GDA-Fachveranstaltung Sicherheit und Gesundheitsschutz managen Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz Februar 2016 Fachzentrum für systemischen Arbeitsschutz und Arbeitsgestaltung Fachzentrum für systemischen RP Arbeitsschutz Gießen - Dezernat und Arbeitsgestaltung 25.2 Referentin: Michèle RP Gießen Wachkamp - Dezernat 25.2 Referentin: Michèle Wachkamp
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz Was versteht man unter systemischem Arbeitsschutz? + Prävention: Vorausschauendes und frühzeitiges Erkennen und Beseitigen von beeinträchtigenden Belastungen und Gefährdungen. + Ganzheitlichkeit: Berücksichtigung sämtlicher Einflussfaktoren und deren Wechselwirkungen im Arbeitssystem. + Kontinuierliche Verbesserung: Integration des Arbeitsschutzes in alle betrieblichen Abläufe und Veränderungsprozesse; Wirksamkeitsprüfung. 2
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz Relevante Aspekte für den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit (Zusammenfassung nach AME) Gesundheitsgerechte und ergonomische Arbeitsgestaltung Arbeitsmedizinische Beratung Arbeitszeitgestaltung, insbesondere bei Nacht- und Schichtarbeit Gestaltung von Arbeitsverfahren, -abläufen und der Arbeitsorganisation respektorientierte, partizipative Führungskultur und gesundheitsgerechte Sozialbeziehungen Früherkennung (arbeitsmedizinische Vorsorge) Betriebliche Gesundheitsförderung Rehabilitation, Integration, Wiedereingliederung 3
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz Nutzbare Instrumente Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) Arbeitsschutzmanagementsysteme (AMS) gut organisierter Arbeitsschutz Betriebliches Eingliederungsmanagement. integriert oder separiert? 4
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz Vorteile integrierter Ansätze + Synergien nutzbar + gemeinsame strategische Ausrichtung + Vermeiden/Vermindern von Zielkonkurrenzen + höhere Stabilität + für Beschäftigte i.a. komfortabler + 5
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz Was alle gemeinsam haben (sollten) act plan pdca-zyklus check do 6
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz Wesentliche Ansatzpunkte: Gefährdungsbeurteilung Prozesse der Neuplanung oder Änderung der Arbeitsgestaltung (Arbeitsstätte allgemein, Arbeitsplätze, Arbeitszeit, Arbeitsaufgaben, Arbeitsabläufe) Prozesse der Neuplanung oder Änderung des Personaleinsatzes Einbindung der Betriebsärzte in Planungsprozesse 7
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz Wesentliche Ansatzpunkte: Organisation der arbeitsmedizinischen Vorsorge, insbesondere Informationsinput/-output Begehungen Betriebliche Gesundheitsförderung Planung von Aktionsprogrammen Kommunikation (z.b. Besprechungen, Unterweisungen) Zuständigkeiten und Verantwortung der Führungskräfte Einbindung der Beschäftigten Kennzahlen 8
Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit mit systemischem Arbeitsschutz act plan check do 9
Vorschläge der AME für geeignete Kennzahlen objektive Gesundheitsdaten Parameter aus arb.med. Vorsorge, Häufigkeiten gesundheitl. Risikofaktoren chronische Erkrankungen, Berufskrankheiten, Arbeitsunfälle act check plan do subjektive Gesundheitsdaten Subjektives Wohlbefinden Arbeitszufriedenheit Selbsteinschätzung der eigenen Gesundheit, Fragen zur psychischen Gesundheit Güte der Arbeitsgestaltung aus ergonomischen Bewertungssystemen Arbeitsplatzexpositionen Belegschaftsbefragungen Einschränkungen der Einsatzflexibilität Anzahl leistungsgewandelte MA Anzahl AP für leistungsgewandelte MA gesundheitsgerechter Personaleinsatz Krankenstände, Erwerbsunfähigkeit Fehlzeiten Arbeitsunfähigkeiten Frühberentungen Realisierte Gesundheitsund Präventionsprogramme Teilnahmequoten Zielerreichung 10
Umsetzbar bspw. in einem Kennzahlensystem (nach Leitfaden AMS) Indikator Voraussetzungen Indikator Handlungen Indikator Bedingungen Indikator Gesundheit Indikator Entwicklungsfähigkeit act check plan do 11
Kennzahlensystem (nach Leitfaden AMS) Indikator Voraussetzungen Leistungsumfang des Betriebsarztes Mittelausstattung für arbeitsmedizinische Vorsorge Mittelausstattung für betriebliche Gesundheitsförderung Beteiligungswege für die Beschäftigten Berücksichtigungsgrad der Arbeitsschutzbelange in den Prozessen act check plan do 12
Kennzahlensystem (nach Leitfaden AMS) Indikator Handlungen Vollständigkeit und Qualität der Gefährdungsbeurteilungen Anzahl/Umfang von Begehungen Anzahl arbeitsmedizinischer Beratungen Erfüllungsgrad durchzuführender Unterweisungen [mit Anteilen arb.med. Beratung] Erfüllungsgrad arb.med. Vorsorge Anzahl Besprechungen [mit Betriebsarzt] act check plan do 13
Kennzahlensystem (nach Leitfaden AMS) Indikator Bedingungen Ergebnisse aus Anwendung von Checklisten, Gefährdungskatalogen, Arbeitsbewertungsverfahren u.a. mit den Untersuchungsbereichen Arbeitszeitgestaltung Umgang mit Gefahrstoffen Arbeitsstättengestaltung Arbeitsmittelsicherheit psychische Belastungen... Ergebnisse aus Ermittlung der Mitarbeiterzufriedenheit act check plan do 14
Kennzahlensystem (nach Leitfaden AMS) Indikator Gesundheit Fehlzeiten durchschnittliches Wohlbefinden der Beschäftigten aus anonymen Befragungen anerkannte Berufskrankheiten Unfälle/ Verletzungen in Tausend-Mann-Quote AU-Tage durch Arbeitsunfälle... act check plan do 15
Kennzahlensystem (nach Leitfaden AMS) Indikator Entwicklungsfähigkeit Verhältnis zwischen den vom Unternehmen eingeleiteten Änderungen und den festgestellten Abweichungen im AMS bzw. Arbeitsschutz Qualität von Korrekturmaßnahmen im Rahmen des AMS Anzahl/ Umfang von Aktionen Beteiligungsgrad an externen Netzwerken zum Arbeitsschutz act check plan do 16
Weitere Informationen im ASCA-Leitfaden Arbeitsschutzmanagement ASCA-Leitfaden Arbeitsschutzmanagement herausgegeben vom Hessischen Ministerium Ministerium für Soziales und Integration Einführung und Allgemeines Teil I - Anleitung zur Implementierung eines prozessorientierten Arbeitsschutzmanagementsystems Teil II - Inhalt und Struktur eines dokumentierten Arbeitsschutz- Managementsystems 17
Teil I - Implementierungsanleitung Schritte und Maßnahmen Allgemeine einleitende Managementaufgaben Ernennung eines AMS-Beauftragten mit Zuteilung der erforderlichen Befugnisse Festlegen einer Projektstruktur Bekanntgabe des Projektes durch GL Infogespräche und Einführungsseminare initiieren und durchführen Arbeitsschutzpolitik und erste Arbeitsschutzziele festlegen und bekanntgeben Arbeits-, Zeit- und Meilensteinplan für Projektdurchführung aufstellen 18
Teil I - Implementierungsanleitung Schritte und Maßnahmen Vorgehen beim Aufbau eines AMS Festlegen des Dokumentationssystems AMS Bestandsaufnahme der bestehenden Arbeitsschutzorganisation Prozesse identifizieren und zusammenstellen Anforderungen in Prozesse und Verfahren integrieren Managementhandbuch und ergänzende Regelungen erstellen Ermittlungs-, Bewertungs- und Verbesserungsverfahren festlegen Systemausbau und pflege durch AMS-Beauftragten 19
Teil I - Implementierungsanleitung Schritte und Maßnahmen Vorgehen bei Erweiterung eines bestehenden Managementsystems Festlegen des Dokumentationssystems MS Bestandsaufnahme der bestehenden Arbeitsschutzorganisation Prozesse identifizieren und zusammenstellen Anforderungen in Prozesse und Verfahren integrieren Managementhandbuch und ergänzende Regelungen erstellen bzw. vervollständigen Ermittlungs-, Bewertungs- und Verbesserungsverfahren festlegen Systemausbau und pflege durch AMS-Beauftragten 20
Betriebliche Arbeitsschutzorganisation zentrales Thema der hessischen Arbeitsschutzverwaltung Der ASCA-Leitfaden Arbeitsschutzmanagement sowie weitere Informationen sind auf den Seiten des Sozialnetzes Hessen abrufbar (www.sozialnetz-hessen.de Forum Arbeit&Gesundheit Arbeitsschutz im Betrieb) Fragen, Ideen, Anregungen? Vielen Dank für ihre Aufmerksamkeit!