Jahresbericht Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. der Universität zu Köln. (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Ähnliche Dokumente
Jahresbericht 2008 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Jahresbericht 2009 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Jahresbericht 2006 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Jahresbericht 2007 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha)

Jahresbericht Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin. der Universität zu Köln

Nuklearmedizin. Basiswissen und klinische Anwendung. (D Schattauer Stuttgart. H. Schicha und 0. Schober. Unter Mitarbeit von

Anlage A. Ausbildung der Fachkräfte und erforderliche Nachweise

21. Gebiet Nuklearmedizin

PJ-Logbuch Nuklearmedizin

Übersicht über die zu erwerbenden Fachkunden aus der Richtlinie zur StrlSchV:

Nuklearmedizin. Allgemeine Angaben der Nuklearmedizin. Hauptabteilung. Ansprechpartner: Hausanschrift: Robert-Koch-Straße Göttingen

Nebenschilddrüse / Nebenniere

Logbuch. für das PJ-Tertial. in der. Nuklearmedizin

Nuklearmedizin Basiswissen und klinische Anwendung

Inhalt. Allgemeiner Teil. 3 Radiopharmazeutische Chemie Prinzipien der Nuklearmedizin Physikalische Grundlagen...

Inhalt. Allgemeiner Teil. 3 Radiopharmazeutische Chemie. 1 Prinzipien der Nuklearmedizin. 2 Physikalische Grundlagen

Wegleitung L Diagnostische Referenzwerte (DRW) für nuklearmedizinische Untersuchungen

278 / 530. B- Struktur- und Leistungsdaten der Organisationseinheiten/Fachabteilungen. Abteilung Nuklearmedizin. B-26.1 Allgemeine Angaben

A N T R A G auf Erteilung der Fachkunde im Strahlenschutz gemäß Strahlenschutzverordnung (StrlSchV)

B NAME DER ORGANISATIONSEINHEIT / FACHABTEILUNG B-15.1

Historische Entwicklung der Betreuung von Patienten mit

Information zur Abbildung der Radioiodtherapie und anderer Therapien mit Radionukliden im G-DRG-System 2006

Strahlenschutzausbildung

Nuklearmedizin PET/CT

Nuklearmedizin - Molekulare Bildgebung -

Leitfaden. zur Handhabung der diagnostischen Referenzwerte in der Nuklearmedizin. 6. Mai 2015

gemäß der Vereinbarung zur Strahlendiagnostik und -therapie vom 10. Februar 1993 in der Fassung vom 01. Januar 2015

33. Jahrestagung der Rhein.-Westf. Gesellschaft für Nuklearmedizin: M. Schmidt: RITh der Autonomie Auslösung eines M. Basedow?

Aktuelle Aspekte zur Diagnostik und Therapie mit mibg bei Neuroblastom

Merkblatt L Diagnostische Referenzwerte (DRW) für nuklearmedizinische Untersuchungen

Radioiodtest I-131. Arbeitsanweisung zur Durchführung eines prätherapeutischen Radioiodtestes und der therapeutischen Herddosisbestimmung.

Klinik für Nuklearmedizin Direktor: Prof. Dr. M. Luster. Weiterbildungscurriculum. (Weiterbildung zur Ärztin / zum Arzt für Nuklearmedizin)

B-22 Struktur- und Leistungsdaten der Fachabteilungen. Klinik für Nuklearmedizin. B-22.1 Allgemeine Angaben der Klinik für Nuklearmedizin

Rationale Diagnostik ik von Autoimmunthyreopathien

Somatostatin-Rezeptor-Szintigraphie

LANDESKRANKENHAUS FELDKIRCH JAHRESBERICHT 2015 NUKLEARMEDIZIN

Einsatz von radioaktiver Strahlung in der Nuklearmedizin

Anlage 1 Strahlenschutzausbildung

Klinik für Nuklearmedizin Informationen für Ärzte und Patienten

Diagnostische Referenzwerte in der Nuklearmedizin

Antrag N u k l e a r m e d i z i n

Nuklearmedizin 1. MeCuM Modul-1 Vorlesung. Einführung konventionelle Diagnostik SPECT und SPECT/CT Strahlenexposition

Struktur der Vorlesung

Erhebungsbogen zum Antrag auf Erteilung einer Weiterbildungsbefugnis im Gebiet. Nuklearmedizin

Iod-Uptake: Was bedeutet das?

Angebot 5 Nuklearmedizinische Diagnostik und Radionuklidtherapie Wahlpflichtmodul ab Semester 7 (2700 Minuten)

Lokale Ablationsverfahren von Schilddrüsenknoten - Contra

Moderne bildgebende Diagnostik und interventionelle Therapie

Aufgaben der MTRA bei der Planung und Durchführung einer SIRT

Tumorerkrankungen im Kindesalter. - ein Überblick -

DOI /

Nuklearmedizin. Was ist Nuklearmedizin?

Ultraschall Abdomen Niere Leber 36

PET-CT. beim Lungenkarzinomneue Wunderwaffe? Irene Greil Klinik und Institut für Nuklearmedizin Klinikum Nürnberg

Anaplastisches Schilddrüsenkarzinom

Inhaltsverzeichnis. CME-Beiträge

Chirurgie des follikulären Schilddrüsenkarzinoms

Aktueller Stellenwert der PET/CT in der gastroenterologischen Onkologie. Wolfgang Weber Nuklearmedizinische Klinik Universitätsklinikum Freiburg

Konventionelle nuklearmedizinische Diagnostik

Pränatale Strahlenexposition aus medizinischer Indikation Dosisermittlung, Folgerungen für Arzt und Schwangere

Nuklearmedizin. Einführung, konventionelle Diagnostik, SPECT. Klinik für Nuklearmedizin München LMU

Aus der Klinik für Nuklearmedizin der Medizinischen Fakultät der Charité Universitätsmedizin Berlin DISSERTATION

auf Genehmigung zur Durchführung von Leistungen der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie im Rahmen der vertragsärztlichen Versorgung

PET/MR. Terminvergabe: (030) Funktionsweise Anwendung. Diagnostisch Therapeutisches Zentrum am Frankfurter Tor (DTZ)

Erfassung alters- und geschlechtsbezogener Daten zu nuklearmedizinischen Untersuchungen und therapeutischen Anwendungen in Deutschland

SCHILDDRÜSEN- ZENTRUM

2. Onkologisches Kolloquium - CCCU. Diagnostik und Therapie von Wirbelsäulenmetastasen. Nuklearmedizinische Methoden

Antrag zur Ausführung und Abrechnung von Leistungen der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie

Institut für Medizinische Physik im Klinikum Nürnberg

Nuklearmedizin. dr. Erzsébet Schmidt Institut für Nuklearmedizin, Universität Pécs

Anlage B 5. 5 SSK-Empfehlungen

Block Bewegungsapparat. Nuklearmedizinische Vorlesung. Bewegungsapparat 2. Dr. Peter Kies

Ä R Z T L I C H E S T E L L E

Universitätsklinik für Nuklearmedizin Schilddrüsenfunktionsstörungen

1. Durchführung regelmäßiger Sprechstunden für die genannten Organbereiche.

Schilddrüsenerkrankungen - Radiojodtherapie, Thyreostatika. Wann ist ein Pilot tauglich?

Gamma-Kamera. Vorlesung Nuklearmedizin. Schilddrüse. Elektronik Kristall Kollimator. Elektronen. Licht-Photonen. - Quanten. - Quanten. PM, Schaltkr.

Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

Block Bewegungsapparat. Nuklearmedizinische Vorlesung. Bewegungsapparat 1. Dr. Peter Kies

G. Mödder Erkrankungen der Schilddrüse

Fachhandbuch für Q11 - Bildgebende Verfahren, Strahlenbehandlung, Strahlenschutz (6. FS)

Fachhandbuch für Q11 - Bildgebende Verfahren 1 (6. FS)

bildgebende Verfahren Herzfunktion Druck-Transportleistung - Pumpfunktion

Studentenseminar Sommersemester Modul Globusgefühl. Matthias Schott

Kompaktkurs Endokrinologie & Stoffwechsel

DOI /

Antrag. Antragsteller (bei angestelltem Arzt ist dies der Arbeitgeber, bei einem im MVZ tätigen Arzt der MVZ-Vertretungsberechtigte)

2. Jahreskongress der Deutschen Kniegesellschaft November 2013, Hamburg

SPECT/CT. Funktionsweise Anwendung NUKLEARMEDIZIN RADIOLOGIE INTERVENTIONELLE ONKOLOGIE & RADIONUKLIDTHERAPIE STRAHLENTHERAPIE

Vorwort zur 7. Auflage

Krankheiten der Schilddrüse

Richtlinien über den Inhalt der Weiterbildung (WBO 2006)

Fachhandbuch für Q11 - Bildgebende Verfahren 1 (6. FS)

NACHSORGEPASS KLINIK FÜR THORAXCHIRURGIE. Patientenetikett

Harald Schicha Otmar Schober

Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin

Aktuelle Aspekte in der Behandlung und Nachsorge des Schilddrüsenkarzinoms

12. Radiologisch- Internistisches Forum Bildgebung bei rheumatologischen Fragestellungen Was hat sich geändert? Szintigraphie.

Transkript:

Jahresbericht 2010 Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin der Universität zu Köln (Direktor: Prof. Dr. med. H. Schicha) 1

Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin Im Jahr 2010 wurden die folgenden Leistungen erbracht (in Klammern die Vorjahresleistungen): - Nuklearmedizinische Diagnostik (incl. Schilddrüsenambulanz, Sonographie, MRT, Bodycounter) 25.255 (24.999) - Nuklearmedizinische Therapie (Patienten stationär und ambulant) 977 (1009) Die Leistungsdaten nuklearmedizinischer Diagnostik einschließlich Untersuchungen in der Schilddrüsenambulanz und einschließlich Untersuchungen mit nicht-ionisierenden Strahlen waren 2010 gegenüber 2009 mit plus 1,0 % etwa unverändert. Die überwiegend stationär durchgeführten Therapien mit offenen radioaktiven Stoffen haben gegenüber dem Vorjahr um 3,2 % leicht abgenommen. Nuklearmedizinische Diagnostik Die Gesamtzahl der Untersuchungen (Szintigraphien, SPECT, PET, nuklearmedizinische Funktionsuntersuchungen) einschließlich hiermit verbundener Parallel- bzw. Begleituntersuchungen ohne Anwendung ionisierender Strahlen gemäß Richtlinie Strahlenschutz in der Medizin und Strahlenschutzverordnung, wie Sonographie, Kernspintomographie (nur bei eigenen Patienten), Strahlenschutzmessungen im Bodycounter sowie Patienten in der Schilddrüsenambulanz, war mit etwa 25.000 Untersuchungen im Vergleich zum Vorjahr etwa unverändert. Die Gesamtzahl nuklearmedizinischer Untersuchungen im engeren Sinne (Gabe offener radioaktiver Stoffe) war mit 8840 um 6,9 % rückläufig im Vergleich zum Vorjahr (9495). 2

Die Zahlen für klinische Untersuchungen bei Patienten der Schilddrüsenambulanz einschließlich Schilddrüsen-Sonographien stiegen um 6 7 % gering, jedoch signifikant an. Demgegenüber waren die Schilddrüsen-Szintigraphien deutlich rückläufig. Bei diesen ambulanten Schilddrüsen-Untersuchungen handelt es sich überwiegend um Indikationsprüfungen zur Radioiodtherapie (Feststellung der Rechtfertigenden Indikation nach StrlSchV), der Vorbereitung der Patienten zur stationären Radioiodtherapie, der Durchführung des gesetzlich vorgeschriebenen ambulant durchzuführenden Radioiodtests zur Dosisbestimmung vor Radioiodtherapie und gesetzlich vorgeschriebene Nachsorgeuntersuchungen. Es handelt sich also fast ausschließlich um gesetzlich vorgeschriebene ambulante Schilddrüsenuntersuchungen eigener sonst stationärer Patienten. Neuerdings werden jedoch bewusst gesetzlich versicherte ambulante Schilddrüsenpatienten für das MVZ in der Nuklearmedizin akquiriert. Hiermit lässt sich auch der Anstieg der Patienten in der Schilddrüsen-Poliklinik erklären. Bei den verschiedenen Organszintigraphien finden sich bei im Einzelnen teilweise geringen Untersuchungszahlen statistische Schwankungen ohne Signifikanz. Signifikante Anstiege fanden sich bei der Nierenfunktions- Szintigraphie (plus 25 %) und der Lungen-Szintigraphie (plus 15 %), ferner bei der Hirn-Szintigraphie (plus 14 %), wobei letzterer Anstieg ausschließlich auf die Neueinführung der C-11-Methionin-Untersuchug von malignen Hirntumoren zurückzuführen ist. Rückgänge sind zu verzeichnen bei der Skelett-Szintigraphie (minus 14 %), der Myokard-Szintigraphie (minus 14 %) und der Kernspintomographie (minus 15 %). Ende Juni 2010 wurde der alte PET-Scanner durch ein modernes integriertes PET-CT-Gerät ersetzt. Ein Anstieg der Untersuchungszahlen, wie erwartet, war in der 2. Jahreshälfte nicht zu verzeichnen. Die Ursache hierfür ist unklar, wahrscheinlich spielt die in diesem Jahr komplett scharf geschaltete ILV hier eine Rolle. 3

Bei den Großgeräten wurde eine 17 Jahre alte 3-Kopf-Gammakamera durch eine überarbeitete gleichartige Kamera ersetzt. Eine Kleinfeld-Gammakamera wurde der Klinik für Stereotaxie zur Verfügung gestellt. Neu in das Untersuchungsprogramm aufgenommen wurde die C-11- Methionin-PET-CT-Untersuchung bei Patientin mit Hirntumoren (in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Neurologische Forschung, Dr. B. Neumaier) sowie die therapeutische Anwendung von P-32-Kolloid bei Patienten mit zystischen Hirntumoren in der Klinik für Stereotaxie (Prof. Dr. Sturm). Stationäre Patienten Die Anzahl der mit offenen radioaktiven Stoffen behandelten stationären Patienten war etwas rückläufig im Vergleich zum vergangenen Jahr 2009 (minus 3,2 %). Dieser Rückgang ist statistisch nur fraglich signifikant, eine mögliche Ursache ist nicht bekannt. Der überwiegende Teil der stationären Therapien betraf mit über 99 % Radioiodtherapien mit I-131 bei benignen (78 %) und malignen (22 %) Schilddrüsenerkrankungen. Hierbei wurden 187 Patienten mit M. Basedow behandelt, 139 Patienten mit unifokaler Autonomie, 319 Patienten mit multifokal/disseminierter Schilddrüsenautonomie und 87 Patienten mit großer Struma bzw. Rezidivstruma. Bei den 222 Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen handelte es sich in 76 Fällen um Ersttherapien, was gegenüber dem Vorjahr leicht rückläufig ist. Weitere seltene Therapien betrafen I-131 MIBG (Neuroblastom, malignes Phäochromocytom) sowie ambulante Radionuklidtherapien mit Y-90-Zevalin und Sm-153 (insgesamt 11 Patienten). 4

Qualitätssicherung Umfangreiche Untersuchungen betreffen die gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätssicherungen im Bereich der Geräte-Messtechnik und der Radiopharmakologie, ferner bei der Abwasser- und Abfallentsorgung sowie der Abluftkontrolle. 5

Diagnostik / Untersuchungsart Anzahl: (2009) 2010 Schilddrüsenpatienten Schilddrüsenambulanz (Patienten) (7600) 8162 Schilddrüsensonographie (6960) 7381 Tc-Uptake und SD-Szintigraphie (2868) 2499 SD-MIBI-SPECT (185) 179 SD-I-123-Szintigraphie (92) 78 Radioiodtest mit I-131 (Dosisbestimmung) (727) 702 Post-Therapie-Szintigramm (714) 466 Nebenschilddrüsen-Szintigraphie (111) 108 Skelett-GK-Szint. (ggf. incl. Mehrphasen und SPECT) (931) 804 Lymph-Szintigraphie (incl. intraoperativer SLN-Messung) (474) 494 Nierenperfusions- und Funktions-Szintigraphie (170) 212 Radionuklidventrikulographie (Ruhe und/oder Belastung) (584) 664 Myokard-Szintigraphie (Tc-MIBI, PET) (837) 721 Lungenperfusions- und Ventilations-Szintigraphie (345) 396 Entzündungs-Szintigraphie (AK, FDG) (40) 31 Hirn-Szintigraphie 215 (188) DAT/IBZM-SPECT (104) 94 F-18-FDG-PET (76) 87 C-11-Methionin (0) 31 Liquor (8) 3 Tumor-Szintigraphie 1234 (1191) I-123-MIBG (66) 52 In-111-Somatostatin (61) 64 F-18-FDG-PET (incl. FLT) (803) 877 I-131-GK-Szintigraphie (239) 226 Sonstige (Sm-153, In-111/Y90-Zevalin, Penta-DMSA) (22) 15 Gastrointestinale Untersuchungen (38) 37 Kernspintomographien (321) 275 Strahlenschutz- und Ganzkörpermessungen (Bodycounter) (623) 597 (2009) 2010 Summe (24.999) 25.255 (Insgesamt 1015 PET- bzw. PET-CT-Untersuchungen) 6