Nebenprodukte aus der Bioenergiegewinnung: Perspektiven für die Tierfütterung

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Transkript:

Nebenprodukte aus der Bioenergiegewinnung: Perspektiven für die Tierfütterung Markus Rodehutscord

Nebenprodukte Getreide oder zuckerhaltige Säfte: Bioethanol Schlempe Vinasse Rapssaat: Rapsöl oder Rapsmethylester Extraktionsschrot Kuchen Glycerin Nicht grundsätzlich neu, verändert haben sich die quantitative Bedeutung Verarbeitungsverfahren

Die Konkurrenz wird größer Biokraftstoffe: die am höchsten verdaulichen Bestandteile (Stärke und Öl) werden der Tierfütterung entzogen Anreicherung anderer Fraktionen, insbesondere von Faserfraktionen und Rohprotein Verschiebung der relativen Vorzüglichkeit hin zum Wiederkäuer Biogas: Konkurrenz um Substrat zwischen dem Pansen des Wiederkäuers und der Biogasanlage

Prognose Lebensmittel tierischer Herkunft (FAO 2006) In 2050 Anstieg im Vergleich zur Gegenwart Menschen 9 Mrd. 140 % Fleischproduktion 465 Mio. t 200 % Milchproduktion 1040 Mio. t 180 % Bei gleich bleibender Intensität: Etwa eine Verdopplung des Bedarfes an Fläche für Futtermittelproduktion

J. Ziegler (2008):

Schlempen Variation bei den Rohstoffen und im Produktionsprozess beeinflusst den Futterwert Rohstoffe Mais oder Weizen bzw. Getreidemischungen Zuckerhaltige Stoffe Mischungen Verarbeitung und Fermentation Aufbereitung der Schlempen (Pressen/Trocknen) Herausforderungen Standardisierung der Produkte, oder produktspezifische Informationen für den Futtermittelsektor Laboranalysen allein sind völlig unzureichend

Getrocknete Schlempe auf Weizenbasis Energetischer Wert Wiederkäuer: 11,5-12,0 MJ ME/kg T 7,0-7,2 MJ NEL/kg T Schwein: 11,0-11,5 MJ ME/kg T Geflügel: 8,0-9,6 MJ ME N /kg T Rohfasergehalt: 70-80 g/kg T Ansatzpunkt für die Entwicklung entsprechender Enzymzusätze? Rohfettgehalt: 60-70 g/kg T Rohproteingehalt: 350-380 g/kg T

Einsatz von Schlempen bei Milchkühen Roggenpressschlempe 1 (Alert et al. 2007) Siliert ca. 20% der T in der Ration Austausch gegen Raps/Gerste/Soja Kein Einfluss auf die Milchleistung (ca. 30 L/d) Getrocknete Schlempe aus Weizen oder Mais 2 (Urdl et al. 2006) Bestandteil eines Milchleistungsfutters Austausch gegen Soja/Rapskuchen Kein Einfluss auf die Milchleistung (ca. 26 L/d) 1 Werk Zörbig 2 Starprot, Brennerei Starrein

Einsatz von Schlempen bei Milchkühen Engelhard et al. 2007 2 TMR, nur verschieden im Einsatz von entweder Trockenschlempe oder Rapsextraktionsschrot (ca. 13 % der T) 105 Tage Fütterungsversuch, 33 Kühe je Behandlung, ZTT Iden Schlempe 1 TMR mit Rapsschrot Futterverzehr, kg T/Tag 24,5 ± 3,2 23,9 ± 3,5 Milchmenge, kg/tag 39,5 ± 6,1 38,4 ± 7,3 Milchfett, % 3,69 ± 0,50 3,87 ± 0,44 Milcheiweiß, % 3,31 ± 0,28 3,40 ± 0,23 Milchharnstoff, mg/l 270 ± 9 279 ± 7 1 Produkt: ProtiGrain, CropEnergies AG

Bewertung der Schlempen Proteinwert für Wiederkäuer Abbau des Rohproteins im Pansen (Anteil des UDP) Einfluss auf die mikrobielle Neusynthese von Protein Verdaulichkeit des UDP im Dünndarm Aminosäurengehalte Eignung etablierter in vitro-verfahren zur Schätzung des Proteinwertes bzw. seiner Bestandteile?

Abbau im Pansen Gruber et al. 2005 in situ-abbau der Trockensubstanz (%) 100 80 Sojaextraktionsschrot Trockenschlempe Mais Trockenschlempe Weizen 60 40 20 0 8 16 24 32 40 48 Inkubation (h)

Kenndaten des Proteinwertes Kleinschmit et al. 2007 5 verschiedene DGGS-Proben (306-335 g XP/kg T), im Vergleich mit Sojaextraktionsschrot (SES) Ermittlung des UDP-Anteils in situ (Passagerate: 0.068/h) Schätzung der Dünndarmverdaulichkeit des UDP nach enzymatischer Behandlung UDP-Anteil (% des RP) UDP-Verdaul. im Dünndarm (%) 80 70 60 50 f a bc cd b cd 90 80 70 60 50 a d b b cd c 40 40 30 30 SES 1 2 3 4 5 DGGS SES 1 2 3 4 5 DGGS

Kenndaten des Proteinwertes Kleinschmit et al. 2007 5 verschiedene DGGS-Proben (306-335 g XP/kg T), im Vergleich mit Sojaextraktionsschrot (SES) Bestimmung der Aminosäuren im UDP Gehalt in g/kg UDP 60 50 40 Lys 20 Met 30 20 10 10 0 0 SES 1 2 3 4 5 DGGS SES 1 2 3 4 5 DGGS

Kenndaten des Proteinwertes Hohe Anteile von UDP führen dazu, dass Unterschiede zwischen Futtermitteln im Gehalt an Aminosäuren auch beim Wiederkäuer versorgungsrelevant werden können.

Wirkung von Aminosäurenzulagen 2 Rationen mit ca. 1/3 des XP aus DGGS oder Sojaextraktionsschrot (SES) Zweiter Faktor: Zulage von pansenstabilem Lys (20 g/d) und Met (6 g/d) Nichols et al. 1998 Milch (kg/d) Milcheiweiß (kg/d) 40 35 p<0.01 1.3 1.1 p<0.01 Lys/Met: P=0.05 30 0.9 25 ohne Zulage 0.7 20 plus Lys/Met 0.5 SES DGGS SES DGGS

Kenndaten des Proteinwertes Proteinwert für Schweine und Geflügel Praecaecale (pc) Verdaulichkeit der Aminosäuren

Verdaulichkeit der Aminosäuren (Geflügel) Messungen mit Broilern, 3 Wochen alt Praecaecale Verdaulichkeit (am Ende des Dünndarms) Standardisiertes Verfahren Kluth u. Rodehutscord (2008) pc Verdaulichkeit (%) 90 80 70 60 Soja Raps Schlempe Gehalt an verd. AS (g/kg) 20 15 10 5 50 Lys Met Thr Val 0 Lys Met Thr Val

Verdaulichkeit der Aminosäuren (Geflügel) Mais Weizen Lysin 70 ± 12 38 ± 10 Methionin 87 ± 3 78 ± 5 Threonin 75 ± 6 68 ± 7 Tryptophan 83 ± 5 72 ± 8 (Batal & Dale, 2006) (Gady, 2007)

Verdaulichkeit der Aminosäuren (Schwein) Hackl et al. 2007 pc Verdaulichkeit (%) 100 80 60 40 20 0 Weizen Lys Met Cys Thr Schlempe Lys Met Cys Thr Messungen mit Schweinen Schlempe auf der Basis von Weizen

Proteinwert von Schlempen Die Variation im Proteinwert von Schlempen ist groß Bei hohen Einsatzmengen müssen produkt- und tierartspezifische Kenndaten bekannt sein

Nebenprodukte Getreide oder zuckerhaltige Säfte: Bioethanol Schlempe Vinasse Rapssaat: Rapsöl oder Rapsmethylester Extraktionsschrot Kuchen Glycerin Nicht grundsätzlich neu, verändert haben sich die quantitative Bedeutung Verarbeitungsverfahren

Extraktionsschrote Abbau von Rohprotein aus Extraktionsschroten (Südekum et al. 2001) Passagerate (%/h) UDP-Anteil 1 (% des XP) Soja Raps 2 12 2 5 23 35 8 32 44 1 Schätzung nach chemischer Rohproteinfraktionierung (Shannak et al. 2000)

Versuch im ZTT Iden: Rationen Kluth et al. 2005 Futtermittel (% der T) SES Ration 1 RES Maissilage 25 Grasssilage 23 Lieschkolbenschrotsilage 17 Biertrebersilage 7 Gerste 9 8 Sojaextraktionsschrot 16 - Rapsextraktionsschrot - 17 Futterfett, geschützt - 1 2 1 Ergänzung mit Mineral-, Wirkstoffmischung und Propylenglykol 2 pansenstabiles Pflanzenfett (Palmölprodukt)

Versuch im ZTT Iden: Leistungsdaten Kluth et al. 2005 SES Rationen RES Milchmenge, kg/d 40,0 ±0,5 40,5 ±0,5 EKM 1, kg/d 38,8 ±0,5 39,6 ±0,5 Fettgehalt, % 3,79 ±0,04 3,85 ±0,04 Eiweißgehalt, % 3,34 ±0,02 3,34 ±0,02 Milchharnstoffgehalt, mg/kg 265 ±2 247 ±2 1 energiekorrigierte Milch

Rapsextraktionsschrot Wiederkäuer Hoher Proteinwert In Rationen auf energetischen Ausgleich achten Geflügel Hohe pc Verdaulichkeit der Aminosäuren Zukünftig eine interessante Komponente für Legehennenfutter Beim Schwein ist der Gehalt an Glucosinolaten der begrenzende Faktor In der Rapszüchtung weiterhin beachten An technischen Möglichkeiten zur weiteren Reduzierung arbeiten

Glucosinolates (GSL) and crude fat of rapeseed expeller Type and source of feed n = GSL (mmol/kg DM) (Min Max) Crude fat (% DM) (Min Max) Rapeseed meal 10 German oil mills 637 8.3 (1 20) Monitoring 2006 (UFOP) 68 8.2 (4.4 11.2) Rapeseed expeller 6 plants 85 22.1 (15 29) 12.6 (9-17 ) 31 local plants 94 15.9 (7 28) 15.1 (9-28) 22 local plants 22 13.5 (5 22.4) 16.9 (12.9 24.3) (Schumann 2005; Dusel 2006; Weiß 2006)

Quality of rapeseed expeller Increasing fat contents lowers crude protein concentration and vice versa Fat contents requires special attention Grouping necessary, e.g., 7-10%, 12-15%, other (small-scale enterprise) Storage stability (fat is in a non-protected form) Physical characteristics resulting from plaque forming during oil extraction difficult to handle Homogenous distribution in TMR or silage mixtures difficult to achieve

Schlussfolgerungen Die energetische Nutzung von Stärke/Zucker und Öl verändert die relative Vorzüglichkeit der Koppelprodukte in der Fütterung und beeinflusst die globalen Futtermittelmärkte. Die Optimierung des Verarbeitungsprozesses muss den Futterwert der Koppelprodukte berücksichtigen. Ein gezielter Einsatz von Koppelprodukten in der Fütterung setzt präzise und vorhersagbare Daten zum Futterwert voraus, die sich auf Messungen mit Tieren beziehen müssen. Die Wissenschaft ist insbesondere mit der Weiterentwicklung der Methoden gefordert. Je nach Entwicklung der Technologien wird die Bewertung der Nebenprodukte herstellerspezifisch sein müssen.

Einfluß der Behandlung Rapskuchen Rapsextraktionsschrot Expandieren 120 C 120 C 24 bar 24 bar Extrudieren 155 C 160 C 30 bar 50 bar UDP-Fluss (g/d) ohne 125 a 400 expandiert 244 ab 407 extrudiert 305 b 447 (Dänner 1996)

P-Bewertung von Schlempen Die Auswirkungen auf den Futtermittelsektor: Schwankungen bei den Rohwaren für die Mischfutterherstellung, je nach Marktentwicklung (nicht neu) Schwankungen bei den Inhaltsstoffen und Qualitäten Bekommt Vinasse mehr Bedeutung? Wechselwirkungen mit anderen Futtermittelmärkten (Protein)

Verdaulichkeit der Aminosäuren (Geflügel) Messungen mit Broilern, 3 Wochen alt Praecaecale Verdaulichkeit (am Ende des Dünndarms) Standardisiertes Verfahren Kluth u. Rodehutscord (2008) pc Verdaulichkeit (%) 90 80 70 60 Soja Raps Schlempe Gehalt an verd. AS (g/kg) 20 15 10 5 50 Lys Met Thr Val 0 Lys Met Thr Val