NEWSLETTER 02 I 2016 Liebe Seminargäste, liebe Freundinnen und Freunde der Gustav-Heinemann-Bildungsstätte, die Wochen Ende Januar / Anfang Februar sind bei uns traditionell Jugendwochen. Wir bieten dann politische Bildung für junge Menschen an zu den Themen Rhetorik, Europa, Rechtsextremismus und Islam. In der letzten Woche hatten wir fast 50 Schülerinnen und Schüler aus Schleswig- Holstein bei uns zu Gast, in dieser Woche beschäftigen sich 35 angehende Krankenpflegerinnen und pfleger aus Karlsruhe mit den Themen NSU und IS. Eine kleine Rückschau erhalten Sie auf der folgenden Seite dieses Newsletters. Außerdem wollen wir Ihnen drei Bildungsurlaube vorstellen, die wir im Juni und im Juli 2016 anbieten. Es soll dann um sicherheitspolitische Herausforderungen im 21. Jahrhundert gehen, um Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit Migrationshintergrund und um unsere direkten Vorfahren und um den Umgang mit der eigenen Familiengeschichte. Wir freuen uns, Sie bald wieder in Malente begrüßen zu dürfen! Mit den besten Grüßen, Dr. Hauke Petersen Rückschau: Europäische Außenpolitik Welt ohne Polizist? Exil- und Migrationsliteratur Die Vorfahren der Kriegsenkel
Rückschau 25.-27.01.16 Europäische Außen- und Sicherheitspolitik Drei Tage voller Europapolitik: Fast 50 Schülerinnen und Schüler aus Kiel und Reinbek haben sich bei uns mit unterschiedlichen Themen der europäischen Außenpolitik beschäftigt. Dazu gehörte natürlich die aktuelle Flüchtlingspolitik, aber auch die Ukraine-Krise und das Freihandelsabkommen TTIP. Zur Aufgabe gehörte, eigenständig die Themen und eine eigene Position dazu zu erarbeiten. Diese Stellungnahmen wurden zum Schluss des Seminars drei eingeladenen Politiker_innen präsentiert und mit diesen diskutiert. Als Gäste in Malente waren Dr. Heiner Garg (FDP), Eka von Klaben (Grüne) und Hans-Jörn Arp (CDU). Erwartungsgemäß stand vor allem die Flüchtlingspolitik im Interesse der Schülerinnen und Schüler. Intensiv diskutiert wurde die Frage, wie sichere Fluchtwege geschaffen werden können und ob eine europäische Quote eine Chance hat. Nach drei intensiven europäischen Tagen wurden die Schülerinnen und Schüler mit viel neuem Wissen und der Erfahrung, dass europäische Politik im Konsens mitunter schwer zu gestalten ist, wieder nach Hause entlassen.
06. - 10. 06. 2016 Welt ohne Polizist? Von Unordnung und Ordnung im 21. Jahrhundert Bildungsurlaub Kostenbeitrag: EUR 149,-- bei Einzelzimmer zzgl. 10,- /Nacht Foto: pixabay "Die gute Nachricht ist: Wir gehen nicht mehr überall hin. Die schlechte Nachricht ist: Wir gehen nicht mehr überall hin." In seiner ihm eigenen Art hat der amerikanische Vize-Präsident Joe Biden formuliert, was seit einiger Zeit feststellbar ist: Amerika überdenkt sein globales Engagement und will nicht länger der "Weltpolizist" sein. Wie kam es zu dieser Entwicklung? Welche Folgen hat das für eine Weltordnung, die sich derzeit eher als Unordnung präsentiert, als eine Welt, die aus den Fugen geraten ist? Was bedeutet all das für Europa? Und welche Bedeutung haben diese Entwicklungen für Deutschland? Seminarleitung: Dr. Udo Metzinger Politologe, Leipzig
Exil- und Migrationsliteratur in Deutschland nach 1950 20. - 24. 06. 2016 Bildungsurlaub Kostenbeitrag: EUR 199,-- bei Einzelzimmer zzgl. 10,- /Nacht Dieses Seminar fokussiert eine Literatur, die in den vergangenen Jahrzehnten rasant gewachsen und vom deutschsprachigen Buchmarkt nicht mehr wegzudenken ist. Es geht um Autoren und Autorinnen, die nach 1950 nach Deutschland gekommen sind und in deutscher Sprache veröffentlichen. Zum einen gibt es die Gruppe der Exilanten, wie z. B. SAID, Asfa-Wossen Asserate, Maxim Biller und Kemal Yalçin. Zum anderen schreiben zunehmend mehr Migranten oder Kinder von Migranten ("Gastarbeiterkinder"), wie Feridun Zaimoglu, Selim Özdogan, aber auch Zsuzsa Bánk, Melinda Nadj Abonji (Deutscher Buchpreis 2010) oder Katja Petrowskaja. Welches Verhältnis haben diese Schriftsteller und Schriftstellerinnen zu Deutschland und zur deutschen Sprache? Wie sehen sie sich in ihrer "neuen Heimat"? Welche Themenkomplexe und Probleme greifen sie in ihrer Literatur auf? Ton- und Filmbeiträge werden das leseintensive Wochenseminar ergänzen und vertiefen. Seminarleitung: Dr. Inge Bernheiden Literaturwissenschaftlerin, Lütjensee Der in Kiel lebende Schriftsteller Feridun Zaimoglu
Die Vorfahren der Kriegsenkel 18. - 22. 07. 2016 Bildungsurlaub Kostenbeitrag: EUR 229,-- bei Einzelzimmer zzgl. 10,- /Nacht Die Kriegsenkel, also die Kinder derer, die den Zweiten Weltkrieg als Kinder durch- und erlebt haben, sind nicht nur durch ihre eigenen Erfahrungen geprägt, sondern auch durch die Kriegserlebnisse ihrer Eltern und Großeltern und das, obwohl sie lange nach Kriegsende geboren wurden. Auf ihrer Suche nach Antworten stoßen sie oft auf eine Mauer des Schweigens. Aber wie findet man heraus, was eigentlich passiert ist? Was haben die Eltern, Großeltern und deren Vorfahren erlebt, gesehen, getan oder unterlassen? Waren sie Täter, Mitläufer, Zuschauer oder Opfer? Gibt es Familienmitglieder, die durch den Krieg oder die Verfolgung ihr Leben verloren haben? Hat die Familie ihre Heimat und ihre Wurzeln verloren? In diesem Seminar sollen Wege aufgezeigt werden, mehr über die vorangegangen Generationen herauszufinden. Es werden die vielen unterschiedlichen Quellen dargestellt, in denen sich Informationen zu den Vorfahren finden, von der NSDAP Mitgliederkartei, über die Unterlagen der Wehrmachtsangehörigen bis hin zu den Entnazifizierungsakten, aber selbstverständlich auch die Quellen zu den Opfern der Verfolgung. Aber auch Themen wie Heimatlosigkeit, Söhne ohne Väter, die psychosozialen Folgen des Erlebten für die Kriegs- und für die nachfolgenden Generationen und nicht zuletzt wie die Kriegsenkel mit ihren Fragen und ihrem Wissen umgehen können, sollen angesprochen werden. Dieses Seminar ist vor allem für die Generation der zwischen 1960 und 1975 Geborenen konzipiert.. Seminarleitung: Ursula Krause Genealogin, Berlin
Impressum Gustav-Heinemann-Bildungsstätte Schweizer Str. 58 23714 Bad Malente-Gremsmühlen Foto: GHB Alle Fotos, soweit nicht anders angegeben: wiki commons Anmeldungen bitte unter: Mail ph@heinemann-bildungsstaette.de Fon 0 45 23 880 97 12 Fax 0 45 23 880 97 28 Die Gustav-Heinemann-Bildungsstätte wird gefördert vom Ministerium für Justiz, Kultur und Europa des Landes Schleswig-Holstein und ist als Träger der Weiterbildung anerkannt. Der Großteil des Angebots wird zudem gefördert durch die Bundeszentrale für politische Bildung.