Inhaltsverzeichnis. 1 Einleitung Hubfreie/hubarme Mobilisation Widerlagernde Mobilisation...41

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Inhalt. 1 Einleitung... 1 Ralf Stüvermann. 2 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Wirbelsäule... 7 Irene Spirgi-Gantert VII

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Transkript:

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 Irene SpirgiGantert, Ralf Stüvermann, Gerold Mohr 1.1 Behandlungstechniken der FBL Functional Kinetics (Funktionelle Bewegungslehre)..2 1.1.1 Hubfreie Mobilisation Widerlagernde Mobilisation Mobilisierende Massage. 2 1.1.2 Bewegungsschulung..2 1.1.3 Aufbau und Ziele der Funktionsschulung. 4 Literatur..5 2 Hubfreie/hubarme Mobilisation..7 Irene SpirgiGantert 2.1 Einführung. 9 2.1.1 Ziele..9 2.1.2 Prinzip der hubfreien/hubarmen Mobilisation.......................................................... 9 2.1.3 Ausführung. 9 2.1.4 Lagerung..10 2.1.5 Instruktion. 11 2.1.6 Bewegungstempo..12 2.2 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Wirbelsäule..12 2.2.1 Translation des Beckens nach rechts/links.12 2.2.2 Lateralflexion in der Lendenwirbelsäule.14 2.2.3 Flexion/Extension in der Lendenwirbelsäule. 15 2.2.4 Rotation des Beckens in der unteren Brustwirbelsäule nach rechts/links. 17 2.2.5 Translation des Brustkorbs nach rechts/links. 19 2.2.6 Lateralflexion der Brustwirbelsäule..20 2.2.7 Kreisen mit dem Brustkorb in der Frontalebene..23 2.2.8 Flexion/Extension der Brustwirbelsäule..23 2.2.9 Translation des Brustkorbs nach ventral/dorsal. 24 2.2.10 Kreisen mit dem Brustkorb in der Sagittalebene..25 2.2.11 Rotation des Brustkorbs nach rechts/links.26 2.2.12 Kreisen mit dem Brustkorb in der Transversalebene 26 2.3 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Hüftgelenke..27 2.3.1 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Hüftgelenke in Abduktion.28 2.3.2 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Hüftgelenke in Flexion. 29 2.3.3 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Hüftgelenke in Innenrotation..30 2.4 Hubfreie/hubarme Mobilisation des Schultergürtels auf dem Brustkorb. 31 2.4.1 Elevation/Depression des Schultergürtels (Kranialduktion/Kaudalduktion) 32 2.4.2 Protraktion/Retraktion des Schultergürtels (Ventralduktion/Dorsalduktion)..33 2.4.3 Verschiebung des Schultergürtels nach lateral. 34 2.4.4 Kreisen des Schultergürtels in den drei Körperebenen..35 2.5 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Humeroskapulargelenke. 37 2.5.1 Abduktion/Adduktion..37 2.5.2 Innenrotation/Außenrotation in der Frontalebene..................................................... 38 2.5.3 Innenrotation/Außenrotation in der Transversalebene..38 Literatur. 40 3 Widerlagernde Mobilisation. 41 Gerold Mohr 3.1 Einführung..43 3.1.1 Verminderung/Korrektur unerwünschter Ausweichmechanismen. 43

Inhaltsverzeichnis XI.. 3.1.2 Ziele. 43 3.1.3 Prinzip der widerlagernden Mobilisation 44 3.1.4 Instruktion. 45 3.1.5 Ausführung..46 3.1.6 Bewegungstempo..46 3.1.7 Verschiedene Ausführungsmöglichkeiten..47 3.1.8 Zusammenfassung. 48 3.2 Widerlagernde Mobilisation des Hüftgelenks....................................................... 48 3.2.1 Widerlagernde Mobilisation des Hüftgelenks in Abduktion/Adduktion..49 3.2.2 Widerlagernde Mobilisation des Hüftgelenks in Flexion/Extension..49 3.2.3 Widerlagernde Mobilisation des Hüftgelenks in Innen/Außenrotation..54 3.2.4 Widerlagernde Mobilisation des Hüftgelenks in Innen/Außenrotation in 90 Flexion. 55 3.2.5 Widerlagernde Mobilisation des Hüftgelenks in transversale Abduktion/Adduktion..56 3.3 Entlastungsstellungen bzw. entlastende Manipulationen für die Sakroiliakalgelenke.57 3.3.1 Entlastende Manipulation für die Sakroiliakalgelenke in frontalen Ebenen. 59 3.3.2 Entlastende Manipulation für die Sakroiliakalgelenke in sagittalen Ebenen..60 3.3.3 Entlastende Manipulation für die Sakroiliakalgelenke in transversalen Ebenen. 60 3.4 Widerlagernde Mobilisation des Kniegelenks 62 3.4.1 Widerlagernde Mobilisation des Kniegelenks in Flexion/Extension..63 3.4.2 Widerlagernde Mobilisation des Kniegelenks in Innenrotation/Außenrotation. 64 3.4.3 Widerlagernde Mobilisation des Kniegelenks in Flexion/Innenrotation und Extension/Außenrotation. 64 3.5 Widerlagernde Mobilisation der Sprung und Fußgelenke. 67 3.5.1 Widerlagernde Mobilisation des oberen Sprunggelenks in Plantarflexion/Dorsalextension. 67 3.5.2 Widerlagernde Mobilisation des unteren Sprunggelenks in Inversion/Eversion.69 3.5.3 Widerlagernde Mobilisation der Chopart und LisfrancGelenke in Pronation/Supination. 70 3.5.4 Widerlagernde Mobilisation des Zehengrundgelenks in Flexion/Extension 72 3.6 Widerlagernde Mobilisation des Schultergelenks..72 3.6.1 Widerlagernde Mobilisation des Schultergelenks in Abduktion/Adduktion 75 3.6.2 Widerlagernde Mobilisation des Schultergelenks in Außenrotation/Innenrotation in 90 Flexion..76 3.6.3 Widerlagernde Mobilisation des Schultergelenks in Flexion/Extension 78 3.6.4 Widerlagernde Mobilisation des Schultergelenks in Außen/Innenrotation in 90 Abduktion..78 3.6.5 Widerlagernde Mobilisation des Schultergelenks in transversale Flexion/Extension..80 3.6.6 Widerlagernde Mobilisation des Schultergelenks in Innen/Außenrotation aus der Nullstellung. 81 3.7 Widerlagernde Mobilisation der Ellbogen und der Unterarmgelenke. 83 3.7.1 Widerlagernde Mobilisation der Ellbogen und der Unterarmgelenke in Flexion/Extension. 85 3.7.2 Widerlagernde Mobilisation der Ellbogen und der Unterarmgelenke in Pronation/Supination........... 85 3.7.3 Widerlagernde Mobilisation der Ellbogen und Unterarmgelenke in Flexion mit Supination und Extension mit Pronation..87 3.8 Widerlagernde Mobilisation des Handgelenks. 87 3.8.1 Widerlagernde Mobilisation des Handgelenks in Palmarflexion/Dorsalextension. 87 3.8.2 Widerlagernde Mobilisation des Handgelenks in Ulnarabduktion/Radialabduktion. 89 3.9 Widerlagernde Mobilisation der Fingergelenke.89 3.9.1 Widerlagernde Mobilisation der Fingergrundgelenke in Flexion/Extension 89 3.9.2 Widerlagernde Mobilisation des Daumensattelgelenks in Opposition/Reposition..89 Literatur. 90 4 Mobilisierende Massage. 93 Ralf Stüvermann 4.1 Einführung..95 4.1.1 Anwendung.95 4.1.2 Wirkung/Ziele..95 4.1.3 Prinzip. 95 4.1.4 Ausführung..96

XII Inhaltsverzeichnis 4.1.5 Technik..97 4.1.6 Bewegungstempo..97 4.1.7 Dauer der Anwendung.97 4.1.8 Eigenbehandlung..97 4.2 Lendenwirbelsäule..97 4.2.1 Lateralflexion in der Lendenwirbelsäule.98 4.2.2 Extension und Flexion in der Lendenwirbelsäule. 103 4.3 Brustwirbelsäule.. 105 4.3.1 Extension und Flexion in der Brustwirbelsäule. 105 4.3.2 Rotation der Brustwirbelsäule. 108 4.3.3 Brustwirbelsäule Rippen.. 111 4.4 Halswirbelsäule. 115 4.4.1 Translation nach ventral und dorsal. 115 4.4.2 Translation des Kopfes nach rechts und links. 120 4.4.3 Traktion und Kompression.. 121 4.4.4 Lateralflexion in der Halswirbelsäule 122 4.4.5 Rotation in der Halswirbelsäule. 126 4.4.6 Extension und Flexion in der Halswirbelsäule.. 128 4.5 Schultergürtel. 130 4.5.1 Einleitende Bewegungen des Schultergürtels auf dem Brustkorb. 132 4.5.2 Elevation des Schultergürtels. 133 4.5.3 Depression des Schultergürtels. 135 4.5.4 Retraktion des Schultergürtels.. 136 4.5.5 Protraktion des Schultergürtels. 140 4.5.6 Ventralrotation des Schultergürtels.. 142 4.5.7 Dorsalrotation des Schultergürtels.. 142 4.6 Hüftgelenke. 142 4.6.1 Adduktion und Abduktion im Hüftgelenk.. 143 4.6.2 Flexion und Extension im Hüftgelenk.. 147 4.6.3 Rotation im Hüftgelenk. 150 4.7 Kniegelenk.. 154 4.7.1 Flexion und Extension im Kniegelenk.. 154 4.8 Schulter/Ellbogen/Hand. 158 4.8.1 Flexion und Extension im Ellbogengelenk. 159 4.8.2 Pronation und Supination im Unterarm, Flexion und Extension im Handgelenk.. 159 Literatur. 164 Serviceteil. 165 Glossar 166 Stichwortverzeichnis. 169

V Vorwort zur 3. Auflage Seit dem Erscheinen der 1. Auflage wurden die Behandlungstechniken der FBL stetig weiterentwickelt, untereinander verknüpft und ergänzt, sodass sie einerseits in einander übergehen und andererseits auch die therapeutischen Übungen nahtlos daran anschließen. Dadurch gelingt dem Therapeuten der Übergang von handson zu handsoff. Der Patient wird vermehrt einbezogen, viele der Arbeitsgänge können vom Patienten auch in Form eines Heimprogrammes ausgeführt werden. In Kap. 2 und Kap. 3 wird exemplarisch gezeigt, wie die Belastung gesteigert werden kann, sodass der Übende den Wechsel von hubfreier Bewegung zu hubarmer Bewegung bis hin zu hubvoller Bewegung mühelos bewältigen kann. einzelnen Schritte sind bebildert und somit für den Leser leicht nachvollziehbar. Der Therapeut kann so den Patienten anleiten, die Bewegungsmuster, die er innerhalb der Behandlungstechnik erlernt hat, mit Heimübungen zu vertiefen und zu automatisieren. Dank einer sorgfältigen Anpassung der Ausgangsstellung an die jeweiligen Möglichkeiten des Patienten kann die Belastung immer wieder neu dosiert und adaptiert werden. Bei der Beschreibung der Mobilisierenden Massage in Kap. 4 hat v. a. die Bearbeitung der Muskulatur in der Dehnstellung einen viel größeren Stellenwert bekommen. Muskuläre Dysbalancen zeigen sich häufig in erhöhten Spannungszuständen und/ oder Verkürzungen der Muskulatur, hervorgerufen durch inadäquate Beanspruchungen. Beseitigung dieser funktionellen Störungen ist in der Regel vorrangig, da sie ein ökonomisches Bewegungsverhalten unmöglich machen. Behandlung in Dehnung beinhaltet die Aktivierung der Antagonisten, und der zu behandelnden Muskulatur kommt dabei die Rolle des Zulassens zu. Auch das kann als ein Teil des kinästhetischen Wahrnehmungstrainings interpretiert werden. Ferner ist die Mobilisierende Massage durch Möglichkeiten der Eigenbehandlungen ergänzt worden in Bewegungsniveaus, in denen die anatomischen Verhältnisse dies zulassen. Behandlung im Bereich der Arme eignet sich besonders dafür, weshalb dieses Bewegungsniveau ergänzend aufgenommen wurde. Idealtypisch werden die Mobilisierende Massage und die Widerlagernde Mobilisation in einer Ausgangsstellung durchgeführt, die ein Minimum an Aktivitäten seitens des Patienten beinhaltet. Mit Fortschritten im Behandlungsverlauf können auch mehr funktionsorientierte Ausgangstellungen eingenommen werden, wobei das Prinzip hubarmer Bewegungen beibehalten wird. Therapeutische Übungen können so mit der Mobilisierende Massage verknüpft werden, entsprechende Verweise finden Sie in den jeweiligen Kapiteln. Neu ist außerdem, dass einzelne Arbeitsgänge der Behandlungstechniken gefilmt wurden. Videos sind über die SpringerPlattform als Downloads verfügbar; konkrete Verweise finden sich in den jeweiligen Kapiteln. In den Filmsequenzen wird das Prinzip der Widerlagernden Mobilisation und der Mobilisierenden Massage Schritt für Schritt erklärt. Sie finden mehrere Arbeitsgänge zur Widerlagernden Mobilisation von Hüft und Schultergelenk sowie Arbeitsgänge der Mobilisierenden Massage im Bereich Wirbelsäule und Schultergürtel. s erleichtert Ihnen das Erarbeiten der Techniken auch im Selbststudium. Das Buch dient Therapeuten als ideales Nachschlagewerk in der täglichen Arbeit, Studierenden dient es als gute Grundlage für den Unterricht, mit der sich die einzelnen Arbeitsschritte leicht nachvollziehen lassen. Wir bedanken uns bei B. Wucher, B. Lengricht und S. KaiserDauer vom Springer Verlag, die uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite standen und für einen speditiven Ablauf der Überarbeitung gesorgt haben, bei C. Spirgi und J. Bentlage, die sich für die neuen Fotos zur Verfügung gestellt haben, bei dem Fotografen W. Gültig für die Neuaufnahmen und bei unseren Familien für ihre Unterstützung. I. SpirgiGantert R. Stüvermann G. Mohr Udligenswil, im Sommer 2014

2.1 Einführung 9 2 2.1 Einführung hubfreie/hubarme Mobilisation wird vor allem in der Behandlung von Funktionsstörungen im Bereich der Wirbelsäule angewendet, die differenzierten Bewegungen mit einem Minimum an Belastung eignen sich aber auch in der Prävention für die Schulung der Wahrnehmung. Grundsätzlich kann jedes Gelenk hubfrei/hubarm mobilisiert werden. In diesem Kapitel werden einerseits die Arbeitsgänge der Mobilisation der Wirbelsäule in den drei definierten Körperebenen (Sagittal/Frontal und Transversalebene) beschrieben, und andererseits wird exemplarisch gezeigt, wie die hubfreie/hubarme Mobilisation auch an anderen Gelenken angewendet werden kann. Häufig nutzt man dabei das Prinzip der widerlagernden Bewegung (s. auch Kap. 3). Aufgabe des Therapeuten ist es, die Belastung jeweils so zu dosieren, dass das Bewegungsziel erreicht werden kann. 2.1.1 Ziele > > Durch hubfreie/hubarme Mobilisation der Wirbelsäule kann bei einem Minimum an Belastung ein Maximum an differenzierter Koordination von Feinverformung und dynamischer Stabilisierung der Wirbelsäule erreicht werden. Um einen Wirbelsäulenabschnitt erfolgreich hubfrei oder hubarm zu bewegen, müssen benachbarte Abschnitte der Wirbelsäule muskulär stabilisiert werden können. Der Übende lernt, die Gelenke der Wirbelsäule und der proximalen Extremitätengelenke frei zu bewegen und Feinbewegungen in einzelnen Wirbelsäulenabschnitten zu koordinieren mit einer Stabilisierung in den angrenzenden Abschnitten. Dadurch werden die trophischen Bedingungen rund um die Gelenke der Wirbelsäule, des Schultergürtels und der Hüftgelenke verbessert. Aktivitäten der genuinen Rückenmuskulatur (medialer Trakt, s.. Abb. 4.5a) werden stimuliert, die segmentale Stabilisation wird verbessert, und anschließend kann die Belastung für die Bauch und Rückenmuskulatur gesteigert werden. 2.1.2 Prinzip der hubfreien/hubarmen Mobilisation Bei hubfreien Bewegungen stehen die Bewegungsachsen vertikal. zu bewegenden Körperabschnitte werden mit möglichst geringem Reibungswiderstand in einer horizontalen Ebene hin und her bewegt. Agonist und Antagonist arbeiten im Wechsel dynamischkonzentrisch, es findet kein Heben und Senken von Gewichten statt. Bei hubarmen Bewegungen werden die Körperabschnitte unter geringer Belastung gehoben oder gesenkt. Agonisten arbeiten alternierend dynamischkonzentrisch und dynamischexzentrisch. bewegten Gewichte werden auf ein Minimum reduziert. s gelingt, wenn Teilgewichte des Körpers an eine Unterlage, Abstützvorrichtung, Hängevorrichtung (z. B. Schlingentisch) oder an den Therapeuten abgegeben werden können, die räumliche Lage der Bewegungsachse verändert wird (z. B. schräg steht) oder Lastarme verkürzt werden. > > Hubfrei: Hubarm: Muskulatur arbeitet als Beweger. Sie hebt keine Gewichte gegen die Schwerkraft und muss keine Gewichte bremsend nach unten bewegen. Muskulatur arbeitet als Beweger. Sie hebt oder senkt körpereigene Gewichte bei reduzierter Belastung. hubfreie/hubarme Mobilisation besteht aus kleinen Hin und Herbewegungen innerhalb der Bewegungstoleranzen. Der Therapeut entscheidet, in welchem Bereich der möglichen Bewegungsamplitude die Bewegungen vom Übenden ausgeführt werden. 2.1.3 Ausführung Der Übende wird über die geplante Bewegung informiert. Er soll kleine Hin und Herbewegungen ausführen. Zusätzlich zur verbalen Instruktion unterstützt der Therapeut die Bewegung durch taktile Stimuli. Sobald die Bewegung mühelos und in entsprechendem Tempo ausgeführt werden kann, wird auf die taktile Unterstützung durch den Therapeuten verzichtet. Bewegungen werden in den drei definierten Ebenen geübt: Sagittalebene: Flexion/Extension, Translation ventral/ dorsal, Frontalebene: Lateralflexion, Translation rechts/links, Transversalebene: Rotation mit Becken/Brustkorb/ Kopf. In allen drei Ebenen können Becken, Brustkorb und Kopf auch auf einem Kreisbogen bewegt werden (s.. Abb. 2.17a). se Kreisbewegungen erfordern ein hohes Maß an Geschicklichkeit und sollten daher erst nach den Hin und Herbewegungen in den entsprechenden Ebenen geübt werden.

10 Kapitel 2 Hubfreie/hubarme Mobilisation 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Hubfreies Arbeiten Folgende Ausgangsstellungen ermöglichen ein hubfreies Arbeiten in den drei definierten Ebenen: Rückenlage: Bewegungen in der Frontalebene, Seitlage: Bewegungen in der Sagittalebene, Sitz/Stand: Bewegungen in der Transversalebene. Hubarmes Arbeiten Sobald die Ausführung der Bewegung hubfrei gelingt, können beliebige Ausgangsstellungen für hubarme Bewegungen gewählt werden. Der Therapeut passt die Hubbelastung durch Veränderung der Ausgangsstellung an (SpirgiGantert 2012). Für hubarme Bewegungen können die Bewegungsachsen horizontal stehen; Teilgewichte des Körpers werden dabei an den Therapeuten oder an die Umwelt abgegeben, die Bewegungsachsen schräg gestellt werden oder die Hebellängen variiert werden, um den Lastarm beliebig zu verlängern oder zu verkürzen (SpirgiGantert 2012). Abb. 2.1 a Lagerung bei verstärkter Lendenlordose. b Lagerung bei verminderter extensorischer Toleranz in den Hüftgelenken. c Lagerung der Arme Für die Lateralflexion oder Flexion/Extension ist es ratsam, die Bewegungsachsen horizontal einzustellen und zu Beginn die Gewichte von Becken, Brustkorb und Kopf so anzuordnen, dass möglichst wenig stabilisierende Aktivitäten gebraucht werden (z. B. Sitz, der Brustkorb ist angelehnt). Später wird die Mobilisation im aufrechten Sitz ohne anzulehnen ausgeführt. Durch Vorneigung der Körperlängsachse kann die Belastung auf die Rückenmuskulatur noch gesteigert werden. 2.1.4 Lagerung Körperabschnitte Becken, Brustkorb und Kopf werden nach Möglichkeit in die Körperlängsachse eingeordnet. So befinden sich die Gelenke der Wirbelsäule in ihrer Nullstellung und haben Bewegungstoleranzen in alle Richtungen. Auch die angrenzenden Körperabschnitte Arme und Beine müssen so gelagert werden, dass Hüftund Schultergelenke Bewegungen in alle Richtungen zulassen.

2.1 Einführung 11 2 Rückenlage Hat die Lendenwirbelsäule keinen Kontakt zur Unterlage, kann je nach Ausprägung der Lendenlordose ein zusammengefaltetes Tuch unter die LWS gelegt werden (. Abb. 2.1a). Bei eingeschränkter Extensionstoleranz der Hüftgelenke werden die Knie unterlagert, oder die Beine werden angestellt (. Abb. 2.1b). Der Kopf und die Halswirbelsäule müssen so gelagert werden, dass der Blick zur Decke gerichtet ist und der Hals dorsal mit einem Kissen oder Tuch unterlagert ist. Bei einer stärkeren Kyphose der Brustwirbelsäule müssen auch die Oberarme unterlagert werden, damit die Oberarmlängsachse horizontal liegt (. Abb. 2.1c). Seitlage Körperabschnitte Becken, Brustkorb und Kopf werden so weit wie möglich in die Körperlängsachse eingeordnet: Das Taillendreieck und/oder der untere Bereich des Brustkorbs wird bei Bedarf unterpolstert, die Beine sind angewinkelt mit ca. 45 60 Flexion in den Hüftgelenken, ein Kissen zwischen den Beinen sorgt für die Nullstellung in Bezug auf die ABD/ADD und IR/AR der Hüftgelenke, der oben liegende Arm ruht auf dem Brustkorb oder auf einem Kissen (. Abb. 2.2a). Sitz Für die Arbeitsgänge im Sitz (. Abb. 2.2b) sollte darauf geachtet werden, dass der Abstand zwischen Hüftgelenk und Boden etwas größer ist als der Abstand zwischen Kniegelenk und Boden, die Sitzfläche eben ist, Becken, Brustkorb und Kopf in die Körperlängsachse eingeordnet sind, der Bauch entspannt ist und der Schultergürtel auf dem Brustkorb ruht. 2.1.5 Instruktion Da die Aktivitäten der genuinen Rückenmuskulatur primär nicht spürbar sind, braucht der Übende zum Erlernen der Feinbewegungen wahrnehmbare Signale. Der Therapeut kann dabei auf ein reiches Potenzial an Instruktionsmöglichkeiten zurückgreifen (s. Instruktion, Grillo u. Bürge 2013). folgenden vier Varianten haben sich in der Praxis bewährt. Abb. 2.2 a Lagerung in Seitlage. b Ausgangsstellung Sitz Variante 1 Der Therapeut arbeitet mit Bildern. Der Patient stellt sich vor, dass ein Faden von Symphyse zu Bauchnabel verläuft. Der Faden wird gespannt, wenn sich der Unterbauch verlängert (Extension der Lendenwirbelsäule), oder aber er wird locker, wenn sich der Unterbauch verkürzt (Flexion der Lendenwirbelsäule) (s.. Abb. 2.10a). Variante 2 Bevor man mit der eigentlichen Bewegung beginnt, wird diese entworfen und in ihrem Ablauf geplant, das Bewegungsbild wird geprägt (KleinVogelbach et al. 2000). Instruktion erfolgt in folgenden drei Schritten ( Kap. 1): 1. Hände betasten den Teil des Körpers, der bewegt werden soll. 2. Hände entfernen sich ein wenig vom Körper und zeigen die gewünschte Bewegung in der Luft. 3. Hände kehren auf den Körperabschnitt zurück und spüren, dass die Bewegung in kleinstem Ausmaß bereits begonnen hat.

12 Kapitel 2 Hubfreie/hubarme Mobilisation 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 Tab. 2.1 Kopfbewegungen als Orientierung für Bewegungsrichtungen Kopfbewegung Ebene Bewegungen Kopfnicken Kopf vor und zurückschieben Kopfschütteln Kopf seitlich neigen Kopf nach rechts und links schieben JaEbene (Sagittalebene) NeinEbene (Transversalebene) VielleichtEbene (Frontalebene) Flexion/Extension Translation ventral/dorsal Rotation mit Becken/Brustkorb/ Kopf Lateralflexion Translation rechts/ links Translation des Brustkorbs nach rechts/links Tasten Sie mit beiden Händen das Brustbein (. Abb. 2.13a). ses soll sich ein wenig nach rechts und links verschieben. Hände entfernen sich etwas vom Brustkorb und zeigen die Bewegung in der Luft. Dann kehren sie auf das Brustbein zurück. Sie spüren, dass das Brustbein sich bereits in die gewünschte Richtung bewegt. Variante 3 Der Therapeut appelliert an die drei Orientierungen des Individuums (Suppé 2007). Der Patient ertastet Distanzpunkte oder Zeiger an seinem Körper, die in Bewegung versetzt oder unbewegt bleiben sollen. Der Therapeut informiert den Patienten darüber, in welche Richtung sich die Punkte oder Zeiger bewegen sollen, wie sich der Abstand zwischen zwei definierten Punkten am Körper des Patienten vergrößern bzw. verkleinern soll (dabei können sich beide Punkte oder nur einer bewegen) oder wie sie sich im Raum bewegen sollen ( Kap. 1). Bewegung der Brustwirbelsäule in Flexion/ Extension Sie ertasten mit Ihrem rechten Zeigefinger den unteren Teil des Brustbeins und mit dem linken Zeigefinger den Bauchnabel. Nun versuchen Sie, das Brustbein in Richtung Bauchnabel zu bewegen, und anschließend entfernen sie es wieder von ihm (s.. Abb. 2.19a). Variante 4 Um sich die Bewegung der Körperabschnitte Becken, Brustkorb und Kopf in den drei Ebenen leichter vorstellen zu können, kann sich der Übende an den Kopfbewegungen orientieren (. Tab. 2.1). 2.1.6 Bewegungstempo Bewegungen werden zu Beginn langsam und in kleiner Amplitude ausgeführt. Sobald sich die Bewegung eingespielt hat, kann das Tempo gesteigert werden, die Bewegungsamplitude bleibt klein. Für die hubfreie Mobilisation wird ein Tempo von 100 120 Bewegungsausschlägen pro Minute angestrebt. Praxistipp Oft kann beobachtet werden, dass die Bewegung in eine Richtung leichter fällt als in die andere oder dass eine Bewegungsrichtung betont wird. Durch Vorgeben eines Dreivierteltaktes kann abwechselnd eine Seite betont werden, d. h., der Übende zählt auf 3 und betont jeweils den Bewegungsimpuls auf 1. Der Therapeut unterstützt die Akzente beispielsweise durch Klatschen oder auch verbal. 2.2 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Wirbelsäule In diesem Abschnitt werden die Bewegungen der Körperabschnitte Becken und Brustkorb in den drei definierten Körperebenen beschrieben. Reihenfolge der einzelnen Arbeitsgänge richtet sich nach den Gegebenheiten des Patienten; der Therapeut entscheidet, wann die Belastung gesteigert werden kann. s ist abhängig vom funktionellen Problem und vom aktuellen Zustand des Patienten. > > Da die Bewegungen des Kopfes besser in Kombination mit mobilisierender Massage geübt werden, wird auf ihre Darstellung hier bewusst verzichtet ( Abschn. 4.4). 2.2.1 Translation des Beckens nach rechts/links Ausführung Der Übende liegt auf dem Rücken. Beine sind leicht gegrätscht, die Hände liegen seitlich am Becken (. Abb. 2.3a). Das Becken wird in der Frontalebene alternierend leicht nach rechts und links verschoben (. Abb. 2.3b,c). Bei der Verschiebung des Beckens nach rechts kommt es in der unteren Lendenwirbelsäule zu einer linkskonkav lateralflexorischen Bewegung, im lumbothorakalen Übergang zu einer rechtskonkav lateralflexorischen Bewegung.

2.2 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Wirbelsäule 13 2 a b c Abb. 2.3 a Translation des Beckens nach rechtslinks: Ausgangsstellung. b Translation des Beckens nach rechts. c Translation des Beckens nach links Gleichzeitig findet im linken Hüftgelenk eine Abduktion und im rechten eine Adduktion statt. > > Verbindungslinie der Spinae bleibt immer parallel zum frontotransversalen Brustkorbdurchmesser. Kniescheiben zeigen immer nach oben. Praxistipp Durch einen leichten Druck mit den Fersen auf die Unterlage nimmt die Belastung unter dem Gesäß ab, und das Becken kann besser nach rechts und links verschoben werden. Bei hohem Reibungswiderstand oder bei einem sehr schweren Gesäß legt der Therapeut ein Tuch unter das Becken und unterstützt die Verschiebung nach rechts und links (. Abb. 2.4a). Eine Translation des Brustkorbs in die Gegenrichtung darf zugelassen werden, da so das Bewegungsausmaß vergrößert wird. Eine Mitbewegung des Brustkorbes in die gleiche Richtungmuss aber verhindert werden. Der Therapeut unterstützt die Verschiebung des Beckens durch einen seitlichen Griff unterhalb der Trochanterpunkte (. Abb. 2.4b). Bei Schmerzen in der Ausgangsstellung kann ein oder beide Beine angestellt werden. Variante Hubarme Mobilisation im Stand: Füße stehen hüftgelenksbreit auseinander. Während der Verschiebung des Beckens nach rechts muss das rechte Knie flexorisch so viel nachgeben, dass die Verbindungslinie der Spinae horizontal eingestellt bleibt. Der Therapeut unterstützt die Bewegung des Beckens (. Abb. 2.5a), oder er fixiert den Brustkorb (. Abb. 2.5b). Abb. 2.4 a Entlastung bei hohem Reibungswiderstand. b Der Therapeut unterstützt die Bewegung

14 Kapitel 2 Hubfreie/hubarme Mobilisation 1 2 Abb. 2.5 a Translation des Beckens im Stand: Ausgangsstellung. b Der Therapeut fixiert den Brustkorb 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 a b c Abb. 2.6 a Lateralflexion der Lendenwirbelsäule: Ausgangsstellung. b Rechts konkave Lateralflexion. c Links konkave Lateralflexion 2.2.2 Lateralflexion in der Lendenwirbelsäule Ausführung Der Übende liegt auf dem Rücken und berührt mit seinen Händen die beiden Spinae iliacae anterior superior (. Abb. 2.6a). rechte Spina iliaca wird in der Frontalebene nach kranial/medial bewegt, gleichzeitig bewegt sich die linke Spina iliaca nach kaudal/medial, rechtskonkav lateralflexorisch in der Lendenwirbelsäule. Im linken Hüftgelenk findet eine Abduktion, im rechten Hüftgelenk eine Adduktion vom Becken her statt. (. Abb. 2.6b). Anschließend erfolgt die Bewegung in die Gegenrichtung (. Abb. 2.6c). > > Der frontotransversale Brustkorbdurchmesser bleibt am Ort. Weiterlaufende Bewegungen von der Lendenwirbelsäule in die Brustwirbelsäule müssen verhindert werden. Längsachsen der Beine bleiben parallel, die Kniescheiben zeigen nach oben. Verbindungslinie der Spinae iliacae bewegt sich nur in der Frontalebene. Flexorische/extensorische oder rotatorische Bewegungen in der Wirbelsäule müssen vermieden werden. Praxistipp Initialbewegung kann auch von den Beinen her eingeleitet werden. Durch einen leichten taktilen Stimulus an den Knien oder den Füßen wird der Patient aufgefordert, diese Punkte abwechselnd fußwärts zu schieben. Dadurch wird die Primäraktivität in die Beine verlagert. Häufig ist dabei eine vermehrte Aktivität des M. quadriceps zu beobachten. Inwiefern diese zugelassen werden kann, liegt im Ermessen des Therapeuten (. Abb. 2.7).

2.2 Hubfreie/hubarme Mobilisation der Wirbelsäule 15 2 Varianten Hubfreie/hubarme Mobilisation in Bauch oder Seitlage: Mobilisation wird in Kombination mit der mobilisierenden Massage ausgeführt ( Kap. 4). Hubarme Mobilisation im Sitz: Der Patient stützt sich seitlich ab. Durch alternierenden Druck mit den Händen auf die Sitzfläche kann die Lateralflexion der Lendenwirbelsäule eingeleitet werden. Drückt die linke Hand nach unten, hebt sich die linke Beckenseite etwas an und es kommt zu einer links konkaven Lateralflexion der Lendenwirbelsäule (. Abb. 2.8a). Hubarme Mobilisation im Sitz: Der Therapeut leitet die Lateralflexion der Lendenwirbelsäule durch eine translatorische Verschiebung des Brustkorbs nach rechtslinks ein. Er übernimmt dabei einen Teil des Brustkorbgewichts (. Abb. 2.8b). Hubarme Mobilisation im Stand: Der Übende steht auf dem linken Bein, das rechte Bein ist entlastet, der Fuß hat Bodenkontakt, die Hände liegen seitlich am Beckenkamm. Durch flexorisches Nachlassen im rechten Kniegelenk bewegt sich die rechte Spina iliaca nach kaudal/medial, die Lendenwirbelsäule verformt sich linkskonkav lateralflexorisch ein. Danach wird die Verbindungslinie der Spinae wieder in die horizontale Lage bewegt (. Abb. 2.8c). Hubarme Mobilisation auf dem Peiball: Mobilisation kann auch auf dem Ball erfolgen, z. B. mit der Übung HulaHula rechts/links (Bürge u. SpirgiGantert 2013). Der Therapeut schient mit einer Hand den Brustkorb und hebt ihn leicht an, gleichzeitig unterstützt er mit seiner anderen Hand die Ballrollung nach rechtslinks (. Abb. 2.8d). Eine weitere Möglichkeit ist die Übung Salamander (Bürge u. SpirgiGantert 2013). Der Therapeut kann die Ballrollung und gleichzeitig die Lateralflexion der Lenden und unteren Brustwirbelsäule unterstützen (. Abb. 2.8e). 2.2.3 Flexion/Extension in der Lendenwirbelsäule Ausführung Der Übende liegt auf der Seite. Beine sind in Hüft und Kniegelenken ca. 45 60 angewinkelt (. Abb. 2.9a). Symphyse bewegt sich in der Sagittalebene nach kranial/ventral, dabei macht das Becken in den Hüftgelenken eine extensorische und in der Lendenwirbelsäule eine flexorische Bewegung (. Abb. 2.9b). Bewegt sich die Symphyse nach dorsal/kaudal, flexorisch in den Hüftgelenken, kommt es zu einer Extension in der Lendenwirbelsäule (. Abb. 2.9c). Abb. 2.7 a Einleiten der Bewegung von den Fersen her. b Einleiten der Bewegung von den Knien her > > Der Distanz zwischen Bauchnabel und Processus xiphoideus verändert sich nicht, dies bedingt eine flexorische/extensorische Stabilisierung der Brustwirbelsäule. Verbindungslinie der Spinae steht immer vertikal, dies bedingt eine rotatorische/lateralflexorische Stabilisierung der Lenden und unteren Brustwirbelsäule. Übende darf den Bauch nicht einziehen.