Mit Migranten für Migranten Interkulturelle Gesundheitslotsen in Schleswig-Holstein Fachtagung Demenz und Migration am 23. November 2011 in Kiel
Migration und Gesundheit Erschwerter Zugang der Migranten zur Regelversorgung, weil: o Sprachbarrieren o Kulturelle Hintergründe / Einstellungen / Krankheitskonzepte o Belastungsfaktoren in der Migration o Komplizierter Aufbau des deutschen Gesundheitswesens o Ausrichtung der Dienste auf die Mehrheitsgesellschaft Folglich nehmen Migranten Dienste & Angebote des Gesundheitssystems weniger in Anspruch, das zeigt sich z.b. in: o Geringer Inanspruchnahme von Früherkennungsuntersuchungen o Geringer Inanspruchnahme von psychosoz. Beratung, Psychotherapie o Geringer Inanspruchnahme von Präventionsangeboten 2
Mit Migranten für Migranten MiMi als Best Practice zur Integration der Migranten in das Gesundheitssystem (WHO, 2009) o Ausbildung von Interkulturellen Gesundheitsmediatoren o Kultursensibler Settingansatz o Ressourcenorientierung (Mit Migranten!) o Implementierung des Projekts seit 2003 o 55 Standorte in Deutschland & 6 in Europa o Austausch & Vernetzung zw. Migranten & Diensten 3
Seit 2007 steht MiMi landesweit für interkulturelle Gesundheitsförderung und Prävention Schirmherr Dr. Heiner Garg MdL, Minister für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein o 3 Projektstandorte Kiel, Lübeck, Neumünster o 75 ausgebildete Gesundheitsmediatoren gut gebildet & in Deutschland gut integriert o 517 durchgeführte Informationsveranstaltungen Zu 14 verschiedenen Gesundheitsthemen o 6.523 Teilnehmer In unterschiedlichen Altersstufen, aus über 20 verschiedenen Herkunftsländern, weniger gebildet & weniger integriert o Mehrsprachiger Wegweiser zur Vorsorge & Prävention in 15 Sprachen 4
Projektförderer: BKK-Landesverband Nord (BKK LV NORD) Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren Schleswig-Holstein Projektträger: Ethno-Medizinisches Zentrum e.v. Kooperationspartner: AWO Landesverband Schleswig-Holstein e.v. Gesundheitsamt Lübeck Ärztekammer Schleswig-Holstein 5
Idee: Migranten klären Migranten über Gesundheitsförderung und Prävention auf. Ziele: Über ausgebildete Gesundheitslotsen Migranten erreichen Migranten über gesunde Lebensweisen aufklären Handlungsanleitung zur gezielten Nutzung des deutsche Gesundheitssystem vermitteln Aufbau von Migranten- und Migrationsnetzwerke für mehr Gesundheit unterstützen 6
Schulung/Fort-bildung von Mediatoren Baustein I Baustein II Gesundheitskampagnen Baustein III Gesundheitswegweiser Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung Baustein IV Evaluation Baustein V 7
Schulung Dauer: je 50 Stunden 8 Abendveranstaltungen 3 Wochenendveranstaltungen Sprachen: Arabisch, Bosnisch, Englisch, Französisch, Kroatisch, Russisch, Serbisch, Türkisch, Tailändisch, Persisch,. Polnisch, Italienisch, Griechisch, etc Auswahlkriterien für die Teilnehmer/-innen: Beherrschen der deutschen Sprache sowie der Muttersprache Aufgeschlossenheit gegenüber beiden Kulturen Mittlerer oder hoher Sozialstatus Bereitschaft zur selbstständigen Durchführung von Informationsveranstaltungen Zugang zu den eigenen Landsleuten Lehrgang: Modul A Deutsches Gesundheitssystem Modul B Spezialisierungskurs (Themen zur Prävention) Modul C Praxisübung 8
Themen der Schulung und Fortbildungen Das deutsche Gesundheitswesen Vorsorgeuntersuchungen und Früherkennungsmaßnahmen Ernährung und Bewegung Schwangerschaft und Familienplanung Kindergesundheit und Unfallprävention Mundgesundheit Seelische Gesundheit Gesundheitsrisiko Alkohol Gesundheitsrisiko Rauchen Vermeidung von Übergewicht Erste Hilfe beim Kind Alter, Pflege und Migration Seelische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen 9
Landesweite Gesundheitskampagnen der Mediatoren Schönkirchen Rendsburg Preetz Plön Oldenburg in Holstein Nortorf Neumünster Lübeck Kiel Grömitz Glückstadt Flensburg Flensbung Eutin Elmshorn Büdelsdorf Bornhöved Bad Segeberg Bad Oldesloe Bad Bramstedt Arpsdorf n=517 0 50 100 150 200 250 10
Themen der Informationsveranstaltungen Vorsorge und Früherkennung Ernährung und Bewegung Seelische Gesundheit Dt. Gesundheitssystem als Einzelthema Kindergesundheit Mundgesundheit Alter, Pflege und Gesundheit Vermeidung von Übergewicht Schwangerschaft und Familienplanung Erste Hilfe beim Kind Gesundheitsrisiko Alkohol Gesundheitsrisiko Rauchen Seelische Gesundheit bei Kindern Brustkrebsfrüherkennung 1 1 30 24 24 17 17 11 9 6 40 103 117 125 n=517 0 20 40 60 80 100 120 140 11
Settings Religiöse Einrichtung Caritas/AWO/DRK Privat Tagestreff/Stadttreff/-büro Beratungsstelle/Verein für Migranten 44 53 70 67 95 VHS Kultur-Begegnungszentrum Anderer Ort Schule / Kindergarten (für Eltern) Sonstige Sprachschule Arztpraxis / Klinikum Jugendeinrichtung Ausbildungseinrichtung (für Schüler) Betrieb Flüchtlingswohnheim k.a. 7 6 5 4 3 2 36 36 33 30 26 n=189 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 12
Geschlecht & Alter der Teilnehmer männlich 19% k.a. 3% weiblich 78% über 60 12% 50 bis 59 13% 40 bis 49 21% k.a. 8% unter 20 4% 20 bis 29 16% 30 bis 39 26% n =4963 n = 4973 13
Bildung der Teilnehmer Mehr als 10 40% k.a. 10% Keine Ausbildung 6% Weniger als 6 12% Zwischen 6 und 9 15% Genau 10 17% Promotion oder Professur 1% Hochschul Studium 21% k.a. 16% Berufsausbil dung 31% Keine Ausbildung 31% n=4973 n=4973 14
Beschäftigung & Kinder k.a. 3% Erwerbstatig 18% Ausbildung 10% Rentner 9% k.a. 10% arbeitssuchen d 11% nicht erwerbstatig 23% Sozialhilfe 19% drei oder mehr 26% zwei 29% keine 21% ein 21% n=4973 n=4973 15
Evaluation aller Projektaktivitäten o Mediatorenschulungen o Informationsveranstaltungen o Treffen, Konferenzen und Tagungen o Berichtserstattung zur Gesundheitslage von Migranten in Bayern landesweit und lokal 16
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit Lidia Pfeifer Projektkoordination MiMi Standort Kiel und Neumünster AWO Landesverband SH e.v. Sibeliusweg 4 24109 Kiel Tel.: 0431/ 5114 365 E-Mail: lidia.pfeifer@awo-sh.de