Methanemissionen von Deponien und Leitfaden zur Deponiebelüftung als förderfähige Klimaschutzmaßnahme

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Transkript:

Methanemissionen von Deponien und Leitfaden zur Deponiebelüftung als förderfähige Klimaschutzmaßnahme Wolfgang Butz Umweltbundeamt; FG III 2.4 (Abfalltechnik) 06844 Dessau, Wörlitzer Platz 1 Tel.: 0340 2103-3021 Mail: wolfgang.butz@uba.de Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 1

Entwicklungen der Abfallwirtschaft seit 1990: TA SI / S.d.T. für Deponien (z.b. Abdichtungssysteme, Sickerwasser- und Gasfassung + -behandlung, Zuordnungskriterien, Standortanforderungen Getrennte Erfassung und Recycling verwertbarer Abfälle Keine Ablagerung biologisch abbaubarer Abfälle in Deutschland Ablagerungsverbot seit 1. Juni 2005 Behandlung von Restabfällen Abfallverbrennung (MVA), mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) (Gewinnung von Energie, Recycling) Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 2

UBA: Entwicklung der Siedlungsabfallentsorgung von 1990 bis 2010 Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 3

Modelle zur Berechnung der Deponiegasbildung/-emissionen Default Methode Massenansatz (Tier 1) Deponiegasbildung/-emissionen werden vollständig dem Zeitpunkt der Ablagerung zugeordnet einfach nur bei annähernd konstanten Abfallmengen und Zusammensetzungen näherungsweise Emissionsverlauf Studie: Klimaschutzpotentiale der Abfallwirtschaft First Order Decay Methode FOD-Methode (Tier 2) beschreibt Deponiegasbildung/-emissionenwerden näherungsweise als Reaktion erster Ordnung beschrieben aufwendiger umfangreiche Daten erforderlich beschreibt Emissionsverlauf realistischer. Nationaler Inventarreport (IPCC Guidelines), EPRTR, Gasprognose Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 4

CH Deponiegasbildung nach IPCC Good Praxis Guidance 4 mit : L erzeugt im Jahr t ( Gg / Jahr) = 0 ( GgCH / kgabfall ) = für x = erstes Jahr bis t 4 x [( A k MSW MCF DOC DOC F T ( x) MSW F 16/12 F ( x) L 0 ( x) e k( t x) t = Inventarjahr x = Jahr, ab welchem die Betrachtung beginnt und Mengendaten erfasst wurden MSW T (x) = Gesamtmenge Siedlungsabfall MSW F (x) = Anteil des deponierten Siedlungsabfalls A = (1-e -k )/k = Normalisierungsfaktor, der die Summe korrigiert k = konstante Methanerzeugungsrate (1/Jahr) L 0 = Methanerzeugungspotential MCF (x) = Methankorrekturfaktor für das Jahr x DOC (x) = abbaubarer organischer Kohlenstoff im Jahr x (Anteil) DOC F = Anteil des in Deponiegas umgewandelten DOC F = Anteil des CH 4 am Deponiegas 16/12 = Umrechnung von C zu CH 4 ] Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 5

Ergebnisse (in 1000 t CH4/Jahr): 2500 2000 1500 CH4-Bildung gefasstes CH4 CH4-Emission 1000 500 0 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 6

Deponieemissionen im nationalen Inventarbericht Jahr Methanbildung in 1000 Mg CH 4 /a Methanemission in 1000 Mg CH 4 /a Methanemission in Mio. Mg CO 2 -Äqu./a 1990 2.113 1.823 38,28 1995 2.095 1.727 36,27 2000 1.611 1.170 24,57 2005 1.202 855 17,96 2010 816 572 12,01 2012 694 486 10,21 2015* 554 396 8,32 2020* 396 315 6,62 Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 7

Bewertung: Berechnungsansatz überschätzt möglicher Weise die Deponiegasbildung Werte für Deponiegasfassung (StaBu) sind plausibel Die IPCC Default Werte entsprechen möglicher weise nicht der Situation in Deutschland UBA lässt Default Werte in Forschungsprojekten überprüfen und ggf. angepasste Nationale Werte wissenschaftlich begründen Deponiegasemissionen werden über mind. 1-2 Jahrzehnte relevantes Umweltproblem darstellen Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 8

Schlussfolgerungen: Anforderungen der Deponieverordnung: aktive Fassung und Verbrennung (Energienutzung) sehr geringe Gasbildung passive Entgasung und biologische Oxidation möglich Lösungsmöglichkeiten: Optimierung der Deponiegasfassung Deponiegasfassung und Behandlung als Emissionsminderung erforderlich, auch wenn energetische Nutzung nicht mehr möglich Alternativ: In Situ Stabilisierung/Belüftung von Deponien [DepV 25 (4)] Nicht erfassbares Deponiegas möglichst weitgehend in Oxidationsschichten mindern Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 9

Förderprogramm: Nationale Klimaschutzinitiative Programm des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) Erlöse aus Emissionshandel Nationales und Internationales Programm Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekten in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen im Rahmen der Klimaschutzinitiative (Kommunalrichtlinie) Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 10

Zweistufiges Förderverfahren/-möglichkeit 1. Konzeptstudie für jeweilige Deponie 2. Investitionsförderung für technische Maßnahmen Details werden in Merkblättern präzisiert Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 11

Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 12

Konzepte zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG) bei stillgelegten Siedlungsabfalldeponien 1. Bestandsaufnahme 2. Potentialanalyse 3. Maßnahmenkatalog 4. Montierung Konzept Förderfähige Ausgaben: max. Zuwendung 20 000 (zzgl. Ausgaben für Erkundungen) Förderquote: 50 % Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 13

Förderung im Bereich der Potenzialanalysen (2013) Nummer Gesamtsumme des Vorhabens Eigenmittel Summe der Bewilligung anerkannte Mehrausgaben gegenüber dem Merkblatt 1 91.926 45.963 45.963 25.963 2 22.700 11.350 11.350 3 75.652 37.826 37.826 17.826 4 42.110 21.055 21.055 5 98.771 49.386 49.385 29.385 6 26.844 13.422 26.844 6.844 7 90.414 45.207 45.207 25.207 8 61.785 30.892 30.893 10.893 9 28.882 14.441 14.441 10 83.776 41.888 41.888 21.888 Summe 622.860 311.430 324.852 138.006 Quelle: Christine Freund, PTJ Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 14

Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 15

Förderung investiver Maßnahmen zur IN-SITU-STABILI- SIERUNG VON DEPONIEN Allgemein: Stabilisierung durch Saug-oder Druckbelüftung (ggf. mit Infiltration von Wasser) Siedlungsabfalldeponien/Abschnitte mit Ablagerung biologisch abbaubarer Abfälle Deponien/Abschnitte, auf denen eine Gasverwertung wirtschaftlich nicht mehr möglich ist Potentialanalyse: > 50 % Minderung der THG Emissionen (2 Jahre alt) Angemessenes Verhältnis: Förderung/Emissionsminderung Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 16

Mögliche Förderung (Investition): Die Förderung wird im Wege der Projektförderung als Anteilfinanzierung durch einen nicht rückzahlbaren Zuschuss Zuwendungsfähig sind alle Ausgaben der Investitionen und der Installation durch qualifiziertes externes Fachpersonal, nicht jedoch der Betrieb der Anlagen. Förderquote: 50 % (max. Zuwendung 250 000 ) Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 17

Förderfähig sind hierbei (50 % Investition): bauliche Maßnahmen im Bereich der Deponie, sofern für den Stabilisierungsprozess der Deponie erforderlich, technische Einrichtungen und Aggregate zur Belüftung des Deponiekörpers und ggf. zur Infiltration von Wasser, technische Einrichtungen und Aggregate zur Fassung und Behandlung der Prozessluft, Mess-und Regelungstechnik für die Prozesssteuerung, für das Monitoringsowie die Emissionsüberwachung. Nicht förderfähig sind die Betriebskosten. Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 18

Voraussetzung für eine Förderung ist, dass die Treibhausgas-Emissionen der Deponie durch Stabilisierung gegenüber Vergleichsszenario mit klassischer Deponiegasfassung und Behandlung (entsprechend Anhang 5, Nummer 7 DepV) um mindestens 50 % gemindert werden; Vergleichsszenario First Order Decay -Methode der IPCC-Guidelines (wenn standortspezifische Berechnungsfaktoren nicht vorliegen > Default- Werte der IPCC-Guidelines) Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 19

Förderkriterien: Bilanzzeitraum Emissionen bis zum vollständigen Abklingen der Methanbildung Vergleichsszenario sind Emissionen aus Behandlungsprozess und verbleibendes Emissionspotential gegenüber zu stellen der Deponiekörper eine biologisch abbaubare org. Substanz (ots) von maximal 12 kg/t aufweist Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 20

Förderkriterien: Qualifizierte Maßnahmen zur Emissionsminderung: Passive Entlüftung: Abluft in Methanoxidationsschichten für Flächenbeschickung < 0,5 l CH 4 m²/h > LAGA BQS 7-3 Abluftfassung/Absaugung: gefasste Abluft: TOC ab Massenstrom 0,5 kg/h oder < 50 mg/m³ > Nr. 5.2.5 TA-Luft Anforderungen aus 25, Abs4. der DepVerfüllt Nachweis Erlaubnis/Genehmigung durch Behörde Monitoring: Sichere Betriebsführung (z.b. Temperatur, CO), Nachweis für erfolgreichen Stabilisierungsprozess Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 21

Anträge im Bereich investive Maßnahmen (2013) Beantragt wurde die Förderung von 10 investiven Maßnahmen, zwei waren nicht förderfähig, 7 sind bewilligt 3 verschiedene Technologien: Depo+, klassische Belüftung und Gas- Absaugung, offensichtlich die günstigste Variante Deckelung 250.000 wurde nachträglich durch den Fördermittelgeber angepasst Bitte beachten, Rechtsform der Antragsteller, Eigenbetriebe sind nicht antragsberechtigt Anlage zur Vorhabenbeschreibung war ursprünglich gedacht als max. 3-5 seitiges Dokument mit den wichtigsten Fakten als Stichpunkte, wenn möglich so für kommendes Jahr berücksichtigen Quelle: Christine Freund, PTJ Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 22

Förderung von investiven Maßnahmen (2013) Nummer Gesamtsumme des Summe der Eigenmittel Vorhabens Bewilligung 1 539.076 289.076 250.000 2 1.303.067 1.053.067 250.000 3 556.682 306.682 250.000 4 578.102 328.102 250.000 5 255.300 127.650 127.650 6 394.842 197.421 197.421 7 226.668 113.334 113.334 3.853.737 2.415.332 1.438.405 Quelle: Christine Freund, PTJ Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 23

Emissions-Einsparpotenzial der bewilligten Projekte Basierend auf dem Darlegungen der Vorhabenbeschreibungenergeben sich für dieprojekte, berechnet über einen Zeitraum von 5-8 Jahren Betrieb der neu installiertentechnik, Einsparungen in Höhe von 385.000 t CO 2 55.000 t/projekt im Durchschnitt 2014 11 Potenzialanalysen münden (voraussichtlich) in weitere Projekte zur Umsetzung und ca. weitere 600.000 t CO 2 -Einsparung Quelle: Christine Freund, PTJ Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 24

Informationen/Antragstellung Klimaschutzprojekte in sozialen, kulturellen und öffentlichen Einrichtungen + DAS Beratungstelefon: 030 20199-577 Beratungspostfach: ptj-ksi@fz-juelich.de http://www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen Förderberatung Forschung und Innovation des Bundes Hotline - Forschungsförderung: 0800 2623-008 Hotline - Lotsendienst für Unternehmen: 0800 2623-009 beratung@foerderinfo.bund.de http://www.foerderinfo.bund.de Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 25

Vielen Dank Fragen? Wolfgang Butz Umweltbundeamt; FG III 2.4 (Abfalltechnik) 06844 Dessau, Wörlitzer Platz 1 Tel.: 0340 2103-3021 Mail: wolfgang.butz@uba.de Wolfgang Butz, Umweltbundesamt, FG Abfalltechnik und Abfalltechniktransfer 26