Verknüpfung der Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung mit der Lärmkartierung des Landes Berlin
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1 Verknüpfung der Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung mit der Lärmkartierung des Landes Berlin Philipp Geiger, Soundscape DEGA- Symposium , Berlin Prof. Dr. Brigitte Schulte-Fortkamp Technische Universität Berlin Fakultät V Institut für Strömungsmechanik und Technische Akustik Fachgebiet Psychoakustik und Lärmwirkung Dipl. Ing. Jörg Kaptain Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Abteilung IX Umweltpolitik IX C 3 Verkehrsbezogener Immissionsschutz
2 Gliederung Einleitung Methodik Ergebnis Zuordnung der Beiträge Auswertung der Beiträge im Straßenverkehrsnebennetz Abgeleitete Dosis-Wirkungs-Beziehungen Auswertung von drei Szenarien zur Thematik Überlagerung verschiedener Lärmquellen Diskussion Grenzen der Methodik Diskussion der Ergebnisse Schlussfolgerung und Ausblick 2
3 Einleitung 2) 1) Fortschreibung Lärmaktionsplanung des Landes Berlins EU Umgebungslärmrichtlinie: Forderung nach Beteiligung der Öffentlichkeit Beteiligungsplattform leises.berlin.de Fragestellung der Arbeit: Bestätigen die Ergebnisse der Beteiligungsplattform die Lärmkartierung? Können Dosis-Wirkungs-Beziehungen Abgeleitet werden? Kann eine Aussage zu der Belästigungswirkung verschiedener Lärmquellen getroffen werden? 3) 3
4 Verwendete Datengrundlage Onlineplattform leises Berlin : 4) Beiträge, davon 70 % anonym Durch Beitragsgebenden hinterlegt: Ort (Koordinaten), Lärmart (Straßen-, Schienen, Flugverkehrslärm oder Sonstiger), Zeitraum (Nacht, Tag, Ganztags), Betreff, Beschreibung Durch Moderation hinterlegt: Schlagworte mit Abstufungen (z.b. Straßenverkehr -> Geschwindigkeit -> Einhaltung StVO) Lärmkartierung des Landes Berlins 2012 nach EU- Umgebungslärmrichtlinie Daten aus den Jahren 2007 (Eisenbahn der DB) bis Flughafen Tegel ) 4
5 Verknüpfung der Beiträge mit der Lärmkartierung Methodik: Verknüpfung der Beiträge des Onlineplattform mit Immissionspegeln aus der Lärmkartierung (Fassadenpegel) Annahmen: Beitrag wurde an dem Ort der Belästigung verortet Der dem Ort nächstgelegene Fassadenpegel mit höchsten hinterlegten Lärmpegel des Hauses, repräsentiert Lärmproblematik des Beitrages Ist Abstand größer 100 m, muss Repräsentativität überprüft werden (Emissionspegel vs. Immissionspegel) 5
6 Kriterien für die Verwendung der Beiträge Kriterien, für Verwendung von Beiträgen für die Ableitung von Dosis- Wirkungs-Beziehungen: Immissionspegel höher 45 db(a) Beitrag muss im lärmkartierten Hauptverkehrsstraßennetz liegen (Straßenlärm) Zuordnung der Beiträge nach einzelnen Lärmarten über vergebene Lärmart und Schlagworte der Moderation Zuordnung der Beiträge einem der Flughäfen über die Immissionspegel Beiträge, die nicht diese Bedingungen erfüllen oder zugeordnet werden können, werden inhaltlich ausgewertet 6
7 Ergebnis der Zuordnung der Beiträge Gründe für keine Zuordnung von Fassadenpegel einzelner Beiträge Falsche Verortung durch Beitragsgebenden (z.b. Verortung direkt auf der Quelle) Verlärmung von Erholungsflächen Neubauten Besondere Lärmereignisse (z.b. Rangierbahnhof, Körperschall, Parkende Busse) 7
8 Ergebnisse: Straßenverkehrslärm im Nebennetz Beiträge bezogen sich auf Straßenverkehrslärm (70 %) (70 %) Beiträge konnten dem Hauptnetz am Tag und 220 (80 %) in der Nacht zugeordnet werden Die Auswertung des Nebennetzes zeigt: Am Tag: Verkehrsmengen werden problematisch gesehen In der Nacht: Einhaltung der Geschwindigkeitslimits ist Hauptproblem 8
9 Relative Anzahl an Beiträgen je Pegelklasse 9
10 Anzahl Betroffene je Fassadenpegel in Berlin 10
11 Dosis-Wirkungs-Beziehung: Straßenverkehrslärm 11
12 Dosis-Wirkungs-Beziehung: Schienenverkehrslärm 12
13 Dosis-Wirkungs-Beziehung: Flugverkehrslärm 13
14 Vergleich der Verkehrsträger Straßenverkehrslärm: Schienenverkehrslärm: Fluglärm: relative Häufigkeit = 1,4542*10-25 *L den 12,293 relative Häufigkeit = 1,4542*10-25 *L den 13,52 relative Häufigkeit = 1,4542*10-25 *L den 5, db(a), R² = 0, db(a), R² = 0, db(a), R² = 0,54 14
15 Überlagerung verschiedener Lärmquellen 15
16 Darstellung der drei Lärm-Szenarien Blau: Fassadenpegel nur Straßenverkehrslärm; Grün: Nur Schienenverkehrslärm der DB; Rot: Schienen- und Straßenverkehrslärm 16
17 Diskussion: Grenzen der Methodik Verwendung von Rasterkarten anstatt Fassadenpegel Fragestellung des Portals: Wo ist es zu laut? Vorgehensweise dieser Studie unterscheidet sich Stark von bekannten Studien (z.b. Miedema) Abstand zwischen Fassadenpegel und Beitragsort (100 m) Verwendung des maximalen Fassadenpegels 7) Wahl des Beurteilungszeitraums Keine Hintergründe zu den Beitragsgebenden bekannt 17
18 Diskussion der Ergebnisse Straßenverkehrslärm, inhaltliche Auswertung (Nebennetz): Viele Aspekte, die nicht durch eine Lärmkartierung erfasst worden wäre Schienenverkehrslärm, DB: Unterschätzung durch alten Fahrplan (2007) Flugverkehrslärm: 8) Im Vergleich nur wenige Beiträge zum Thema Fluglärm (Besondere Situation in Berlin) Berechnete Flugrouten 9) 18
19 Schlussfolgerung und Ausblick Orte mit hohen berechneten Lärmbelastungen führen zu einer Zunahme der Beitragsmengen Die Schwelle zu gesundheitsgefährdenden Lärmpegeln von 65 db(a) (Tags) spiegeln sich zum Teil in abgeleiteten Dosis-Wirkungs-Kurven wieder Viele genannte Aspekte werden nicht durch Lärmkartierung erfasst Erfassung der Belästigung nur durch direkte Beteiligung der Betroffenen möglich (z.b. Soundscape-Konzept) Teilweise sich widersprechende Ergebnisse: Z.B. Schienenverkehrslärm Für Flugverkehr nur stark eingeschränkt Aussage möglich Ausblick: Vergleich dieser Auswertung mit der Lärmkartierung der Bürgerbeteiligung in anderen Städten 19
20 Abbildungsnachweise: 1) 2) 3), 7) 4) 5) 6) 8) 9) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin: Lärmaktionsplan für Berlin Leises Berlin.de: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin: Strategische Lärmkarten (Ausgabe 2013) Riedel, D, et al: Auswertungsbericht Berlin wird leiser: aktiv gegen Verkehrslärm Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin: Hauptverkehrsstraßennetz (Ausgabe 2009) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin: Hot-Spot-Netz (Lärmkennziffer) (Ausgabe 2008) Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Berlin: Ruhiger Leben in der Großstadt Lärmminderungsplanung in Berlin Flughafen Berlin-Brandenburg: Flugspuren Region Berlin-Brandenburg An- und Abflüge TXL und SXF am Windrichtung Ost
21 Fluglärmbeiträge ohne zugewiesenem Pegel 21
22 Übereinstimmung mit der Berliner Priorisierung 50 % der Beiträge zum Straßenverkehrslärm fallen in das Hot-Spot-Netz Beiträge ohne LKZ-Zuordnung: Falsche Zuordnung oder fehlerhafte Kartierung 6) 22
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