Aktionsplanung Hamburg
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- Susanne Wolf
- vor 5 Jahren
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1 Grundlagen der Aktionsplanung (Recht Lärmwirkungen Akustik) Christian Popp Lärmkontor GmbH Übersicht Recht Dezibel Lärmwirkungen Mittelungspegel Faustformeln Prinzipielle Handlungsoptionen Fazit Recht 1
2 Anforderungen der Umgebungslärmrichtlinie Anwendung von harmonisierten Berechnungsverfahren (VBUS, VBUSch, VBUF, VBUI, VBEB) Verwendung einheitlicher Kenngrößen (Indizes L DEN / L night ) Ermittlung und Darstellung der Lärmbelastung (durch Lärmkarten und Belastetenzahlen) Aufstellung von Aktionsplänen Information der Öffentlichkeit (Kartierung) Beteiligung der Öffentlichkeit (Aktionsplanung) Sammlung von Belastungsdaten (zur Weiterleitung an die EU) Regelungsstruktur in Deutschland Umgebungslärmrichtlinie (ULR) Umsetzungsgesetz ( 41a f BImSchG) Lärmkartierungsverordnung (34. BImSchV) VBUS VBUSch VBUF VBUI VBEB Ermittlungsvorschriften Terminsetzungen Bis 30. Juni 2007 Erstellen von Lärmkarten für - Hauptverkehrsstraßen (> 6 Mio Kfz / Jahr) - Haupteisenbahnstrecken (> Zugfahrten / Jahr) - Großflughäfen (> Flüge / Jahr) - Ballungsräume (> Einwohner) Bis 18. Juli 2008 Erstellen von Lärmaktionsplänen Bis 30. Juni 2012 Erstellen von Lärmkarten für - Hauptverkehrsstraßen (> 3 Mio Kfz / Jahr) - Haupteisenbahnstrecken (> Zugfahrten / Jahr) - Ballungsräume (> Einwohner) Bis 18. Juli 2013 Erstellen von Lärmaktionsplänen Alle 5 Jahre Überprüfung und ggf. Überarbeitung der Lärmkarten und Aktionspläne 2
3 Dezibel Was ist ein Dezibel? Schmerzgrenze Bel 130 db log Hörschwelle Bel 0dB Quelle: Lärmkontor GmbH Was ist ein Dezibel(A)? Pegeldifferenz in db Hörschwelle A Frequenz in Hz 3
4 Lärmwirkungen Was ist Lärm? Empfindet der Mensch Schalleindrücke als störend oder belästigend, spricht man nicht mehr von Schall sondern von Lärm. Belästigung Belastung Sozialpsychologie Lärm ist also unerwünschter Schall! Wer ist der Lauteste im ganzen Land? Erhebung 2006 Angaben in % *) *) gerundete Zahlen, daher auch Summenwerte über 100 % Quelle: Umweltbundesamt, Umweltbewusstsein in Deutschland 2006, Ergebnisse einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage äußerst gestört und stark gestört und mittelmäßig gestört etwas gestört und belästigt belästigt und belästigt belästigt Straßenverkehrslärm Flugverkehrslärm Schienenverkehrslärm 4
5 Gibt es einen Trend? Wird es lauter in Deutschland? 80% 86% 41% 44% 60% EM NID 1953 INF RATEST 1978 INF RATEST 1988 IPOS 1994 UBAon line 2003 Quelle: Lärmkontor GmbH... oder werden die Menschen empfindlicher? 68,4 Fluglärm (L DN (für 25 % HA)) 66,3 64,5 7,5 db(a) 63,0 61,7 60, Quelle: Lärmkontor GmbH 5
6 Lärmpegel und ihre Wirkung auf Menschen = = = = Düsenjäger in 7 m Verkehrsflugzeug in 7 m Propellerflugzeug in 7 m Diskothek (innen) Schmerzgrenze Schädigungsbereich z.b. Verkehr 65 db(a): Gesundheitsgefährdung = = = Presslufthammer in 1 m Staubsauger in 1 m Rasenmäher in 7 m Belästigungsbereich 55 db(a): Kommunikationsstörung 45 db(a): Schlafstörung = = = normales Gespräch in 1 m üblicher leise Radiomusik Tagespegel im in 1 m Wohnbereich Kühlschrank Verkehrsplanung in 1 m 1.000= = Flüstern in 1 m Leichter Wind leiser Bereich 10= Schneefall Quelle: Lärmkontor GmbH 1= Hörschwelle Manche Leute glauben, sich an Lärm gewöhnen zu können... Wie der Kopf im Schlaf arbeitet Quelle: Hamburger Abendblatt... stimmt aber nicht! 6
7 Mittelungspegel Mittelungspegel 80 Züge 70 db(a) db(a) 40 Mittelungspegel Arithmetisches Mittel 30 Min. 6 Min. 24 Min. Spitzenpegel kontra Mittelungspegel oder: Gibt es eine Alternative zum Mittelungspegel? Leider können nur etwa 30 % der Belästigungsreaktion durch den Mittelungspegel erklärt werden! Einstellung zum Verursacher Persönliche Verfassung Einschätzung der Vermeidbarkeit Trotzdem gibt es nach übereinstimmender Auffassung der Lärmwirkungsforschung zur Beschreibung der Lärmwirkung auf den Menschen zur Zeit keine Alternative zum Mittelungspegel! 7
8 Faustformeln Faustformeln ein Auto viele Autos 70 db(a) = 73 db(a) = 80 db(a) = 90 db(a) 10*log(2) = 10*0,3 = 3 x 2 x 10 x 100 Verdoppelung/Halbierung der Quellenzahl: + 3 / 3 db(a) Faustformeln ein Lkw viele Pkw 10 Pkw 15 Pkw 20 Pkw = 80 km/h 50 km/h 30 km/h 1 Lkw = 10 bis 20 Pkw Faustformeln 8
9 Faustformeln je schneller desto lauter ~ + 3,5 db(a) 61,0 62,0 63,0 60,0 58,5 57,5 v = 30 v = 40 v = 50 v = 60 v = 70 v = 80 Verdoppelung der Geschwindigkeit: ~+ 3 4 db(a) Faustformeln je weiter weg desto leiser x 1 x 2 Abstandsverdoppelung: Nahbereich 3 db(a) / Fernbereich 4 db(a) Faustformeln Prinzipielle Handlungsoptionen 9
10 Maßnahmen auf strategischen (Ballungsraum-)Ebene Strategie Vermeidung von Lärmemissionen Verlagerung von Lärmemissionen Verminderung von Lärmemissionen Verminderung von Immissionen Mögliche Ansätze Maßnahmen an der Quelle Emissionsgrenzwerte Reifen / Fahrbahn Stadtentwicklung Verkehrssparsame Nutzungsdichte und -mischung Lärmvermeidung bei Nutzungsansiedlungen Verkehrsentwicklung Förderung des Umweltverbundes (ÖV, Rad, Fuß) Integriertes Parkraummanagement (P&R, Parkraumbewirtschaftung) Betriebliches Mobilitätsmanagement, Nutzungsmodelle (Car Sharing) Räumliche Verlagerung auf neue Netzteile / Bündelung im Bestandsnetz Lkw-Routenkonzept Straßennetz-Kategorisierung im Zusammenhang mit der Lärmsensibilität Fahrbahnsanierung / Straßenraumgestaltung Verstetigung des Verkehrsflusses Geschwindigkeitskonzept Aktiver Schallschutz Passiver Schallschutz Mittelfristig mögliche Maßnahmen an der Quelle Leise Fahrbahndeckschichten: 1 5 db abhängig von Fahrgeschwindigkeit und Verkehrszusammensetzung (Deutschland) Leise Reifen: 1 2 db erfordert weitere Herabsetzung der Geräuschgrenzwerte für Reifen (Europa) Leise Fahrzeuge: 2 db, erfordert Herabsetzung der Geräuschgrenzwerte für Kfz (Europa) Fazit 10
11 Maßnahmen Meist ist ein Maßnahmenmix erforderlich Bessere Fahrbahnbeläge (Sanierung schadhafter Asphaltdecken) Besserer Verkehrsfluss (bei 50 km/h) Besserer Verkehrsfluss (bei 30 km/h) Niedrigere Geschwindigkeit (Tempo 30 statt 50 auf Pflaster) Niedrigere Geschwindigkeit (Tempo 30 statt 50 auf Asphalt) Weniger Verkehr (Reduzierung der Verkehrsmenge um 20 %) Weniger Verkehr (Reduzierung des Lkw-Anteils von 10 % auf 5 % bei 50 km/h) Weniger Verkehr (Reduzierung des Lkw-Anteils von 10 % auf 5 % bei 30 km/h) Größere Abstände zwischen Straße und Hauswand (15 statt 12 m) Reduzierung um... db(a) Min. Reduzierung Max. Reduzierung Schallschutz an der Quelle ist WICHTIG!... aber nicht immer einfach! Uhr bis 3 bis 3 bis 5 bis 10 ~ 15 < <
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