FAMILIENZENTREN MMC MAYA MULLE COACHING

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Transkript:

FAMILIENZENTREN MMC MAYA MULLE COACHING

DEFINITION EINES FAMILIENZENTRUMS (R. CALDERON/M. MULLE 2016) Ein Familienzentrum ist ein Ort mit Angeboten für Kinder, Jugendliche und ihre Eltern. Auch andere Betreuungspersonen wie Verwandte, Tageseltern, Babysitter gehören zur Zielgruppe. bietet niederschwellig Raum für Begegnung und Austausch zwischen Eltern unter sich und mit Fachpersonen (Elterncafé, Spielecke, Feste etc.). ermöglicht und fördert die aktive Beteiligung von Eltern und Freiwilligen bei der Gestaltung der sozialen und kulturellen Angebote (Elterncafé, Kinderaktivitäten etc.). unterstützt Eltern in Erziehungs-, Gesundheits- und Betreuungsfragen (Sprechstunden, Kurse etc.) und informiert über Angebote für Kinder und Familien. hat seinen Standort idealerweise in einem Quartier mit einem hohen Anteil an sozio-ökonomisch belasteten Familien. vernetzt professionelle Beratungsangebote wie Mütter- und Väterberatung mit ehrenamtlichen Anbietern. wird professionell geführt durch eine Fachperson /-gruppe (Pädagogik, Sozio-kulturelle Animation, Gemeinwesenarbeit ).

FAMILIENZENTRUM SYNONYME Familienzentrum Eltern-Kind-Zentren Haus für Kinder und Familien Mütterzentrum Elternkompetenzzentrum Early-Exellence-Centre Gemeinschafts- und Quartierzentren haben ähnliche Strukturen. Die Zielgruppen und Inhalte sind meist nicht nur auf die frühe Kindheit fokussiert.

STELLUNG IM SOZIALRAUM Familienzentren sind Teil der Angebote der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung resp. fassen diese an einem Ort zusammen Sie schliessen eine Lücke zwischen den Angeboten in der frühen Kindheit und dem Eintritt in die obligatorische Schulzeit. Sie unterstützen den Zugang der Kinder zu Kindertagestätten und Spielgruppen. Sie vernetzen Familien. Eltern können sich aktiv einbringen, eigene Angebote gestalten. Sie werden in ihrem Selbstwert gestärkt.

WESENSMERKMALE DER FAMILIENZENTREN Sozialräumliche Nähe und Vielfalt familienunterstützender Angebote Passgenaue, bedarfs- und bedürfnisorientierte Angebote Partizipation Stärkung der Elternkompetenzen Interdisziplinäres fachliches Know-how durch multiprofessionelle Teams Sozialraumorientierung, Netzwerkarbeit und Kooperationen Ressourcenorientierung Wertschätzende Grundhaltung Öffnung in den Sozialraum für alle Familien Erziehungs- und Bildungspartnerschaften

CHANCEN DER FAMILIENZENTREN Begegnungsangebote für alle Betreuungs- und Förderangebote für Kinder Konzentration der Angebote für Familien an einem Ort Regelmässigkeit, Kontinuität und Professionalität der Angebote Erreichbarkeit der Familien Wohnortnähe Unterstützung der sozialen Integration Frühzeitige Erkennung von Unterstützungsbedarf Regelmässige Kontaktmöglichkeiten mit pädagogischen Fachpersonen

MEHRWERT FÜR DIE GEMEINDE Geringere Bildungskosten, weniger Sonderschulung Geringere Kosten in Bezug auf Straftaten und Gewalt Geringere Kosten für das Gesundheitssystem Höherer Lebensstandard und damit verbunden positive volkswirtschaftliche Aspekte, weniger Armut Geringere gesellschaftliche und ökonomische Ungleichheit Diese Ziele können erreicht werden, wenn mehr Kinder eine Kita oder Spielgruppe besuchen. BASS Studie: ROI 1:2,7

MÖGLICHE ZIELE EINES FAMILIENZENTRUMS (Sprach)-förderung der Kinder Stärken und Schwächen der Kinder werden frühzeitig erkannt Zugang zu Kitas und Spielgruppen fördern Eltern in ihrer Erziehungskompetenz stärken Gesundheit der Kinder und Eltern verbessern Eltern unterstützen bei der Überwindung von Alltagskonflikten Familien aus anderen Kulturkreisen und aus sozial belastetem Milieu frühzeitig ansprechen Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern

ZIELGRUPPEN EINE AUSWAHL Gut situierte, bildungsnahe Familien Sozial belastete und bildungsferne Familien Familien mit Migrationshintergrund Einelternfamilien Familien mit Kindern mit Behinderung oder sonderpädagogischem Förderbedarf Grosseltern

MODELL EINES FAMILIENZENTRUMS Kita und oder Spielgruppe Betreuung Beratung Elterneinbezug Elternbildung Integration Mütter- und Väterberatung Selbsthilfeangebote Vereine Begegnung

NIEDERSCHWELLIGKEIT? alltagsnah gut erreichbar zeitlich auf den Familienalltag abgestimmt finanziell erschwinglich direkt und unbürokratisch verfügbar Mischung aus Komm- und Geh-Struktur Freiwilligkeit nicht-stigmatisierend orientiert an der Selbstverantwortung der Eltern/Familien ressourcenorientiert wertschätzend ausreichende Information kultursensibel gendersensibel Anschlussfähigkeit und Durchlässigkeit der Angebote

ERFOLGSFAKTOREN Einbindung des Angebote in die strategische Ausrichtung der Gemeinde und dadurch längerfristige Finanzierung und Qualitätssicherung Aufbau basierend auf einer Sozialraumanalyse Partizipation als oberstes Prinzip: Einbezug der Anbieter, möglichen Nutzern und Trägerschaften Bewährtes behalten und ev. weiterentwickeln Ansprechen von isolierten Familien über vertraute Personen Ausbildung von Multiplikatoren/-innen Wille zur und Ressourcen für die Zusammenarbeit der diversen Fachpersonen Koordination der diversen lokalen Angebote über ein Mandat, professionelle Leitung des Zentrums Netzwerkbildung Kontinuierliche Überprüfung und Anpassung der Angebote

KONZEPTERARBEITUNG 1. Sozialraumanalyse 2. Definition der Stakeholder 3. Workshops ev. Begehungen zur Bedarfs- und Bedürfnisabklärung 4. Erarbeitung Konzeptentwurf 5. Diskussion des Entwurfes mit der/den Trägerschaften und Vertretern der Gemeinde 6. Überarbeitung 7. Projektantrag zur finanziellen Unterstützung 8. Umsetzung des Angebotes

WICHTIGE PARTNER/INNEN Mütter- und Väterberatung Frauen- und Elternvereine Kirchen Schule Elternbildung, Gesundheits- und Freizeitsangebote Vereine allgemein, Sportverein als Träger Beratungsangebote Bibliothek, Ludothek Offene Jugendarbeit

GOOD PRACTICE IN DER SCHWEIZ Baden AG, www.karussell-baden.ch Basel, www.quartiertreffpunktebasel.ch Bern, www.familientreff.ch Bern-West, www.muetterzentrum-bern-west.ch Hombrechtikon, www.spielbaracke.ch/ Wetzikon ZH, www.fiz-wetzikon.ch Zürich, www.zentrumelch.ch

LITERATUR Conzelmann, C. (2009). Reisestipendium Sozialaustausch - Bericht 2009: Projekte zur frühkindlichen Entwicklung. Basel: Christoph Merian Stiftung. Diller A., Schelle R., Von der Kita zum Familienzentrum, kindergarte heute, management kompakt, Verlag Herder, 2013 Drosten R., Familienzentren von der Idee zum Konzept, Ganzheitliche Unterstützungsstrukturen für Familien entwickeln, disserta Verlag, 2015 Engelhardt H., (Hrsg.) Auf dem Weg zum Familienzentrum, Herder Verlag, 2015 Höllfritsch C., Neue Wege zur Elternbildung, Interventionen im Familienzentrum, Bachelor + Master Publishing Hamburg, 2015 Mankau G., Seehausen H., Wüstenberg W., Kinder- und Familienzentren als neue Orte frühkindlicher Bildung, Praxis der Kindertageseinrichtungen, Carl Link Verlag, 2010 Rietmann S., Hensen G., Werkstattbuch Familienzentrum, Methoden für die erfolgreiche Praxis, Verlag für Sozialwissenschaften, 2009 Schlevogt V., Vogt H., (Hrsg.), Wege zum Kinder- und Familienzentrum, ein Praxisbuch, Verlag Cornelsen, 2014 Sommer-Himmer R., König J, Familienzentren, Entwicklungsperspektiven, Standards, Evaluationsergebnisse, Familienzentren Nürnberg, Logos Verlag Berlin, 2012 Vetter, A., Familienienzentren nach dem Early Excellent Konzept, Praktische Umsetzung in einem Stadtteilprojekt, Diplomica Verlag, 2012 www.sozialraum.de/das-projekt-lieblingsplaetze-in-flingern.php http://famz.info/sozialraumbezug-von-familienzentren/

INFORMATIONEN UND BERATUNG Maya Mulle, mmc maya mulle coaching, Bergstrasse 4, CH-8157 Dielsdorf +41 (0)44 380 03 10 info@mayamullecoaching.ch www.mayamullecoaching.ch In Zusammenarbeit mit Ruth Calderón, lic. phil., www.rc-consulta.ch