Die Umwelt-Themen im Neckartal - Das Hauptthema ist der Lärm. Thema 1 - Die Lärmbelastung im Neckartal

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Transkript:

Die Umwelt im Neckartal - heute Januar 2010 Heinz Blank Der Verfasser, Heinz Blank aus Altbach am Neckar, befasst sich seit 1987, also seit der Planfeststellung zur Startbahnverlängerung am Stuttgarter Flughafen, mit Umweltthemen und speziell mit Fluglärm. Die damalige Startbahnverlängerung hat das Neckartal um Altbach, Deizisau und Plochingen endgültig zur Flughafenumgebung gemacht. Die Probleme der Filder kennt Heinz Blank aus seiner langjährigen Mitgliedschaft in der Schutzgemeinschaft Filder. Er versucht einerseits in der Schutzgemeinschaft die Probleme des Neckartales zu schildern und will andererseits in den Neckartal-Gemeinden die Auswirkungen der Planungen im Filderraum, besonders die des Flughafens, im Neckartal aufzeigen. Dies galt für die Bestrebungen zum Bau einer zweiten Startbahn ebenso wie für die Planung der Westerweiterung des Flughafens mit der daraus entstehenden Konsequenz, frühere Starts, also vor 6 Uhr, anzupeilen. Der Verfasser ist nicht gegen den Flughafen, sondern sieht seine Funktion im Wirtschaftskreislauf als unabdingbar. Ebenso hoch ist aber seiner Meinung nach in der heutigen Zeit der Stellenwert ökologischer Belange und die Berücksichtigung der Interessen der Bürgerinnen und Bürger auf den Fildern und im Neckartal an einer lebenswerten Umwelt. Aus diesem Verständnis heraus sind die nachstehenden Ausführungen zu sehen. Gabi Visintin Die Umwelt-Themen im Neckartal - Das Hauptthema ist der Lärm Im Neckartal hier aus Altbach und den beiden Verbandsgemeinden Plochingen und Deizisau unseres Gemeindeverwaltungsverbandes gibt es in der jüngeren Vergangenheit Ansätze für einzelne begrüßenswerte Überlegungen zu Umweltmaßnahmen. Teilweise mögen es auch "Studien" sein, die einen kurzlebigen Selbstzweck haben. Die Lärmbelastung in diesem Gebiet ist allerdings groß und ruft förmlich nach Maßnahmen. Thema 1 - Die Lärmbelastung im Neckartal Altbach Plochingen Deizisau Bild T1 - Vorhandene Belastung im Bereich Altbach-Deizisau-Plochingen Diese Lärmkarte für das Neckartal der EZ vom 09.01.2009 (LUBW) zeigt die Lärmkulisse vom Dezember 2007 für den Gemeindeverwaltungsverband Plochingen-Altbach-Deizisau. Sie gibt für die Bundesstraße 10 Werte zwischen 50 und 60 Dezibel an; teilweise werden Werte bis 70 Dezibel erreicht. Die drei Gemeinden wollen aus der Situation Konsequenzen ziehen und bei der Lärmaktionsplanung auf der Basis der Umgebungslärmrichtlinie zusammenarbeiten. Die Bürgermeister der drei Gemeinden hoffen, dass sich mittel- und langfristig Wege ergeben, wie die Lärmbelastungen gemeinsam reduziert werden können. Die Anknüpfungspunkte sind die Bahnstrecke, die Bundesstraße 10 und der Luftverkehr vom und zum Flughafen Stuttgart. Eine tatsächliche Gesamt-Lärmbelastung existiert nicht. Heinz Blank SchGF UmweltNeckartal - 1

Thema 2 - Stuttgart 21 und die Neubaustrecke nach Ulm Güterzuglärm im Neckartal bei Verlegung des Fernverkehrs auf die neue Strecke Aktuell sind Maßnahmen gefordert gegen die Lärmerhöhung besonders durch die Zunahme von Güterzügen im Neckartal, die als Folge der Verlegung des schnellen Personenverkehrs auf die beschlossene Neubaustrecke entlang der Autobahn erwartet wird. Eine starke Lärmerhöhung wird besonders durch den nächtlichen Verkehr befürchtet. Sie bewegt die Gemüter im Neckartal von Stuttgart bis Nürtingen und ist derzeit das Thema, zu dem im genannten Raum konkrete Befürchtungen aus der Bevölkerung kommen. Die Befürchtungen sind so spürbar, dass die vorige Bundesregierung mit Ankündigungen von Lärmmaßnahmen mit Schwerpunkt Bahnverkehr reagiert hatte (EZ 28.08.09). Die Anrainer-Gemeinden gehen ebenfalls an die Öffentlichkeit. Vorher hatte die Esslinger Zeitung (EZ 26.09.09) das Thema aufgegriffen: "Bahn AG sagt Lärmschutz und leisere Züge zu". Die Skizze unten zeigt die veröffentlichte Lärmprognose für das Jahr 2015 für die drei Verbandsgemeinden. Eine Reihe von Maßnahmen entlang der Strecke Esslingen-Plochingen sind von der DB in den letzten Jahren durchgeführt worden. In durch Messungen ermittelten Abschnitten wurden entlang bahnnaher Gebäude 2 m hohe Lärmwände angebracht und an verschiedenen Gebäuden Schallschutzfenster eingebaut. Aus Kostengründen wurden die Wände nur dort angebracht, wo es nach den Bahnkriterien unbedingt für nötig befunden wurde. Die Wirkung der Lärmschutzwände hängt von der Höhenlage der Bahngleise zur betroffenen Bebauung ab. Für die Bewohner der Höhenlagen war kaum eine Wirkung spürbar. So wird die Auswirkung in Mettingen mit seinen hoch liegenden Gleisen besser beurteilt als die in Altbach. Die Optik der Wände ist nicht gerade angenehm. Bild T2 - Zu erwartende Lärmzunahme in der Nacht durch den erhöhten Bahnverkehr Die Prognose - EZ vom 26.08.2009 (Grafik Kurz und Fischer) - zeigt die zu erwartende Lärmbelastung im Jahr 2015 für die Bevölkerung im Gemeindeverwaltungsverband Plochingen-Altbach-Deizisau. EZ: "Besonders in Altbach und Deizisau wäre der kritische Wert von 70 Dezibel überschritten". Auch hier wieder der extreme Wert. Die Lärmbelastung wird im Zusammenhang mit dem umgeleiteten erhöhten Güterverkehr auf der Neckartalstrecke besonders bei Nacht erwartet, wenn der Personen-Fernverkehr über die Neubaustrecke Stuttgart-Ulm entlang der Autobahn führt. Die Lärm-Zunahme durch das höhere Lkw-Verkehrsaufkommen an der B10 wegen des Durchfahrtsverbots durch Stuttgart ist hier noch nicht berücksichtigt. Von der Bahn wurde eine Zusage zur Lärmreduzierung für den Neckartal-Abschnitt gemacht. Die Maßnahmen sollen eine Reduzierung von bis zu 14 Dezibel bringen. Diese Angabe ist mit Vorsicht zu genießen. Schließlich ergeben die Erfahrungen mit den in den vergangenen Jahren bereits verwirklichten Maßnahmen entlang der Bahnstrecke in Altbach durch Lärmschutzwände und auch Lärmschutzfenster kein eindeutig positives Ergebnis. Allerdings will die Bahn auch neue noch zu testende Dämpfungsmaßnahmen z.b. an den Schienen einsetzen. Heinz Blank SchGF UmweltNeckartal - 2

Thema 3 - Industrialisiertes Neckarufer Eine Studie hat mittelfristig die Aussicht geweckt, den Neckar von Wendlingen bis Esslingen naturnäher und besucherfreundlicher zu gestalten. Der Inhalt der Studie hat Resonanz im Gemeindeverwaltungsverband Plochingen-Altbach-Deizisau gefunden. Eine Realisierung, wann und wie bleibt offen, wäre wünschenswert. Mit Bedauern sage ich seit längerer Zeit die Altbacher Neckarwiesen betreffend: "Wir sind nicht in Altbach am Neckar" (eigentlich ist es der Neckarkanal, fertiggestellt 1939) "sondern in Altbach am Neckarwerk" (heute EnBW). Auf unserer Neckarseite gab es in meiner Jugend einen Badeplatz. Das Elektrizitätswerk stand an der Bahn und das Gebiet bis zum Neckar und im Westen bis zum alten Neckararm waren damals Felder - auch zum Teil Deizisauer Markung - und ein Baggersee als eine Art Nachlass vom alten Neckarverlauf. Heute ist das rechte Neckarufer nicht zugänglich weil industrialisiert und optisch entsprechend. Auch am sich anschließende Neckarufer auf Esslinger Markung vor der Einmündung des alten Neckararmes auf der Höhe der Körschmündung sind Firmen angesiedelt. Zu einer Änderung direkt am Neckar besteht keine Hoffnung. Naturnäher und besucherfreundlicher kann mittelfristig allenfalls ein kleinerer Teil des Gebiets zwischen den Kraftwerken einerseits und der bahnseitigen Industrieansiedlung andererseits werden. Vorhanden ist ein Naturschutzgebiet entlang dem alten Neckararm und zusammen mit dem Heinrich-Mayer-Park ist damit auf Altbacher Markung ein Anfang gemacht. Thema 4 - B10-Straßenverkehrslärm Flüsterasphalt und Lärmschutzwände Für die B10 war eine Lärmminderung durch "Flüsterasphalt" angekündigt. Durch Konjunkturmaßnahmen wurde dies inzwischen teilweise realisiert. Die versprochene komplette Erneuerung der Fahrbahndecke wurde wieder zurückgenommen, um die Dauerwirksamkeit des "Flüsterasphalts" (jahrelang?) zu testen. Der Esslinger Stadtteil Sirnau ist auf seiner Nordseite gegen die B10 seit kurzem mit hohen Lärmschutzwänden abgeschirmt. Dieser Schutz wird von der Sirnauer Bevölkerung als großer Gewinn empfunden. Wirkung geht vor Optik. Die glatten Flächen sind gewöhnungsbedürftig. Über die ambivalenten Erfahrungen in Altbach mit den verwirklichten Maßnahmen entlang der Bahnstrecke von Esslingen bis Plochingen - Lärmschutzwände und auch Lärmschutzfenster - wurde bei Thema 2 berichtet. Durchfahrtsverbot Stuttgart Altbach Plochingen Deizisau Bild T4 - Erhöhung des Verkehrsaufkommens auf den Bundestrassen 10 und 313 auf Grund des Durchfahrtsverbots durch Stuttgart u.a. im Bereich Plochingen-Deizisau-Altbach. Das Bild ( www.rp-stuttgart.de ) zeigt die Änderungen vom derzeitigen Stand (Scenario 0) auf die Auswirkungen der Durchfahrtsverbote durch Stuttgart ab 01.03.2010 für Lkw und Fahrzeuge der Schadensklasse 1 (Scenario 1c+). Es ist der beschlossenen Fortschreibung des Luftreinhalte- und Aktionsplans des Regierungspräsidiums Stuttgart entnommen. Heinz Blank SchGF UmweltNeckartal - 3

Der Luftreinhalte- und Aktionsplan für Stuttgart bringt eine höhere Lärm- und Schadstoffbelastung für uns im Neckartal: Das Lkw-Durchfahrtsverbot östlich der Stadt Stuttgart schließt die Gebiete von Filderstadt, Ostfildern und die Körschtalstrecke ein und geht bis zur B 313. Der Lieferverkehr ist erlaubt. Die Grenzen des Lkw Durchfahrtsverbots-Gebietes bilden 4 Verkehrsadern in beiden Richtungen: Autobahn A 81 S-Zuffenhausen - Leonberg Autobahn A 8 Leonberg - Wendlingen Bundesstraße 313 Wendlingen - Plochingen Bundesstraße 10 Plochingen - S-Zuffenhausen Über Bild T4 hinaus können auf der genannten webside des RP Stuttgart im Wesentlichen die Zusammenfassungen über den beschlossenen Aktionsplan und die vorausgegangene Untersuchung der Universität Stuttgart eingesehen werden. Es sind Diagramme über das zu erwartende erhöhte Lkw- Verkehrsaufkommen enthalten aber noch keine Angaben über Lärm und Schadstoffe. Die Unterlagen waren in einigen betroffenen Gemeinden bis 15.01.2010 ausgelegt. Ein Einspruch gegen den Plan ist bis zum 29.01.2010 beim Regierungspräsidium Stuttgart möglich. (Regierungspräsidium Stuttgart, Ruppmannstraße 21, 70565 Stuttgart) Thema 5 - Flughafen-Westerweiterung Die erwartete Planfeststellung zur geplanten Westerweiterung am Flughafen Stuttgart und deren Auswirkungen sind bei der Bevölkerung der Verbandsgemeinden trotz Amtsblatthinweisen noch nicht richtig angekommen. Die Westerweiterung bedeutet den beabsichtigten Bau von Nacht-Parkraum für 30 bis 40 Flugzeuge auf Echterdinger Markung auf der Westseite des Flughafens. Die Schutzgemeinschaft Filder hatte dieses Vorhaben in mehreren Podiumsdiskussionen vor der Gemeinderatswahl mit Kandidaten der Parteien und Gruppen zum Thema gemacht. Nach ihrer Einschätzung und nach Flughafenäußerungen würde dieses Vorhaben, sollte es verwirklicht werden, mit großer Sicherheit zum Druckmittel für Abflugzeiten früher als 6 Uhr werden und dies in Richtung West und Ost. Das würde eine Lärmerhöhung zu einer äußerst sensiblen Zeit bedeuten. Die Bevölkerung der Verbandsgemeinden und die Kommunen selbst sollten sich das vor Augen halten und ebenfalls gegen diese Westerweiterung Stellung beziehen. Schon einmal hatte das Zusammenstehen von über 50 Gemeinden zur Verhinderung einer zweiten Startbahn geführt. Der konjunkturbedingte Rückgang der Flugbewegungen in der jüngeren Zeit mag den Investitionswillen etwas dämpfen. Eine Planfeststellung würde das nicht behindern und eine Durchführung wahrscheinlich nur verzögern, wenn nicht entschlossen dagegen gehalten wird. Thema 6 - Flugverkehrslärm durch startende und landende Flugzeuge In Altbach und Umgebung ist der Flugverkehrslärm durch An- und Abflug zum und vom Flughafen nach wie vor die größte Belastung. Altbach wird am südöstlichen Ortsteil direkt überflogen und diese Lärmquelle von oben bringt ihre Lärmlast ohne Dämmmöglichkeit während des Überfliegens nach unten. Altbach liegt im Tal bei 250 m ü. NN und die Anhöhe des Ortes liegt ca. 60 m über dem Tal. Bild T6.1 Heinz Blank SchGF UmweltNeckartal - 4

Bild T6.1 - Flugerwartungsgebiete Ost (Bild Blank - Grundlage topografische Karte LVA) Die Mittellinie des Flugerwartungsgebietes zeigt entsprechend der Start- und Landebahn um 16,5 Grad von der Ostrichtung nach Norden. Die theoretische Mittellinie trifft an der Körschmündung auf den Neckar. Das Bild zeigt außer dem Fluggebiet nach Osten F2 die Fluggebiete nach Norden F1 über Altbach und nach Süden F3 über Deizisau. Die gezeigten Flugerwartungsgebiete waren im Planfeststellungsbeschluss von 1987 zur Verlängerung der Startbahn um 1380 m nach Osten enthalten, die 1996 fertiggestellt worden ist. Die Flugerwartungsgebietsgrenzen nach der Erweiterung des Flugerwartungsgebietes im Bereich der Startphase (EZ v. 07.05.2008 - DFS) sind wie alle heute gültigen rot gezeichnet. Die ursprünglichen Konturen im Bereich der Startphase sind als schwarz gestrichelte Linien erkennbar. Überflughöhen und Flugspuren über Altbach, Deizisau und Plochingen Bei Anflug auf dem Leitstrahl zur Schwelle Ost liegt die Flughöhe in Altbach über Tal bei 715 m. Bei Abflug von der Flughafen-Schwelle Ost liegt die Flughöhe in Altbach über Tal bei 1400 bis 1600 m. Die Überfluggeräusch-Unterschiede werden bei An- und Abflug nicht als sehr groß empfunden: Bei den Starts ist der Überflug höher und das Geräusch aggressiver, bei den Landeanflügen ist der Geräuschpegel der Triebwerke zwar niedriger aber durch die geringere Höhe etwa gleich störend. Bild T6.2 - Flugspuren Die Skizze aus der EZ vom 27.03.2008 zeigt die Flugspuren der Starts am 15.03.2008. Sie sind aus dem Internet (EZ-Repro-DFS-JAVA) für einen wählbaren zeitlichen Ausschnitt entnommen. Die Flugspuren der Starts zeigen das Abdrehen der Flugzeuge nach Norden über Altbach und nach Süden über Deizisau. Bildunterschrift in der EZ: "Die Flugspuren nach Osten machen deutlich, dass ein Großteil der Jets zwischen Wernau und Wendlingen nach Süden abdrehen." Sie ist nur zum Teil richtig und drückt zumindest die hohe Lärmbelastung in der Phase des Abdrehens, wo die Flugzeuge noch relativ nieder fliegen, nicht aus. Thema 7 - Rückblende: Flughafenumgebung - Planfeststellungsbeschluss 1987 Durch die Startbahnverlängerung um 1380 m nach Osten, Planfeststellung 1987, Fertigstellung 1996 und durch die rasante Zunahme des Flugverkehrs von 3,5 Mio. in 1987 zu 10 Mio. Passagieren in 2007 ist Altbach und seine Umgebung in der Folgezeit zur "Flughafenumgebung" und damit zum stark belasteten Gebiet geworden. Wir haben damals den Planfeststellungsbeschluss zwar gelesen, waren aber wohl etwas gutgläubig, denn wir mussten später feststellen, dass manche Punkte ganz einfach nicht zutreffen. Die Punkte und Quellenangaben nachstehend im Einzelnen. Heinz Blank SchGF UmweltNeckartal - 5

Was wurde im Planfeststellungsbeschluss 1987 für die Startbahnverlängerung um 1380 m versprochen und nicht eingehalten? - Quellenangaben dazu unten "Keine Zunahme des Lärms in der Flughafenumgebung gegenüber 1978" Das trifft für unseren Raum nicht zu. Er war mit 60 db (A) angegeben und wurde überschritten. "Unterhaltungen in Wohnungen werden selbst bei gekipptem Fenster möglich sein." Das trifft nicht zu. Ein eigenes Gespräch muss unterbrochen werden und die Radio- oder Fernsehsprache ist nicht zu verstehen und kaum zu hören. "Besonders wichtig war (ist es) der Planfeststellungsbehörde, dass durch die strengen Vorschriften über Nachtflugverbote eine ungestörte Nachtruhe auch bei offenem Fenster gewährleistet wird." Das trifft genau so wenig zu wie die vorgenannten Punkte. Ein Nachtflugverbot gibt es nicht, allenfalls eine löchrige Nachtflugbeschränkung. Sie sollte um 23:30 einsetzen, greift wegen leicht zugestandener Ausnahmegenehmigungen erst nach 24:00. Während des Rests der Nacht ist es nicht ruhig. Es sind regelmäßig Fluggeräusche bis kurz vor 6:00 z. B. auch durch Postmaschinen zu hören. Für Militär-Flugzeuge gilt ohnehin keine Einschränkung. Quellenangaben zu den entsprechenden Abschnitten in der Planfeststellung Startbahnverlängerung um 1380 m - Planfeststellungsbeschluss 1987 - Fertigstellung 1996 Dauerschallpegel wird nicht höher als er 1978 war 1. Seite 2- unterer Absatz - Pegel nicht höher als 1978 >"Für die restlichen 50000 (gemeint sind die Bürger im Osten des Flughafens nach der Startbahnverlängerung) gewährleistet die bereits in der luftrechtlichen Genehmigung von 1980 getroffene Entscheidung, dass der Dauerschallpegel nicht höher wird als er 1978 war". 2. Seite 6-3-b - Pegel nicht höher als 1978 >Der Planfeststellungsbeschluss aktualisiert die Auflage der luftrechtlichen Genehmigung von 1980, wonach der äquivalente Dauerschallpegel an keinem einzigen Punkt in der Flughafenumgebung nach dem Ausbau lauter sein darf als 1978. 3. Seite 2-unterer Absatz - unterer Satz - Lärmpegel steigt ohne Ausbau eher noch an >"Demgegenüber könnte niemand gewährleisten, dass ohne die Ausbauplanfeststellung der bisherige Lärmpegel in Zukunft gehalten würde. Bei einer weiteren starken Zunahme des Flugverkehrs (Blank: die heute zutrifft) könnte dann nicht ausgeschlossen werden, dass der seitherige Lärmpegel noch ansteigt, da es derzeit (Blank: vor dem Beschluss) keine begrenzenden Vorschriften gibt." 4. Seite 23-3-1 >Weitere gleichlautende Hinweise im unteren Absatz wie 1.,2. und 3. 5. EZ - 30.06.2007 - Bei Erhöhung von 10 auf 23 Mio Pass. Pegel von 1978 nicht mehr zu halten In dem Bericht zur Ankündigung des Aktionstages am 08.07.2007 heißt es "Gerichtlich sei festgelegt (Blank: "gerichtlich" ist nicht bekannt), dass der Fluglärm auf den Fildern (eigentlich: in der Flughafenumgebung) nirgends höher werden dürfte als 1978". Weiter heißt es dort: "Sollte durch eine weitere Rollbahn die Passagierzahl aber von derzeit 10 Mio. auf 23 Mio. gesteigert werden, sei es nicht mehr möglich, diese Lärmfestschreibung einzuhalten". Unterhaltung zwischen Personen in Wohnungen bei Fluglärm 1. Geschlossene Fenster Seite 27-2. Absatz >"Nach den Feststellungen der Entscheidungsbehörde ist in Wohnräumen eine Unterhaltung störungsfrei möglich, wenn ein energetisch gemittelter Maximalpegel von 55 db(a) bei geschlossenem Fenster eingehalten wird. Durch Auflagen der Planfeststellung wird dieser Wert erheblich unterschritten. Bei Wohn- und Schlafräumen sind die im Planfeststellungsbeschluss vorgesehenen Schallschutzmaßnahmen so bemessen, dass bei geschlossenem Fenster bei Wohn- und Schlafräumen ein Innenpegel von 45 db(a) und bei Büroräumen ein Innenpegel von 50 db)a) nicht überschritten wird. Unterhaltungen, die dabei ohne weiteres Schallwerte von 65 db(a) erreichen, können dabei problemlos geführt werden." 2. Gekippte Fenster Seite 27-2. Absatz >"Von 1996 an wird mit der dann greifenden Nachtflugbeschränkung ab 23 Uhr eine ungestörte Nachtruhe selbst bei gekipptem Fenster möglich sein." 3. Gekippte Fenster Seite 27 - unterer Absatz - Nachtflugverbot >"Besonders wichtig war dabei der Planfeststellungsbehörde, dass durch die strengen Vorschriften über Nachtflugverbote eine ungestörte Nachtruhe auch bei offenem Fenster gewährleistet wird." Heinz Blank SchGF UmweltNeckartal - 6