ÜBERBLICK ÜBER AKTUELLE ENTWICKLUNGEN IM STEUERRECHT

Ähnliche Dokumente
Ja zur 4. Teilrevision des Zuger Steuergesetzes per 2012

ÜBERBLICK ÜBER AKTUELLE ENTWICKLUNGEN IM STEUERRECHT. Dr. Guido Jud Leiter Steuerverwaltung des Kantons Zug

Aktuelle Informationen

Steuergesetzrevision 2011 Präsentation Botschaft. Finanzdepartement

Inhaltsübersicht. Inhaltsübersicht

Departement für Finanzen und Soziales. Medienkonferenz. Botschaft zur Steuergesetzrevision 2010

Aktuelles aus dem Steuerwesen / Steuergesetzrevision 2009

Unternehmerfrühstück in Baar 11. April Guido Jud Leiter Steuerverwaltung des Kantons Zug

Neuerungen Seite 1. Treuhandnews 20111

Unternehmenssteuerreform

Unternehmenssteuerreform II

Tour d Horizon aktuelle Steuerthemen

Vorwort...V Inhaltsübersicht.. VII Inhaltsverzeichnis...IX Abkürzungsverzeichnis...XVII Literatur- und Materialienverzeichnis.

Efficiency Club Zürich, 10. September 2008

KANTON NIDWALDEN Gesetz über die Steuern des Kantons und der Gemeinden (Steuergesetz)

Grundlagen der Familienbesteuerung

Peter B. Nefzger, 20. Juni Von der USR III zur SV17

Kanton St.Gallen Steueramt. Kantonales Steueramt St.Gallen HERZLICH WILLKOMMEN. Finanzdepartement

Kanton St.Gallen Finanzdepartement Unternehmenssteuerreform III Die Sicht des Kantons St.Gallen

Dr. Dave Siegrist Vorsteher, Steueramt des Kantons Aargau

Dr. Madeleine Simonek. Professorin an der Universität Zürich, Rechtsanwältin (Schellenberg Wittmer, Zürich)

Steuergesetzrevision Kt. Bern 2008

Departement für Finanzen und Soziales. Medienkonferenz. Steuergesetzrevision 2008

Unternehmenssteuerreform II

AUSGEWÄHLTE THEMEN IM STEUERRECHT FÜR NATÜRLICHE PERSONEN

Steuern des Bundes Chronologische Entwicklung der Gesetzgebung 2017

Basler Kompromiss zur Steuervorlage 17

AKTUELLE ENTWICKLUNGEN BEI DEN STEUERN NATÜRLICHER PERSONEN. Philipp Moos Leiter Abteilung Natürliche Personen Steuerverwaltung Zug

Unternehmenssteuerreform II. Frühstücksveranstaltung t vom 27. Mai 2008

Medienkonferenz. Vernehmlassung zur Steuergesetzrevision Freitag, 11. April 2008

Aktuelles, Änderungen & Rechtsprechung

Direkte Steuern. MAS in Accounting und Finance

Begrüssung und Übersicht

Kanton St.Gallen Tarif 2010

Kirchgemeindeverband des Kantons Bern 20. Mai 2017

BESTEUERUNG VON KAPITAL- GESELLSCHAFTEN

Steuervorlage 17. Vernehmlassungsantwort Basel-Stadt und kantonale Eckwerte. Eva Herzog, Vorsteherin des Finanzdepartements

Steuer- und finanzpolitische Massnahmen Unternehmensstandort (USR III)

Beantwortung der Interpellation zur «Unternehmenssteuerreform II» von Thomas de Courten, SVP (2007/310)

Unternehmenssteuerreform III

Steuervorlage 17 (SV17) Vernehmlassung Kanton Aargau und Stossrichtung Umsetzung im Kanton Aargau

Steuer gemäss Ziff. 2.3 Bst. bb CHF (0.6 Promille von CHF 1' ) (Steuerbetrag für eine Einheit) effektiver Steuerbetrag CHF

Medienkonferenz 2011

Steuervorlage 17 / Aktualitäten

Andreas Kolb* In der nachfolgenden Darstellung sollen die wichtigsten Änderungen werden (vgl. von Ah, IWB 2007, F. 5 Schweiz Gr. 2 S. 663).

. Anspruchsvolle, aber nötige Unternehmenssteuerreform III

Unternehmenssteuerreform III

Steuerwettbewerb in der Schweiz - Unternehmensbesteuerung im Kanton Obwalden

Unternehmenssteuerreform III: Können auch KMU davon profitieren?

Auszug aus dem Protokoll des Stadtrats von Zürich

Unternehmenssteuerreform III: Umbau des Steuersystems

STEUERVORLAGE 17 UND ANDERE STEUERPOLITISCHE THEMEN

Erfahrungsaustausch Familienrecht

Unternehmenssteuerreform

unternehmenssteuern seit 1990 immer wichtiger

Die SP/JUSO-Fraktion, reichte mit Schreiben vom 6. November 2014 folgende Interpellation ein:

Steuerentlastungen für KMU und Mittelstand. Urs Huser / Beat Ledermann Partner UTA Treuhand AG Lenzburg. Steuerentlastungen. Steuergesetzrevision

Bundesgesetz über die steuerliche Entlastung von Familien mit Kindern

Eidgenössisches Finanzdepartement EFD Steuerreform und AHV- Finanzierung STAF

Meine Unternehmens-Lebensphase

Vernehmlassungsstellungnahme der EKF zur Paar- und Familienbesteuerung

Am 9. März 2015 wurde vom Gemeindeparlamentarier Pascal Leuchtmann eine Kleine Anfrage betreffend "Mindereinnahmen der Stadt Schlieren" eingereicht:

Steuervorlage 17. Luzern, Juli 2017

Planung der Unternehmens-Lebensphasen

Kompromiss zur Steuervorlage 17 im Kanton Basel-Stadt

Unternehmenssteuerreform II. Eine Reform auch für die Landwirtschaft

Steuerreform und AHV-Finanzierung Worum geht es eigentlich? Donnerstag, 21. Februar 2019 Hotel Radisson Blu Luzern

Steuerliche Entlastung von Familien mit Kindern - Vernehmlassung

Unternehmenssteuerreform III. Branko Balaban Rechtsanwalt, Notar, dipl. Steuerexperte Tax Team AG

Baselbieter Steuerinfo N 1

Überparteiliches Komitee «Weniger Steuern für alle!» Ja zur Steuergesetzrevision Gesuch um Unterstützung

Vorlesung Bernisches Steuerrecht 2011

VI. Nachtrag zum Steuergesetz

ZHK Lunch Talk Step-up und «Abzug für sichere Finanzierung» im Rahmen der Steuervorlage 17

Begrüssung Aktuelles zur Steuergesetzgebung

Überraschende Ostschweiz Einführung in die Chancen des schweizerischen Steuersystems

1. Konkubinatspaar ohne Kinder...2 Beide Partner verfügen über Einkommen... 2

Steuern für Künstler. Dr. iur.. Bernhard Madörin artax Fide Consult AG

Auszug aus dem Protokoll des Regierungsrates des Kantons Zürich

Zürcherischer Juristenverein: Die Unternehmenssteuerreform II und ihre Umsetzung

Bundesgesetz über die steuerliche Entlastung von Familien mit Kindern

Die steuerliche Belastung im Kanton Basel-Landschaft zehrt an der Substanz

UNTERNEHMENS- STEUERREFORM III

Bundesgesetz über die direkte Bundessteuer (DBG)

Unternehmenssteuerreform II

Merkblatt Besteuerung von Domizilgesellschaften

Baselbieter Steuerinfo N 4

Herzlich willkommen zum Impulsapéro Basel 2015

2006 IFF-HSG. Gesetzgebungs-Agenda 2006/1. 1 Bund

Unternehmenssteuerreform II. Urs Huser / Beat Ledermann. Einleitung. Einleitung. Partner UTA Treuhand AG Lenzburg. Urs Huser / Beat Ledermann

Der nationale Finanzausgleich im Umbruch?

Ausgewogene Paar- und Familienbesteuerung

SP Fraktion betreffend Mindereinnahmen durch kantonale/eidgenössische Gesetze

AUSGEWÄHLTE THEMEN IM UNTERNEHMENSSTEUERRECHT

VORSTADTGESPRÄCH 21. SEPTEMBER 2016

Stellungnahme der SP Basel-Stadt zur Umsetzung der Unternehmenssteuerreform

Steuerreform und AHV Finanzierung (STAF); Information und Umfrage zur kantonalen Umsetzungsstrategie

Dieser Text ist ein Vorabdruck. Verbindlich ist die Version, welche im Bundesblatt veröffentlicht wird.

Unternehmenssteuerreform II

Transkript:

ÜBERBLICK ÜBER AKTUELLE ENTICKLUNGEN IM STEUERRECHT Dr. Guido Jud Leiter Steuerverwaltung des Kantons Zug Themen 1. Kanton Zug a. StG-Revision 09 gestaffelte Auswirkungen 2009-12 b. StG-Revision 10 Entlastung des Mittelstands per 2010 c. StG-Revision 11 Umsetzung Unternehmenssteuerreform II 2. Schweiz a. Aufwandbesteuerung b. Familienbesteuerung c. Ausgleich der kalten Progression 3. International a. EU b. USA Seite 2 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 1

StG-Revision 2009: Zeitlich gestaffelte Auswirkungen A Änderung per Auswirkung in Steuerrechnung K Korrektur Vorbezug möglich Kinderabzug Mieterabzug wirtschaftl. Doppelbelastung Quellensteuer für VR etc. Freibetrag Vermögenssteuer separater Freibetrag Kinder Vermögenssteuer max. Satz Gewinnsteuer JP (2 Schritte) 2009 A A A1 2010 1 2011 1 A2 2012 1 2 Seite 3 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER StG-Rev 2010 zur Entlastung des Mittelstands Abstimmungsbroschüre zur StG-Rev09: Regierung verspricht StG-Rev per 2011 mit 2 Kernelementen: 1. Entlastung Mittelstand (= Haushalte mit Bruttoeinkommen 80-200'000) 2. Umsetzung Unternehmenssteuerreform II Ende 2008/anfangs 2009: laufende Verschlechterung der irtschaftslage Jan. 2009: Regierung beschliesst, Mittelstands-Entlastung sofort anzugehen per 2010 Vernehmlassung läuft was ist konkret geplant? Seite 4 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 2

Entlastung am Beispiel einer Familie einfache Steuer steuerbares Einkommen Seite 5 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER Entlastung am Beispiel einer Familie Entlastung um steuerbares Einkommen Seite 6 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 3

Entlastung am Beispiel einer Familie Grafik: Neue Zuger Zeitung, 31.01.2009 Seite 7 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER Gesetzestechnische Umsetzung im StG Seite 8 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 4

Mögliche Themen einer StG-Revision per 2011 Umsetzung Unternehmenssteuerreform II, u.a. Kapitaleinlageprinzip Steueraufschub bei Überführung von Liegenschaften vom Geschäfts- ins Privatvermögen Anpassung Milderung der wirtschaftl. Doppelbelastung tiefere Besteuerung von Liquidationsgewinnen Ausweitung der Ersatzbeschaffung etc. Umsetzung von Bundesrecht, u.a. Dumont-Praxis, Nachbesteuerung in Erbfällen und straflose Selbstanzeige evtl. weitere Anliegen (z.b. Kinderbetreuungskosten, Ausbildungsabzug für Kinder, kalte Progression etc.) Seite 9 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER Gesamtschau 2009-12 A Änderung per Auswirkung in Steuerrechnung K Korrektur Vorbezug möglich Kinderabzug Mieterabzug wirtschaftl. Doppelbelastung Quellensteuer für VR etc. Freibetrag Vermögenssteuer separater Freibetrag Kinder Vermögenssteuer max. Satz Gewinnsteuer JP (2 Schritte) StG-Rev 10: Mittelstand StG-Rev 11: u.a. Unt.reform II 2009 A A A1 -- -- 2010 1 A -- 2011 1 A2 A?? 2012 1 2 Seite 10 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 5

Schweiz: Aufwandbesteuerung Grafik: NZZ am Sonntag, 25.01.09 Seite 11 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER Schweiz: Aufwandbesteuerung Grafik: NZZ am Sonntag, 25.01.09 Seite 12 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 6

Stand Aufwandbesteuerung im Kanton Zug Jährliche öffentl. Publikation im Rechenschaftsbericht der Regierung (siehe www.zug.ch); Stand 31.12.2008: 92 Steuerhaushalte (Vorjahr 78) 6,5 Mio. CHF Kantons- und Gemeindesteuern (KGST) 3,6 Mio. CHF direkte Bundessteuern (DBST) Mindest-Steuerfaktoren für Vorbescheide 2009 steuerbares Einkommen = 7'000 Miete x 12 Mte. x 5 = CHF 420'000 KGST 48'000 und DBST 43'000 steuerbares Vermögen = 420'000 kapitalisiert zu 5% = CHF 8,4 Mio. KGST 23'000 Überprüfung älterer Vorbescheide per 2011 Seite 13 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER ichtige Gesetzgebungsprojekte Bund 11.02.09: Vernehmlassungsvorlage Familienbesteuerung Verzicht Systementscheid Splitting/Individualbesteuerung Erhöhung Kinderabzug 6'100 8'100 neuer Fremdbetreuungsabzug max. 12'000 alternativ: Elterntarif als dritter und mildester Tarif (neben bisherigen Alleinstehenden- und Verheiratetentarif) Ziel: Inkrafttreten per 1.1.2010 11.02.09: Auftrag für Botschaft kalte Progression vorzeitiger Ausgleich der Teuerung bis 2008 per 2010 neu jeweils Ausgleich nach 3% statt 7% Teuerung Seite 14 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 7

Steuerdialog mit der EU 24.02.2008: Einsetzung einer Arbeitsgruppe internationaler Steuerwettbewerb durch Vorsteher EFD Nov. und Dez. 2008: Sitzungen des Bundesrats, anschliessend Pressekonferenz am 10.12.2008 Konzernfinanzierung, Emissionsabgabe, Beteiligungsabzug Verzicht auf Domizilgesellschaften ("Briefkastenfirmen") Verbot der Geschäftstätigkeit bei Holdinggesellschaften Anpassungen bei den gemischten Gesellschaften Auftrag: Vernehmlassungsvorlage für eine weitere Unternehmenssteuerreform bis Herbst 2009 Seite 15 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER Steuerdialog mit der EU Dialog-Runden mit EU am 10.12.2008 und 13.02.2009 Verzicht auf Domizilgesellschaften wird begrüsst steuerfreier Holdingdrittel offene Fragen bei gemischten Gesellschaften Ausarbeitung Vernehmlassungsvorlage läuft zeitliche, sachliche und finanzpolitische Koordination mit anderen Anliegen, insbes. Familienbesteuerung wird eine ziemlich anspruchsvolle Geschichte werden, sowohl politisch als auch fachlich Seite 16 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 8

20 Minuten, 23.12.08 Seite 17 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER Seite 18 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 9

Einige Gedanken zu US-Strukturen sollen in der Schweiz echte Substanz (qualifiziertes Personal, Büroräume, regelmässige Sitzungen von Unternehmensorganen und Entscheidungsträgern) haben keine Briefkastenfirmen sollen in der Schweiz substanziell Steuern zahlen kein Verscherbeln des Standortes für einige wenig tausend Franken (Kapital-)Steuern pro Jahr heikle Strukturen würden all die vielen in der Schweiz ansässigen/tätigen US-Unternehmen in Bedrängnis bringen, die hier wirklich eine echte Tätigkeit mit z.t. sehr viel hochqualifiziertem, gutbezahltem Personal entfalten und substanziell Steuern zahlen Qualität vor Quantität Seite 19 ZUGER IRTSCHAFTSKAMMER 10