Zusätzliches Problem in Deutschland und weltweit, das die Flächenkonkurrenz verschärft: Klimawandel. Kopenhagen 2010
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- Robert Hofer
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1 Zusätzliches Problem in Deutschland und weltweit, das die Flächenkonkurrenz verschärft: Klimawandel Kopenhagen 2010
2 nicht nur in anderen Ländern, auch in Deutschland In Deutschland werden mehr Flächen für den Anbau von Futtermitteln als für den Anbau von nachwachsenden Rohstoffen genutzt.
3 Biomasse-Flächennutzungspotential für Deutschland Von 17 Mio. ha LF werden nur 13 Mio. ha für die inländische Nahrungsmittelversorgung benötigt. 2 Mio. ha werden für nachw. Rohstoffe verwendet. Zeddies et al. (2012): Zwischenbericht: Globale Analyse und Abschätzung des Biomasse-Flächennutzungspotentials. Universität Hohenheim Die Studie zeigt, dass die heimische Land- und Forstwirtschaft uns und viele andere Menschen ernähren und gleichzeitig bedeutende Biomassemengen für energetische und stoffliche Nutzungen auf der Grundlage von Ackerkulturen, Holz und organischen Reststoffen erzeugen kann. Schütte, Geschäftsführer der Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe
4 Maisanbau in Deutschland 2012 Im aktuellen Anbaujahr stehen Silo- und Körnermais deutschlandweit auf insgesamt 2,6 Mio. Hektar Ackerfläche. Der mit 1,8 Mio. Hektar größte Teil der Fläche dient der Futtermittelgewinnung. Hierzu trägt Körnermais, der fast vollständig verfüttert wird, mit einem Anteil von 0,5 Mio. Hektar bei. Energiemais für die Biogasproduktion wächst 2012 lediglich auf ca. 0,8 Mio. Hektar oder 31 % der gesamten Maisfläche. Fachagentur für Nachwachsende Rohstoffe
5 Eine Alternative? Die Welt,
6 Ackerbau im urbanen Raum? Schlossplatz in Münster 1943/44 (keine Fotomontage!) Westf. Nachrichten 2012
7 Problem: Steigende Pachtpreise
8 NOTWENDIG Zusammenarbeit von Landwirtschaft, Naturschutz und Bodenschutz Baugesetzbuch Novellierung 2012 Verlust landw. Nutzfläche begrenzen AKTUELL - Bundeskompensationsverordnung in Vorbereitung -Produktionsintegrierte Naturschutzmaßnahmen - Bedarf an Flächen im ländlichen Raum für Energietrassen (bei Baumaßnahmen Bodenkundliche Baubegleiter vorsehen!)
9 Naturschutz und Bodenschutz Boden ist Teil der Natur, Boden lebt! > Bodenschutz ist auch Naturschutz. > Naturschutz sollte sich auch für den Bodenschutz einsetzen, im Moment noch zu starke Fokussierung auf alle Lebewesen, die sich auf dem Boden, in der Luft oder im Wasser befinden, dabei ist die Biodiversität in den Böden höher als die Biodiversität darüber. Aktuelle Konflikte zwischen Natur- und Bodenschutz sind lösbar, wenn man bei Naturschutzmaßnahmen das Schutzgut Boden immer berücksichtigen müsste. Beispiel: Neuanlage von Kleingewässern in der Agrarlandschaft, die häufig zu Lasten fruchtbarer Böden gehen, obwohl sie häufig problemlos an Stellen eingerichtet werden könnten, die für die landwirtschaftliche Nutzung weniger geeignet sind.
10 Lösungsmöglichkeit oder neues Problem: Intensivierung der Landwirtschaft? Die Anbauflächen für landwirtschaftliche Produkte gehen weltweit zurück. [ ] Deshalb ist es naheliegend, zunächst die Erträge von vorhandenen landwirtschaftlich genutzten Flächen zu steigern. Industrieverband Agrar
11 Was ist bekannt? Aus wissenschaftlicher Sicht sind die negativen Folgen der Versiegelung, die Zusammenhänge zwischen Flächeninanspruchnahme und Flächenkonkurrenz innerhalb Deutschlands sowie die Zusammenhänge zwischen der Flächeninanspruchnahme in Deutschland und in der übrigen Welt bekannt steht fest, dass die Flächeninanspruchnahme durch Siedlung und Verkehr sowie die damit einhergehende Versiegelung des Bodens sich in den nächsten Jahren nicht wesentlich verbessern wird. Diese Erkenntnisse haben jedoch noch nicht dazu geführt, dass konkrete Maßnahmen ergriffen werden.
12 Was ist zu tun für die Politik in Deutschland hinsichtlich Bodenschutz und insbesondere hinsichtlich der Flächeninanspruchnahme? Gesetzgebung: Steuergesetzgebung ändern, damit z.b. Kommunen keinen finanziellen Verlust bei Nichtausweisung von Gewerbegebieten haben, Planungsinstrumente z.b. in der Landes- und Regionalplanung nutzen, um Flächenversiegelung zu verhindern Umsetzung der Industrie-Emissionen-Richtlinie der EU im Sinne des Bodenschutzes Bodenschutz in Deutschland im Rahmen der GAP- Reform fördern der EU-Bodenrahmenrichtlinie zustimmen
13 Europäische Bodenrahmenrichtlinie ITVA Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft Ingenieurtechnischer Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling e.v.
14 Europäische Bodenrahmenrichtlinie Im Gegensatz zu zahlreichen EU-Mitgliedsländern hat Deutschland ein eigenes Bodenschutzgesetz, wehrt sich aber gegen eine Gesetzesregelung auf europäischer Ebene, wodurch auch in anderen Ländern ein besserer Schutz der Böden und damit auch des Grundwassers gewährleistet werden könnte. Dabei wird übersehen, dass auch Schadstoffeinträge in den Boden oder Erosion keine Rücksicht auf nationale Grenzen nehmen.
15 EU-BRRL Genauso wie bei der Anpassung an den Klimawandel muss es ein gemeinsames Vorgehen gegen Kontaminationen, weitestgehend irreversible Bodenverdichtung, zunehmenden Flächenverbrauch sowie Verlust von Humus und Bodenbiodiversität und damit für den Erhalt fruchtbaren Bodens im Rahmen einer nachhaltigen Landnutzung geben. Bei den regenerativen Energien hat die deutsche Industrie lange ihre Vorteile erkannt. Auch der Bodenschutz bietet ökonomisch gesehen erfolgversprechende Perspektiven. Eine EU-weite Bodenrahmenrichtlinie würde die Sanierung unzähliger Altlastenstandorte in benachbarten Ländern durch deutsche Firmen erleichtern und Arbeitsplätze im Bodenschutz schaffen.
16 Was ist zu tun für die Politik in Deutschland hinsichtlich Bodenschutz und insbesondere hinsichtlich der Flächeninanspruchnahme? Gesetzgebung: Gesetze und Verordnungen und deren Umsetzung innerhalb Deutschlands: Einhaltung des BBodSchG, schnellere Umsetzung von Verordnungen, neue Verordnungen wie die Kompensationsverordnung (Bodenschutz neben oberirdischem Naturschutz und der Landwirtschaft berücksichtigen) Zusammenarbeit zwischen Ministerien verbessern! Dort und bei nachgeordneten Behörden Stellen für den Bodenschutz schaffen. Steuergesetzgebung ändern Spekulation verhindern
17 HANNOVER. Die Grünen wollen die bäuerliche Landwirtschaft in Niedersachsen davor schützen, dass zunehmend Finanzinvestoren und Spekulanten Flächen erwerben und die Bodenpreise in die Höhe treiben. Landwirtschaftliche Nutzfläche gehört häufig nicht mehr einem Landwirt, sondern Investoren etc. > Das Argument, dass jeder Landwirt seinen eigenen Boden schützen möchte, trifft häufig nicht mehr zu.
18 Boden als Gemeingut? Gemeinschaftliche Nutzung und nachhaltige Bewirtschaftung knapper Ressourcen ist häufig möglich. In vielen Fällen ist eine institutionalisierte lokale Kooperation der Betroffenen sowohl staatlicher Kontrolle als auch Privatisierungen überlegen. ELINOR OSTROM (1990): Governing the Commons. The Evolution of Institutions for Collective Action Unterschiedliche Handhabung in Deutschlands Städten Forderung an die Politik: Schutz vor Bodenspekulation
19 Was ist zu tun für die Politik in Deutschland hinsichtlich Bodenschutz und insbesondere hinsichtlich der Flächeninanspruchnahme? Flächeninanspruchnahme: Flächenrecycling (auf Brachflächen, Konversionsflächen etc.) und Entsiegelung fördern, Ausgewogenheit zwischen dem Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln sowie nachwachsenden Rohstoffen (Alternativen zu Mais fördern) herstellen, Standorteigenschaften berücksichtigen Flächenmanagement (lokal, regional, bundesweit) Warum gibt es neben einem Klimaschutzmanager nicht einen Bodenschutzmanager?
20 Wiedernutzungspotenziale 2006 Anteil Wiedernutzungspotenziale an der Gebäude- und Freifläche in % BBR 2006
21 Flächenmanagement Gabriele Broll Berlin
22 Was ist zu tun für die Politik in Deutschland hinsichtlich Bodenschutz und insbesondere hinsichtlich der Flächeninanspruchnahme? Allgemein zum Bodenschutz in Deutschland: neben dem nachsorgenden Bodenschutz den vorsorgenden Bodenschutz stärken, d.h. unter anderem vorbeugende Maßnahmen gegen Bodenverdichtung, Bodenerosion und Verlust von organischer Substanz. das Schutzgut Boden gleichberechtigt neben die Schutzgüter Luft und Wasser stellen, nicht nur oberirdische Natur schützen, den Boden als Senke für organischen Kohlenstoff zum Klimaschutz und die Biodiversität in den Böden stärker berücksichtigen, Extensivierung, ökologischen Landbau und Erhalt von Grünland fördern, auch nachhaltige und standortangepasste Intensivlandwirtschaft mit entsprechenden Vorgaben zulassen, aber eine Intensivierung bereits sehr intensiv genutzter Standorte verhindern. Schaffung von Bodenbewusstsein im Rahmen der Umweltbildung Gabriele Broll Berlin
23 Vernichtet eine Nation ihre Böden, vernichtet sie sich selbst. Franklin D. Roosevelt Vielen Dank! Brot für die Welt Gabriele Broll Berlin
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