Niedersächsische Moorlandschaften
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- Regina Kohl
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1 Niedersächsische Moorlandschaften Grundlagen, Ziele, Handlungsfelder Irene Dahlmann, Ulrich Sippel 11. Mai 2016
2 Inhalte 1. Einführung 2. Neue Aufgabenschwerpunkte des Moormanagements 3. Prozess der Programmentwicklung 4. Grundlagen des Programms 5. Ziele und Handlungsfelder des Moormanagements 6. Umsetzung 7. Weitere Programmbausteine 8. Ausblick Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 2
3 Einführung (1) Niedersächsische Moorlandschaften Inhalte 1. Einführung 2. Anlass 3. Rahmenbedingungen für das Moor-Management 4. Entwicklung und Ausprägung der Moore 5. Kulisse 6. Ziele und Handlungsfelder 7. Umsetzung 8. Weitere Programmbausteine 9. Organisatorische Struktur 10. Zusammenfassung und Ausblick Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 3
4 Einführung (2) Die Niedersächsischen Moorlandschaften setzen neue Akzente und tragen den aktuellen Erkenntnissen zum Klimaschutz Rechnung. integrieren die Ziele des Klimaschutzes in die bisherigen Aktivitäten zum Schutz der Moore in Niedersachsen. bilden den Handlungsrahmen zur Umsetzung von konkreten Aktivitäten von Behörden, Verbänden, Unternehmen und lokalen Akteuren. Foto: Jens Fahning Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 4
5 Einführung (3) Die Niedersächsischen Moorlandschaften sind der Beginn eines langfristigen Prozesses, auch zur Erprobung neuer Ansätze z.b. in der Landwirtschaft oder zum Torfersatz. leisten einen Beitrag gemeinsam mit allen moorrelevanten Akteuren zur Erhaltung der Moore auch für die zukünftigen Generationen. Klimarelevanz ist die gemeinsame Klammer für die verschiedenen Anforderungen an die Moore. Foto: Jens Fahning Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 5
6 Neue Aufgabenschwerpunkte des Moormanagements (1) Wesentliche Ziele: Erhaltung und Verbesserung der vielfältigen ökologischen Funktionen und Leistungen von Hoch- und Niedermooren (Klimaschutz, Biologische Vielfalt, Gewässerschutz, Bodenschutz) Förderung von torfschonenden Bewirtschaftungsformen bei bestehenden Nutzungen Fortschreibung des bisherigen Moorschutzprogramms von 1981/ 1986 Beitrag zur Erreichung der nationalen Klimaschutzziele in Deutschlands Foto: Willi Rolfes Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 6
7 Neue Aufgabenschwerpunkte des Moormanagements (2) Integration, Bündelung und Verknüpfung der Aktivitäten des Landes durch Formulierung übergreifender Ziele, Handlungsfelder konzeptionell-strategischer Rahmen zur Umsetzung von Maßnahmen Chance, die Zusammenarbeit zwischen Fachverwaltungen, amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz, Land- und Forstund Torfwirtschaft, Verbänden und Wissenschaft zu verknüpfen Foto: Willi Rolfes Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 7
8 Prozess der Programmentwicklung (1) NLWKN Landesamt für Bergbau, Energie u. Geologie Wirtschaftsministerium Landwirtschaftskammer AG Moorentwicklung Umweltministerium Landwirtschaftsministerium Foto: Heiner Wilke Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 8
9 Prozess der Programmentwicklung (2) Integrativer Ansatz basiert auf einheitlicher Verständigung Klimaschutz durch Moorentwicklung Moor-böden Moorlebensräume Moorschonende Bewirtschaftung Definitionen Moormanagement Moorlandschaften Moorschutz Foto: Heiner Wilke Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 9
10 NML (Fachprogramm) Verhältnis NML und LROP LROP (Verordnung) konzeptionelle Grundlage für das Moormanagement Basis für die konkrete Umsetzung von Maßnahmen in Mooren Instrumente: z.b. Flächenmanagement Ziel: Erhaltung und Verbesserung der vielfältigen natürlichen Funktionen und Leistungen von Mooren Flächenkulisse ha freiwillige Leistung des Landes keine Verbindlichkeit, Programm basiert auf Freiwilligkeit räumliche Steuerung von raumbedeutsamen Funktionen und Nutzungen keine Umsetzung von konkreten Maßnahmen Instrumente: z.b. Vorranggebiete Torferhalt (VR TE) Ziel: Erhaltung der Moore als Speicher für Kohlenstoff Flächenkulisse (VR TE) rund ha Aufstellung gemäß ROG/NROG Verbindlichkeit gegenüber Behörden Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 10
11 Kulisse der Nds. Moorlandschaften Legende Kulisse Moorlandschaften Nds. Moorschutzprogramm Teil I (1981) und Teil II (1986) Fachliche Grundlagen Landkreisgrenzen Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 11
12 Kulisse der Niedersächsischen Moorlandschaften Ziele: landesweiter Überblick über Verbreitung der Moorböden und weiteren kohlenstoffreichen Böden Grundlage für landesweite Abschätzung der Treibhausgasemissionen Verbindlichkeit: keine verbindlichen Auswirkungen für den Einzelnen Grundlage für landesweite Planungen Suchraum für Moormanagementmaßnahmen Maßstab und Genauigkeit: M. 1: kleineste dargestellt Flächengröße 6,25 ha bei gebietsbezogenen Planungen weitere Detailkartierungen erforderlich Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 12
13 Programmkulisse Moorböden und weitere kohlenstoffreiche Böden Kulisse umfasst insgesamt ha (11% der Landfläche Nds.) Moorböden ha Sanddeckkulturen ha Moorgleye ha Organomarschen ha zusätzliche Moorlebensräume ha Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 13
14 Moorlandschaften - Landnutzung Landwirtschaftliche Nutzung 70% 4/5 Grünlandnutzung (intensive Milchviehhaltung) 1/5 Ackernutzung (Mais, Kartoffeln) ungenutzte Moore 12 % Forstwirtschaft 10% Sonstiges 9%, u.a. Gartenbauliche Nutzung Torfgewinnung Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 14
15 Treibhausgas-Emissionen in den Nds. Moorlandschaften Treibhausgas-Emissionen (t CO 2 -Äq./ha/a) Naturnahe Moore Degenerierte Moore Intensivgrünland Ackernutzung = 0 t 4-9 t > 25 t > 30 t Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 15
16 Anteile der THG-Emissionen Bodenart Landnutzung Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 16
17 Ziele des Moormanagements Erhaltung und Wiederherstellung der Stoffspeicherfunktion Erhaltung und Schutz der naturnahen Moore Revitalisierung der degenerierten Moore Ausrichtung der Nutzungen auf moorschonenden Bewirtschaftungsverfahren Erhaltung und Förderung der Biodiversität auf extensiv genutzten Flächen Verminderung der negativen Folgen des Klimawandels durch Optimierung des Landschaftswasserhaushalts Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 17
18 Chancen des Moormanagements Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 18
19 Handlungsfelder des Moormanagements Gewässerschutz Niedersächsische Moorlandschaften Landschaftswasserhaushalt Biologische Vielfalt Bodenschutz Landwirt -schaft Forstwirtschaft Erholung Kulturlandschaften Torfabbau Gartenbau/Torf -ersatz Klimaschutz hat in Niedersachsen ein Zuhause. Umwelt bildung Archivfunktion Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 19
20 Moornutzungstypen Anforderungen und Maßnahmenoptionen Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 20
21 Umsetzung bewährte Instrumente Optimierung des Wasserhaushalts und Vernässung von Moorflächen Flächenmanagement Vorbildfunktion auf landeseigenen Flächen z.b. Ankauf, Kompensationsflächenpools, Flurbereinigung Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Foto: Gerd-Michael Heinze Entwicklung gebietsbezogener Ziele auf den verschiedenen Planungsebenen Landschaftsplanung Raumordnung Seite 21
22 Umsetzung neue Instrumente Erprobung und Entwicklung einer moorschonenden Bewirtschaftung Betriebsebene (z.b. bedarfsgerechte Düngung, Bodenbearbeitung und Grünlandpflege) Landwirtschaftliche Moorberatung wasserregulierende Maßnahmen auf freiwilliger Basis Unterflurbewässerung Foto: Gerd-Michael Heinze Paludikulturen Anbau nässeliebender Pflanzen Entwicklung entsprechender Techniken (z.b. Anbau, Ernte, Produkte) Vermarktungsstrukturen Bereitstellung von Torfersatz für den Gartenbau Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 22
23 Klimaschutz durch Moorentwicklung Pilotprojekte zur moorschonenden Bewirtschaftung Projektträger: Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen Ziele: Schaffung von Beratungsgrundlagen zur Reduzierung von THGEmissionen aus der landwirtschaftlichen Moornutzung Entwicklung eines Gebietskonzepts zur optimierten Wasserführung Entwicklungs- und Demonstrationsvorhaben zur kontrollierten Wasserstandsanhebung Laufzeit Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Foto: Gerd-Michael Heinze Modellvorhaben zur Umsetzung einer klimaschutzorientierten Landwirtschaft im Gnarrenburger Moor Seite 23
24 Klimaschutz durch Moorentwicklung Pilotprojekte zur moorschonenden Bewirtschaftung Verfahrensanalysen und Handlungsoptionen zur Verminderung von THG und zum Schutz von Mooren für landwirtschaftlich genutztes Grünland (SWAMPS) Projektträger: Grünlandzentrum in Kooperation mit LBEG, LWK, Thünen-Institut und Uni Oldenburg Foto: Gerd-Michael Heinze Ziele: Entwicklung, Testung und Umsetzung von kleinparzellierten Exaktversuchen zur kontrollierten Wasserstandanhebung zur schonenden Grasnarbenerneuerung und zu Art, Menge und Zeitpunkt der Stickstoffdüngung Projektlaufzeit 2016 bis Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 24
25 Klimaschutz durch Moorentwicklung Pilotprojekte zur moorschonenden Bewirtschaftung Torfmooskultivierung zur klimaschonenden Moorentwicklung: Anbau und Ernte von kultivierten Torfmoosen (MOOSWEIT ) Projektträger: Verbundvorhaben der Universitäten Greifswald, Rostock, Oldenburg und des Torfwerks Moorkultur Ramsloh Foto: Gerd-Michael Heinze Projektziele Kultivierung und Ernte von Torfmoosen (Sphagnum) als neue landwirtschaftliche Dauerkultur zur Versorgung der Torf- und Humuswirtschaft mit einem nachwachsenden Rohstoff. Projektlaufzeit 2016 bis Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 25
26 Klimaschutz durch Moorentwicklung Pilotprojekte zur moorschonenden Bewirtschaftung Kompetenzstelle Paludikultur (beantragt) Projektträger: Land Niedersachsen in Kooperation mit 3N Kompetenzzentrum (Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe e.v.) Foto: Gerd-Michael Heinze Ziele: Entwicklung von neuen Nutzungskonzepten zur klimaschonenden Bewirtschaftung in Mooren Erarbeitung von Chancen und Risiken der Nutzungsformen Initierung und Begleitung von praktischen Projekten Unterstützung der Produktentwicklung und Vermarktung Schaffung eines Paludinetzwerks Projektlaufzeit: 2016 bis Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 26
27 Projektfinanzierung über Klimaschutz durch Moorentwicklung Programmstart 23. Juli 2015 Förderung von klassischen Vernässungs- und Optimierungsmaßnahmen des Wasserhaushalts in Mooren begleitende Arbeiten (Planung, Gutachten, Forschung, Öffentlichkeitarbeit) moorschonende Bewirtschaftungsmaßnahmen Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 27
28 Umsetzung - Finanzierung Land Niedersachsen Bund EU KliMo* (Klimaschutz durch Moorentwicklung) Landschaftswerte* EELA* (Erhaltung und Entwicklung von Lebens-räumen und Arten der ländlichen Entwicklung)* SAB* (Spezieller Arten und Biotopschutz)* FKU* (Flächenmanagement für Klima und Umwelt) EIP-Agrar* (Europäische Innovationspartnerschaft) Agrarumwelt-maßnahmen* Pflege- und Entwicklung (von NSG und Natura 2000-Gebieten) chance.natur Bundesprogramm Biologische Vielfalt Waldklimafonds Life-Natur * = EU-kofinanziert Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 28
29 Weitere Programmbausteine Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 29
30 organisatorische Strukturen zur Umsetzung des Programms Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 30
31 Umsetzung Akteure Aufgabe des Landes Niedersachsen und seiner Dienststellen sowie der Kommunen im übertragenen Wirkungskreis Eine Vielzahl von Akteuren (z.b. Bewirtschafter, Verbände, Unternehmen) tragen zur Verwirklichung des Programms bei. Foto: Gerd-Michael Heinze Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung ist: die Einbeziehung aller relevanten Akteure und Interessengruppen vor Ort eine eng verzahnte Zusammenarbeit aller Beteiligten bei Planung und Durchführung Vorhandensein und Förderung von fachlicher Kompetenz zum Moormanagement Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 31
32 Ausblick zielgerichtete Informations- und Öffentlichkeitsarbeit 2-jährliche Fortschrittsberichte Evaluation und ggf. Aktualisierung des Programms nach 5 Jahren Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Foto: Gerd-Michael Heinze Programmumsetzung nur langfristig möglich Seite 32
33 Die Niedersächsischen Moorlandschaften ein gemeinsamer Weg Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Irene Dahlmann, Ulrich Sippel Seite 33
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