert. t Anonymer Einkauf in vertrauter E-Banking- Umgebung Die Vorteile dieses Online- Zahlungssystems sowohl für den Kunden als auch den Händler liegen in erster Linie bei der Bequemlichkeit, Sicherheit und Anonymität des Zahlungsvorgangs. Der Online-Käufer muß weder seine Identität noch seine Kontonummer oder andere sensible Daten bekannt geben, um mit einem Netpay-Shop ein Geschäft abzuschließen. Aus Kundensicht funktioniert Netpay genauso wie eine normale Online-Überweisung, mit Eingabe von Verfügernummer und PIN-Code sowie der Vergabe einer Transaktionsnummer oder des Transaktionscodes zur Durchführung der Überweisung. Die zur Bestätigung und Unterschrift von Online-Bezahlvorgängen im Web benötigten Transaktionsnummern sind dabei die gleichen wie sie auch für die Durchführung gewöhnlicher Banküberweisungen via Netbanking benötigt werden. Eine gesonderte Anmeldung oder die Installation spezifischer Payment-Software ist nicht erforderlich. Die einzige technische Voraussetzung auf Kundenseite ist die Verwendung eines Standardbrowsers. Da keine spezifische Software installiert werden muß, ist die Bezahlung mit Netpay grundsätzlich von jedem PC-Arbeitsplatz aus möglich. Für den Händler liegt der Hauptvorteil in der Zahlungsgarantie, die er von der Bank erhält, sowie darin, daß er bereits am nächsten Werktag die Zahlungsgutschrift des Online-Kunden erhält. Die Überweisung durch den Kunden ist nach Eingabe der Transaktionsnummer bzw. des Transaktionscodes unwiderruflich und wird im Anschluß an den elektronischen Einkauf vom Kundenkonto abgebucht und an den Händler transferiert. Bei Netpay ebenso wie bei den anderen, ähnlich aufgebauten Online-Zahlungssystemen der größten heimischen Banken handelt es sich also im Prinzip um Online- Überweisungen, die am Ende eines Internet-Einkaufs stehen. t Erweiterung der Kundenbasis durch eps Aus Sicht der Shopbetreiber hatte Netpay ebenso wie die anderen direkt von Banken betriebenen Online-Zahlungssysteme bisher allerdings den Nachteil, daß die potentielle Nutzergruppe auf diejenigen Bankkunden eingeschränkt war, die als Kunden der jeweiligen Bank das Online-Banking nutzten. Im Fall von Netpay sind das die nach eigenen Angaben derzeit rund 400.000 Netbanking-User der Erste Bank und Sparkassengruppe. Mit eps steht nun eine gemeinsame Schnittstelle zur Verfügung, die einerseits jenen Shopbetreibern, die bereits eines der Banken- Zahlungssysteme implementiert haben, mit minimalem technischen Aufwand die Erweiterung um die Systeme der anderen Banken ermöglichen und andererseits neu hinzukommenden Webshops ein Zahlungssystem mit einer breiten Kundenbasis bieten. Das ist ein entscheidender Durchbruch. Als wir im Juni den Standard bekannt gaben, stieg das Interesse der Shopbetreiber an unseren Zahlungssystemen stark an. Der Ablauf das Zahlungsvorgangs bei Netpay im Detail 26

Viele scheinen nur darauf gewartet zu haben, berichtet Jung. Während mit den vier beteiligten Bankengruppen bereits jetzt über 90 Prozent aller heimischen Internet-Banking- User auf der Basis des eps- Standards erreichbar sind, wird dieser Wert bis Ende nächsten Jahres noch weiter steigen. Es gibt bereits die Zusage der Volksbanken- Gruppe, daß sie voraussichtlich 2003 bei eps einsteigen wird. Somit ist klar, daß in einem Jahr fast lückenlos alle österreichischen Internet- Banking-User über Online- Zahlungssysteme auf der Basis des eps-standards erreichbar sein werden, so Jung. Die potentielle Nutzergruppe wird mit dem Beitritt der Volksbanken-Gruppe auf mehr als 95 Prozent aller österreichischen Online-Banking-User steigen. t Rasche Einigung auf kompatibles System Im Vergleich zu anderen Standardisierungsbestrebungen im Bereich des elektronischen Geschäftsverkehrs ist die Einigung der vier Bankengruppen auf eps relativ rasch zustande gekommen. Wenn man die Entwicklungszyklen großer Bankenrechenzentren betrachtet, wurde die Ankündigung des E-Payment-Standards vom Juni dieses Jahres in Rekordzeit bei allen vier Bankengruppen umgesetzt, gibt Jung zu bedenken. Ab sofort erfüllen alle vier Bankengruppen vollständig die eps-spezifikationen. Damit kann ein Shopbetreiber, wenn er diese Schnittstelle implementiert, mehr als eine Million Internet- Banking-Nutzer als potentielle Zahler erreichen. Da der neue Payment-Standard zu den existierenden Banken-Zahlungssystemen abwärts kompatibel ist, ergeben sich für Shops, die sich bereits an Netpay oder ein anderes Banken-Zahlungssystem angeschlossen haben, keinerlei Änderungen. Mit der Standardisierung bleibt somit auch der Schutz der Investitionen unserer Kommerz-Kunden, die bisher in diese Zahlungssysteme getätigt wurden, in vollem Umfang gewährleistet, beteuert Jung. t Deckungsgleiche Zielgruppen Die beteiligten Bankengruppen wollen Webshopbetreiber aber nicht nur mit einer einheitlichen technischen Lösung überzeugen, sondern verweisen auch auf die weitgehend deckungsgleichen Zielgruppen der Online-Banking-Nutzer und derjenigen, die zumindest gelegentlich Waren und Dienstleistungen über Online-Kanäle erwerben. Der Shop-Betreiber spricht die aktiven Internet-Nutzer an, die bereit sind, im Internet nicht nur herumzusurfen oder Informationen einzuholen, sondern diesem Medium schon so weit vertrauen, daß sie auch im Internet kaufen. Das ist genau jene Zielgruppe, die auch ihre Bankgeschäfte im Internet abwickelt. Die Entsprechung dieser beiden Zielgruppen sei deshalb auch in viel stärkerem Maße gegeben als etwa im Bereich der Inhaber von Kreditkarten: Dort ergibt sich lediglich eine Schnittmenge, da nicht alle Kreditkarteninhaber das Internet nutzen und umgekehrt nicht alle Online-Käufer auch über Kreditkarten verfügen. t XML und HTML als Schnittstellen- Alternativen Technisch basiert die jetzt implementierte Lösung auf zwei unterschiedlichen Arten der Anbindung von Web-Shops an das Rechenzentrum der Bank. Während Netpay, das schon seit eineinhalb Jahren in Produktionsbetrieb ist, ursprünglich auf der Basis von XML-Nachrichten konzipiert war, beruhte der Zahlungsvorgang beim Partner Online Paying (POP) der Bank Austria- Creditanstalt auf HTML-Requests. Im Zuge der Umsetzung des eps-standards wurden diese beiden Ansätze in den letzten Monaten zusammengeführt, und bei den Banken serverseitig um die jeweils andere Kommunikationsart ergänzt. Auf unserer Seite haben wir die Verarbeitung von HTML- Requests ergänzt, sodaß wir nun beides können, und die Bank Austria-Creditanstalt hat ihrerseits ihr Online-Zahlungsverfahren um die Möglichkeit zur Verarbeitung von XML- Nachrichten erweitert. Wir Neuerung bei Netbanking und Netpay Transaktionscode als Alternative zum TAN Seit kurzem haben die Internet-Banking-Nutzer der Erste Bank und Sparkassengruppe die Möglichkeit einer Alternative zu den bewährten Transaktionsnummern. Im Sinne eines erhöhten Nutzungskomforts können Netbanking-Kunden jetzt für die Unterzeichnung ihrer Online-Transaktionen einen frei wählbaren, mehrmals verwendbaren alphanumerischen Transaktionscode (TAC) verwenden. Dadurch entfällt die Notwendigkeit, zur Bestätigung von Online-Überweisungen oder Einkäufen via Netpay die Liste der jeweils nur einmal zu verwendenden Transaktionsnummern (TANs) bei sich zu haben, wie der E- Commerce- und E-Finance-Verantwortliche der Erste Bank, Mag. Walter Jung, hervorhebt: Diese Erweiterung des Internet-Banking haben wir als bisher einzige Bankengruppe in Österreich realisiert. Freilich haben die bewährten TANs auch im Zeitalter der TACs noch nicht völlig ausgedient. Zur Aktivierung und Deaktivierung sowie zur Änderung der Transaktionscodes ist nämlich weiterhin die Verwendung eines TAN erforderlich. Darüber hinaus gilt bei Verwendung des Transaktionscodes aus Sicherheitsgründen ein Tageslimit von 1000 Euro. Das bedeutet, daß bei Überschreiten dieses Limits wieder eine TAN verwendet werden muß. Auch darf der TAC nicht identisch mit dem PIN sein, der zusammen mit der Verfügernummer für die Identifizierung des Bankkunden sorgt. Dennoch freut sich Jung, mit dem TAC eine zusätzliche Komfortstufe für Netbanking- und Netpay-Nutzer geschaffen zu haben, mit der die Erste Bank und Sparkassengruppe ihrer Rolle als Innovationsführer bei Online- Banking und E-Payment in Österreich erneut gerecht geworden sei. 27

haben also auf dem zentralen Server jeweils das Modul des anderen dazu genommen, sodaß der Server jetzt beide Sprachen sprechen kann, erläutert Jung den technischen Aspekt der Standardisierung. Gemeinsam mit Bank Austria Creditanstalt, der Raiffeisengruppe sowie der BAWAG/ P.S.K. Gruppe wurden die Spezifikationen der XML-Nachrichten und der HTML-Requests zusammengeführt, weiterentwickelt und eine harmonisierte neue Schnittstellendokumentation für Webshops erarbeitet. Große Anerkennung zollt Jung dabei der Kooperationsbereitschaft aller Beteiligten. Schließlich mußten alle vier Bankengruppen Änderungen und damit verbundene Investitionen vornehmen, um den einheitlichen Standard zu verwirklichen. t Zwei Varianten für Shops unterschiedlicher Komplexität In Zukunft wird es also für die Anbindung von Webshops an die eps-kompatiblen Online- Zahlungssysteme der Banken zwei Varianten geben. Shopbetreiber, die jetzt neu hinzukommen, haben die Wahl zwischen zwei Spezifikationsvarianten. Eine XML-Variante, die mächtiger und zudem zukunftsweisender ist, da sie auch entsprechend internationaler Normen weiterentwikkelt werden soll, aber auch einen geringfügig höheren Implementierungsaufwand verursacht. Und eine zweite Variante für kleine Shopbetreiber, die noch nie mit XML zu tun hatten und weiterhin auf der Basis von HTML mit den Bankrechnern kommunizieren können. Die Implementierung der Zahlungssysteme sei dabei in beiden Fällen denkbar einfach, versichert Jung: Die HTML-Variante kann jeder, der einen Shop programmieren kann, innerhalb von zwei bis drei Stunden anbinden. Sie ist als Low-level-Einstieg gedacht, wird jedoch auch zukünftige Funktionen wie die Verwendung der digitalen Signatur wahrscheinlich nicht bieten können. Mit der nun erfolgten Standardisierung stehen auch den bestehenden Shopbetreibern die anderen Banken-Zahlungssysteme ohne nennenswerten Implementierungsaufwand offen. Denn beim Zahlungsvorgang werden sowohl bei Netpay und Partner Online Paying als auch bei ELBA Payment und Direct Pay die gleichen Nachrichten generiert. Einzig der Empfänger der Nachricht ist unterschiedlich, nicht aber die Art der Anbindung. Die Rückantwort, die der Shopbetreiber von der Bank erhält, ist ebenfalls immer die gleiche. Dadurch können Webshops mit den bereits implementierten Online-Zahlungsmodulen weiterarbeiten. Für die Erweiterung um andere Banken-Zahlungssysteme muß in der Außenansicht des Shops ( check-out ) lediglich die Wahlmöglichkeit der Zahlungsverfahren um neue Auswahlfelder und Logos erweitert werden, während intern nur die Adresse, Netpay wird mittlerweile von mehr als zwanzig Internet-Shops in Österreich genutzt mit der im Zahlungsfall kommuniziert wird, um die neuen Bank-Rechenzentren ergänzt wird. Jung: Bei einem Shopbetreiber, der schon eines dieser Bank-Systeme implementiert hat, bedeutet das höchstens eine halbe Stunde Aufwand. t Weiterentwicklung geplant Damit der neu geschaffene Payment-Standard nicht auf dem derzeitigen Stand stehen bleibt, wurde in der STUZZA unter dem Vorsitz von Jung eine neue Arbeitsgruppe eingerichtet. Die STUZZA ist ein Unternehmen der österreichischen Banken, das sich als Normungsplattform mit der Ausarbeitung von technischen und organisatorischen Normen für den Zahlungsverkehr beschäftigt. Die offizielle Weiterentwicklung wird nun im Rahmen der STUZZA nicht nur unter Beteiligung jener vier Bankengruppen, die den eps- Standard bereits jetzt unterstützen, sondern aller STUZZA-Gesellschafter und damit aller österreichischen Banken erfolgen, so Jung. t Zukünftige E-Government- Anwendungen Eine Erweiterung, an der bereits gearbeitet wird, ist die Verwendung der digitalen Signatur als weitere Variante zur Identifizierung des Händler- Servers, der sich derzeit ähnlich wie jeder Online-Banking- Nutzer über eine Identifikationsnummer und ein Händler- Paßwort identifiziert. Jung: Diese Anforderung kommt speziell auch von Seiten der Behörden, mit denen wir im Gespräch sind, um diese bisher auf E-Commerce zugeschnittenen Zahlungs-Systeme in Zukunft auch für E-Government-Payments verwenden zu können. Klaus Minihuber 28