Sun 21 Workshop 20. Oktober 2010 Energiegespräche im Wenkenhof, Riehen Bernhard Brodbeck, Leiter Beschaffung, CEO Stv und Mitglied der

Ähnliche Dokumente
Öffentliche Informationsveranstaltung SP Wünnewil-Flamatt Nationale Energiepolitik Mit welchen Massnahmen zum Ziel?

POWER TO GAS, WO STEHEN WIR HEUTE?

smart Regulation - Optik IWB

Chancen und Möglichkeiten der erneuerbaren Energien in Österreich. Dr. Heinz Kopetz, AEBIOM Wien, 12. Mai 2009

Bioenergie im Gebäudebereich Biogas, Eckpfeiler im Klimaschutz?

Energieversorgung morgen. mit Erdgas/Biogas/erneuerbaren Gasen

Dezentrale Energieversorgung, aber wie? Herten, Thorsten Rattmann, GF Hertener Stadtwerke

SmartGrids Systemtechnologien Cleantech, visionäre Entwicklungen

Herausforderung Energieversorgung 2050

Erdgas/Biogas Die Energie.

1. SIG in Kürze. 2. Energiewende : die grossen Veränderungen. 3. SIG : Strategie eines Multi-Energie-Verteilers. 4. Schlussfolgerungen

Dr. David Thiel, CEO, IWB Industrielle Werke Basel Christian Bigler, CFO, IWB Industrielle Werke Basel

WKK Bindeglied der Sektorkopplung

Die Bedeutung von Smart Metering in der schweizerischen Energiestrategie 2050

WKK als Baustein zur Energiewende?

Erneuerbare Energien 2008 Chancen und Perspektiven Hybrid-Kraftwerk. BUND Brandenburg

RESOURCES Institut für Wasser, Energie und Nachhaltigkeit

Die Rolle von Gasnetzen in der Energiewende

Die zukünftige Schweizerische Stromversorgung: Ausgangslage und Grundlagen

Seit Gründung sind die Arbeitsschwerpunkte die Nutzung regenerativer Energien und rationelle Energieverwendung.

Umbau des Energiesystems in Basel

Stromzukunft Schweiz. Die Sicht der Elektrizitätswirtschaft Forum Energie Zürich vom 2. März Dr. Manfred Thumann CEO Axpo AG.

Schweizer Stromversorgung in 20 Jahren. VBW-Anlass , Universität Bern Beat Deuber, Leiter Handel, BKW FMB Energie AG

Infoveranstaltung März Förderprogramme der Gemeinde Lohn-Ammannsegg

Strom und Gas von NaturEnergie ökologisch, klimaneutral, günstig.

Der Einsatz Regenerativer bedarf langfristig sicherer Rahmenbedingungen

Delegiertenversammlung Waldwirtschaft Schweiz

Ein Energiesystem basierend auf Erneuerbaren Energien volkswirtschaftliche Kosten

Strom aus der Wüste als Element einer nachhaltigen Energieversorgung. Samstag, , Stuttgart

Infoveranstaltung Photovoltaik und Batteriespeicher. Zuzwil November 2018

Perspektiven von Smart Energy in zukünftigen Energiewelten. Michael Paulus, Leiter Technik und Berufsbildung Asut Member Apéro, 8.

Der Energiekanton Aargau auf dem Weg in die Zukunft

Energie für Haushalte, Gewerbe und Industrie

Die Energiepolitik des Bundes Chancen und Risiken für die Gebäudetechnik

n Ein gemeinsames Umsetzungsprogramm für Maßnahmen in Gemeinden, Haushalten und Betrieben

Wir. leben Energie. Energie für den Aargau. AEW Energie AG und Geothermie. Mitgliederversammlung 2012 Verein Geothermische Kraftwerke Aargau (VGKA)

EU Energiefahrplan Mag. Andreas Rautner, BA MLS Energiewirtschaftliche Planung, EVN AG

Stromperspektiven 2020

Nullgrenzkostengesellschaft: Was heisst das für Verbraucher, die Netzbetreiber und die öffentliche Hand?

VSE Lab «Sektorkopplung» Stefan Muster, Nadine Brauchli, Frédéric Roggo Energieforschungsgespräche Disentis 2018,

Sektorkopplung als Schlüssel für die Energiezukunft. Dr. Hans-Kaspar Scherrer CEO Eniwa

Perspektiven für dezentrale Batteriespeicher in den Energiewelten

Energiewende für die Politik? Kanton Luzern konkret!

Strom Matrix Basis für eine erfolgreiche Energiewende in Deutschland

Strom 2030 Berichte aus den Arbeitsgruppen. Berlin, 20. März 2017

EWA-Energie-Apéro 2012 «Wege in die neue Stromzukunft»

Masterplan Klima + Energie im Rahmen der Klimaund Energiestrategie SALZBURG 2050

SWT - Stadtwerke Trier

Erdgas/Biogas. die Energie

DIV / Abteilung Energie. Der Kanton Thurgau steigt in die Champions League der Energiepolitik auf

Position von Roche zum Bau eines Biomasse-Heizkraftwerks im Nonnenwald. Infoveranstaltung Stadt Penzberg

Hybridwerk Aarmatt Solothurn

ENERGIEPOLITIK IN ZEITEN DES UMBRUCHS

10. September Abstract. Regierungsrat Stephan Attiger Vorsteher Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU), Kanton Aargau

100% erneuerbare Energien für Luxemburg. Impulsvortrag - aus der Perspektive eines Forschers am LIST DANIEL KOSTER 30/10/2015

Photovoltaik ist ein Teil der Lösung, nicht des Problems

Symposium Energiewenderecht 4. Juli 2018 Energieträger der Zukunft: Gas!

Eigenverbrauchsgemeinschaften Chancen und Stolpersteine. Peter Graf St.Gallen, 2. Mai 2018

«Und morgen geht die Sonne auch auf»

ERNEUERBARE ENERGIESZENARIEN FÜR DIE GEMEINDE RAINAU

Biogasanlagen und Speicher zur Integration erneuerbarer Energien in Märkte und Beschaffungsportfolios

Fernwärme DIE KOMFORT-ENERGIE

Bedeutung der regionalen Wasserkraft

Energieautonomie Vorarlberg mehr als eine Programm technische Herausforderung

Hightech Zentrum Aargau: Energiezukunft zwischen Mythos und Realität. Chancen und Risiken der Energiezukunft aus Aargauer Sicht

Verkraftet das Stromnetz die Mobilität der Zukunft?

Potenziale und Grenzen Erneuerbarer Energieversorgung

Energiestrategie 2050 halbbatzig oder immer noch zu waghalsig?

100 % ERNEUERBARE ENERGIEN FÜR STROM UND WÄRME IN DEUTSCHLAND

Energiestrategie 2050 Stand der Beratungen. Stefan Müller-Altermatt Nationalrat / Präsident UREK Tagung Solarwärme,

Luxemburg, 16. Juli 2014 Maria van der Hoeven Exekutivdirektorin Internationale Energieagentur

Energiewende Umbau der Energieversorgung

Die wichtigsten Ergebnisse und Erkenntnisse DENA-LEITSTUDIE INTEGRIERTE ENERGIEWENDE IWO-Symposium Zukunftsperspektive flüssige Brennstoffe

Systemintegration für eine nachhaltige Stadtentwicklung 7. Highlights-Veranstaltung des BMVIT / VD DI Marc H. Hall

Energiewende und schneller Atomausstieg_ - Technische Herausforderungen und Konsequenzen -

Verbundsysteme und Fluktuationsausgleich

Neue Energie durch kommunale Kompetenz

- 1. Biogas im Erdgasnetz. Perspektiven leitungsgebundener Energien. Rainer Schöne, Erdgas Zürich Forum Energie Zürich, 25.

Effizienzsteigerung mit Anergienetzen

Energiestrategie 2050 Fortschritt der Aktivitäten

Bauforum 2013 Zürich ETH. Integrierte Ansätze. Local Energy Hub: Entwicklungen für intelligente Energiesysteme. Urs Elber

Eine moderne Vision von Friedrich Wilhelm Raiffeisen:

Die deutsche Energiepolitik: Politikempfehlungen der Wissenschaft

Energieversorgung der Zukunft

Hendrik Stengel STI Solar Technologie International GmbH

Europawahl 2019: Parteien und Positionen zur Energiepolitik

Bedeutung der thermischen Kraftwerke im zukünftigen Energiesystem

Eine energiepolitische Standortbestimmung

Stromspeicher. Potential für großtechnische Speicher in Deutschland Ergebnisse einer Stromsystemmodellierung. Dipl.-Ing.

Grenzüberschreitende Klimaschutzund Energiestrategien am. Oberrhein: Chancen und Risiken in der Umsetzung. Dr. Alberto Isenburg Karlsruhe

Leuchtturmprojekt Solothurn. Marcel Rindlisbacher,Leiter Netze Regio Energie Solothurn

DIE ROLLE VON PHOTOVOLTAIK UND SOLARTHERMIE IN KOMBINATION MIT WÄRMEPUMPEN IN DER ENERGIESTRATEGIE DER SCHWEIZ

Energiebilanz der Region Freiburg Verbrauch und Potenziale

Auf dem Weg in die neue Energiewelt

Die Wärmewende mit Wärmepumpe

ENERGIE-APÉRO MEIRINGEN

Ich leiste meinen Beitrag!

Transkript:

IWB-Vision / Rahmenbedingungen für nachhaltige Energieversorgung in Basel und nd Region Sun 21 Workshop 20. Oktober 2010 Energiegespräche im Wenkenhof, Riehen Bernhard Brodbeck, Leiter Beschaffung, CEO Stv und Mitglied der Geschäftsleitung, IWB

Agenda 1. Nachfrageentwicklung aus Sicht IWB 2. Vision und Strategie IWB 3. Rahmenbedingungen für nachhaltige Energieversorgung 4. Fazit/Meine Meinung

1. Langfristige Nachfrageentwicklung Annahmen: Strom: + Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum + veränderte Lebensstile + Substitution von fossilen Energieträgern neue Technologie-Standards effizienteren Haushaltgeräte insgesamt leicht steigend : +25% Fernwärme: + Substitution von Ölheizungen + neue Gebietserschliessungen bessere Isolation von Gebäuden Klimaerwärmung insgesamt leicht sinkend: -15-20% Gas: + Substitution von Öl zu Gas insbesondere in den Bereichen Stromerzeugung und Mobilität Effizienzsteigerungen Klimaerwärmung Substitutionen durch erneuerbare Energien insgesamt rückläufig: -20-30%

1. Herkunftsdeklaration 2010 für gesamthaft 1588 GWh Stromabsatz der IWB Lokale Produktion (BHKW / GUD / Solar) 6,2% / 102 GWh (Solar 3,5 GWh) Wasserkraftwerke ohne Pumpstrom 77,6% / 1229 GWh Wasserkraftwerk KEMBS 12,9% / 205 GWh Fremdbeschaffung 3,3% / 52 GWh Lokale Produktion BHKW /GUD und Fremdbeschaffung werden durch beschaffte Zertifikate (HKN) aufgewertet, Zertifikate KEMBS zugekauft

1. Aktuelles Produktions-Portfolio der IWB

2. Strategie Strom: sich ergänzendes Produktions- portfolio aus Wasserkraft und neue erneuerbare Energien Basel Schweiz Europa zweitgrösster Ausbau der Stromproduktion in IWB- zweitgrösster Ausbau der Stromproduktion in IWB Geschichte: + 500 GWh bis 2015 (+25%)

2. Strategie Strom: nee-ausbau des Produktions- portfolio bis 2015 Mix aus verschiedenen Technologien und Standorten, die sich ergänzen Anteil Technologie Standort 70-75% Wind on- und offshore Europa (D, I, F) 15% Solarthermie und Photovoltaik Südeuropa (E, F, I) 5% Wind Schweiz 5-10% Biomasse, Kleinwasserkraft, Photovoltaik,Geothermie + Realisierung von Hydro-Ausbauprojekten Nordwestschweiz Weniger planbare und flexible nee-produktion wird energiewirtschaftlich durch (Pump-) Speicherkraftwerke kompensiert und optimiert Beitrag Windakquise (Saméole SAS): zirka 25% des Zielportfolios

2. Strategie Gas: Rolle als Übergangstechnologie, nee-speicher und hybrider Enabler? Übergangstechnologie Erdgas: Ersatz KKWs durch Erdgas? Speicherung von überschüssiger nee-produktion Elektrolytische Umwandlung in Methan und Speicherung im bestehenden EU-Erdgasnetz? Ed CO2-Abgabe als Anreizmechanismus für nee-ausbau Gutschrift pro kwh nee-beteiligung in CH oder EU nach Ablauf Betriebsdauer GKW erfolgt Bezug aus nee-beteiligung Enabler für Realisierung von nee-anlagen hybride Lösungen bei limitiertem Potential von nees? Spielregeln definieren Übergangstechnologie g g = definierte Betriebsdauer GKW! Zentral Grosskraftwerke oder dezentrale WKK-Anlagen?

2. Strategie Fernwärme: 2. Holzkraftwerk zwecks Erhöhung der erneuerbaren Produktion

3. Rahmenbedingungen für nachhaltige Energieversorgung Politik: Nationale Energiepolitik CH statt tt Kantonaler Separatismus Diskriminierungsfreier Marktzugang in EU Investitionsschutz in CH & EU klimaeffiziente Regulierung ohne Rücksicht auf Grenzen Energie: Funktionierende Energiemärkte (Revision StromVG) Diversifizierte & ökologisch nachhaltige nee-produktion in EU Ökonomisch attraktiv für Konsumenten und EVUs/Investoren Pragmatische Bewilligung von nee & (Pump-) Speicherprojekten Anpassung CO 2 -Abgabe b (Anreiz für nee-investoren) Netze: Integration CH in zukünftige EU-Netztopologie (HGÜ) Infrastruktur mit Speicher- und Transferfunktion

3. Paradigmawechsel: Batterie statt Autarkie Welt A : Stromlücke = KKWs Es braucht viel mehr Strom Neue Netze sind kaum möglich CH muss Strom in CH produzieren Massive Investitionen in neue KKWs Welt B : Netzlücke = nee - Es braucht viel mehr Strom - Neue Netze sind nötig und möglich - CH muss Strom in CH + EU produzieren - Massive Investitionen in nee + Netze 11

4. Fazit / Meine Meinung 1. Funktionierende Märkte führen zu (Energie-) Effizienz 2. EU als Kupferplatte, um natürliches Potential optimal zu nutzen 3. Politik und Regulation für Innovationsförderung & Investitionsschutz (grenzüberschreitend) 4. Investitionen statt tt Bedenken Geld für Infrastrukturprojekte vorhanden! 5. Netzinfrastruktur als Enabler und Teil der Lösung 12