Handchirurgie Kantonsspital Münsterlingen
Kleine Handchirurgie in der täglichen Praxis Uebersicht und Erläuterungen zu den häufigsten Handchirurgischen Problemen
Untersuchung der Hand Anamnese (Krankengeschichte) Erkrankung Verletzung Untersuchung Inspektion Palpation Funktionsprüfungen Röntgenuntersuchungen Weitere spezielle diagnostische Massnahmen Arthrographie, CT, Sonographie, MRT, Szintigraphie, Arthroskopie, Labor, etc.
Anamnese 1 für die Beurteilung wichtige Angaben Beruf Alter Dominante Hand Hobby Frühere relevante Verletzungen, Operationen oder Erkrankungen der Hand Allgemeine Erkrankungen (Diabetes,..) Nikotin, Alkohol, Medikamente
Anamnese 2 Bei Verletzungen zusätzlich: Unfallzeitpunkt Unfallhergang: Messer, Fräse, Stanze, Holzspaltmaschiene, etc. Weitere Begleitverletzungen Allgemeine medizinische Risikofaktoren
Handuntersuchung, z.b. die Durchblutung der Hand
Handuntersuchung wichtige Grifffunktionen der Hand
Handuntersuchung spezielle Grifffunktionen und Kraft
Handuntersuchung Erkennen von Fehlstellungen
Handuntersuchung ein Nervenschaden kann gewisse Griffe verunmöglichen Nervenschaden normal
Häufige Krankheitsbilder der Handchirurgie
Tendovaginitis stenosans Synonyme: Schnellender Finger Digitus saltans
Tendovaginitis stenosans Ätiologie (Ursache): Umschriebene Verdickung der Beugesehne Ringband wird zu eng Weitere entzündliche Veränderungen engen Ringband noch mehr ein
Tendovaginitis stenosans Klinik: Initial evt. nur Morgensteifigkeit Schnellen des betroffenen Fingers Schmerzausstrahlungen bis Vorderarm Später fixierte Flexions- oder Extensionshemmung
Tendovaginitis stenosans Befund: Evt. Schnapp-Phänomen Druckdolenz über MP-Gelenk bzw. Ringband A1 Einschränkung des Bewegungsumfangs
Tendovaginitis stenosans Therapie Konservativ Kortisoninjektion im Frühstadium Operativ Spaltung Ringband A1
Karpaltunnelsyndrom Häufigste periphere Druckneuropathie
Karpaltunnelsyndrom Der Karpalkanal Innervationsgebiet des N. medianus
Karpaltunnelsyndrom Ätiologie (Ursache): Degenerativ-idiopathisch Systemerkrankungen Endokrine Erkrankungen Entzündliche Erkrankungen Traumata Tumoren Anatomische Besonderheiten
Karpaltunnelsyndrom Klinik: Nächtliches Einschlafen der radialen 3-4 Finger (N. medianus) Parästhesien und Hypalgesie Schwellungsgefühl Schmerzsymptomatik mit z.t. Ausstrahlungen bis in der Schulter- Nackenbereich
Karpaltunnelsyndrom Befunde: Evt. Thenaratrophie (Lähmung Daumenmuskeln) Positiver Phalentest Hoffmann-Tinel-Zeichen (Elektrisieren) Hyposensibilität (2-Punkte- Diskrimination)
Karpaltunnelsyndrom Differentialdiagnosen: Thoracic-outlet-syndrom Pronator-teres-Syndrom Diagnosebestätigung durch ENG-Untersuchung (= Spezialuntersuchung beim Neurologen)
Karpaltunnelsyndrom Therapie: Konservativ Nachtschiene Kortisoninjektion in Karpalkanal Operativ Offenen Spaltung des Retinakulums Evt. endoskopisches Verfahren
Ganglion Mit Synovialflüssigkeit gefüllte Zyste mit Verbindung zur Kapsel bzw. Sehnenscheide Häufigster gutartige Tumor der Hand
Ganglion Lokalisation: Dorsoradiales Handgelenk Radiopalmares Handgelenk Fingergrundgelenk palmar PIP- und DIP-Gelenke
Ganglion Ätiologie (Ursache): Nicht eindeutig geklärt Zusammenhang mit vorangegangenem Trauma möglich idiopathisch
Ganglion Klinik: Abhängig von Lokalisation Symptomlos Stärkste Schmerzen
Ganglion Befund: Prallelastischer Tumor Verschieblich gegenüber Haut Evt. druckdolent
Ganglion Differentialdiagnosen: Andere tumoröse Veränderung (Lipom, Fibrom, Synovialom bzw. Riesenzelltumor) Carpe bossue
Ganglion
Ganglion
Ganglion
Ganglion Therapie: Zuwarten Zerdrücken Punktieren Operativ Exzision mit Arthrotomie
Ganglion Rezidivhäufigkeit Konservativ: 45-55% Operativ: 10-20%
Morbus Dupuytren Krankheit der Knoten und Stränge Synonyme: Dupuytren sche Beugekontraktur Fasciitis palmaris Contractura fasciae palmaris Palm fibromatosis
Morbus Dupuytren Baron Guillaume Dupuytren (1777-1835)
Morbus Dupuytren Ätiologie (Ursache): Nicht genau bekannt Genetische Prädisposition Zusätzliche begünstigende Faktoren (Alkoholabusus, Lebererkrankung...) Männer : Frauen = 6:1
Morbus Dupuytren Klinik: Beginn nicht eruierbar Entdeckung einzelner Knoten/Stränge (atypische Schwiele) Meistens schmerzlos Einschränkung des Bewegungsumfangs
Morbus Dupuytren Befund: Knoten und Stränge v.a. der ulnaren Hohlhand Vereinzelt Hauteinziehungen Evt. Beugekontraktur Evt. Abspreizdefizit
Morbus Dupuytren Stadieneinteilung nach Iselin und Dieckmann Stadium I
Morbus Dupuytren Stadium II
Morbus Dupuytren Stadium III
Morbus Dupuytren Stadium IV
Morbus Dupuytren Therapie Konservativ Nichts Befriedigendes Operativ Perkutane Fasziotomie Partielle Fasziektomie Totale Fasziektomie
Morbus Dupuytren Operationsindikation: Beugekontraktur von >30 Deutliches Abspreizdefizit Stark schmerzhaft Hygienische Problematik
Morbus Dupuytren Operationsbeispiel
Morbus Dupuytren Operationsergebnis
Morbus Dupuytren Nachbehandlung Gipsimmobilisation für 2 Wochen Physiotherapie Nachtschiene mit Elastomerauflage Narbenpflege
Spezielle Handprobleme Hochdruckeinspritzverletzung Sher schwere Handverletzung, Druck meist mehr als 200 bar. Absolute Notfallsituation! Nicht selten kann ein Fingerverlust resultieren
Infektionen an der Hand
Handinfektionen genaue Anamnese: Zeitablauf Inspektion: Klassische Infektzeichen, Flexionsschonhaltung klinische Untersuchung: Druckdolenz, Extensionsschmerz Laboruntersuchung: Lc, CRP, Blutsenkung
Handinfektionen Symptome rasche Hyperämie, lokale Überwärmung, deutliche Schwellung frühzeitiger Schmerz, Spannungsgefühl, Schonhaltung
Handinfektionen Aetiologie (Ursache) Häufig Bagatellverletzung: Schnitte, Bissverletzungen Erreger: Staphylokokken, Streptokokken
Ausbreitungswege der Handinfekte schnelle Ausbreitung Oberfläche / Tiefe durch beugeseitge Subcutissepten spontane Abszessperforation selten wegen Festigkeit der palmaren Haut rasche Ausbreitung im Sehnenscheidenkanal ( V-Phlegmone ) Gelenkinfekte
Ausbreitungswege der Handinfekte
Panaritium Weichteilinfektionen im Finger- und Handbereich Paronychie Panaritium subunguale Panaritium cutaneum Kragenkopfpanaritium Panaritium subcutaneum Panaritium tendinosum Panaritium articulare Panaritium ossale
Paronychie Synonym: Periunguales Panaritium Definition: Eiterungen oder Entzündungen des Nagelwalls
Paronychie
Panaritium subcutaneum Kragenknopfpanaritium
Panaritium tendinosum Aetiologie: direkte Infektion durch Stich- oder Bissverletzung indirektes Uebergreifen durch Weichteilinfekt Befunde: schnelle Ausbreitung in dem vorgegebenen Sehnenscheidenraum ( V-Phlegmone ) Druckdolenz über dem infizierten Beugesehnenkanal
Panaritium tendinosum
Panaritium ossale Verhängnisvolle Komplikation nach: offenen Frakturen infizierten Osteosynthesen unzureichend behandelten Weichteilinfekten
Panaritium articulare Aetiologie: direkte traumatische Gelenkeröffnungen indirekt über infizierte Hautwunden selten via hämatogene Streuung Befunde: zirkuläre Gelenksdruckdolenz, Schwellung, Beugeschonhaltung
Phlegmone Definition: Flächenhaft fortschreitende, eitrige Entzündung der Dermis und Subcutis Befunde: Diffuse Schwellung und Druckdolenz
Phlegmone
Handinfektion durch Bissverletzungen häufig unterschätzt, benötigen korrekte Behandlung Infektion: 12% aller Hundebisse 30% aller Katzenbisse
Katzenbiss
Therapie Ruhigstellung Kühlen Hochlagerung Antibiose Operative Sanierung ev. second look
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Benignes Synovialom ( xanthomatöser Riesenzelltumor) Quiz
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Quiz Eruptives Angiom ( Granuloma teleangiectaticum, pyogenes Granulom )
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