2. Welche Entwicklung ist bei der Bewirtschaftung mit Paludikulturen (z.b. Schilf, Erlen, Rohrglanzgras) zu verzeichnen?

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Landtag Brandenburg 6. Wahlperiode Drucksache 6/3639 Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage 1406 der Abgeordneten Anita Tack der Fraktion DIE LINKE Drucksache 6/3408 Moorschutz in Brandenburg Wortlaut der Kleinen Anfrage vom 27.01.2016: Die Brandenburger Ökofilmtour leistet auch in diesem Jahr wieder einen wichtigen Beitrag zur Bildung für nachhaltige Entwicklung. Sie startete im Januar mit dem Dokumentarfilm MAGIE DER MOORE von Jan Haft. Das Land Brandenburg ist mit Bezug auf die nicht nur eines der moorreichsten, sondern auch eines der moorvielfältigsten Bundesländer. Mit dem Moorschutz wird im Land ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt, für den Wasserhaushalt und zum Klimaschutz geleistet. Im Januar 2014 hatte die Landesregierung die zehn Eckpunkte für ein Moorschutzprogramm des Landes unter Federführung des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz verabschiedet und damit die Rahmenbedingungen für einen effektiven Moorschutz beschlossen. Ich frage die Landesregierung: 1. Im Vordergrund des Moorschutzes steht die schonende Bewirtschaftung von Moorflächen. Wie hoch ist der Anteil der Bewirtschaftung als Dauergrünland? 2. Welche Entwicklung ist bei der Bewirtschaftung mit Paludikulturen (z.b. Schilf, Erlen, Rohrglanzgras) zu verzeichnen? 3. Wie hoch ist der Anteil der noch ackerbaulich genutzten Moore? 4. Welche Bereitschaft gibt es bei den Landwirten, ackerbaulich genutzte Moore auf Freiwilligkeitsbasis zurück in die Grünlandnutzung zu führen? 5. Durch welche Form der Wasserregulierung wird eine standortgerechte, landwirtschaftliche Nutzung der Moorflächen ermöglicht? 6. Durch welche Maßnahmen sollen die Funktionsfähigkeit der wenigen noch intakten Moore erhalten und weiteres Moorwachstum ermöglicht werden?

7. In Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie sollen bis zu 10% der Moorflächen einer natürlichen Entwicklung übergeben oder moorerhaltend, das heißt als Röhrichte, Erlenwald oder Nasswiesen bewirtschaftet werden. Wie ist der Stand der Umsetzung im Land Brandenburg? 8. Der Moorschutz sollte wegen zahlreicher Synergien zum Klima-, Boden-, Gewässer- und Naturschutz eine zentrale Rolle in der brandenburgischen Umweltpolitik spielen. Welche Maßnahmen sind bereits erfolgreich abgeschlossen? Bitte standortkonkret angeben. 9. Welche Maßnahmen bzw. Projekte befinden sich in Umsetzung? 10. Welche Moorschutzmaßnahmen und Projekte sind in Vorbereitung? 11. Die Förderfähigkeit von landwirtschaftlich genutzten Mooren aus der gemeinsamen Agrarpolitik der EU ist weiterhin abgesichert. Welche Finanzierungen stehen für Moorschutzprojekte im Rahmen der europäischen Förderprogramme zur Verfügung? Namens der Landesregierung beantwortet der Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft die Kleine Anfrage wie folgt: Frage 1: Im Vordergrund des Moorschutzes steht die schonende Bewirtschaftung von Moorflächen. Wie hoch ist der Anteil der Bewirtschaftung als Dauergrünland? Zu Frage 1: Von der brandenburgischen Moorkulisse mit aktuell noch 165.000 ha werden 111.000 ha als Grünland genutzt. Das sind 67 %. Es ist davon auszugehen, dass der Großteil davon Dauergrünland ist. Für Anmoore beträgt die als Grünland bewirtschaftete ngröße 19.000 ha und für Moorgleye liegt sie bei 38.000 ha. Nutzungsart Moorböden Anmoore Moorgleye Grünland 110.000 19.000 38.000 Tabelle 1: numfänge der organischen Böden für Grünland auf Basis des Verschnitts der referenzierten Moorbodenkarte (Stand 2013) mit Nutzungsdaten aus INVEKOS und Biotoptypenkartierung (MIL 2013, ELER Projekt Schaffung einer Datengrundlage für die Ableitung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen auf Moorstandorten in Brandenburg ) Bauriegel 2014 Frage 2: Welche Entwicklung ist bei der Bewirtschaftung mit Paludikulturen (z.b. Schilf, Erlen, Rohrglanzgras) zu verzeichnen?

Zu Frage 2: Paludikulturen haben bislang in keinem deutschen Bundesland den Sprung in die Praxis geschafft, obwohl zahlreiche Forschungsprojekte durchgeführt wurden. Schilf ist bislang nicht als landwirtschaftliches Produkt eingestuft. Frage 3: Wie hoch ist der Anteil der noch ackerbaulich genutzten Moore? Zu Frage 3: In Brandenburg werden derzeit noch 11.000 ha Moorfläche beackert. Nutzungsart Moorböden Anmoore Moorgleye Ackerland 11.000 19.000 12.000 Tabelle 2: numfänge der organischen Böden für Ackerland auf Basis des Verschnitts der referenzierten Moorbodenkarte (Stand 2013) mit Nutzungsdaten aus INVEKOS und Biotoptypenkartierung (MIL 2013, ELER Projekt Schaffung einer Datengrundlage für die Ableitung von Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen auf Moorstandorten in Brandenburg ) Bauriegel 2014 Frage 4: Welche Bereitschaft gibt es bei den Landwirten, ackerbaulich genutzte Moore auf Freiwilligkeitsbasis zurück in die Grünlandnutzung zu führen? Zu Frage 4: Auf Grund des hohen Anteils an Pachtflächen im Land Brandenburg ist die Änderung der Nutzung nicht allein von der Entscheidung des landwirtschaftlichen Unternehmens abhängig. Darüber hinaus ist mit der Umwandlung von Ackerland in Grünland ein wirtschaftlicher Verlust verbunden. Die Landesregierung hat in Anerkenntnis dieser Tatsachen im Rahmen der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen ein Programm zur dauerhaften Umwandlung von Ackerflächen aufgelegt. Im Jahr 2015 wurden 122 ha Ackerland in Dauergrünland auf Mooren umgewandelt. Frage 5: Durch welche Form der Wasserregulierung wird eine standortgerechte, landwirtschaftliche Nutzung der Moorflächen ermöglicht? Zu Frage 5: Für eine herkömmliche Grünlandnutzung sollte der Wasserspiegel im Sommer nicht unter 6 dm unter Flur absinken, bei einer auf Moore angepassten Grünlandnutzung nicht unter 4 dm unter Flur. Aufgrund des geringen sommerlichen Wasserdargebots vieler brandenburgischer Einzugsgebiete ist eine zweiseitige Wasserregulierung nur selten und nur bei ausreichendem Zusatzwasserdargebot realisierbar. In der Regel ist für die Mehrzahl der Moorgebiete der lange Rückhalt des mooreigenen Wasserdargebots bis in den Sommer hinein die Methode der Wahl. In der defizitären Phase von Juni bis September sollten nur bei ausreichendem Zusatzwasserdargebot Wasserspiegelabsenkungen in Mooren stattfinden.

Frage 6: Durch welche Maßnahmen sollen die Funktionsfähigkeit der wenigen noch intakten Moore erhalten und weiteres Moorwachstum ermöglicht werden? Zu Frage 6: Die Erhöhung des Wasserstandes bei entwässerten Mooren ist die wichtigste Voraussetzung, um die Funktionsfähigkeit von Moorflächen zu erhalten. Frage 7: In Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie sollen bis zu 10% der Moorflächen einer natürlichen Entwicklung übergeben oder moorerhaltend, das heißt als Röhrichte, Erlenwald oder Nasswiesen bewirtschaftet werden. Wie ist der Stand der Umsetzung im Land Brandenburg? Zu Frage 7: Zusätzlich zu den naturnah erhaltenen Mooren auf etwa 3.000 ha konnten im Land Brandenburg in den letzten 25 Jahren etwa 4.000 bis 5.000 ha Moorfläche renaturiert werden. Damit sind im Land Brandenburg insgesamt 7.000 bis 8.000 ha Moorfläche in einem Zustand, bei dem der Moorkörper erhalten werden kann. Das entspricht fast 5 % der Moorfläche (siehe Antwort zu Frage 1). Frage 8: Der Moorschutz sollte wegen zahlreicher Synergien zum Klima-, Boden-, Gewässerund Naturschutz eine zentrale Rolle in der brandenburgischen Umweltpolitik spielen. Welche Maßnahmen sind bereits erfolgreich abgeschlossen? Bitte standortkonkret angeben. Zu Frage 8: Es wurden zahlreiche Moorschutzvorhaben umgesetzt, die im Rahmen der Beantwortung der KA nicht vollständig aufgelistet werden können. Größere Vorhaben der Moorrenaturierungen fanden in folgenden Gebieten statt: - Verlandungsmoore in der Nuthe-Nieplitz-Niederung - Verlandungsmoore am Rietzer See - Verlandungsmoor am Landiner See - Waldmoore im NP Uckermärkische Seen - Waldmoore im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin - Waldmoore im Naturpark Stechlin-Ruppiner Land - Waldmoore in der Lieberoser Hochfläche. Frage 9: Welche Maßnahmen bzw. Projekte befinden sich in Umsetzung? Zu Frage 9: Aktuell befinden sich neben einigen kleineren Moorschutzvorhaben das EU-LIFE Projekt Feuchtwälder des Naturschutzfonds Brandenburg in der Umsetzung. Auch im Rahmen des EU-LIFE Projektes Schreiadler Schorfheide des Landesamtes für Umwelt werden Moore renaturiert. Frage 10: Welche Moorschutzmaßnahmen und Projekte sind in Vorbereitung?

Zu Frage 10: Im Rahmen der Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen bietet die Landesregierung die dauerhafte Umwandlung von Ackerland in Grünland an. Seit 2016 können Anträge zur moorschonenden Stauhaltung gestellt werden. Darüber hinaus kann im Rahmen der Grünlandextensivierung in der Moorkulisse eine Förderung in Bezug auf den kompletten Verzicht auf Düngemittel beantragt werden. Frage 11: Die Förderfähigkeit von landwirtschaftlich genutzten Mooren aus der gemeinsamen Agrarpolitik der EU ist weiterhin abgesichert. Welche Finanzierungen stehen für Moorschutzprojekte im Rahmen der europäischen Förderprogramme zur Verfügung? Zu Frage 11: Die in Frage 10 genannten Programme werden aus dem ELER finanziert und teilweise mit Mitteln des Bundes und des Landes kofinanziert. Zur Stabilisierung der Moorfunktion als Speicher von Kohlenstoff und zur Vermeidung zusätzlicher Kohlendioxydemissionen aus Mooren stehen in der Prioritätsachse 3 des EFRE weitere Mittel zur Verfügung.