Wir machen eine Betriebsbesichtigung in der AWO WERKSTATT Eilenburg Das neue Schuljahr begann für die Oberstufe 2 gleich mit einem wichtigen Termin: Am 27. August 2015 besichtigten wir die AWO Werkstatt für behinderte Menschen in Eilenburg. Die Betriebsbesichtigung der Werkstatt als potenzieller Arbeitsplatz ist ein Pflichtmodul im Rahmen der beruflichen Vororientierung der Oberstufen an der Karl-Neumann-Schule. Im Laufe des Schuljahres wird die O2 noch weitere Betriebe besichtigen, um das Wissensspektrum der Lernenden zu erweitern und mit möglichen Arbeitgebern bzw. Praktikumsbetrieben in Kontakt zu kommen. Betriebsbesichtigungen gehören ebenso wie Betriebserkundungen (Besichtigung mit Praxisanteil) zur beruflichen Vororientierung - diese ist Schwerpunkt im letzten Oberstufenjahr und soll die Berufsorientierung mit erhöhtem Praxisanteil durch z.b. Praktika in der Werkstufe vorbereiten. Besichtigt werden vor allem Betriebe die für die Lernenden später erreichbar sind, die Arbeitsplätze im Helferbereich anbieten und sich eine Zusammenarbeit mit einem Jugendlichen vorstellen können, der individuell besonders herausgefordert ist.
Nachdem wir von der Schule zur Werkstatt gelaufen waren, wurden wir sogleich von Andrea (Mitglied des Werkstattrates) und Frau Enigk (Begleitender Dienst) begrüßt. Nachdem Frau Enigk kurz etwas allgemein zur Werkstatt erzählte, nahm sich Andrea die nächsten 90 Minuten für uns Zeit, führte uns durch die Arbeitsbereiche der Werkstatt und stand unseren Fragen Rede und Antwort.
Wir beobachteten die Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz. Hier wurden zum Beispiel aus großen Packungen nur roter, nur grüner, nur blauer und nur gelber Gummiringe kleinere, bunte Packungen gefertigt. An jedem Arbeitsplatz wurde eine bestimmte Farbe nach einer bestimmten Anzahl sortiert und weitergegeben. Dann wurden die sortierten Farben gemischt und zu Packungen je 50g abgewogen und verschweißt. Alle waren begeistert von dieser spannenden Aufgabe. Im nächsten Arbeitsbereich begegneten uns solche großen Rollen mit einem langen Gummiband...
...die Rolle wurde eingespannt und das lange Gummiband über einen Tisch auf 2,8m gezogen. Hier sieht man, wie es am Ende eingespannt und befestigt wird. Nun geht der Mitarbeiter auf die andere Seite und schneidet das Gummiband ab. Anschließend......wurde das Gummiband aufgewickelt und mit einer Montage- Anleitung verpackt. Wir erfuhren, dass es sich um Dichtungsgummis für Türen handelte und die kleineren Rollen nun an Türfirmen und Baumärkte geliefert werden.
Besonders spannend war für uns auch der Keramik-Bereich. Mit dem Werkstoff Ton haben wir bereits im letzten Schuljahr im Rahmen des Werkunterrichts gearbeitet und erkannten somit gleich, was die Aufgabe dieses Arbeitsbereiches war. Hier wurden Schüsseln, Becher, Tassen, Windlichter und viele andere Gegenstände gefertigt. Der Bereichsleiter erzählte uns, dass man besonders geduldig, kreativ und ausdauernd sein und gern mit den Händen arbeiten müsse. Mandy Karola war sofort begeistert und wollte am liebsten gleich selbst Hand anlegen. Im nächsten Bereich wurden wir von einer ehemaligen Schülerin der Karl-Neumann- Schule geführt. Wir lernten die Tier-Pension kennen. Hier kann man seinen Hund, Katze oder Hasen zur Pflege abgeben, wenn man in den Urlaub fährt und sein Haustier nicht mitnehmen kann. Wir schauten uns die Hunde an, die gerade zur Pflege da waren und erfuhren, dass es für jeden eine eigenen "Pflege-Anweisung" gibt.
Jedes Tier hat seine eigene "Stube" mit einem Außenbereich. Täglich werden die Stube und der Außenbereich gereinigt, die Tiere werden gefüttert, ausgeführt und es wird ganz oft gekuschelt. Unsere Tierpfleger Max, Daniel und Marcel waren sofort begeistert, denn sie kannten diese Aufgaben ja schon aus der tiergestützten Arbeit und der Tierpflege an unserer Schule. Alle drei wollten gleich bleiben und ein Praktikum machen. Während unserer Führung erfuhren wir auch noch etwas über die Bereiche Metall, Allgemeine Montage, Elektro-Montage, Garten- & Landschaftspflege, BBB (Ausbildungsbereich der Werkstatt) und Hauswirtschaft. Abschließend konnten wir noch unsere Fragen stellen. Uns interessierte, wann hier morgens die Arbeit beginnt, ob es Ferien gibt und wie man überhaupt zur Werkstatt kommt. Andrea wusste zu allen Fragen eine Antwort - toll. Wir bedanken uns herzlich bei Frau Enigk und Andrea für diese tolle Besichtigung.
Zurück in der Schule bereiteten wir unsere Betriebsbesichtigung noch nach. Wir besprachen nochmals was wir gesehen hatten, füllten unsere Exkursionsheft aus und tauschten uns darüber aus, was uns am besten gefallen hat. Anschließend hatte Frau Kenzig für uns eine "Übungsstraße" vorbereitet. Wir sollten selbst erfahren wie es ist, an einem Arbeitsplatz in der Werkstatt zu sitzen. Jeder bekam eine andere Farbe Gummiringe und musste nun eine bestimmte Anzahl abzählen.
Anschließend wurde eine Tüte durchgereicht, in die die Gummiringe gepackt wurden. Am Ende der Produktionsstrecke kam die "Gütekontrolle". Die Tüten wurden gewogen. Alle arbeiteten hochkonzentriert und wollten keine Fehler machen. Während die eine Gruppe praktisch arbeitete, schrieben die anderen ihren Exkursionsbericht, nach 20 Minuten wurde getauscht.
Als Hilfe bekamen wir kleine Zettel mit der richtigen Anzahl Ringe.
Hier sind unsere Exkursionsberichte: Berufliche Vororientierung der Oberstufe 2
Für uns alle war es ein spannender Auftakt ins letzte Oberstufenjahr. Wir haben viel gelernt: über die Werkstatt und auch über uns selbst. Auf die nächste Betriebsbesichtigung freuen wir uns schon. zusammengefasst durch A.Kenzig (Klassenlehrerin O2)