Röntgentherapie zur Schmerzlinderung bei Erkrankungen der Gelenke
Was wird bestrahlt: - Calcaneodynie - Epicondylitis - Omarthrose - Periarthropathia humeroscapularis - Gonarthrose - Bursitis trochanterica - Dupuytren sche Kontraktur - Rhizarthrose -Sprunggelenksarthrose - Arthrose des Handgelenks bzw. Fingergelenke - Induratio penis plastica - Gynäkomastie bzw. - prophylaxe vor Hormontherapie - postoperativ bei Keloid
Indikationen zur Durchführung einer Strahlentherapie bei gutartigen Erkrankungen Prinzipiell: Der Einsatz der Radiotherapie ist bei den meisten nichtmalignen Erkrankungen eine elektive Maßnahme (nicht fixer Bestandteil eines Therapiekonzeptes) und steht nicht an erster Stelle der Therapieoptionen. - Nichtbehandlung führt zu individuell belastenden Folgen (z.b. dauernde Schmerzen) - Versagen konventioneller Therapien (z.b. Medikamente) oder invasiver Therapien (z.b. OP oder Infiltration) - Andere Therapien haben höhere Risiken bzw. lösen stärkere NW aus Die Erfahrung zeigt, dass Röntgentherapie wirksam ist.
Wirkungsweise der niedrig dosierten Röntgenstrahlung - Entzündungshemmender Effekt auf mononukleäre Zellen des Immunsystems (Lymphozyten,Makrophagen,..) und auf ortsständige Endothelzellen der Kapillaren (z.b. Verhinderung der Adhäsion von Entzündungszellen an die Kapillaroberfläche, Hemmung der Exprimierung von proinflammatorischen Zytokine auf mononukleären Zellen wie Interleukine oder TNF und damit Hemmung der nachfolgenden Entzündungskaskaden. - Hemmung der Proliferation und Differenzierung von Bindegewebe erzeugenden Fibroblasten (Anwendung bei Stenoseprophylaxe nach Herz-Stentimplantation, Keloid, Dupuytren) - Direkt schmerzlindernde Wirkung am autonomen Nervensystem (genaue Art und Weise?) - Wachstumshemmung gutartiger Tumore (z.b. Desmoid)
Werden das Gelenk oder Bindegewebe durch die Bestrahlung geheilt? KEINE Rückbildung degenerativer Gelenksveränderungen: der Knorpel wird nicht wieder jugendlich KEINE Auflösung des Knochens (der knöcherne Fersensporn bleibt bestehen) ABER: Abnahme und Besserung von Entzündung und Schmerzen
Nebenwirkungen und Risiken Die Röntgentherapie bei Gelenkserkrankungen ist schmerzfrei. Eine Sitzung dauert ca. 5 min, die eigentliche Behandlung ca. 1 min. Da mehrere niedrige Röntgendosen in der Regel für den Behandlungserfolg ausreichend sind, ist das Risiko für Nebenwirkungen gering und die Behandlung wird zu ca. 95% problemlos vertragen. - Vorübergehende Verstärkung der Beschwerden (ca. 5% der Patienten, je nach Dosis) - Nach 40 Jahren steigt statistisch gesehen das natürliche Risiko für Tumore von ca. 25% auf 26%.. Deshalb keine Bestrahlung für junge Menschen unter 40
Das gute alte Röntgentherapie - Gerät Moderner Linearbeschleuniger
Beispiel Fersensporn
Ergebnis: Ansprechen auf die Schmerzbestrahlung bei Fersensporn 8% 8% 8% 8 % 46 % 46% 14% 14% 8 % 16% geringer kein 8% geringer kein Status } geringer kein geringer geringer kein Status geringer kein kein kein Status 16% kein geringer Status kein Status Status } kein geringer kein geringer Status geringer geringer kein geringer 88% Eine Serie Zwei Serien
Arthrose der Schulter
Tennisellenbogen, Kniearthrose Gonarthrose Tennisellbogen
Bursitis trochanterica
Ergebnisse der Schmerzbestrahlung Ansprechrate je nach Erkrankung: 63 91% RT-Gebiet Fälle Schmerzfrei in % Merklich Gebessert in % Gesamtansprechen in % Schulter (Zwicker et al. 1998) 77 33 55 88 Ellenbogen (Seegenschmidt et al. 1998) 93 54 37 91 Ferse (Heyd et al. 2001) Arthrose (Keilholz et al. 1998) 127 46 42 88 73 19 44 63