Flughafenausbau Frankfurt Auswirkungen auf Bad Homburg Bürgerinitiative gegen Fluglärm Bad Homburg www.fluglaerm-badhomburg.de Verantwortlich: Dr.-Ing. Berthold Fuld Bad Homburg 21.2.05
Inhalt - Antrag - Auswirkungen der Flugroutenänderungen zum 19.4.2001 auf Bad Homburg - Auswirkungen des Ausbaus - Möglichkeiten zur Fluglärmminderung - Arbeitsplatzgutachten - Erstellung einer Einwendung - Zusammenfassung
Bürgerinitiative gegen Fluglärm Bad Homburg - Gegründet im November 2001 - Informeller Kreis von ca. 20 Bürgern - Kein Verein - Angeschlossen an IG Taunus gegen Fluglärm und Bündnis der Bürgerinitiativen Keine Flughafenerweiterung Nachtflugverbot von 226 Uhr - Ziel: Rückführung des Lärm auf Status quo ante 2001 - Versuch der Einflussnahme vor allem durch Schreiben an Verantwortliche (DFS, FLK, Stadt Bad Homburg, Hochtaunuskreis)
Fraport hat die Planfeststellung für eine Landebahn und Vorfeldflächen beantragt Plandarstellung Quelle: Fraport
Daneben wurden nächtliche Betriebsbeschränkungen von 23-5 Uhr beantragt Nachtflugverbot Ausnahmen - Für verspätete und verfrühte Flüge - Genehmigte Ausnahmen in begründeten Fällen Von 22-23 Uhr und von 5 bis 6 Uhr unbegrenzte Zahl von Flügen zulässig; Ankündigung der Fraport auf Beschränkung auf 150 Flüge je Nacht wurde nicht umgesetzt Quelle: Fraport
Auswirkungen wurden auf der Basis von 656 000 Flugbewegungen ermittelt Zeithorizont vs. technische Kapazität - Zeithorizont 10 Jahre - Tatsächliche Kapazität wird auf 900 000 1 Mio. p.a. geschätzt - Erheblich größere Kapazität wurde vom RP bestätigt - Vorfeldkapazitäten werden immer bedarfsgerecht geplant
Zweck des Ausbaus: Stärkung der Hubfunktion - Ausbau ist zur Befriedigung der regionalen Nachfrage nicht erforderlich - Derzeit schon über 50% Umsteiger und ca. 25% aus der weiteren Umgebung auf dem Landweg anreisende Fluggäste - Viele preisinduzierte Umsteigeflüge Bei jedem Umsteigeflug entsteht doppelt Lärm!
Fraport will keine Maßnahmen des aktiven Schallschutzes ergreifen Zitate Die zur Vermeidung erheblicher Nachteile für die Flughafenumgebung durchzuführenden passiven Schallschutzmaßnahmen sind nach Maßgabe von 9 Abs. 2 LuftVG und anhand der in dem lärmmedizinischen Gutachten konkretisierten Zumutbarkeitsgrenze erforderlich, aber auch ausreichend. (Antragsbegründung S. 72) Demgegenüber fordert der RP in der landesplanerischen Beurteilung Darüber hinaus sind alle möglichen Maßnahmen des aktiven und passiven Schallschutzes in die Überlegungen einzubeziehen; hierzu gehören u. a. das kontinuierliche Sinkflugverfahren (continuous descent approach), eine Lärmkontingentierung und eine Beschränkung der Flugbewegungszahl sowie die sonstigen im Anti-Lärm-Pakt der Mediation enthaltenen Maßnahmen. (siehe Seite 2) Im EG-Vertrag ist in Artikel 174 die Bekämpfung von Umweltbelastungen an der Quelle vereinbart Sie (die Umweltpoltitik der Gemeinschaft) beruht auf den Grundsätzen der Vorsorge und Vorbeugung, auf dem Grundsatz, Umweltbeeinträchtigungen mit Vorrang an ihrem Ursprung zu bekämpfen, sowie auf dem Verursacherprinzip. (Artikel 174 Abs. (2) Satz 2) Quelle: Fraport, Fraport RP Darmstadt; EU
Fraport will Schulunterricht mit geschlossenen Fenstern Zitat aus Antragsunterlagen Schulen Die Gutachter führen in ihrem Gutachten G 12.2, Kapitel 4.1, aus, dass in Schulen, in denen ohnehin nur Unterrichtsräume schutzbedürftig wären, eine Stoßlüftung in den Unterrichtspausen ausreichend ist und Fenster daher während des Unterrichts geschlossen bleiben können. An keiner Schule wird ein Handlungsbedarf festgestellt. Quelle:Fraport
Es wurde zum 19.4.2001 der nördliche Gegenanflug eingeführt Darstellung der Anflugrouten bei Betriebsrichtung 07 Westenburger: Der südliche Gegenanflug war zu 85% ausgelastet Quelle:DFS
Es treten im Gegenanflug lange Horizontalflüge in geringer Höhe auf Höhenprofil für anfliegende Flugzeuge in Frankfurt; BR 07 Quelle: DFS
Indirekte Folge der neuen Gegenanflugroute: Geringere Flughöhe abfliegender Flugzeuge Radarspuren 7000-10000 ft am 6.3.01(0:00-24:00) und am 29.7.01 (6:35-12:00) im Norden Frankfurts Breite der Anflugroute: Nach jeder Seite 3,5 NM Neue Gegenanflugroute Tiefhalteeffekt bleibt bei Lärmberechnung unberücksichtigt! Quelle: DFS
Es wurden auch das Schweinehakensystem eingeführt Darstellung der Anflugrouten bei Betriebsrichtung 25 Quelle:DFS
Es ist nahezu eine Verdopplung der Flugbewegungen zu erwarten Flugbewegungszahlen Istfall, Nullfall und Planungsfall/ 6 verkehrsreichste Monate Quelle: Fraport 80/d 150/d
Der nördliche Gegenanflug soll nach Norden verschoben werden Flugrouten vor und nach Ausbau Anflugrouten nach Ausbau Quelle: Fraport Anflugrouten heute
Verschiebung führt zu geringeren Flughöhen über Bad Homburg Flughöhen vor und nach Ausbau Vorm 19.4.2001 Seit 19.4.2001 => Überflughöhen bis herab zu 4000 ft => Spitzenpegel von 70 db(a) und mehr Quelle: BI Bad Homburg Nach Ausbau
Bereits ab 33 db(a) innen (48 db(a) außen) tritt fluglärmbedingtes Aufwachen auf Aufwachwahrscheinlichkeit Quelle: DLR
Den Unterlagen kann man eine grenzwertige NO2-Belastung im Bereich der A5 und der A661 entnehmen NO2-Immission 2000 Quelle: Fraport
Weitere Planungsansätze können nicht befriedigen Aus den Unterlagen - Zusätzliches, zum vorhandenen inkompatibles Bähnchen; Umsteigen an Terminal 2 bei der Fahrt vom Regionalbahnhof zu Terminal 3 erforderlich - Regionaltangente West ist nicht gesichert - Auswirkungen auf den Verkehr auf der A5 und A661 werden nicht untersucht
Ansätze zur Lärmminderung - Vermeidung von Konflikten zwischen An- und Abflug - Verzicht auf Schubreduzierung beim Start - Geschwindigkeitsbegrenzung
Bei Betriebsrichtung 07 wäre eine Hundeknochenform des Anflugs sinnvoll Nako m Alt. Alt. nördl. Gegenanf l. Alt. Südl.. Gegenanf l. Quelle: Fraport/BI Bad Homburg
Im Großraum Paris gibt es keine Konflikte zwischen an- und abfliegendem Verkehr Darstellung von Flughöhen Quelle: Acnusa
Mit Schubreduzierung steigt die Immission um bis zu 5 db(a) Ergebnis einer Simulationsrechnung für den A340-200 Unten Quelle: Sourdine PL 97-3043 Oben Mitte Oben Unten Mitte
Größere Flughöhen bei Geschwindigkeitsbegrenzungen Höhenprofile für verschiedene Startverfahren 3500 h [m] über Flughafen 3000 2500 2000 1500 ATA (AzB) ICAO A ICAO A v lim 1000 Begrenzung durch Anflugroute 500 0 0 5000 10000 15000 20000 Entfernung ab Startbeginn [m] Quelle: AzB; BI Bad Homburg; Luftfahrthandbuch; Sourdine PL 97-3043 25000 Bad Homburg 30000 Begrenzung durch Anflugroute bei minimaler Anflughöhe (Anflughöhe 1000 ft) Flugverlauf bei Konfliktsituation
Die Arbeitsplatzgutachten weisen schwere Mängel auf Analyse der Gutachten - Grundsätzlich: Negative Auswirkungen wurden ignoriert G19.1 (Direkte, indirekte und katalytische Effekte) - Alte Daten - Abgefragte Werte der Ausgaben der Flughafenbetriebe weisen von 1998-2001 eine Steigerung von 67% auf - Durch Ansatz einer unplausiblen Produktivität für den Bereich Verkehr ergab sich eine Überschätzung der indirekten Beschäftigten um 100% G19.2 (Standorteffekte) - Ergebnis gewann man durch Vergleich mit willkürlich gewählten Regionen - Gutachter schließen aus der Korrelation von wirtschaftlicher Entwicklung und Luftverkehrsentwicklung auf die Anstoßfunktion eines Ausbaus Quelle: BI Bad Homburg; Bündnis der Bürgerinitiativen
Ablauf des Planfeststellungsverfahren Darstellung Raumordnungsverfahren Antrag Auslegung (bis 16.2.05); Einwendefrist bis 2.3.05! Nur durch eine Einwendung wahrt man seine Ansprüche Erörterung (nichtöffentlich, nur für Einwender); Herbst 2005? Planfeststellungsbeschluss; 2007? Klagemöglichkeit ohen aufschiebende Wirkung
Inhalt einer Einwendung Darstellung - Jeder sollte eine eigene Einwendung einreichen, Eltern für ihre Kinder - Befürchtete Beeinträchtigungen aufgrund von... - Betroffenes Rechtsgut, z.b. Recht auf Eigentum ggfls. mit Angabe von Flur-Nr., Recht auf Unversehrtheit der Gesundheit ggfls. mit Angabe von persönlichen Gesundheitsrisiken. - Rügen Sie die Nicht-Auslegung der Planungsunterlagen - Fordern Sie die Ermittlung der Auswirkungen auf Basis der technisch möglichen Kapazität - Denken Sie immer daran: Die Flugrouten und Flugverfahren können mit einfacher Rechtsverordnung beliebig verändert werden - Falsche Argumente entwerten nicht den Rest Ihrer Einwendung. - Einwendungen werden an Fraport zur Stellungnahme geleitet - Einwendung muss am 2.3.05 um 23:59 beim RP Darmstadt oder einer der auslegenden Kommunen sein! Fax möglich, E-Mail nicht. Quelle: BI Eppstein
Arbeitserleichterung durch Mustereinwendungen Darstellung Sie können Mustereinwendungen verwenden und ggf. ergänzen - BI Bad Homburg (www.fluglaerm-badhomburg.de) - Initiative Zukunft-Rhein-Main (www.zukunft-rhein-main.de) - Profutura (www.profutura.net) - Anwälte Quelle: BI Bad Homburg
Es gibt Alternativen Darstellung - Bau eines weiteren Hubs in einer dünn besiedelten Region (Stendal, Sperenberg) - Nutzung zielgebietsorientierter Hubs (München für Osten und Südosten, Frankfurt für Süden und Westen) - Vermehrte Direktflugangebote, gefördert durch neue kleinere Langstreckenflugzeuge (B787, A350)
Zusammenfassung: Auswirkungen des Flughafenausbaus auf Bad Homburg - Fraport hat Landebahn und Vorfeldflächen beantragt - Ausbau führt zu mehr Lärm und Schadstoffen in Bad Homburg - Rechte kann man durch eine Einwendung bis zum 2.3.05 wahren - Es gibt Alternativen