Grundwasserbericht 2014

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Transkript:

Grundwasserbericht 2014 Kanton Basel-Landschaft Auftraggeber: Amt für Umweltschutz und Energie AUE Kanton Basel Landschaft Rheinstrasse 29 4410 Liestal Erstellt durch: Pfirter, Nyfeler + Partner AG Gartenstrasse 15 4132 Muttenz www.pnpmu.ch Muttenz, 28.07.2015

Grundwasserbericht Basel-Landschaft 2014 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS 1 1. ALLGEMEINES 3 1.1. Klimatische Bedingungen in der Region Basel 3 1.2. Grundwasser im Kanton Basel-Landschaft 3 1.3. Verlauf Grundwasserpegel 3 1.4. Verlauf Grundwassertemperatur 4 2. ARISDÖRFERTAL 6 2.1. Grundwasserstand 6 2.1.1. Mittlerer Grundwasserstand 6 2.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema 6 2.1.3. Besonderheiten 6 2.2. Grundwasser- Temperatur 6 2.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur 6 2.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema 6 2.2.3. Besonderheiten 6 3. BIRSTAL 7 3.1. Grundwasserstand 7 3.1.1. Mittlerer Grundwasserstand 7 3.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema 7 3.1.3. Besonderheiten 8 3.2. Grundwasser- Temperatur 9 3.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur 9 3.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema 10 3.2.3. Besonderheiten 10 4. DIEGTERTAL 13 4.1. Grundwasserstand 13 4.1.1. Mittlerer Grundwasserstand 13 4.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema 13 4.1.3. Besonderheiten 13 4.2. Grundwasser- Temperatur 13 4.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur 13 4.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema 14 4.2.3. Besonderheiten 14 5. ERGOLZTAL 14 5.1. Grundwasserstand 14 5.1.1. Mittlerer Grundwasserstand 14 1

5.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema 15 5.1.3. Besonderheiten 15 5.2. Grundwasser- Temperatur 16 5.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur 16 5.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema 16 5.2.3. Besonderheiten 16 6. FRENKETAL 18 6.1. Grundwasserstand 18 6.1.1. Mittlerer Grundwasserstand 18 6.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema 18 6.1.3. Besonderheiten 18 6.2. Grundwasser- Temperatur 19 6.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur 19 6.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema 19 6.2.3. 6.2.3 Besonderheiten 19 7. LAUFENTAL 20 7.1. Grundwasserstand 20 7.1.1. Mittlerer Grundwasserstand 20 7.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema 20 7.1.3. Besonderheiten 20 7.2. Grundwasser- Temperatur 21 7.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur 21 7.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema 21 7.2.3. Besonderheiten 21 8. RHEINTAL 22 8.1. Grundwasserstand 22 8.1.1. Mittlerer Grundwasserstand 22 8.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema 22 8.1.3. Besonderheiten 22 8.2. Grundwasser- Temperatur 23 8.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur 23 8.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema 23 8.2.3. Besonderheiten 23 9. EMPFEHLUNGEN 24 10. KORRIGENDUM GRUNDWASSERBERICHT 2013 24 11. ANHANG 25 2

1. ALLGEMEINES 1.1. Klimatische Bedingungen in der Region Basel Klimatisch war das Jahr 2014, wie 2013 ein eher niederschlagsreiches Jahr. Die Niederschlagssumme 2014 war mit 949.3 mm um 20% höher als das langjährige Niederschlagsjahresmittel der zweiten Hälfte des 20. Jh. (1961-1990) und um 8% höher als das Mittel der letzten 12 Jahre. Vor allem die Monate Januar und Februar, Juli (und teilweise August) und Oktober bis Dezember waren von überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen geprägt. Die Sonnenscheindauer war über das gesamte Jahr gesehen im Vergleich zum langjährigen Mittel überdurchschnittlich. Lediglich in den Monaten Juli, August und Dezember wurden weniger Stunden Sonnenscheindauer pro Tag verzeichnet als der Mittelwert der Periode von 1961-1990. Die mittlere Jahrestemperatur lag mit 11.9 C um ca. 2 C über dem langjährigen Durchschnitt von 1961-1990. In den Monaten Januar bis April, Juni und September bis Dezember lagen die Monatsmittel der Temperaturen deutlich über dem langjährigen Schnitt. Lediglich im Mai, Juli und August waren die Werte ähnlich den langjährigen Monatsmitteln. Ein Vergleich mit den Klimadaten der letzten Jahre zeigt, dass die mittlere Jahrestemperatur 2014 auch um 1 C über dem Durchschnitt der letzten 12 Jahre liegt. Die Jahresmaximaltemperatur von ca. 27 C wurde am 10. Juni erreicht, das Temperaturminimum von ca. -7 C wurde am 29. Dezember gemessen. Der Winter 2013 / 2014 war der wärmste seit Aufzeichnungsbeginn. 1.2. Grundwasser im Kanton Basel-Landschaft Im Kanton Basel-Landschaft können drei Arten Grundwasser unterschieden werden. 1. Schotter- Grundwasser: Grundwasser, welches in den Schottern über der Felsoberfläche zirkuliert. Das Schotter- Grundwasser zirkuliert vorwiegend in den pleistozänen Niederterrassenschottern. Nicht oder nur lokal zirkuliert es in den nacheiszeitlichen Schottern. 2. Felsgrundwasser, ungespannt: Das ungespannte Felsgrundwasser hat eine freie Wasseroberfläche, d.h. der Grundwasserpegel liegt unterhalb der Oberkante der wasserführenden Schicht. Das Wasser zirkuliert in Karstgängen, Klüften und tektonischen Störungen. 3. Felsgrundwasser, gespannt: Beim gespannten Felsgrundwasser liegt die Grundwasserdruckfläche über der Oberkante der wasserführenden Schicht. Durch eine schlecht durchlässige Schicht (Aquifuge) wird das Wasser daran gehindert, bis zu diesem Druckniveau aufzusteigen. Das Wasser zirkuliert in Karstgängen, Klüften und tektonischen Störungen. 1.3. Verlauf Grundwasserpegel Die aufgezeichneten Grundwasserpegelschwankungen weisen Amplituden zwischen 0.3 m und 5.4 m auf. Generell sind die Amplituden der Grundwasserpegel im 2014 trotz vergleichbarer 3

Niederschlagssumme deutlich kleiner als 2013. Dafür ist folgender Grund in Erwägung zu ziehen: Die anhaltenden Regenereignisse im Juli / August 2014 führten dazu, dass die Grundwasserpegel im Hochsommer relativ hoch blieben. Im späten Hochsommer führen die hohen Temperaturen und seltenen Niederschläge sonst zu Pegel-Tiefstständen, welche die Amplituden massgeblich beeinflussen. Generell korrelieren Schwankungen des Grundwasserpegels mit Niederschlagsereignissen, bzw. Trockenperioden. Die heftigen Niederschläge Ende Dezember 2013, welche auf eine relativ warme und regenreiche Periode seit Oktober 2013 folgten, sowie die langanhaltenden Niederschläge im Juli 2014 führten bei etlichen Messstationen zum Jahresmaximum des Grundwasserpegels (Max. Anfang Januar, bzw. in 2. Hälfte Juli). In der warmen Jahreszeit mit erhöhter Verdunstung führen Niederschläge generell zu einer geringeren Akkumulation von Grundwasser als in kälteren Monaten. Das Jahresminimum folgte bei vielen Stationen auf die sehr lange trockene und sonnenintensive Zeit im März (Min. Anfang April), die relativ trockene und sonnenintensive Periode im Juni 2014 (Min. in 2. Hälfte Juni), und die relativ trockene und warme Periode im September und Oktober 2014 (Min. Anfang November). Die Pegelstände zeigten jeweils sofortige Erholung bei stärkerem Regenfall. Die Jahresgänge der Grundwasserpegel von Messstationen, welche sehr nahe bei einem Bach / Fluss liegen (<50m), weisen oft kleine Amplituden und kleine bis keine direkte Beeinflussung durch Niederschläge auf. Diese Pegel reagieren vielmehr auf Pegelschwankungen der angrenzenden Fliessgewässer. 1.4. Verlauf Grundwassertemperatur Die von den verschiedenen Stationen aufgezeichneten Jahresverläufe der Grundwassertemperatur stellen in der Regel sinusförmige Kurven (Wellenlänge 1 Jahr) dar. Die Minimal- bzw. Maximalwerte dieser Kurven sind über das gesamte Jahr verteilt, d.h., sie folgen z.t. der Lufttemperatur, teilweise sind sie wenig bis stark dazu phasenverschoben. Aufgrund der aufgezeichneten Jahresverläufe können folgende Gruppen definiert werden: 1. Verlauf mit Maximum im August / September und Minimum im Winterhalbjahr. Die Grundwassertemperatur folgt hier der Lufttemperatur mit einer Phasenverschiebung von 2-3 Wochen. Die Verläufe weisen meist relativ grosse Amplituden auf. Ein zum Jahresverlauf der Lufttemperatur synchronen Verlauf der Grundwassertemperatur deutet auf einen Oberflächenwassereinfluss hin. Die grossen Amplituden rühren von den starken Jahreszeitlichen Erwärmungen / Abkühlungen der Oberflächengewässer her. 2. Zu 1. phasenverschobener bis quasi gegenläufiger Verlauf mit Maximum im Winterhalbjahr und Minimum im Sommer. In Extremfällen kann die Phasenverschiebung bei fast einem ganzen Jahr liegen. Das heisst, die Maxima treten dann beispielsweise erst im Frühsommer des Folgejahres auf. Die Verläufe weisen meist relativ kleine Amplituden auf. Es ist davon auszugehen, dass diese Bereiche des Grundwassers keine oder nur eine sehr geringe Beeinflussung durch Oberflächengewässer erfahren. Die Phasenverschiebung zur 4

Lufttemperatur rührt wahrscheinlich von der verzögerten Erwärmung des Grundwassers aufgrund der (im Vergleich zu Wasser) relativ tiefen Wärmeleitfähigkeit des Bodens. Der allgemeine Jahresgang der Bodentemperatur zeigt eine mit der Tiefe zunehmende Phasenverschiebung zur Lufttemperatur, sowie eine mit der Tiefe abnehmende Amplitude (siehe Abbildung 1). Abbildung 1: Jährlicher Temperaturgang in Abhängigkeit von der Tiefe in einem Boden bei Königsberg (n. Schmidt & Leyst, in Scheffer / Schachtschnabel 2002) 3. Durch Grundwassernutzung beeinflusster Verlauf. Grundwassernutzung durch zum Beispiel Wärmepumpen, kann den Grundwassertemperaturverlauf lokal beeinflussen. Die infolge anthropogener Nutzung speziellen Temperaturverläufe werden in den jeweiligen Kapiteln diskutiert. Das Amplitudenspektrum reicht, mit einzelnen Ausnahmen im Birstal (siehe Kapitel 3.2), von 0.1 bis 7.0 C. Die Amplituden der Temperaturverläufe 2014 sind generell kleiner als 2013. Deutlich unterschiedliche Amplituden im aufgezeichneten Temperaturverlauf von nahe beieinanderliegenden Messstationen, geben Hinweise darauf, dass das Grundwasser im Schotter nicht als homogener Fluss betrachtet werden kann, sondern dass das Wasser präferentielle Fliesswege und Stellen unterschiedlicher Verweildauer hat. Die mittleren Grundwassertemperaturen der einzelnen Talschaften unterscheiden sich. So führt das Rheintal mit einer durchschnittlichen Temperatur von 13.1 C das wärmste Grundwasser, während das Diegtertal und das Laufental mit durchschnittlich 11.4 C das kälteste Grundwasser führen. 5

2. ARISDÖRFERTAL Im Arisdörfertal ist nur eine Grundwassermessstelle eingerichtet: 31.J.2 / Im Brühl, Arisdorf. Die Talschaft wird hier gesondert betrachtet, es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass vor allem die Angaben zu Pegel- und Temperaturamplituden nicht auf das gesamte Talgrundwasser extrapoliert werden können. 2.1. Grundwasserstand 2.1.1. Mittlerer Grundwasserstand Der Jahresmittelwert des Grundwasserpegels 2014 in Arisdorf entspricht mit 314.33 m ü.m. dem Mittelwert der letzten 12 Jahre i. 2.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema Die Ganglinie des Grundwasserstandes in Arisdorf zeigt einen Verlauf mit Spitzenwerten vor allem im Januar/Februar und im Juli und November. Tiefststände finden sich zwischen März und Juni sowie Anfang Oktober. Die Schwankungen in der Grössenordnung von bis zu 1.5 m korrelieren mit normalen Regenereignissen. Das absolute Jahresmaximum wurde am 22.7., nach den anhaltenden Niederschlägen Ende Juni und Juli gemessen. Das absolute Minimum wurde, als Folge einer längeren Warm- und Trockenzeit, am 9.10. gemessen. 2.1.3. Besonderheiten - 2.2. Grundwasser- Temperatur 2.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur Das Jahresmittel der Grundwassertemperatur in Arisdorf liegt bei 11.2 und entspricht damit dem Mittelwert der letzten 12 Jahre. 2.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema Der Temperaturverlauf ist relativ konstant und weist eine Amplitude von 0.4 C auf. Ein Jahres- Verlauf wie unter 1.4. beschrieben, ist nicht erkennbar. 2.2.3. Besonderheiten Die Messsonde 31.J.2 zeigt relativ konstante Temperatur- Werte an. In den vergangenen Jahren wies der Temperaturverlauf phasenweise grössere Amplituden bis 0.9 C und Phasen mit ähnlich kleiner Amplitude wie 2013 (0.3 C) auf. Eine bisher einmalig durchgeführte Handmessung im Januar zeigte eine gewisse Abweichung (um -0.4 C) von der durch die Sonde gemessenen Temperatur. Wir empfehlen, die Temperaturmessung durch eine weitere Handmessung zu überprüfen. Beträgt die Abweichung wiederum -0.4 C, kann angenommen werden, dass der Sensor nicht beschädigt ist und das Grundwasser eine zurzeit relativ konstante Temperatur hat. 6

In dem Falle sollte die Temperatursonde neu kalibriert werden. Weicht bei der Handmessung die Abweichung von der der ersten Messung ab, so gehen wir davon aus, dass die Sonde defekt ist und ersetzt werden muss. 3. BIRSTAL Die Grundwasservorkommen in Aesch und Reinach werden insbesondere im Sommerhalbjahr durch den Betrieb der kantonalen Grundwasseranreicherungsanlage (VA Aesch) beeinflusst. Die VA Aesch war im 2014 mit kleineren Unterbrüchen vom 01.04. bis 25.11. in Betrieb. Die Pegelkurven der Messstationen 11.J.1, 11.J.2, 11.J.3, 11.J.15, 11.J.16, 11.J.19 in Aesch und 24.C.17 und 24.J.16 in Reinach zeigen eine deutliche Beeinflussung durch den Betrieb der VA Aesch. Am Ausgang des Birstales ist das Grundwasser durch die kontinuierliche Grundwasseranreicherung der Hardwasser AG im Hardwald beeinflusst. Der westliche Abstrom des "Grundwasserberges" sorgt für einen konstanten Grundwasserzufluss auch in Trockenzeiten. Ebenso ausgleichend auf die Grundwasserpegel wirkt der Aufstau des Rheins oberhalb des Kraftwerks Birsfelden. 3.1. Grundwasserstand 3.1.1. Mittlerer Grundwasserstand Die Jahresmittelwerte des Grundwasserpegels 2014 entsprechen ungefähr den Mittelwerten der letzten 12 Jahre i oder sie befinden sich leicht (bis -0.44 m) darunter. Lediglich die Station Asprain in Muttenz (21.J.1) weicht von diesem allgemeinen Trend ab (siehe auch 3.1.3 Besonderheiten). 3.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema Die Schwankungen der Grundwasserstände zeigen einen ähnlichen Verlauf mit Spitzenwerten vor allem im Januar/Februar und im Juli und November. Tiefststände finden sich zwischen März und Juni sowie Anfang Oktober. Die Überlagerung von Niederschlag und anthropogener Grundwasseranreicherung führt bei den oben genannte Stationen in Aesch und Reinach zu einer Pegelkurve mit Spitzen von Ende Mai bis Mitte August (siehe auch 3.1.3. Besonderheiten). Infolge dessen weisen die Pegelverläufe dieser Stationen auch für das Birstal grosse Amplituden auf. Die Schwankungen in der Grössenordnung von bis zu 1.5 m korrelieren mit normalen Regenereignissen. Die absoluten Jahresmaxima wurden einerseits nach den heftigen Niederschlägen Ende Dezember 2013 und die relativ regenreiche Periode seit Oktober 2013 um den 5. Januar gemessen. Andererseits wurden Maxima in der 2. Hälfte Juli, nach anhaltenden Niederschlägen Ende Juni und im Juli gemessen. Die absoluten Minima wurden vorwiegend Anfang April und Ende Juni als Folge von trockenen und sonnenintensiven Perioden gemessen. Wie die Schwankungen des Grundwasserstands korrelieren auch Abfluss und Pegelstand der Birs mit den Niederschlägen. 7

3.1.3. Besonderheiten 11.J.1 / Streif, 11.J.2 / Bahnhof, 11.J.3 / Pentapharm, 11.J.15 / Vers. Anlage, 11.J.16 / Vers. Anlage, 11.J.19 / Fiechten, Aesch, 24.C.17 / Altersheim, 24.J.16 Kägen, Reinach Die aufgezeichneten Ganglinien dieser Stationen zeigen ausgeprägte Pegelspitzen Ende Mai und im August. Die Pegelspitzen korrelieren mit den Betriebszeiten der VA Aesch. Vermutlich führt der Betrieb der Versickerungsanlage nicht nur zu einer lokalen Pegelerhöhung durch das zugeführte Wasser, sondern auch, durch Aufstau des Grundwassers im Zustrom, zu einer ausgedehnteren Pegelerhöhung rund um die Anlage. Weiter Abstrom, bei der Messstation Reinacherheide (24.C.12) in Reinach ist der Einfluss der VA nicht mehr erkennbar. 24.C.17 / Altersheim, Reinach Die Station weist infolge technischer Probleme (z. B. Sonden- Defekt, niedrige Batteriespannung) Datenlücken auf. 24.J.16 / Kägen, Reinach Der Pegelverlauf der Station 24.J.16 zeigt im 2006 / 2007, sowie 2012 / 2013 extreme Spitzenwerte und dadurch hohe Pegeldifferenzen von bis zu ca. 3.5 m. 2014 und in den übrigen Jahren seit Aufzeichnungsbeginn wurden keine solchen Pegelspitzen aufgezeichnet. Die Spitzenwerte folgten jeweils auf langanhaltende Regenereignisse in niederschlagsreichen Jahren. Möglicherweise ist dieser Effekt auf eine lokal erhöhte Bodendurchlässigkeit (hoher k f - Wert) oder auf verstärkte Birsinfiltration nach Hochwasserereignissen (Aufreissen der Kolmatierung von Sohle und Ufer) zurückzuführen. 12.J.1 / Asprain, Muttenz Beim hier überwachten Grundwasser handelt es sich um ungespanntes Felsgrundwasser. Der Jahresdurchschnitt des Grundwasserpegels ist hier mit 253.69 m ü.m. um einen Meter höher als das Mittel der letzten 12 Jahre i, was auf die relativ hohe Niederschlagssumme im 2014 zurückzuführen ist. Der Verlauf des Grundwasserpegels über die Jahre zeigt eine deutliche Korrelation mit den Gesamtniederschlagsmengen der jeweiligen Jahre. Der aufgezeichnete Pegelverlauf weist zudem eine Besonderheit in der ersten Jahreshälfte auf: In der relativ trockenen Periode im März und April steigt der Grundwasserspiegel leicht, während es in dieser Zeit bei anderen Stationen zu einem Absinken des Grundwasserstandes kam. Ein ähnliches Verhalten kann auch in anderen Jahren beobachtet werden. Es lässt sich zurzeit nicht schlüssig erklären, wie es zu dieser Grundwasseranreicherung kommt. 21.R.239 / 21.R.240 / 21.R.247 / Rütihard Muttenz Die Pegelaufzeichnungen der drei Stationen zwischen Birs und Autobahn A18, zeigten von 2007 bis 2011 einen Abwärtstrend, nachdem aufgrund des Birshochwassers im September 2007 eine sprunghafte Erhöhung des Pegels um 3 m aufgezeichnet wurde. Seit Anfang 2012 ist der Pegel wieder auf dem Niveau von 2006. Bei der Station 21.R.247 handelt es sich um Felsgrundwasser im Gipskeuper. Der Pegelverlauf korreliert stark mit Niederschlagsereignissen und dem Pegel der Birs. Die beiden Stationen 21.R.239 und 21.R.240 messen Schottergrundwasser über dem Gipskeuper. Der Pegelverlauf der beiden Stationen ist diametral zum Birspegel und demjenigen der Station 21.R.247. Es scheint, dass der Schottergrundwasserspeicher bei verstärktem Abfluss der Birs entleert und bei kleinem Abfluss gefüllt wird. Eventuell besteht ein Zusammenhang mit der Staukote des KW 8

Neue Welt in dessen Staubereich sich die Messstellen befinden. Der Pegelverlauf lässt sich ansonsten nicht schlüssig erklären. 17.J.8 / Swissterminal, Birsfelden Der Jahresverlauf des Grundwasserpegels weist mit 0.34 m eine relativ kleine Amplitude auf. Zudem zeigt der Verlauf zeitweise ein Abfallen des Grundwasserspiegels, der sich nicht mit Trockenperioden korrelieren lässt. Die aufgezeichnete Temperaturkurve der Station deutet zudem darauf hin, dass hier keine starke Infiltration von Rheinwasser stattfindet (Kurve phasenverschoben zur Temperaturkurve des Rheinwassers). Möglicherweise beeinflusst die Stauwirkung des Kraftwerks Birsfelden hier den Grundwasserpegel massgeblich. 17.P24 / Petroplus, Birsfelden Der Jahresverlauf des Grundwasserpegels der Station weist eine relativ kleine Amplitude auf (0.45 m) und ist sinusförmig mit Maxima im Juli/ August und Minima im Februar / März. Die Kurve gleicht stark der des Rheinpegels. Die aufgezeichnete Temperaturkurve der Station hingegen deutet darauf hin, dass hier keine starke Infiltration von Rheinwasser stattfindet (Kurve gegenläufig zur Temperaturkurve des Rheinwassers). Der hydraulische Gradient verläuft hier normalerweise vom Grundwasser zum Rhein. Die Exfiltration von Grundwasser in den Rhein scheint hier, wie anderswo in Basel abhängig vom Rheinpegel. Dabei wird bei hohem Rheinpegel der hydraulische Gradient nicht invertiert, d.h. durch das abgedichtete Rheinufer kann keine Infiltration ins Grundwasser stattfinden. Die Druckwirkung des Hochwasserstandes vermindert jedoch die Exfiltration, was zu einem Aufstau des Grundwassers führt. 11.J.19 / Fiechten, Aesch, 24.J.16 / Kägen, Reinach, 13.C.10 / Widen und 13.C.20 / Widenhof, Arlesheim, 20.J.90 / Grün 80, 20.J.93 / Grün 80, 20.K.60 / SBB-Birsbrücke, Münchenstein 21.R.73 / Schänzli, Muttenz Diese Stationen zeigen vom Pumpbetrieb in Trinkwasserpumpwerken verursachte Schwankungen mit einer Amplitude zwischen 0.1 m und 0.2 m. 11.J.3 Pentapharm, Aesch, 20.J.3 / Neue Welt, 20.J.115 / Grubenweg, 20.K.4 / Hofmatt, 20.K.39 / Elektra Birseck, 20.P.17 / MWB G80, Münchenstein, 24.C.12 / Reinacherheide, Reinach Diese Stationen zeigen vom Pumpbetrieb in Trinkwasserpumpwerken verursachte leichte Schwankungen mit einer Amplitude zwischen 0.01 m und 0.02 m. 11.J.1 / Streif, Aesch, 20.J.96 / G80-Karussell, Münchenstein, 17.N.17 / Baslerstrasse, Birsfelden Die Stationen weisen infolge technischer Probleme (z. B. Sonden- Defekt, niedrige Batteriespannung) Datenlücken auf. 3.2. Grundwasser- Temperatur 3.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur Das Jahresmittel der Grundwassertemperatur im Birstal liegt zwischen 10.4 C und 14.3 C. Generell entsprechen die Jahresmittelwerte des Jahres 2014 mit Abweichungen bis +0.6 C/ - 0.4 C den Mittelwerten der letzten 12 Jahre. Ausnahmen bilden hier die die Messstationen Vers.-Anlage (11.J.15) und Fiechten (11.J.19) in Aesch, bei welchen der Jahresmittelwert um 9

2.0 C, bzw 1.1 C über dem 12-jährigen Mittel liegt, sowie Känelmattstrasse (20.J.62) in Münchenstein, bei welcher der Wert um 0.8 C unter dem 12-jährigen Mittel liegt (siehe auch 3.2.3. Besonderheiten). 3.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema Die Amplituden der Temperaturverläufe liegen zwischen 0.1 C und 15.0 C. Die von den verschiedenen Stationen aufgezeichneten Jahresverläufe lassen sich in die unter Kap. 1.4. genannten Gruppen einteilen: Gruppe 1 (zur Lufttemperatur synchroner Verlauf): Stationen Streif Aesch (11.J.1), Vers.-Anlage Aesch (11.J.16), Vers.-Anlage Aesch (11.J.15), Hagnau Birsfelden (17.J.01), Reinacherheide Reinach (24.C.12), G80-Karussell Münchenstein (20.J.96), Hofmatt Münchenstein (20.K.4), SBB-Birsbrücke Münchenstein (20.K.60), Unterwart Muttenz (21.R.64), Rütihard Muttenz (21.R.239), Rütihard Muttenz (21.R.240) Gruppe 2 (zur Lufttemperatur phasenverschobener Verlauf): Bahnhof Aesch (11.J.2), Pentapharm Aesch (11.J.3), Fiechten Aesch (11.J.19), Kägen Reinach (24.J.16), Altersheim Reinach (24.C.17), Widen Arlesheim (13.C.10), Widenhof Arlesheim (13.C.20), Hardstrasse Birsfelden (17.C.8), Swissterminal Birsfelden (17.J.8), Baslerstrasse 38 Birsfelden (17.N.17), Rheinparkstrasse Birsfelden (17.N.35), Känelmattstrasse Münchenstein (20.J.62), Neue Welt Münchenstein (20.J.3), Cementfabrik Münchenstein (20.J.54), Grün 80 Münchenstein (20.J.90), Grün 80 Münchenstein (20.J.93), Grubenstrasse Münchenstein (20.J.115), Platanenweg Münchenstein (20.J.116), MWB G80 Münchenstein (20.P.17), J18 Reinach Nord Münchenstein (20.R.17), Asprain Muttenz (21.J.01), Schänzli Muttenz (21.R.73), Rütihard Muttenz (21.R.247), Petroplus Birsfelden (17.P.24) 3.2.3. Besonderheiten 11.J.15 / Vers.-Anlage, Aesch Die Temperaturaufzeichnung der Station 11.J.15 zeigt seit Mitte 2008 zusätzlich zum zur Lufttemperatur synchronen Verlauf, eine leichte, konstante Erwärmung der Grundwassertemperatur. Deutlich fällt dabei auf, dass das Grundwasser im Winterhalbjahr weniger stark abkühlt als vor 2008. Die Station liegt direkt neben der Versickerungsanlage VA Aesch in deren Abstrombereich. Die Versickerungsanlage ist seit 2008 jeweils im Winter nicht in Betrieb, was die verminderte Abkühlung des Grundwassers im Winterhalbjahr erklärt. Diese konstante Erwärmung durch verminderte Abkühlung im Winterhalbjahr ist die Ursache dafür, dass der Jahresmittelwert der Temperatur um 2 C über dem Jahresmittel der letzten 12 Jahre liegt. Die Ursache liegt mutmasslich bei der Versickerungsanlage, da der Trend im Zustrombereich der Versickerungsanlage (Station 11.J.16) nicht feststellbar ist. 11.J.1 Streif und 11.J.19 / Fiechten, Aesch Die Temperaturaufzeichnung der Stationen 11.J.1 und 11.J.19 zeigen seit Mitte 2008 zusätzlich zum zur Lufttemperatur verschobenen Verlauf, eine konstante Erwärmung der Grundwassertemperatur. Beide Stationen liegen im Einflussbereich der Versickerungsanlage VA Aesch, welche seit 2008 jeweils im Winter nicht in Betrieb ist (siehe Station 11.J.15). Da durch diese Versickerungsanlage nur warmes Meteorwasser im Sommer ins Grundwasser gelangt, könnte die Erwärmung des Grundwassers im Abstrombereich dieser Anlage dadurch verursacht sein. Diese konstante Erwärmung ist ursächlich dafür, dass der Jahresmittelwert der Temperatur um 1.1 C über dem Jahresmittel der letzten 12 Jahre liegt. 10

24.C.12 / Reinacherheide, 24.J.16 / Kägen und 24.C.17 / Altersheim, Reinach Die Stationen 24.J.16 und 24.C.17 befinden sich relativ weit entfernt von der Birs und das Grundwasser hat hier einen Flurabstand von >20 m. Beide Stationen weisen wahrscheinlich eine Phasenverschiebung der Temperatur um ca. 1 Jahr auf. Die Stationen liegen im Abstrom der Station 11.J.19, welche bereits eine Phasenverschiebung von ca. 1/3 Jahr zeigt. Der scheinbar nicht-phasenverschobene Temperaturverlauf der beiden Stationen 24.J.16 und 24.C.17 kommt vermutlich so zustande, dass sich die Phasenverschiebung im Grundwasserstrom von Süd nach Nord fortsetzt, so dass das Grundwasser auf der Höhe der beiden Stationen eine Phasenverschiebung von 1 Jahr hat. 24.C.17 / Altersheim, Reinach Die Temperaturaufzeichnung der Station 24.C.17 zeigt zwischen 2010 und 2012 einen markanten Anstieg, der sich seit 2013 wieder normalisiert hat. Möglicherweise hängt die Temperatur-Anomalität mit der Erstellung des AIB-Abwasserkanals in diesem Zeitraum zusammen. 2012 wurde die Grundwasser- Messstelle um wenige Meter versetzt. 20.J.62 / Känelmattstrasse, Münchenstein Die Messsonde 20.J.62 wurde im Oktober 2013 ersetzt. Seit dem Einbau der neuen Sonde weist der Temperaturaufzeichnung eine deutlich kleinere Amplitude und einen leicht verschobenen Jahresverlauf auf. Der Jahresmittelwert liegt dadurch auch um 0.8 C unter dem Mittelwert der letzten 12 Jahre i. Die Handmessung, welche im Januar zur Kontrolle durchgeführt wurde, stimmt jedoch ungefähr mit dem Sondenwert überein. Die weitere Entwicklung des Temperaturverlaufs sollte beobachtet und mit zusätzlichen Handmessungen mehrmals geprüft werden. 20.K.39 / Elektra Birseck, Münchenstein Die Station 20.K.39 hat keinen Temperatursensor. 20.J.3 / Neue Welt, Münchenstein Die Aufzeichnungen der Station 20.J.3 zeigt eine Phasenverschiebung des Temperaturverlaufs von ca. 9 Monaten, die mit dem grossen Flurabstand des Grundwassers hier zusammenhängen könnte. Ausserdem zeigten die Aufzeichnungen in den letzten Jahren einen leicht ansteigenden Trend der Temperatur, welcher nicht schlüssig erklärt werden kann. Dieser Trend setzte sich 2014 nicht deutlich fort. Der weitere Verlauf der Temperatur sollte beobachtet werden. 20.K.60 / SBB-Birsbrücke und 20.K.4 / Hofmatt, Münchenstein Die Temperaturaufzeichnungen der Stationen 20.K.4 und 20.K.60 weisen sehr grosse Amplituden von 15 C, bzw. 10,4 C auf. Diese stark schwankenden Temperaturverläufe rühren sehr wahrscheinlich von einer starken Infiltration von Oberflächenwasser (Birs) her. 20.J.96 / G80-Karussell Münchenstein Der Temperaturverlauf des Grundwassers bei der Station 20.J.96 zeigt 2006-2008 und 2013 teilweise markante Kaltwasser -Peaks. Diese sind vermutlich ein direktes Resultat verstärkter Niederschläge. Der mittlere Flurabstand beträgt hier lediglich 5 m die Station liegt in unmittelbarer Nähe der Fussballplätze Grün 80. Die relativ zeitnahe Reaktion des Grundwasserpegels und -temperatur auf erhöhte Niederschläge ist möglicherweise auf die typische Sportplatzbauweise (verbesserte Wasserdurchlässigkeit des Untergrundes durch Drainschichtbauweise) zurückzuführen. 11

Ausserdem zeigen die Aufzeichnungen eine reduzierte Amplitude seit 2009. Es ist unklar, woher die Verkleinerung der Amplitude herrührt. Eventuell wurde die Sportplatzbewässerung reduziert oder eine wasserbauliche Massnahme (Abdichtung) des Dalbetychs könnte dazu geführt haben. 17.C.8 / Hardstrasse, Birsfelden, 21.J.01 / Asprain, Muttenz Der Temperatursensor der Station 17.C.8 zeigt seit Messbeginn relativ konstante Werte. Die Temperaturaufzeichnungen der Station 21.J.01 zeigen seit Ende 2009 (mit Ausnahme der Monate Feb-Aug 2013 ebenfalls sehr konstante Werte. Zur Überprüfung der Werte empfehlen wir, bei den Abstichmessungen zukünftig stichprobenartig Temperaturmessungen durchzuführen. 21.J.01 / Asprain, Muttenz Die Temperaturaufzeichnung der Station 17.C.8 zeigt seit 2003 einen leicht ansteigenden Trend von 0.2 C. Der weitere Verlauf sollte beobachtet werden. 21.R.247 / Rütihard, Muttenz Die Temperaturaufzeichnung der Station 21.R.247 zeigt eine Verkleinerung der Amplitude zwischen 2008 und 2011 / 2012. Die Amplitudenverkleinerung könnte im Zusammenhang mit der Strassensanierung 2008 stehen, welche aufgrund der Unterspülung durch die Birs, bzw. die daraus resultierenden Senkungen vorgenommen wurde. Dies würde bedeuten, dass sich der Temperaturverlauf seit 2011 / 2012 wieder normalisiert hat. Die weitere Entwicklung der Grundwassertemperatur sollte beobachtet werden. 21.R.64 / Unterwart, Muttenz und 17.C.8 / Hardstrasse, Birsfelden Die Temperaturaufzeichnung der Station 21.R.64 zeigt am 16.5.2014 einen Sprung von -0.3 C, die der Station 17.C.8 am 5.2.2013 einen Sprung von -0.2 C Die Zeitpunkte der Sprünge korrelieren mit vorgenommenen Neuparametrierungen des Abstichs und der Zeit der Sonden. Es ist nicht auszuschliessen, dass diese Temperatursprünge Artefakte sind. 71.J.01 / Hagnau, Birsfelden Die Temperaturaufzeichnung der Station 71.J.01 zeigt eine Vergrösserung der Amplitude, sowie verstärkte Ausreisser ab Anfang 2007. Die Veränderung könnte im Zusammenhang mit dem Bau und Betrieb der Strassenabwasser-Behandlungsanlage Hagnau stehen. Auf den Grundwasserpegel ist lediglich ein kleiner Einfluss feststellbar: die kurzzeitigen Schwankungen habe sich seit Anfang 2007 intensiviert. Im Grundwasser weiter abstromwärts (Messstation 17.N.17) wurde diese Amplitudenvergrösserung nicht registriert, da hier die Daten erst seit 2008 aufgezeichnet werden. Die Daten der näher und ebenfalls im Abstrombereich gelegenen Messstation 17.C.8 können diesbezüglich nicht ausgewertet werden, da die Station, wie oben erwähnt, evtl. einen defekten Sensor hat. 17.J.8 / Swissterminal, Birsfelden Die Grundwassertemperaturwerte der Station zeigt seit Aufzeichnungsbeginn 2008 Peaks mit einer Abweichung von bis zu +/-2 C vom normalen Verlauf. Es handelt sich dabei nicht um Einzelwerte, die erhöhten, resp. erniedrigten Werte erstrecken sich jeweils über einen gesamten Tag. Es ist unklar, woher diese Sprünge rühren. Die Peaks korrelieren nicht mit Veränderungen im Pegel. Um Artefakte auszuschliessen, sollte der Sensor ersetzt werden und die Daten seit 2008 sollten nochmals geprüft werden. 12

17.J.8 / Swissterminal, 17.P.24 / Petroplus und 17.N.17 / Baslerstrasse 38, Birsfelden Die Temperaturaufzeichnungen der Messstationen zeigen trotz ihrer Lage sehr nahe beim Rhein, bzw. bei der Birs eine Phasenverschiebung zur Lufttemperatur von ca. 4-6 Monaten, was auf eine geringe Beeinflussung durch infiltrierendes Oberflächenwasser (Rhein, bzw. Birs) hindeutet. 11.J.1 / Streif, Aesch, 20.J.116 / Platanenweg, Münchenstein, 20.J.96 / G80-Karussell, Münchenstein, 17.N.17 / Baslerstrasse, Birsfelden Die Stationen weisen infolge technischer Probleme (z. B. Sonden- Defekt, niedrige Batteriespannung) Datenlücken auf. 4. DIEGTERTAL 4.1. Grundwasserstand 4.1.1. Mittlerer Grundwasserstand Die Jahresmittelwerte des Grundwasserpegels 2014 entsprechen ungefähr den Mittelwerten der letzten 12 Jahre i 4.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema Die Schwankungen der Grundwasserstände zeigen im gesamten Tal einen ähnlichen Verlauf mit Spitzenwerten vor allem im Januar/Februar, Anfang Mai und im November. Tiefststände finden sich im April und Ende Juni. Die Schwankungen in der Grössenordnung von bis zu 1.5 m korrelieren mit normalen Regenereignissen. Die absoluten Jahresmaxima wurden einerseits nach den heftigen Niederschlägen Ende Dezember 2013 und die relativ regenreiche Periode seit Oktober 2013 um den 5. Januar gemessen. Andererseits wurden Maxima nach den anhaltenden Niederschlägen im April und den ergiebigen Niederschlägen im November Anfang Mai, resp. In der 2. Hälfte November gemessen. Die absoluten Minima wurden als Folge von längeren Trockenperioden Ende April, Anfang Juli und Mitte September gemessen. 4.1.3. Besonderheiten 73.J.7 / ob. Pumpwerk, Tenniken, 79.P.1 / Bleimatt, Zunzgen, 84.K.1 / Hofmatt, Diegten Die Stationen zeigen vom Pumpbetrieb in Trinkwasserpumpwerken verursachte Schwankungen mit einer Amplitude von bis zu 0.5 m. 4.2. Grundwasser- Temperatur 4.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur Das Jahresmittel der Grundwassertemperatur im Diegtertal liegt zwischen 10.6 C und 12.5 C. Generell entsprechen die Jahresmittelwerte des Jahres 2014 mit leichten Abweichungen (bis - 0.3 C) den Mittelwerten der letzten 12 Jahre. 13

4.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema Die Amplituden der Temperaturverläufe liegen zwischen 0.2 C und 5.1 C. Die von den verschiedenen Stationen aufgezeichneten Jahresverläufe lassen sich alle der unter Kap. 1.4. genannten Gruppe 2 zuteilen: Gruppe 1 (zur Lufttemperatur synchronem Verlauf): - Gruppe 2 (zur Lufttemperatur phasenverschobener Verlauf): Sagenacker Sissach (71J.5), Ob. Pumpwerk Tenniken (73.J.7), Bleimatt, Zunzgen (79.P.1), Hofmatt Diegten (84.K.1) 4.2.3. Besonderheiten 79.P.1 / Bleimatt, Zunzgen Die Temperaturaufzeichnung der Station 71.P.1 zeigt ab April 2009 einen Abfall der mittleren Grundwassertemperatur um ca. 0.4 C. Die Ursache dafür konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht schlüssig eruiert werden. 71.J.5 / Sagenacker, Sissach Die Temperaturaufzeichnung der Station 71.J.5 weist, wie die zweier weiteren Messstellen in Sissach (vgl. Ergolztal), relativ kleine Amplituden auf (im 2014 0.2 C). Möglicherweise führt hier der Zufluss von Felsgrundwasser zu diesen konstanten Grundwassertemperaturen. Die Station 71.J.5 weist infolge technischer Probleme (z. B. Sonden- Defekt, niedrige Batteriespannung) Datenlücken auf. 5. ERGOLZTAL Im unteren Ergolztal zwischen Liestal und Pratteln sind bis 2013 Besonderheiten beim Verlauf der Grundwasserpegel und temperaturen auf den Bau der Schnellstrasse Pratteln-Liestal ("HPL" / A22) zurückzuführen. Einerseits gab es vorübergehende Eingriffe ins Grundwasser (GW-Absenkungen, Stilllegung PW Wanne) und andererseits ist durch das fertige Bauwerk mit dauerhaften Änderungen der Grundwasserströme zu rechnen. Ab 2014 sind stabilere Verhältnisse zu erwarten. Diese scheinen sich einzustellen, der Verlauf sollte aber weiterhin beobachtet werden. 5.1. Grundwasserstand 5.1.1. Mittlerer Grundwasserstand Die Jahresmittelwerte des Grundwasserpegels 2014 entsprechen ungefähr den Mittelwerten (+/-0.25 m) der letzten 12 Jahre i. Die Mittelwerte der Stationen Hülften (41.J.1), Löli-Remeli (41.J.14) und Löli (41.J.15) in Pratteln bilden eine Ausnahme und liegen deutlicher über dem Mittelwert der letzten 12 Jahre (siehe auch 5.1.3 Besonderheiten). 14

5.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema Die Schwankungen der Grundwasserstände zeigen einen ähnlichen Verlauf mit Spitzenwerten vor allem im Januar/Februar, Anfang Mai, im Juli und November. Tiefststände finden sich Ende April, Ende Juni sowie Anfang Oktober. Die Schwankungen in der Grössenordnung von bis zu 2 m korrelieren mit normalen Regenereignissen. Die meisten absoluten Jahresmaxima wurden entweder nach den heftigen Niederschlägen Ende Dezember 2013 und die relativ regenreiche Periode seit Oktober 2013 Anfang Januar oder Mitte November, nach anhaltenden Niederschlägen in den ersten zwei Novemberwochen gemessen. Die absoluten Minima wurden mit wenigen Ausnahmen Ende Juni als Folge der trockenen und sonnenintensiven Periode seit Ende Mai gemessen. Wie die Schwankungen des Grundwasserstands korrelieren auch Abfluss und Pegelstand der Ergolz mit den Niederschlägen. 5.1.3. Besonderheiten 74.A.3 / Leim, Thürnen Im Oktober 2014 wurden im benachbarten Brunnen Leim (74.A.2) zwei Pumpversuche durchgeführt. In der Pegelaufzeichnung der Station 74.A.3 sind diese Pumpversuche durch zwei der Dauer der Versuche entsprechenden Negativ-Peaks erkennbar (21./22.10. und 28./29.10). 39.A.4 / PW Gitterli, Liestal Die Station 39.A.4 zeigt vom Pumpbetrieb im Trinkwasserpumpwerk verursachte Schwankungen mit einer Amplitude von 1.5 m. Aufgrund dieser starken Schwankungen ist hier die maximale Amplitude des Grundwasserpegels über das gesamte Jahr leicht erhöht (2.70 m). 35.J.3 / Wanne, Füllinsdorf Im Februar 2013 wurde das Pumpwerk Wanne wieder in Betrieb genommen. In der Pegelaufzeichnung der Station 35.J.3 ist diese Wiederinbetriebnahme aufgrund der ausreichenden Grundwasserneubildung nicht erkennbar. 41.J.1 / Hülften, 41.R.3 / Hülften Kreisel H2, 41.J.14 / Löli-Remeli, 41.J.15 / Löli, 41.J.08, Pratteln Die Ganglinien des Grundwasserpegels über die letzten 12 Jahre weichen bei diesen Stationen in Pratteln leicht von denen der übrigen Stationen im Tal ab. Sie korrelieren stark mit der Jahresniederschlagssumme, weshalb das jährliche Mittel der Pegel deutlicher über dem Mittelwert der letzten 12 Jahre liegt. 35.J.3 / Wanne, Füllinsdorf, 38.J.3 / Häspach, Lausen, 39.J.22 / Altmarkt, 39.R.10 / Sportplatz Gitterli, Liestal, 52.A.1 / Pw Weiermatt und 52.K.09 / Bruggmatt, Böckten, 71.D.2 Weiermatt, Sissach, 74.A.3 / Leim, Thürnen Die Stationen zeigen vom Pumpbetrieb in Trinkwasserpumpwerken verursachte Schwankungen mit einer Amplitude zwischen 0.1 m und 0.2 m. 15

35.J. 07 / Tennishalle, 35.T.5 / Migros, Füllinsdorf, 39.R.5 / Nelkenstrasse, 39.R.115 / Weiermattstr. H2 und 39.R.117 / HPL Hammerweg, Liestal, 41.J.8 / Hausmatt 41.J.14 / Löli-Remeli, 41.J.15 / Löli, Pratteln Die Stationen zeigen vom Pumpbetrieb in Trinkwasserpumpwerken verursachte leichte Schwankungen mit einer Amplitude zwischen 0.01 m und 0.05 m. 5.2. Grundwasser- Temperatur 5.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur Das Jahresmittel der Grundwassertemperatur im Ergolztal liegt zwischen 11.4 C und 13.3 C. Generell entsprechen die Jahresmittelwerte des Jahres 2013 mit Abweichungen bis +0.2 C/ -0.3 C den Mittelwerten der letzten 12 Jahre. 5.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema Die Amplituden der Temperaturverläufe liegen zwischen 0.2 C und 6.0 C. Die von den verschiedenen Stationen aufgezeichneten Jahresverläufe lassen sich folgenden unter Kap. 1.3. genannten Gruppen zuteilen: Gruppe 1 (zur Lufttemperatur synchroner Verlauf): Hülften Pratteln (41.J.1), Hülften Kreisel H2 Pratteln (41.R.3) Gruppe 2 (zur Lufttemperatur phasenverschobener Verlauf): Migros Füllinsdorf (35.T.05), Wanne Füllinsdorf (35.J.3), Tennishalle Füllinsdorf (35.J.07), Häspach Lausen (38.J.3), PW Gitterli Liestal (39.A.4), Altmarkt Liestal (39.J.22), Nelkenstrasse Liestal (39.R.5), Sportplatz Gitterli Liestal (39.R.10), Mühlemattstrasse Liestal (39.J.55), Hausmatt Pratteln (41.J.8), Löli-Remeli Pratteln (41.J.14), Löli Pratteln (41.J.15), Weiermattstr. H2 Liestal (39.R.115), HPL Hammerweg Liestal (39.R.117), Pw Weiermatt Böckten (52.A.1), Bruggmatt Böckten (52.K.09), Pw Breite Gelterkinden (56.A.1), Netzen Itingen (59.J.5), Zivilschutzkeller Sissach (71.A.4), ARA Ergolz 1 (71.P.11), Weiermatt Sissach (71.D.2), Leim Thürnen (74.A.3). Es kann angenommen werden, dass das Flussbett der Ergolz lokal stärker kolmatiert und somit weniger durchlässig ist, als das Flussbett der Birs. Hinzu kommt, dass der Niederterrassenschotter der Ergolz mehr Feinanteile führt als der Birs- Niederterrassenschotter, womit der Ergolz- Niederterrassenschotter generell eine kleinere Durchlässigkeit aufweist als der Birs- Niederterrassenschotter. 5.2.3. Besonderheiten 52.K.09 / Bruggmatt, Böckten Die Temperaturaufzeichnung der Station 52.K.09 zeigt eine konstante leichte Temperaturzunahme seit 2009. Der Trend kann zurzeit nicht erklärt werden. Der weitere Temperaturverlauf sollte beobachtet werden. 74.A.3 / Leim, Thürnen Die Temperaturaufzeichnung der Station 74.A.3 zeigt zwischen Juli 2014 und Januar 2015 deutliche Peaks von +0.5-1.0 C, welche sich mit einer Verzögerung ca. einem Tag auf Niederschlagsereignisse manifestieren. Möglicherweise rühren die Warmwasserausschläge von Oberflächenwasserzufluss her. Es ist denkbar, dass die Kolmatierung des Homburgerbaches bei 16

den anhaltenden Niederschlägen im Juni / Juli 2014 geschwächt und ab da jeweils durch starke Niederschlagsereignisse aufgerissen wurde, so dass es zu Oberflächenwasserzufluss ins Grundwasser kam. Ähnliche Peaks lassen sich 2006 und 2007 beobachten. 71.A.4 / Zivilschutzkeller, 71.P.11 / ARA Ergolz 1, Sissach, 59.J.5 / Netzen, Itingen Die Temperaturaufzeichnung der Stationen weisen, wie die einer weiteren Messstelle in Sissach (vgl. Diegtertal), relativ kleine Amplituden auf. Möglicherweise führt hier der Zufluss von Felsgrundwasser zu diesen konstanten Grundwassertemperaturen. 39.A.4 / PW Gitterli Liestal Am 16. Januar 2013 zeigte die Temperaturaufzeichnung der Station 39.A.4 einen Peak in der Grösse von ca. -2 am. Aufgrund einer Datenlücke in der Pegelaufzeichnung kann nicht erörtert werden, ob dieser mit der Wiederinbetriebnahme des Pumpwerks nach einer ca. einmonatigen Pause im Zusammenhang steht. 39.R.115 / Weiermattstrasse H2 und 39.R.117 / HPL Hammerweg, Liestal Die Temperaturaufzeichnung der Stationen 39.R.115 und 39.R.117 zeigten bis 2013, zusätzlich zum zur Lufttemperatur phasenverschobenen Verlauf, eine leichte konstante Erwärmung seit Messbeginn Ende 2007, resp. Anfang 2008. Die Erwärmung könnte im Zusammenhang mit dem Bau der Schnellstrasse Pratteln-Liestal ( HPL / A22) stehen. Da die Amplituden der Temperaturverläufe 2014 generell kleiner sind als 2013, scheint sich der Trend zu Erwärmung nicht deutlich fortzusetzen. Der Verlauf sollte weiterhin beobachtet werden. Die Temperaturaufzeichnung der Station 39.R.115 zeigt zudem eine Reduktion der Amplitude seit 2013, während bei der Station 39.R.117 in den Jahren 2012/2013 eine markante Vergrösserung der Amplitude registriert wurde. Die Veränderungen der Amplituden rühren möglicherweise von Umgebungsarbeiten und Dammschüttungen in Zusammenhang mit dem Bau der Schnellstrasse Pratteln-Liestal ( HPL / A22) her. 41.J.1 / Hülften, Pratteln Der Temperatursensor 41.J.1 zeigt seit ca. 2008 ein- bis zweimal pro Jahr Temperatursprünge von bis zu 2 C. Die Sprünge könnten im Zusammenhang mit dem Bau der Schnellstrasse Pratteln-Liestal ( HPL / A22), bzw. Probenahmen im Rahmen der Bauarbeiten, stehen. Der Pegel sollte weiterhin kritisch beobachtet werden. 41.J.1 / Hülften und 41.R.3 / Hülften Kreisel H2, Pratteln Die Temperaturaufzeichnung der Stationen 41.J.1 und 41.R.3 zeigt trotz grossem Flurabstand des Grundwassers (ca. 19 m) eine geringe Phasenverschiebung zur Lufttemperatur und eine sehr grosse Amplitude (5 C). Die Messstation 41.R.3 liegt nur ca. 50 m entfernt vom Hülftenbach. Der Temperaturverlauf des Grundwassers ist hier wahrscheinlich massgeblich durch die Infiltration des Hülftenbachs beeinflusst. Die Messstation 41.J.1 befindet sich jedoch nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Oberflächengewässer. Der der Station 41R.3 sehr ähnliche Verlauf der Grundwassertemperatur lässt sich zurzeit nicht schlüssig erklären. 17

39.R.10 / Sportplatz Gitterli, Liestal 41.R.3 / Hülften Kreisel H2, 41.J.14 / Löli-Remeli, 41.J.15 / Löli, 41.J.08 / Hausmatt, Pratteln, 52.A.1 / Pw Weiermatt, Böckten, 71.P.11 / ARA Ergolz, Sissach, 38.J.3 Häspach, Lausen, 74.A.3 / Leim, Thürnen Die Temperaturaufzeichnung der Stationen zeigt eine verminderte Amplitude zwischen 2009 und 2012. Wo Aufzeichnungen vorhanden sind, ist erkennbar, dass die Amplitude von 2004-2005 ungefähr gleich klein war wie im Zeitraum 2009-2012. Die verminderten Amplituden korrelieren (mit einer Phasenverschiebung von ca. ½ Jahr) mit vergleichsweise tieferen Niederschlagssummen in diesen Jahren. Die Abkühlung, resp. Erwärmung des Grundwassers scheint hier in Perioden tieferer Niederschlagssummen aufgrund verminderten Eintrags von Kaltwasser / Warmwasser (in Form von Niederschlägen) reduziert. 71.P.11 / ARA Ergolz, Sissach, 39.J.55 / Mühlemattstr. und 39.R.115 / Weiermattstr., Liestal Die Stationen weisen infolge technischer Probleme (z. B. Sonden- Defekt, niedrige Batteriespannung) Datenlücken auf. 6. FRENKETAL 6.1. Grundwasserstand 6.1.1. Mittlerer Grundwasserstand Die Jahresmittelwerte des Grundwasserpegels 2014 entsprechen ungefähr den Mittelwerten (+/-0.26 m) der letzten 12 Jahre i. 6.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema Die Schwankungen der Grundwasserstände zeigen einen ähnlichen Verlauf mit Spitzenwerten vor allem im Januar/Februar, im Juli und Oktober / November. Tiefststände finden sich Ende April, Ende Juni und Ende September. Die Schwankungen in der Grössenordnung von bis zu 1.5 m korrelieren mit normalen Regenereignissen. Die absoluten Jahresmaxima wurden einerseits als Folge der Wasserakkumulation nach den heftigen Niederschlägen Ende Dezember 2013 und die relativ regenreiche Periode seit Oktober 2013 Anfang Januar gemessen. Andererseits wurden Maxima in der 2. Hälfte Juli und Mitte November, nach anhaltenden Niederschlägen in den ersten zwei Juli-, bzw. Novemberwochen gemessen. Die absoluten Minima wurden mit wenigen Ausnahmen Ende Juni als Folge der trockenen und sonnenintensiven Periode seit Ende Mai gemessen. 6.1.3. Besonderheiten 33.K.4 / Talhaus, Bubendorf, 39.G.10 / Bus Altmarkt, Liestal Die Stationen 33.K.4 und 39.G.10 zeigen vom Pumpbetrieb in Trinkwasserpumpwerken verursachte Schwankungen mit einer Amplitude von bis zu 0.3 m. 18

92.J.02 / Sekundarschule, Oberdorf Die Pegelaufzeichnung der Station 92.J.02 zeigt, dass der Grundwasserpegel hier wenig auf kurze niederschlagsfreie Zeiten reagiert. Diese Tatsache beruht möglicherweise darauf, dass hier das Grundwasser zusätzlich zur Meteorwasserspeisung durch konstanten Karstwasserzufluss aus dem Muschelkalk gespeist wird. Dadurch kommt es durch die stetige Infiltration zeitweise zu einer starken Akkumulation von Wasser. 86.J.22 / Kirchgasse, Hölstein, 33.J.9 / RIKU, Bubendorf, 33.K.4 / Talhaus, Bubendorf, 39.G.10 / Bus Altmarkt, Liestal Die Messstationen weisen infolge technischer Probleme (z. B. Sonden- Defekt, niedrige Batteriespannung) Datenlücken auf. Bei den Stationen 33.K.4 und 39.G.10 sind so grosse Datenlücken vorhanden, dass das Jahresmaximum nicht eruiert werden kann. 6.2. Grundwasser- Temperatur 6.2.1. Mittlere Grundwassertemperatur Das Jahresmittel der Grundwassertemperatur im Frenketal liegt zwischen 11.0 C und 12.2 C. Generell entsprechen die Jahresmittelwerte des Jahres 2014 mit leichten Abweichungen (+/-0.2 C) den Mittelwerten der letzten 12 Jahre. 6.2.2. Jahresverlauf der Grundwassertemperatur und Extrema Die Amplituden der Temperaturverläufe liegen zwischen 0.1 C und 3.8 C. Die von den verschiedenen Stationen aufgezeichneten Jahresverläufe lassen sich in die in Kap. 1.3. genannten Gruppen einteilen: Gruppe 1 (zur Lufttemperatur synchronem Verlauf): Stationen St. Lampenberg Bubendorf (33.J.2) und Bus Altmarkt Liestal (39.G.10) Gruppe 2 (zur Lufttemperatur phasenverschobener Verlauf): Talhaus Bubendorf (33.K.4), RIKU Bubendorf (33.J.9), Gräuberen Liestal (39.J.14), Hanro Liestal (39.H.7), Kirchgasse Hölstein (86.J.22) 6.2.3. 6.2.3 Besonderheiten 33.T.2 / Flint, Bubendorf Die Station 33.T.2 hat keinen Temperatursensor. 39.G.10 / Bus Altmarkt, Liestal Die Temperaturaufzeichnung der Station 39.G.10 zeigte bis 2013, zusätzlich zum zur Lufttemperatur synchronen Verlauf, eine konstante Erwärmung seit Messbeginn in 2007. Es wurde gemutmasst, dass diese Erwärmung von der Grundwassernutzung zu Kühlzwecken beim Futuro Liestal (39.F.4) herrühren könnte. Die Messstation 39.G.10 liegt direkt im Abstrombereich der Grundwasserentnahme und rückgabe. Das durch die Nutzung erwärmte, ins Grundwasser zurückgegebene Wasser könnte die Grundwassertemperatur lokal erhöhen. Das Grundwasser im Zustrombereich der Grundwasserfassung (Messstationen 39.H.7 und 39.J.14), sowie weiter abstromwärts (Messstation 39.R.10) zeigten diese Tendenz nicht an. Der Trend setzte sich 2014 nicht fort. Der weitere Verlauf der Grundwassertemperatur sollte beobachtet werden. 19

92.J.2 / Sekundarschule, Oberdorf Bei dem von der Messstation 92.J.2 gemessenen Grundwasser handelt es um Felsgrundwasser im Trigonodusdolomit und Hauptmuschelkalk. Die Grundwassertemperatur ist hier, wie für Felsgrundwasser typisch, äusserst konstant (Amplitude: 0.1 m). 33.K.4 / Talhaus, Bubendorf Der Temperatursensor 33.K.4 zeigte im 2013 extreme Temperaturpeaks ( Ausreisser ). Es ist unklar, woher diese Peaks rühren. Ab Anfang Juli 2014 wies der Sensor technische Probleme auf, was zu einem grösseren Datenverlust führte. Evtl. rühren die Peaks im 2013 bereits von technischen Problemen her. 86.J.22 / Kirchgasse, Hölstein, 33.J.9 / RIKU, Bubendorf, 33.K.4 / Talhaus, Bubendorf, 39.G.10 / Bus Altmarkt, Liestal Die Messstationen weisen infolge technischer Probleme (z. B. Sonden- Defekt, niedrige Batteriespannung) Datenlücken auf. Die zum Teil grossen Datenlücken haben keinen Einfluss auf die Temperaturminima und maxima, verfälschen jedoch das Jahresmittel. 7. LAUFENTAL 7.1. Grundwasserstand 7.1.1. Mittlerer Grundwasserstand Die Jahresmittelwerte des Grundwasserpegels 2014 entsprechen ungefähr den Mittelwerten der letzten 12 Jahre i. Hierbei muss bemerkt werden, dass die Aufzeichnungsdauer aller Stationen der Talschaft bei maximal 6 Jahren liegt. 7.1.2. Schwankungen des Grundwasserpegels und Extrema Die Schwankungen der Grundwasserstände zeigen einen ähnlichen Verlauf mit Spitzenwerten vor allem im Januar/Februar, Anfang Mai, im Juli und im November. Tiefststände finden sich Ende April, Ende Juni und Ende September. Die Schwankungen in der Grössenordnung von bis zu 2 m korrelieren mit normalen Regenereignissen. Die absoluten Jahresmaxima wurden alle am 23. Juli nach den anhaltenden Niederschlägen in den ersten zwei Juliwochen gemessen. Die absoluten Minima wurden als Folge von trockenen und sonnenintensiven Periode Ende September / Anfang Oktober gemessen. Bei einer Station, 118.A.1, wurde das Minimum Ende Juni gemessen (vgl. 7.1.3. Besonderheiten). 7.1.3. Besonderheiten 118.A.1 / PW-Bebrunnenmatten, Liesberg Der Pegelverlauf der Station 118.A.1 ist stark vom Pumpwerk Bebrunnenmatten beeinflusst. Aufgrund eines ausserordentlichen Betriebs des Pumpwerks wurde bei der Station das Jahresminimum des Pegels am 23.6. gemessen. 20