Deutscher Bundestag Drucksache 13/ Wahlperiode

Ähnliche Dokumente
Entwicklung und Stand der Arbeitszeitflexibilisierung in Deutschland

Antwort. Deutscher Bundestag 8. Wahlperiode. Drucksache 8/1818. der Bundesregierung

Landtag Brandenburg Drucksache 5/ Wahlperiode

EEAC2004).ZudenHauptfaktorenfürdieSchädigungderMeeresumwelt

Solares Unternehmertum in Deutschland Herausforderungen annehmen, Chancen nutzen

Durchschnittliche Zugehörigkeitsdauer der Abgeordneten

Große Anfrage. Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode. Drucksache 12/

Eigenverantwortung und klare Aufgabenteilung als Grundvoraussetzung einer effizienten Präventionsstrategie

undmitarbeiternzuregistrierenundzubewertenunddiesedatenzweckzuentfremden.

Dauerstartnummern Klassik-Geländesport 2018

Drucksache 17/ Deutscher Bundestag Wahlperiode C. Alternativen Ablehnung des Antrags auf Drucksache 17/7352. D. Kosten Wurden im Ausschus

Streitkräfteeinsatz zur Terrorabwehr die Solidaritätsklausel des Artikels 222 des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union

Frischfischbericht 2003

Zuwanderung durch ein Punktesystem steuern Fachkräftemangel wirksam bekämpfen

Umsetzung des Strategischen Plans der UN-Biodiversitätskonvention, insbesondere im Meeresschutz

Für eine zukunftsfest und generationengerecht finanzierte, die Selbstbestimmung stärkende, transparente und unbürokratische Pflege

EEAC2004).ZudenHauptfaktorenfürdieSchädigungderMeeresumweltzählennebenderÜberfischungunddendamitverbundenenBeifängenderanthropogeneTreibhauseffekt

EINLEITUNG. Foto NASA Center: Goddard Space Flight Center

Ökologische und ökonomische Bedeutung von Schadorganismen

Zwangsvollstreckung beschleunigen Gläubigerrechte stärken

genannten Hauptkriteriengruppenbewertetwerden.Dieökonomische,ökologische,soziokulturellesowietechnischeQualitätwerdendabeijeweilsmit

Strategie der Europäischen Union für den Donauraum effizient gestalten

Entwurf eines Gesetzes zur Einführung von Volksinitiative, Volksbegehren und Volksentscheid in das Grundgesetz

innovativemittelständlersichernsichalshiddenchampionsvielfachspitzenpositionenaufdenweltmärkten.siesindnebenexzellentenhochschulenund

zu der dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 16/7439, 16/7486, 16/8525

werden.häufigistimstrafrechtdiestrafefürdentätervongesteigertemöffentlicheninteresse.aberauchderfriedendesopfersfordertdenrechtsstaat.

5.7 Partei- und Fraktionsvorsitzende

Mehr Wettbewerb und Kapitaldeckung in der Unfallversicherung

Abgeordnete aus SCHLESWIG-HOLSTEIN

5.7 Partei- und Fraktionsvorsitzende

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 17/ Wahlperiode

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus:

Bis zum letzten (Thun-)Fisch Probleme monetärer Bewertungen in der Fischerei

Fischereiüberblick in der Europäischen Union

Weniger Bürokratie und Belastungen für den Mittelstand Den Erfolgskurs fortsetzen

NichterstseitderEntscheidungdesBundesverfassungsgerichtszurErbschaftundSchenkungsteuervom7.November2006

5.7 Partei- und Fraktionsvorsitzende

Wachstumspotenziale der Digitalen Wirtschaft weiter ausschöpfen Innovationsstandort Deutschland stärken

zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 16/8300, 16/8917

Mitteilung Berlin, den 8. Februar Tagesordnung. Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Die 22. Sitzung des Ausschusses für Ernährung

Die Mitte stärken Mittelstand ins Zentrum der Wirtschaftspolitik rücken

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Grundgesetzes (Artikel 23) zur Einführung eines Volksentscheids über eine europäische Verfassung

Die Elbregion mit einem zukunftsweisenden Gesamtkonzept ökologisch und ökonomisch weiterentwickeln

Das Aufenthaltsrecht für Hochqualifizierte und Selbständige ändern Integration maßgeblich verbessern

Rat der Europäischen Union Brüssel, den 19. Januar 2017 (OR. en)

Gesetzentwurf. Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode. Drucksache 12/8040

Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Stand:

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Erbschaftsteuer- und Schenkungsteuergesetzes

Entwurf eines Gesetzes zur Erhöhung der Rechtssicherheit beim Betriebsübergang

dieanwendungderermäßigtensteuersätzeimeinzelnenerläutertwird,umfasst140seiten.alleinderumfangdesschreibenverdeutlichtdiekomplexität

Fischereipolitik in der EU - Statement -

INHALT INHALT. Einleitung Handelsformen Markt und Verbrauch Fisch in der Ernährung Fischerzeugnisse...

4.5 Kommissionen des Ältestenrates

Vorschlag für eine VERORDNUNG DES RATES

Änderungsantrag. Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode. Drucksache 12/6312. der Fraktionen der CDU/CSU, SPD und F.D.P.

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHER LANDTAG Drucksache 19/ Wahlperiode Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Landesfischereigesetzes

Mitteilung Berlin, den 2. Oktober Tagesordnung. Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Schutz der Meeresumwelt und Binnengewässer durch Aquakultur von Zierorganismen

KoalitionausCDU,CSUundFDPimKoalitionsvertragvereinbart,sichweltweitfürReligionsfreiheiteinzusetzenunddabeieinbesonderesAugenmerkauf

Verbraucherschutz beim Telefonmarketing verbessern Call-Center erhalten

Menschenrechtslage und humanitäre Situation in der Westsahara verbessern und Klärung des völkerrechtlichen Status voranbringen

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest: Die Kommunen sind unterfinanziert DiefinanzielleLagesehrvielerKommunenistschlecht.Hauptschuldandieser

(IMO)musssichDeutschlanddafüreinsetzen,dassdiebereitsverabredetenRegelungenzurLuftreinhaltungauchtatsächlichumgesetzt

1993um45Prozentverringert.WährendimJahr1993derAnteilderStiefkindundVerwandtenadoptionenbei53Prozentlag,stiegerbiszumJahr2005auf

Meeresangeln. in Deutschland. Angeltagebuch

Programm Stadtumbau Ost Fortsetzung eines Erfolgsprogramms

Antwort. Deutscher Bundestag Drucksache 16/8514. der Bundesregierung

1. Änderungs-/Ergänzungsmitteilung Berlin, den 14. Januar 2019

Fischspezialitäten WILHELM. Mini Fisch-Lexikon August 2011

Wirtschaftliche und soziale Entwicklung der künstlerischen Berufe und des Kunstbetriebs in Deutschland

Antrag. Deutscher Bundestag Drucksache 16/9303

Antwort. Deutscher Bundestag 9. Wahlperiode. Drucksache 9/223. der Bundesregierung

Effizienz der Fördermaßnahmen und Querschnittsaktivitäten für den innovativen Mittelstand

Kutterfisch-Zentrale. Fischereidialog Nordsee

zur dritten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung Drucksachen 16/3945, 16/5862

Haltung von Walen und Delfinen in der Europäischen Union und in Deutschland

Mitteilung. Tagesordnung

Lust auf Meer Essen wir unsere Ozeane leer?

des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (16. Ausschuss)

Fehlende Rentenversicherungsbeiträge der Deutschen Post AG und der Deutschen Postbank AG

4.2 Wahl und Amtszeit der Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages. Grundlagen und Besonderheiten bei den Wahlen der Vizepräsidenten

KindeR- UND SChüleruni ozean der zukunft 2008

Vorwort 5. Abkürzungsverzeichnis Grundwissen Entwicklungspolitik 19 Definitionen 19 Ziele 19 Arten 20 Erfolgskontrolle 26

Beschlußempfehlung und Bericht

DIE GEMEINSAME FISCHEREIPOLITIK: EIN HISTORISCHER ABRISS

Aktuelle Entwicklung der Finanzlage der Kreditanstalt für Wiederaufbau

4.2 Wahl und Amtszeit der Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages. Grundlagen und Besonderheiten bei den Wahlen der Vizepräsidenten

destransnationalenterrorismushabeneinigedieserkonfliktezusätzlichverschärft.

2015verbindlichwerdensoll,wirddieRecyclingquoteauf85Prozentdes durchschnittlichenfahrzeuggewichtserhöht (Artikel7Abs.2derAltfahrzeugrichtlinie).

Antrag. Deutscher Bundestag Drucksache 16/3288

Zwölfte Verordnung zur Änderung der Seefischerei-Bußgeldverordnung

Entwurf eines Gesetzes zur Änderung der Strafprozessordung ( 160a StPO)

Fischbestände erheblich bedroht

den9.novemberfürbestimmtefondsimrahmendesjahressteuergesetzes durch den Bundestag beschlossen.

Zukunftschancen des Ostseeraums Wirtschaft, Ökologie, Kultur und Tourismus

Antrag. Deutscher Bundestag 12. Wahlperiode. Drucksache 12/6111

Transkript:

Deutscher Bundestag Drucksache 13/1633 13. Wahlperiode 01.06. 95 Große Anfrage der Abgeordneten Peter H. Carstensen (Nordstrand), Renate Blank, Peter Bleser, Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Klaus Brähmig, Wolfgang Dehnel, Albert Deß, Ilse Falk, Kurt-Dieter Grill, Hubert Hüppe, Dr. Egon Jüttner, Werner Lensing, Christian Lenzer, Erich Maaß (Wilhelmshaven), Engelbert Nelle, Dr. Rolf Olderog, Ronald Pofalla, Heinz Schemken, Michael von Schmude, Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten, Egon Susset, Michael Teiser, Alois Graf von Waldburg-Zeil, Gert Willner und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Hermann Otto Solms, Günther Bredehorn, Ulrich Heinrich, Lisa Peters, Jürgen Türk, Dr. Otto Graf Lambsdorff, Paul K. Friedhoff, Dr. Helmut Haussmann, Birgit Homburger, Dr. Klaus Röhl, Rainer Funke, Detlef Kleinert (Hannover), Walter Hirche, Carl-Ludwig Thiele, Jürgen Koppelin, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig und der Fraktion der F.D.P. Lage der Fischerei - Die seerechtliche Entwicklung Ende der 70er Jahre mit der Einrichtung von 200 Seemeilen-Fischereizonen durch zahlreiche Küstenstaaten hat zu großen Veränderungen in der deutschen Seefischerei geführt. Viele ertragreiche Fangplätze gingen verloren und konnten auch durch den Abschluß von Fischereiabkommen mit Drittstaaten nicht kompensiert werden. Die Folge war ein beispielloser Schrumpfungsprozeß in der deutschen Hochseefischerei. Dieser Prozeß ist angesichts zurückgehender Weltfisch bestände auch heute noch nicht abgeschlossen. Der schlechte Zustand wichtiger Fischbestände hat auch die deutsche Kutter- und Küstenfischerei schwer getroffen. Sie leidet vor allem unter dem Rückgang der Kabeljau-, Schellfisch-, Seelachsund Schollenbestände in der Nordsee und der Dorschbestände in der Ostsee. Trotz abnehmender Ressourcen hat die Weltfischerei in den letzten zehn Jahren sehr stark zugenommen. Der Weltfischereiertrag liegt zur Zeit bei gut 100 Mio. t, wobei China mit nahezu 18 Mio. t weit an der Spitze liegt. Es folgen die Länder Japan und Peru mit je 8,5 Mio. t sowie die Europäische Union mit 7,2 Mio. t. Innerhalb der EU führt Dänemark mit 1,5 Mio. t vor Spanien mit 1,3 Mio. t; Deutschland liegt nur bei knapp 0,3 Mio. t.

Drucksache 13/1633 Deutscher Bundestag 13. Wahlperiode Angesichts der Diskrepanz zwischen den bislang noch hohen Fischereierträgen und den schwindenden Ressourcen hat die Food and Agriculture Organization (FAO) auf einer Ministertagung im März dieses Jahres in Rom in einem sogenannten Konsens zur Weltfischerei eindringlich vor einer Überfischung der Weltmeere gewarnt und den Ausbau einer ökologisch verträglichen Aquakultur zur Ernährungssicherung gefordert. Der kürzlich beendete Fischereikonflikt zwischen der EU und Kanada wie auch die Auseinandersetzung zwischen spanischen und französischen Fischern im letzten Jahr zeigen deutlich, daß es zunehmend zu Verteilungskämpfen um die knappe Ressource Fisch kommen wird und daß deshalb neue, einschneidende Maßnahmen notwendig sind, um einerseits die wertvollen Meeresressourcen zu bewahren und aufzubauen und andererseits eine ökologisch und ökonomisch vernünftige Fischerei auf Dauer zu erhalten. Der sehr hohe Weltfischereiertrag und die politischen Veränderungen vor allen Dingen in Osteuropa haben zu erheblichen Ungleichgewichten auf den Märkten geführt. Dies bedeutet, daß für wesentliche Fischarten wie Kabeljau (Dorsch), Seelachs usw. die Preise sehr stark gefallen sind. Die Fischer haben erhebliche Ertragseinbußen hinnehmen müssen, was in den vergangenen Jahren zu z. T. gewaltigen Protesten der Fischer in einigen Mitgliedstaaten der EU, so auch in Deutschland, geführt hat. Viele Fischereibetriebe haben ihre Existenz aufgeben müssen. - Wir fragen deshalb die Bundesregierung: 1. Wie bewertet die Bundesregierung die Problematik der Erhaltung und Nutzung der Weltfischbestände, insbesondere im EU Meer, und wie stellt sie sich den daraus resultierenden Herausforderungen? a) Strebt die Bundesregierung im Rahmen der EU eine Bewirtschaftung der Fischbestände auch außerhalb der 200-Seemeilen-Fischereizonen der Küstenstaaten an? b) Wer soll für die Bewirtschaftung verantwortlich sein? c) Wie sollen die Fänge in diesen Bereichen überwacht werden? d) Wie sollen die Verstöße sanktioniert werden? e) Hält die Bundesregierung das bisherige System für geeignet genug, um den Bedürfnissen der Fischerei und den Beständen Genüge zu tun? f) Welche Maßnahmen strebt die Bundesregierung im Rahmen der gemeinsamen Fischereipolitik der EU an, um die Fischbestände im EU-Meer auf Dauer zu erhalten? g) Wie beurteilt die Bundesregierung die weitere Entwicklung wichtiger Fischbestände im EU-Meer, insbesondere Kabeljau (Dorsch), Schellfisch, Seelachs, Scholle, Seezunge, Hering, Makrele?

Deutscher Bundestag 13. Wahlperiode Drucksache 13/1633 h) Wie beurteilt die Bundesregierung die Entwicklung wichtiger Fischbestände im Drittlandsbereich und in internationalen Gewässern (z. B. Kabeljaubestand bei Grönland)? i) Wie soll die Nutzung der Fangmöglichkeiten innerhalb und außerhalb des EU-Meeres für deutsche Fischereifahrzeuge gewährleistet werden? 2. Wie bewertet die Bundesregierung die Marktpolitik der EU? a) Reichen die Instrumente der EG-Marktordnung aus, um die durch Billigeinfuhren in ihrer Existenz bedrohten See- und Binnenfischerei zu erhalten? b) Was gedenkt die Bundesregierung zu unternehmen, um die Absatz- und Ertragslage für die Fischerei zu verbessern? c) Sieht die Bundesregierung Möglichkeiten, den Absatz von reichlich vorhandenen Fischressourcen (z. B. Ostseehering) auf dem Markt zu verbessern? 3. Wie beurteilt die Bundesregierung die Strukturpolitik der EU im Hinblick auf die deutsche Fischerei? a) Hält die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Überalterung der deutschen Flotte die Hilfe für Neubauten, Umbauten und Ankäufe für ausreichend? b) Wie sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, die Fischerei weiterhin mit Abwrack- und Stillegungsprämien zu unterstüzen? c) Wie stellt sich die Bundesregierung zu direkten Einkommenshilfen für die Fischerei? d) Wie bewertet die Bundesregierung den Vorschlag aus der Fischerei, die Fischer in die landwirtschaftlichen Sozialgesetze (Alterskasse) zu übernehmen? 4. Wie beurteilt die Bundesregierung die Bedeutung und Lage der Seefischerei? a) Wie hat sich die Ertragslage der Fischerei in den Bereichen der Kutter- und Küstenfischerei, der kleinen Hochseefischerei, der Hochseefischerei, der Krabbenfischerei und der Muschelfischerei in Nord- und Ostsee entwickelt? b) Wie beurteilt die Bundesregierung die in den letzten Jahren erfolgte Kapazitätsanpassung in der Seefischerei, insbesondere im Vergleich zur Entwicklung in anderen EU-Ländern? c) Wie beurteilt die Bundesregierung die Tatsache, daß der Selbstversorgungsgrad für Fisch in der Bundesrepublik Deutschland auf rund 20 % gesunken ist? d) Welchen wirtschaftlichen Stellenwert haben die Fischerei und die Fischwirtschaft in den Küstenländern der Bundesrepublik Deutschland? 5. Wie bewertet die Bundesregierung die Bedeutung und Lage der deutschen Binnenfischerei?

Drucksache 13/1633 Deutscher Bundestag 13. Wahlperiode a) Teilt die Bundesregierung die teilweise von den Betroffenen geäußerte Besorgnis, daß die Binnenfischerei durch immer stärkere Auflagen für die Wassernutzung und durch den Umweltschutz zu stark beeinträchtigt wird? b) Was unternimmt die Bundesregierung, um die Binnenfischerei vor dem regional auftretenden existenzbedrohenden Einfluß durch geschützte Vogelarten zu bewahren? c) Welche Möglichkeiten sieht die Bundesregierung, verstärkt Aquakulturen zu fördern? d) Welche Bedeutung kann die Aquakultur an der deutschen Fischproduktion erreichen? e) Welche Mittel aus der EU stehen für die Aquakulturförderung bereit, und wie werden sie in der Bundesrepublik Deutschland abgefordert? f) Wird die Binnenfischerei in der Forschung auch im Hinblick auf die die Binnenfischerei berührende Bundesgesetzgebung (Lebensmittelgesetz, Arzneimittelgesetz, Tierschutzgesetz, Wasserhaushaltsgesetz, Naturschutzgesetz etc.) ausreichend vertreten? g) Ist die Struktur der Fischereiforschung insbesondere vor dem Hintergrund der immer wiederkehrenden Diskussion über den Abbau von Instituten (Ahrensburg!) noch ausreichend für die Bedürfnisse der Fischerei/Binnenfischerei? h) Welche wirtschaftliche Bedeutung hat die Binnenfischerei einschließlich der Angelfischerei in Deutschland? 6. Wie beurteilt die Bundesregierung den immer wieder diskutierten Konflikt zwischen Umwelt- und Naturschutz und der Fischerei? a) Teilt die Bundesregierung die Auffassung, daß der Meeresumweltschutz bedeutend ist für eine langfristige stabile Bestandssituation der meisten Fischarten? b) Sieht die Bundesregierung die Notwendigkeit, für weitere Fischarten, für die noch nicht ein Überwachungs- und Bewirtschaftungssystem besteht, ein zusätzliches System einzuführen? c) Soll für nicht wirtschaftlich genutzte Fischarten ebenfalls ein Überwachungs- und Management-System aufgestellt werden? d) Ist die Bundesregierung der Meinung, daß das jetzige Management-System auch die ökologische Seite der Bestände mit abdeckt? e) Sieht die Bundesregierung in bestimmten Gebieten eine zu starke Zunahme des Kormorans, wie z. B. in Mecklenburg- Vorpommern, wo der Kormoranbestand in den letzten zehn Jahren von 2 000 auf 30 000 Tiere angestiegen ist? f) Sieht die Bundesregierung die Möglichkeit und Notwendigkeit, ein Kormoran-Management einzuführen?

Deutscher Bundestag 13. Wahlperiode Drucksache 13/1633 g) Wie hoch schätzt die Bundesregierung die Fischentnahme durch den Kormoran ein? h) Wie stark sieht die Bundesregierung die Betriebe der Küsten- und Binnenfischerei durch den Kormoran geschädigt? i) Wie gedenkt die Bundesregierung einen Ausgleich zwischen den Schäden, die der Kormoran für die Fischerei verursacht, und den Betrieben der Küsten- und Binnenfischerei herzustellen? 7. Wie beurteilt die Bundesregierung den wirtschaftlichen, gesellschafts- und umweltpolitischen Stellenwert der Angelfischerei in Deutschland? a) Wie beurteilt die Bundesregierung die Leistungen der Sportfischer für den Artenschutz und die ökologische Bewirtschaftung der Gewässer? b) Wie unterstützt die Bundesregierung die Vereine und Verbände der Angelfischerei bei ihrer Arbeit für die Erhaltung und Unterhaltung der Gewässer, wie z. B. bei den Altarmen der Flüsse? c) Wie bewertet die Bundesregierung die bedauerliche Tatsache, daß die Angelfischerei heute, fünf Jahre nach der Wiedervereinigung, immer noch durch zwei Verbände in Deutschland vertreten wird? Bonn, den 1. Juni 1995 Peter H. Carstensen (Nordstrand) Renate Blank Peter Bleser Wolfgang Börnsen (Bönstrup) Klaus Brähmig Wolfgang Dehnel Albert Deli Ilse Falk Kurt-Dieter Grill Hubert Hüppe Dr. Egon Jüttner Werner Lensing Christian Lenzer Erich Maaß (Wilhelmshaven) Engelbert Nelle Dr. Rolf Olderog Ronald Pofalla Heinz Schemken Michael von Schmude Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten Egon Susset Michael Teiser Alois Graf von Waldburg-Zeil Gert Willner Dr. Wolfgang Schäuble, Michael Glos und Fraktion Günter Bredehorn Ulrich Heinrich Lisa Peters Jürgen Türk Dr. Otto Graf Lambsdorff Paul K. Friedhoff Dr. Helmut Haussmann Birgit Homburger Dr. Klaus Röhl Rainer Funke Detlef Kleinert (Hannover) Walter Hirche Carl-Ludwig Thiele Jürgen Koppelin Dr. Edzard Schmidt-Jortzig Dr. Hermann Otto Solms und Fraktion