Kommunikation gestern und heute 1. Kapitel: Verstehen durch Kommunikation Du tauschst dich ständig mit anderen aus. Du erfährst Neues und du gibst diese so genannten Informationen weiter. Miteinander reden nennt man auch miteinander kommunizieren. Kennst du die Bedeutung des Wortes Kommunikation? Es bedeutet nichts anderes, als dass du jemand anderem etwas mitteilst oder ihr euch über ein Thema unterhaltet und du nachher weißt, was der andere denkt oder etwas erfährst, das du noch nicht wusstest. Es ist wichtig, sich mit anderen zu unterhalten und zu wissen, was sie denken und wollen. Das Wort Telekommunikation bedeutet, sich mit jemandem über eine Distanz hinweg auszutauschen. Du bist fast überall erreichbar und kannst dich über Entfernungen hinweg mit anderen unterhalten. So kannst du wichtige Absprachen treffen, beispielsweise, wann du zu Hause sein sollst. Du kannst sogar mit jemandem reden, der in diesem Moment in einem anderen Land irgendwo auf der Welt ist. Das war nicht immer so, denn ohne Hilfsmittel endet die Kommunikation dann, wenn du den anderen nicht mehr verstehen kannst. Kommentartext Kommunikation gestern und heute 1
2. Kapitel: Nachrichten hören und sehen Und wenn unsere Stimme zu leise ist, machen wir auf andere Weise auf uns aufmerksam. In Westafrika entstanden Trommelsprachen, die über weite Distanzen Nachrichten verbreiteten und je nach Schlagart sogar Gefühle ausdrücken oder Wortsilben betonen konnten. Auch hierzulande werden Nachrichten akustisch, also über das Hören, verbreitet. Das Waldhorn der Jäger übermittelt hier, dass ein Reh geschossen wurde. Wenn du den anderen nicht hören kannst, versuchst du, dich mit Zeichen verständlich zu machen. Die Indianer in Nordamerika haben so genannte Rauchzeichen zur Kommunikation genutzt. Mittels Feuer und darübergelegter Decke konnten sie unterschiedlich große Rauchwolken machen. Auch die Pausen dazwischen oder die Farbe des Rauchs hatten unterschiedliche Bedeutungen, die andere Indianer aus der Ferne verstehen konnten. Die Übermittlung von Informationen mittels Feuer und Rauch ist eine der ältesten Methoden, Nachrichten über Entfernungen hinweg schnell zu verbreiten. Leucht- oder Signalfeuer kannten schon die alten Griechen zur schnellen Verbreitung von Nachrichten oder Botschaften. Das vereinbarte Feuersignal bedeutete wir haben die Stadt Troja erobert und überwand der Sage nach eine Distanz von mehreren Hundert Kilometern in nur einem halben Tag. Ein Bote mit Pferd hätte zwei bis drei Tage für diese Strecke gebraucht. Kommentartext Kommunikation gestern und heute 2
3. Kapitel: Von Signalen zum Telegraph Im Mittelalter übermittelten größtenteils Boten und später Postkutschen Nachrichten. Erst Erfindungen wie der Buchdruck, die Elektrizität und die Eisenbahn revolutionierten nach und nach auch die Möglichkeiten der Kommunikation. Versuche, Informationen mit Signalen über Distanzen weiterzugeben, beschäftigten die Menschen schon lange. Die alten Griechen machten sich bereits vor der Geburt von Jesus Christus darüber Gedanken, wie verschlüsselte Botschaften übermittelt werden können. Zinnen auf einer Mauer und die Position von Fackeln waren ihre Lösung. Fackeln auf oder zwischen den Zinnen boten genügend Möglichkeiten, um ein Alphabet der damaligen Zeit abzubilden. Durchgesetzt hat sich diese Form der Kommunikation allerdings damals nicht. Es mussten noch rund 2000 Jahre vergehen, bis dieser Mann, Samuel F. Morse, vor gut 150 Jahren eine Signalsprache oder einen so genannten Code aus Punkten und Strichen mit unserem Alphabet in Verbindung brachte. Die so genannten Morsezeichen oder das Morsealphabet. A ist gleich Punkt, Strich. B ist Strich, Punkt, Punkt, Punkt. C ist Strich, Punkt, Strich, Punkt. Und so weiter. Ein so einfaches Alphabet aus Strichen und Punkten konnte auch in elektrischen Strom umgewandelt werden. Punkt, Strich. Stromkreis Kommentartext Kommunikation gestern und heute 3
kurzzeitig geschlossen, Stromkreis länger geschlossen. Man konnte den Strom hörbar machen oder sehen. Strich, Punkt, Strich, Punkt. Dieser einfache Code kann als Lichtsignal, als Ton oder als elektronischer Impuls übertragen werden. Der elektrische Telegraph war damit erfunden und ein Riesenschritt in der Nachrichtenübermittlung getan. Mit einem Sender und einem Empfänger konnten Nachrichten über Telegraphenleitungen erstmals in der Menschheitsgeschichte im gleichen Moment über sehr weite Strecken gesendet und empfangen werden. Überall entstanden Telegraphenstationen und die Menschen gratulierten sich mit Telegrammen, kündigten ihren Besuch an oder unterrichteten Verwandte in anderen Städten schnell über Todesfälle oder die Geburt eines Kindes. Kommentartext Kommunikation gestern und heute 4
4. Kapitel: Die Anfänge des Telefons Als der amerikanische Erfinder Alexander Graham Bell im Jahr 1876 sein erstes selbstgebautes Telefon anderen Leuten vorstellte, glaubten viele, er sei ein Zauberer und hätte die menschliche Stimme in den Apparat gezaubert. Das war natürlich Quatsch. Er hat sich die Schallübertragung vom menschlichen Ohr abgeschaut. Töne sind Schallwellen. Diese treffen auf das menschliche Trommelfell, kleine Knöchelchen übertragen den Schall an Nervenzellen im Innenohr. Die Schallübertragung in Bells Telefonapparat funktioniert über ein Metallplättchen, das der Schall zum Schwingen bringt. Diese Tonschwingungen werden in elektronische Impulse umgewandelt und per Draht übertragen. Als es gelang, diese Impulse beim Empfänger wieder in hörbare Töne zu wandeln, war das Telefon erfunden. Eine Erfindung, von der zu Beginn viele Menschen der damaligen Zeit glaubten, es sei eine nutzlose Spielerei. Die Menschen konnten nun aber mit Drahtverbindungen auch über große Distanzen miteinander sprechen. Anfangs musste sich der Anrufer noch bei einer Zentrale melden, die den Anschluss von Hand herstellen musste. Bald entstanden Vermittlungszentralen wie diese hier in Berlin vor gut 80 Jahren. Inzwischen findet die Vermittlung automatisch statt und weltweit besitzt im Durchschnitt jeder dritte Mensch ein Handy oder Festnetzanschluss. Kommentartext Kommunikation gestern und heute 5
5. Kapitel: Auf der Welle und im Netz Der technische Fortschritt in der Telekommunikation verlief weiter rasant. Erfindungen wie das Radio oder das Fernsehen beruhen auf der Grundlage von Funkwellen, die drahtlos durch die Luft gesendet und empfangen werden. Heute sind wir umgeben von solchen Funk- oder elektromagnetischen Wellen, ohne dass wir sie bemerken. Du siehst sie nicht, du hörst sie nicht, sie riechen nicht und sie gehen ganz einfach durch dich hindurch. Viele wissenschaftliche Untersuchungen hatten zum Ergebnis, dass diese Funkwellen nicht schädlich für den Menschen sind. Funkwellen sind zwar unsichtbar, aber du empfängst sie ständig: Wenn du Radio hörst, den Fernseher anmachst oder telefonierst. Kurze Funkstrecken bei dir zu Hause oder weite Funkstrecken aus dem Weltall von einem Satelliten, der um die Erde kreist. Schauen wir uns das nochmals genauer an. Eine Funkstrecke funktioniert, einfach gesagt, immer mit einem Sender und einem Empfänger. Dazwischen werden Funksignale in Form von Wellen durch die Luft geschickt. Der Satellit fängt dieses Signal auf und leitet es zum Empfänger weiter. So können wir weltweit Funksignale senden und empfangen. Egal, ob du telefonierst oder fernsiehst. Kommentartext Kommunikation gestern und heute 6
Ob Computer oder ipod, das Internet funktioniert wie alle modernen Kommunikationsmittel als Empfänger einer solchen Funkstrecke oder über Kabel beispielsweise im Telefonnetz. So sind wir weltweit online und vernetzt. Und wenn du auch mal abschalten kannst und lieber mit deinen Freunden spielst ist das auch eine tolle Sache! Kommentartext Kommunikation gestern und heute 7