Erfahrungsbericht Vorbereitungen des Aufenthalts: Bewerbung Die Bewerbungsfrist ist ungefähr ein Jahr vor dem geplanten Auslandsaufenthalt. Man sollte somit rechtzeitig beginnen, die Bewerbungsunterlagen auszufüllen. Vor allem die Vorbereitungen für den TOEFL-Test sollten ca. 1 ½ Jahre vor Antritt des geplanten Auslandsaufenthalts, begonnen werden. Man erhält ca. sechs bis acht Wochen nach dem Bewerbungsschluss eine E- Mail von Frau Baur, um zum International Office zu kommen, wo die Matrikelnummern mit den jeweiligen Gasthochschulen veröffentlicht sind. Nachdem ich nun von Frau Baur nominiert wurde, kann man ca. zwei Wochen später die vorbereiteten Unterlagen bei Frau Baur abholen. Die Unterlagen enthalten wichtige Internetseiten der Gasthochschule für die Bewerbung, sowie allgemeine Informationen für die Vorbereitungen. Sehr nützlich empfand ich die Liste der Emailadressen der Vorgänger, die man bei Fragen kontaktieren konnte. TOEFL-Test Der TOEFL-Test ist Voraussetzung für die Bewerbung des bilateralen Austauschprogramms. Man muss sich online auf der TOEFL-Test Homepage (http://www.ets.org/toefl) registrieren und einen Prüfungstermin wählen. Die Kosten für den TOEFL-Test betragen ca. 260 Euro. Der Test besteht aus vier Teilen: reading, listening, speaking und writing. Für die Vorbereitung auf
den Test habe ich mir kein Buch gekauft, da die Bibliothek der Universität Ulm eine umfangreiche Auswahl an TOEFL-Test Büchern hat. Außerdem gibt es viele kostenlose Online-Tests im Internet. Bewerbung an der Gasthochschule Nachdem man nominiert wurde, muss man sich bei der Gasthochschule bewerben. Die erforderlichen Unterlagen findet man auf der Homepage der Gasthochschule. So muss man ein Formular mit persönlichen Daten ausfüllen, sowie einen Nachweis erbringen, dass man einen bestimmten Betrag an Geld zur Verfügung hat und ausreichend geimpft ist. Diese Unterlagen sind ca. ½ Jahr vor Antritt bei Frau Baur im International Office einzureichen, die dann die Unterlagen aller Bewerber der Gasthochschule an die Gasthochschule sendet. Nach ca. sechs bis acht Wochen erhält man eine E-Mail von der Gasthochschule dass man angenommen wurde. Dabei erhält man seine Matrikelnummer, Informationen für die Kurswahl und Zugangscode für das Uniportal (https://my.uwf.edu). Hat man sich registriert und seine Emailadresse an der Gasthochschule freigeschaltet, sollte man sich das Kursangebot der Gasthochschule anschauen und die Kurse wählen. Dabei ist es hilfreich die Homepage ratemyproessor.com zu verwenden. Dabei erhält man nützliche Informationen über die Professoren und den Unterricht. Hat man sich für Kurse entschieden, ist das sogenannte Learning Agreement auszufüllen und dem Prüfungsausschuss vorzulegen, damit nach dem Auslandsaufenthalt die Prüfungsleistungen angerechnet werden können. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Krankenversicherung. Es ist sehr schwer eine deutsche Auslandskrankenversicherung zu finden, die alle Anforderungen des Staates Florida und der Gasthochschule abdeckt. Somit bleibt nur die Möglichkeit die Krankenversicherung der Gasthochschule (Gallagher) zu nehmen, die Kosten hierfür betragen ca. 500 Euro. Visum Nachdem man von dem International Office der Gasthochschule das DS-2019 erhalten hat, kann man das Visum beantragen. Dabei ist es hilfreich sich zunächst auf der Homepage des Amerikanischen Konsulats (http://german.germany.usembassy.gov/visa) zu informieren und dann den Online-Antrag auszufüllen, dabei ist ein Online-Passbild, welches für ein Visum geeignet ist hochzuladen. Des Weiteren ist die SEVIS-Gebühr von ca. 160 Euro zu überweisen und die Visagebühr von ca. 140 Euro. Dies ist notwendig, um sich dann für einen Termin zu registrieren. Ich empfehle den Termin möglichst früh zu machen, weil es zum Teil ziemlich
lange Wartezeiten gibt. Ich hatte meinen Termin ca. sieben Wochen vor Beginn des Auslandssemesters und habe auch eine frühe Uhrzeit (7.30 Uhr) gewählt, was ich nur empfehlen kann. Nach nur fünfzehn Minuten war ich fertig. Anreise: Pensacola liegt im Westen von Florida und ist mit ca. 52.000 Einwohnern eine relativ kleine Stadt, besitzt jedoch einen eigenen Flughafen, den Pensacola International Airport (PNS). Dieser wird von verschiedenen amerikanischen Flughäfen angeflogen. Einen Direktflug von Deutschland gibt es nicht. Ich bin von Stuttgart über London und Charlotte nach Pensacola geflogen. Meinen Flug habe ich ca. 2 ½ Monate vor Reisebeginn gebucht. Man sollte den Hinund Rückflug zusammen buchen, dann ist es günstiger. University of West Florida Die erste Woche Es ist empfehlenswert ein paar Tage vor Vorlesungsbeginn bereits an der University of West Florida zu sein. So kann man organisatorische Dinge klären. Man kann bereits mittwochs vor dem ersten Vorlesungstag in die Appartements auf dem Campus einziehen. So kann man die ersten Tage nutzen, um beim International Office den Immigration Check-in zu machen, seinen Studentenausweis abzuholen (Nautilus Card) sowie sich seine Postadresse zu besorgen. Am Samstag ist der International Student Orientation Day, wobei man einige Regelungen des Staates Florida kennen lernt sowie die Regelungen auf dem Campus. Für den Sonntag ist ein Ausflug an den Strand für alle Studenten geplant. Am Montag ist dann der erste Vorlesungstag und innerhalb der ersten Vorlesungswoche finden sehr viele Events auf dem Campus statt, wie z.b. Taste of Pensacola, Barbecue und sonstige Events, die dazu dienen Pensacola besser kennen zu lernen, aber auch die Länder, die auf dem Campus vertreten sind. Wohnen Generell gibt es zwei Möglichkeiten zu wohnen. So kann man außerhalb des Campus, aber in dessen Nähe wohnen (z.b. Jasmine Creek oder Colleg Vue) oder auf dem Campus in einem Wohnheim. Ich habe mich für das Wohnheim Village East auf dem Campus in einer 4er WG entschieden. Dabei habe ich drei Mitbewohnerinnen und mit einer habe ich mir das Bad geteilt.
Küche und Wohnraum habe ich mit allen dreien geteilt. Village East ist zentral gelegen und man erreicht die Gebäude auf dem Campus in 10-15 Minuten zu Fuß. Die Zimmer sind möbliert und es gibt einen Gemeinschaftswaschraum. Die Miete für ein Semester beträgt ca. 2740 Euro inklusive aller Nebenkosten. Es ist empfehlenswert direkt nach der Zusage der UWF auch ein Zimmer zu mieten, da es schnell ausgebucht sein kann. Studienangebot Für den Studiengang Wirtschaftswissenschaften gibt es ein umfangreiches Angebot an Kursen, die man belegen kann. Jedoch nur für Bachelorstudenten (undergraduate). Für Masterstudenten (graduate) ist das Angebot ziemlich eingeschränkt und die Kurse basieren in der Regel auf Kurse aus dem Bachelorstudium, die man nicht gehört hat. Ein großer Unterschied zu Deutschland ist, dass man für das Ausleihen der Bücher zahlen muss. Man benötigt in der Regel ein Buch pro Vorlesung, welches für ein Semester ausgeliehen werden kann. Sportangebot Das Sportangebot an der UWF ist groß. Es gibt ein großes Sportgelände für Ballsportarten, sowie ein Fitnessstudio mit verschiedenen Kursen, eine Kletterwand, eine Laufbahn und eine Schwimmhalle. Die Teilnahme an den Kursen sowie die Nutzung der Sportgeräte sind kostenlos. Ich persönlich fand die Kurse Boot Camp, Insanity und Hardcore sehr gut.
Daneben gibt es weitere Sportveranstaltungen, die auch außerhalb des Campus stattfinden, wie Kanu fahren oder Segeln. Campus Der Campus der University of West Florida ist sehr groß und liegt zugleich in einem Naturpark. So ist es durchaus nicht selten dass man Eichhörnchen sieht und auch andere Tiere wie ein Gürtelschwein oder Hirsche sind auf dem Campus vertreten. Daneben gibt es einen Naturpfad den ich nur empfehlen kann und mit etwas Glück kann man dabei einen Alligator beobachten. Auf dem Campus gibt es einen sogenannten Trolley, der alle wichtigen Orte auf dem Campus anfährt (Village East und Village West, sowie Commons und die Hörsäle). Außerdem kann man mit dem Trolley auch zu den nahegelegenen Supermärkten Target und Publix fahren. Die Nutzung des Trolleys ist für Studenten der UWF kostenlos. Eine weitere Möglichkeit ist sich ein Fahrrad anzuschaffen. Dabei hat man zwei Möglichkeiten. Man kann sich auf dem Campus ein Fahrrad mieten. Die Kosten hierfür betragen ca. 67 Euro für ein Semester inklusive Helm und Schloss sowie bei Bedarf auch kleine Reparaturen. Die andere Möglichkeit ist sich ein Fahrrad bei den Supermärkten zu kaufen. Ich habe mich entschieden ein Fahrrad auf dem Campus zu mieten. Somit konnte war ich innerhalb des Campus sehr flexibel und konnte auch meine Einkäufe mit dem Fahrrad erledigen. Man muss jedoch schnell sein, sie sind bereits nach der ersten Woche vergriffen. Ein Auto benötigt man nicht, wenn man auf dem Campus wohnt. Es gibt so viele hilfsbereite Amerikaner mit Autos, die einem anbieten mit an
den Strand zu nehmen oder einen zum Supermarkt fahren oder auch Autotouren zu nahegelegenen Städte machen. Betreuung Die Betreuung vor Ort ist sehr gut. So ca. zwei Wochen vor Vorlesungsbeginn kommt eine E- Mail von dem International Office der UWF, ob man Interesse an einem Mentor hätte. Ich kann nur empfehlen, diese E-Mail mit Ja zu beantworten. Ein Mentor ist ein Student an der UWF, der in Pensacola oder der Umgebung wohnt. Ich hatte das Glück eine sehr engagierte Mentorin zu bekommen. Sie hat mich vom Flughafen abgeholt, praktische Tipps ür das Leben in Pensacola gegeben. Außerdem habe ich mit ihr einige Ausflüge unternommen, wie nach Downtown Pensacola, zu den Morisson Springs und zu der Blue Angels Homecoming Show. Außerdem durfte ich bei ihr den Thanksgiving Day verbringen. Auch die Betreuung durch das International Office an der UWF ist sehr gut. Man kann sie bereits während der Vorbereitungen für das Auslandsstudium per E-Mail Fragen stellen, die immer sehr schnell beantwortet werden. Auch während meiner Zeit auf dem Campus kann man bei allen Fragen auf Sie zu kommen. Verpflegung: An der UWF gibt es eine Anzahl an Verpflegungsmöglichkeiten. So gibt es einige Essenstrucks, die Essen anbieten und auch eine Mensa. Für die Mensa ist es empfehlenswert sich einen Meal- Plan zu kaufen, bei dem eine gewisse Anzahl an Mahlzeiten pro Woche oder pro Semester bekommt. Ich habe keinen Meal-Plan gekauft, da ich eine Küche hatte und selbst kochen wollte.
In der Nähe des Campus gibt es zwei Supermärkte, Publix und Target. Insgesamt sind die Kosten für die Verpflegung höher als in Deutschland, besonders wenn man frische Produkte wie Obst und Gemüse einkauft. Aufenthalt im Gastland: Neben der Uni in Pensacola gibt es viele Möglichkeiten etwas zu tun. So liegt der Pensacola Beach, mit blauem und klarem Wasser und einem feinen weißen Sandstrand ca. 30 Minuten mit dem Auto entfernt. Der Pensacoal Beach ist einer der schönsten Strände der USA. Außerdem findet von Mitte bis Ende Oktober die Pensacola Interstate Fair statt, die einen Besuch wert ist. Daneben gibt es jeden dritten Freitag im Monat die Gallery Night in Downtown Pensacola statt. Daneben gibt es einige Städte, die nicht weit von Pensacola entfernt sind, die eine Reise wert sind. So ist z.b. New Orleans nur drei Stunden mit dem Auto entfernt. New Orleans ist eine interessante und schöne Stadt. Daneben liegt Destin nur eine Stunde mit dem Auto östlich von Pensacola entfernt. Auch dort gibt es traumhafte Strände und eine Outlet, wo man sehr günstig einkaufen kann. Daneben ist auch Orlando nur sieben Stunden mit dem Auto entfernt. In Orlando gibt es Disneyworld und die Universalstudios, die man unbedingt gesehen haben muss.
Wenn man in den USA ist sollte man unbedingt ein Footballspiel live gesehen haben. Ich hab im Mercedes Superdome in New Orleans das Spiel der New Orleans Saints gegen die Falks von Atlanta gesehen. Fazit: Das Auslandssemester an der University of West Florida war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Trotz des hohen Aufwands im Vorfeld, bin ich sehr froh dieses Wagnis eingegangen zu sein und ein Semester in den USA verbringen zu können. Ich habe während meiner Zeit an der UWF viele neue Freunde aus den verschiedensten Ländern kennen gelernt, sowie das amerikanische Unileben und die amerikanische Kultur kennen lernen dürfen. Die Zeit hat mich sehr geprägt und meinen Weitblick erweitert. Ich kann jedem empfehlen ein Auslandssemester an der UWF zu machen. Ich möchte mich hiermit bei Rachel Errington und Valeria Aramayo von dem International Office der UWF, sowie Frau Baur vom International Office der Universität Ulm bedanken für die Unterstützung und der Möglichkeit an einem Auslandssemester teilzunehmen. Zusätzlich möchte ich mich bei Frau Baur für die Nominierung des Baden-Württemberg Stipendiums bedanken, sowie dem Land Baden-Württemberg für das Stipendium.