Schonend zum Boden, schonend zum Klima Gently with soil gently in relation to climate Wilfried Hartl 1
Weltweit wird auf landwirtschaftlichen Böden mehr Humus abgebaut, als aufgebaut. (www.unfccc.de) Landwirtschaftliche Böden sind derzeit NettoQuellen von CO2
Humus entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit
Prinzip der Humusbilanzierung Humuszufuhr organ. Dünger Strohdüngung Gründüngung Humusmehrer Humusbedarf Fruchtart Boden Klima Humussaldo Mehrung bzw. Minderung der organischen Bodensubstanz
Humus Mengen (Beispiel) Humusgehalt 2 4 % Gewicht des Bodens pro Hektar (Tiefe 20 cm): 2800 t Gewicht des Bodenhumus pro Hektar: 56 112 t Gewicht des im Humus enthaltenen Kohlenstoffs: 32 65 t
Humusabbau: 1-5 % der organischen Substanz des Bodens werden jährlich mineralisiert. Um den Humusspiegel und damit die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten müssen mindestens gleich hohe Mengen ersetzt werden (Kuntze et al., 1994).
Lösungsmöglichkeiten: - organische Düngung - Zwischenfruchtanbau & mehrjährige Futterpflanzen - optimale Bodenbearbeitung
Bioabfallkreislaufwirtschaft in Wien Sammlung Gesunde Lebensmittel Aufbereitung/ healthy food shredder&homogenisation Bodenverbesserung Kreislaufwirtschaft Closed Loop Economy Kompostierung
Kompostwerk Lobau Rottefläche 5.2 ha, 120.000 t/a Materialinput, in Betrieb seit 1991 30.000t/a Reifkompost
Kompostwender mit Seitenversetzer
Kompostfeldversuch STIKO in Wien, Lobau
Humusgehalt des Bodens (Änderung nach 11 Jahren) Versuchsbeginn
Kohlenstoffgehalt des Bodens Mit Kompost: 1900-6500 kg C ha-1 Ungedüngt: gespeichert 6250 kg C ha-1 abgebaut
Stickstoffgehalt des Bodens
Kompost fördert Regenwürmer mineralgedüngt mit Kompost 19
Kompostversuch in einer Apfelanlage
schleichende Versiegelung von Böden durch: Befahren der Böden mit schweren Maschinen Pflugsohlenverdichtung monotone Fruchtfolgen Pestizideinsatz Humusabbau
Zufuhr von organischer stabiler Masse (v. a. Stallmist, Kompost) verbessert die physikalischen Bodeneigenschaften. Aggregatstabilität Porosität Infiltration- & Wasserhaltekapazität Erhöht die Qualität des Bodens als Pflanzenstandort Erhöht den Widerstand gegen Erosion (Stockdale et al., 2001).
Seminare und Feldtage zu Begrünungsanbau & Bodenschutz in Wien, Niederösterreich und Vysoćina Weitere Infos: www.zeraagency.eu www.bioforschung.at
Schon im Jahr 2003 war der Biolandbau in Österreich für eine Einsparung von 91.000 t CO2-Äquivalenten verantwortlich. (Evaluierungsbericht zur Klimastrategie Österreichs, 2005).
Wie schützt Biologische Landwirtschaft Klima & Boden? weniger Treibhausgase werden abgegeben! geringerer Viehbestand pro Flächeneinheit Keine importierten Zukaufsfuttermittel Verzicht auf synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel CO2-Bindung durch Anbau von Gründüngungsund mehrjährigen Futterpflanzen.
Durch Erosion freigelegte Wurzeln. Erozí obnažené kořeny Mehr als 30cm Bodenverlust! Ztráta půdy více než 30 cm
Begrünungsversuch, Krems, Juli 2010
Naturschutz durch Ökologisierung im Weinbau Ochrana přírody ekologizací vinohradnictví Grenzüberschreitendes Projekt ECOWIN AT-CZ Dr.Wilfried Hartl, Dr.Bernhard Kromp, Eng.Dr.Milan Hluchý www.ecowinatcz.bioforschung.at
Wiederherstellung und Förderung der Artenvielfalt (Biodiversität) im Weinbau durch artenreiche Begrünungen
Begrünungsversuch, Bisamberg, Mai 2010
Bio-Sojabohne mit optimaler Nodulierung
Stickstofffixierleistung von Futterleguminosen in kg N / ha und Jahr, (nach J. Friedel et al. 2006) Luzerne 80 350 Esparsette 50 200 Rotklee 80 350 Inkarnatklee 50 150 Alexandrinerk. 50 150 Perserklee 50 150 Schwedenklee 30 150 Weissklee 50 250
Winterwickeuntersaat in Mais
Zottelwicke 3,80 m lang
Zottelwicke
Pannonische Winterwicke mit Inkarnatklee
Wintererbse Sorte EFB 33 in Reinsaat und Gemenge am 25. 5. 2007
Alibi-Begrünung Ende September
Intensiv-Begrünung Ende September im Biolandbau
Bio Forschung Austria W. Hartl
Triticum aestivum, Höhe 7 cm, freigelegt Ende März in einem Winterweizenacker auf Mullgleyboden. Bodenprofil: Hor.: A 0-120 cm humoser Lehm, G Lehm, rostfleckig. Wurzelatlas, Kutschera, L. 1960
Triticum aestivum, milchreif, Höhe 130 cm, freigelegt Ende Juni in einem Winterweizenacker auf Mullgleyboden. Bodenprofil: Hor.: A 0-120 cm humoser Lehm, G1-150 cm Lehm, stark rostfleckig, G2 - feinsandiger Lehm, schwach rostfleckig. Wurzelatlas, Kutschera, L. 1960
Bodenschutz bei Bodenbearbeitung und Begrünungsanbau Begrünungsversuch Absdorf 2009
Biomasse oberirdisch Begrünungsversuch Altenmarkt im Thale 08 oberirdische Biomasse 27.10.2008 45 40 Trockenmasse (dt/ha) 35 30 Senf 25 Nleg 20 Leg 15 Unk 10 5 0-5 1 2 Parzelle 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17
Wurzelanalysen, (Feld vor Nursch, Herzogbirbaum 2007) Begrünungsversuch Herzogbirbaum 07 Bodenprobeflächen unterirdische Biomasse Feld Nursch 14 Trockenmasse (dt/ha) 12 10 8 unterirdisch 6 4 2 0 N1 N3b N4 N5 N8 N10 N11 N12 N14 N15 N17
Begrünungsversuchsgeräte
Zinkensämaschine, Eigenbau
Zinkensämaschine, Eigenbau
Zinkensämaschine, Eigenbau
Kohlenstoffanreicherung des Bodens durch Gründüngung: Kohlenstoffzunahme im Boden aus der oberirdischen Biomasse: 1,5 6 t/tm/ha/a Kohlenstoffzunahme aus den Wurzeln 0,3 6 t/tm/ha/a 0,3 1,3 t Kohlenstoff pro ha und Jahr werden als Exsudate (Wurzelausscheidungen), abgeriebene Wurzelzellen und abgestorbene Wurzelteile an den Boden abgegeben, davon allein 70 300 kg Kohlenstoff aus Exsudaten.
Treibhausgasemmissionen von biologisch und integriert wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieben Biologisch Integriert Kg CO2 eq ha-1 914 2618 Kg CO2 eq t-1 274 370 Küstermann et al., 2007
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Boden ist die Schlüsselressource der Zukunft In neokolonialer Weise werden in Afrika Flächen gekauft. Für Energie und für Nahrung. In: Der neue Kampf um den Boden (Die Furche, 18. Februar 2010)
Wasser, Regen, Tau Energie, Sonnenlicht Kohlenstoff, CO2 Mineralstoffe 76
Die Ausbildung zum Bodenpraktiker geht in die Tiefe! 77
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