1) Was war Ihre Motivation das Projekt/die Initiative zu starten?

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Transkript:

gastarbajter Kurzbeschreibung: In ihrem dokumentarischen Roadmovie porträtiert Renate Djukić einige Mitglieder jener Generation von frühen jugoslawischen GastarbeiterInnen, die momentan im Begriff ist, in den Ruhestand zu treten. Hauptort der Handlung ist jener legendäre Bus, der noch bis vor Kurzem jedes Wochenende die 2600 Kilometer lange Fahrt Vorarlberg Serbien Vorarlberg absolvierte. Für die einen eine Möglichkeit, wenigstens für ein paar Stunden ihr Heimweh abzustreifen, für die anderen ein Abschied für immer, für alle Anlass, über ein Leben nachzudenken, das sie zwischen zwei Welten verbracht haben. Als in Vorarlberg geborene und aufgewachsene Tochter serbischer Eltern kennt Renate Djukić ihr Thema genau und schafft daher ein authentisches und berührendes Dokument einer zu Ende gehenden Ära. Renate Djukić lebt als freischaffende Visuelle Kommunikationsgestalterin, Videokünstlerin und Filmemacherin in Hohenems. Projektbeschreibung: 1) Was war Ihre Motivation das Projekt/die Initiative zu starten? Nach einer Fahrt mit einem Gastarbeiterbus von Vorarlberg nach Serbien und Gesprächen, die ich dabei mit heimreisenden Migranten geführt habe, war mir klar, dass ich über diese Thematik einen Film drehen muss. Die meisten dieser Migranten sind bereits bzw. werden in den nächsten paar Jahren in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Da viele von ihnen nun in ihre Heimat zurückkehren, wird damit jene Ära von Gastarbeitern, die in den 70er-Jahren aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Österreich/Vorarlberg gekommen sind, beendet sein.

Diese Gelegenheit wollte ich wahrnehmen und die Fahrt jenes Busses, der seit Jahrzehnten am Freitag Nachmittag in Richtung Serbien abfährt und am Montag Morgen wieder nach Vorarlberg zurückkehrt, filmisch begleiten. Es war eine der letzten Fahrten, die in diesem Stil durchgeführt wurde. 2) Welche Ziele im Wissens-, Bildungs- und Erfahrungsaustausch verfolgen Sie? Anhand einiger exemplarischer Schicksale habe ich versucht, die grundsätzlichen Hoffnungen und Illusionen dieser Gastarbeitergeneration aufzuzeigen. Sie wollten nur für kurze Zeit kommen und dann wieder gehen - diese kurze Zeit dauerte bei den meisten 35 Jahre und länger. Auch das Heimweh ist bei den meisten immer geblieben, das zeigt schon der Umstand, dass einige bereit sind, die Strapazen der Busreise übers Wochenende auf sich zu nehmen, um wenigsten ein paar Stunden mit den Kindern, Eltern oder Ehepartnern zu verbringen. Vor dem Hintergrund dieser Fahrt werden Migranten befragt, wann, wie und mit welcher Motivation sie nach Österreich gekommen sind, wie sie die Existenz als Gastarbeiter und Ausländer damals empfunden haben und wie es ihnen heute ergeht, wen sie in der Heimat zurückgelassen haben und wie sie die ganzen Jahre in Österreich verbracht haben. Und die Angehörigen in der Heimat sollen mir erzählen, wie sie in all den Jahren mit der Trennung von den Kindern bzw. Ehepartnern umgegangen sind. 3) Welche Wirkungen hatte es/sollte es haben? Gedreht wurde in Vorarlberg, während der Reise und in Serbien. Es ist ein Film entstanden über Menschen in der Fremde und über deren Sehnsucht nach ihrer Heimat, über gelungene Integration und zerrissene Familien, über die Träume von einem besseren Leben durch die Arbeit in ihrer Wahlheimat und was

aus diesen Träumen wurde. Ein Zeitdokument in Form einer RoadDokumentation, das nicht zuletzt auch mit meiner eigenen Geschichte und der meiner Familie zu tun hat. 4) Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere an Ihrem Projekt? Es ermöglicht Einblicke in das Leben dieser ProtagonistInnen, die als VertreterInnen für die Gastarbeitergeneration stehen. Zum einen werden die Gastarbeiter durch ihre Lebensgeschichten gehört und vor dem Verlorengehen bewahrt, zum anderen bekommen die Zuseher des Filmes ein anderes Verständnis und eine andere Sicht auf die Generation der Gastarbeiter und deren Nachkommen. Nach diesem Film wird man Migranten mit anderen Augen sehen. Durch Einblicke in anderer Menschen Leben entsteht Verständnis, und Verständnis ist ein großer Schritt zu einem guten Umgang miteinander. EINSATZBEREICH. Es ist ein Film für Erwachsene und Jugendliche (Empfehlung ab dem 13./14. Lebensjahr), für die ehemaligen Gastarbeiter, für deren Nachkommen, für Einheimische, für Menschen mit Migrationshintergrund und Interessierte. Einsetzbar im öffentlichen Raum, Schulen, Veranstaltungen usw. Premiere spielboden Dornbirn, 09/2011; Screening im Zuge der Ausstellung MIgranten in der Geschichte Lustenaus, Kinothek Lustenau, 11/2011; Kino Österreich-Premiere, RIO Kino Feldkirch, 07.05.2013; weitere Kinos geplant.

Fotos:

Mag.a (FH) Renate Djukic Fräulein Cicibe - Büro für Gestaltung Kaiser-Franz-Josef-Straße 130, Otten Areal B01 6845 Hohenems buero@cicibe.com